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Jan van Eycks 'Heilige Barbara' (1437)

AutorNatalia Spektor
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl14 Seiten
ISBN9783668747302
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,3, Universität zu Köln (Kunsthistorisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Architekturzeichnungen des Mittelalters. Fragen zu ihrer Funktionalität und Medialität., Sprache: Deutsch, Abstract: Die neuen Entdeckungen und Errungenschaften der niederländischen Meister zu Beginn des 15. Jahrhunderts machten fast überall in Europa einen tiefen Eindruck. Künstler wie Auftraggeber waren von der Idee hingerissen, dass sich die Kunst nicht nur dazu verwenden ließ, die heiligen Geschichten packend nachzuerzählen, sondern dass man damit auch ein Stück Welt spiegeln konnte. Die erste Folge dieser gewaltigen Umwälzung war, wie man am Beispiel Jan van Eycks Heiligen Barbara sehen kann, dass Künstler allerorts zu experimentieren und nach neuen überraschenden Wirkungen zu suchen begannen. Diese Abenteuerlust, dieser kühne Geist der Neuerung, von dem die Kunst im 15. Jahrhundert ergriffen wurde, markiert den eigentlichen Bruch mit dem Mittelalter . Die neue Impulse fanden auch ihren Einfluss auf die Kunst Jan van Eycks. Aus den Werken Jan van Eycks spricht eine damals neue Weltanschauung, die diesseitigen Erscheinungen einen Sinn zuordnete und die Schilderung der neuen Welt in die Bilder einbezog. Er wird als Neuerer der sogenannten altniederländischen Tafelmalerei und ihres spezifischen Realismus angesehen. Jan van Eycks Heilige Barbara könnte man auch als Experiment verstehen. Der neue Van Eyck ist hier der Erzähler, der auf der Suche nach eigenen Sprachformen für das Medium Tafelbild ist. Sein konsequenter Naturalismus markiert ein qualitativ neues, seit der Gotik entstehendes Wirklichkeitsverhältnis faszinierender Erscheinungstreue. Sie äußert sich in der Exaktheit der Darstellung, in der Schilderung einer Landschaft, die bis in den fernsten Hintergrund in allen Einzelheiten erfasst ist. Angesichts der bereits zum Rang einer Wissenschaft aufgestiegenen Architektur lag es für Van Eyck nahe, im Interesse einer Aufwertung des Mediums, mit dem er selbst arbeitete, nun seinerseits die Architekturzeichnung zur Formulierung eigener Ansprüche zu verwenden. Er weist darauf hin, dass auch in der Malerei die Zeichnung im Sinne der durchrationalisierten Grundidee die Grundlage eines Bildes ist, mit der der Maler sich als Inventor ausweist. Nicht vorrangig das Potential des Handwerkes, nicht die Farben und die atmosphärischen Wirkungen der lasierenden Ölmalerei sind es, die bestechen, sondern die Bildfindung, die bereits in der Zeichnung angelegt ist. Der Architekt muss in seiner Zeichnung Detailtreue und klaren räumlichen Verhältnissen Rechnung tragen - und genau so verfährt Van Eyck mit seiner Kunst.

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