Inwiefern haben sich in der BRD die kulturellen Leitbilder von Frau und Mann in Bezug auf die Erwerbstätigkeit innerhalb der vergangenen 25 Jahre gewandelt?
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Während 1980 in Deutschland 86,5% der Männer und 56,2% der Frauen erwerbstätig waren (vgl. Lewis 2004, S.68), waren 2009 82,3% der Männer und 71,4% der deutschen Frauen erwerbstätig (vgl. APF 2010). Diese Veränderung soll anhand des Wandels kultureller Leitbilder erklärt werden. Die Fragestellung dieser Arbeit ist von gesellschaftlicher Relevanz, da im Zuge der Veränderung des Erwerbsverhaltens mögliche Konsequenzen für Familien- und Arbeitspolitik im Sinne der Umstrukturierung institutioneller Steuerungsmechanismen und wohlfahrtsstaatlicher Maßnahmen folgen können. Kulturelle Leitbilder können also zur Veränderung von Politiken beitragen - Politiken können aber auch auf Leitbildern basieren (Pfau-Effinger 2009, S.16). In dieser Arbeit soll einleitend zunächst geklärt werden, was genau unter einem Leitbild zu verstehen ist und es soll im Folgenden ein kurzer historischer Rückblick über den Wandel der Erwerbsarbeit von den 1950er Jahren bis Mitte der 1980er Jahre gegeben werden, um in die Thematik des Wandels dann genauer einsteigen zu können. Im zweiten Abschnitt werden die beiden zentralen Möglichkeiten der Arbeitsteilung bezüglich Familie/Hausarbeit und Erwerbsarbeit - das männliche Ernährermodell (male breadwinner model) und das Doppelverdienermodell (dual earner model) - beschrieben, da diese zwei Familienmodelle für die folgende Analyse relevant sind. Im dritten Teil wird folglich der Wandel der kulturellen Leitbilder der Frau innerhalb der vergangenen 25 Jahre analysiert. Dabei werden unter anderem drei verschiedene Leitbilder vorgestellt, die unter Umständen handlungsleitend für den Lebenszusammenhang von Frauen sein können. Außerdem wird das Theorem der doppelten Vergesellschaftung erläutert, es werden Strategien von Frauen vorgestellt, die das Familien- und Berufsleben vereinen sollen, und die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung wird diskutiert. Im vierten Abschnitt folgt dann die Analyse des Wandels der kulturellen Leitbilder des Mannes innerhalb der vergangenen 25 Jahre. Auch in diesem Kapitel wird die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung thematisiert, es wird zudem die Erwerbstätigenrolle des Mannes diskutiert, und es werden wohlfahrtsstaatliche/politische Maßnahmen behandelt, welche unter anderen dazu führen, dass Männer sich beispielsweise zunehmend in der Kindesbetreuung und -erziehung einbringen. Anschließend wird ein zusammenfassendes Fazit und ein Ausblick der Lebensplanung in der Zukunft die vorliegende Arbeit abschließen.
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