Jakob I. von England, Sohn Maria Stuarts, wurde 1567 als Kind zum schottischen König (Jakob VI.) gekrönt. Nach Jahrzehnten des Chaos war er der erste schottische König, der das Land wieder befriedete. 1603 bestieg der den englischen Thron als Nachfolger der Virgin Queen Elisabeth I. In England stieß er auf Vorbehalte, die sein oft undiplomatisches Auftreten, seine Günstlingswirtschaft und seine Neigung zur Verschwendung verstärkten. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass Elisabeth I. viele politische und finanzielle Strukturprobleme ungelöst hinterlassen hatte. Jakobs europäische Friedenspolitik konnte zwar den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges nicht verhindern, muss aber als ehrliches Bemühen um eine Überwindung der religiösen und machtpolitischen Gegensätze der Epoche gewürdigt werden. So war Jakobs Regierungszeit gekennzeichnet von den Möglichkeiten und Grenzen monarchischer Herrschaft in einer Zeit, in der die konfessionellen Gegensätze auch die Legitimität der Könige und ihrer Autorität in Frage stellten.
Prof. Dr. Ronald G. Asch lehrt Neuere Geschichte an der Universität Freiburg.
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