1. | Rudi und der dankbare Samariter |
| Bibeltext: Lukas 17, 11–19 |
| Die Heilung der 10 Aussätzigen |
1. Vorbereitung im Mitarbeiterteam
Das Thema Dankbarkeit wollen wir für die Kinder in den Fokus nehmen. Die biblische Erzählung aus Lukas 17 macht deutlich, dass Menschen von Jesus etwas erwarteten, dies aber nicht unbedingt eine persönliche Nähe zur Folge hatte. Dankbarkeit als Wert in der Erziehung ist hoch angesehen und wenig praktiziert. Deshalb wollen wir mit dem Danken auch die Wahrnehmung von Gottes guten Gaben, von Leben als Geschenk in den Vordergrund rücken.
Werte wollen nicht nur diskutiert, sondern gelebt werden. Ein schöner Einstieg für den Mitarbeiterkreis ist das „Buchstabieren“ von DANKE.
Material: Fünf Buchstabenkarten aus Tonkarton.
Zuerst kann man in einem Brainstorming überlegen, was uns zu den einzelnen Buchstaben in Verbindung mit Danken einfällt, dann die nachfolgenden Sätze vorlesen bzw. kopiert an die Mitarbeiter austeilen.
D | Du bist ein Gegenüber Gottes mit all deinen Stärken und Schwächen. Du bist einmalig! |
A | Aufmerksamkeit ist die Voraussetzung zum Danken. Nur wenn ich Dinge und Menschen mit wachen Augen anschaue, kann ich das Besondere in ihnen entdecken. |
N | Normal ist so vieles in deinem Leben. Doch nicht alles ist selbstverständlich. Für das Normale dankbar zu sein, kann den Tag verändern. |
K | Kreativität steckt in jedem von uns. Es ist die Gabe, schöpferisch und vielfältig mit dem umzugehen, was uns im Leben begegnet. Dankbare Menschen sind oftmals kreative Menschen. Sie erkennen, dass sie beschenkt sind. |
E | Ehrliches Danken kommt von Herzen und ist nicht einstudiert. Kinder kann man an das Danken heranführen und sensibel dafür machen. |
2. Plenum und Anspiel
Begrüßung der Kinder, Begrüßungslieder.
Materialtipp: diverse CDs und Liederhefte von Mike Müllerbauer.
Aktion: Eine Handvoll Tipps zu unserem Thema sind in der Kirche versteckt. Schaut mal unter die Bänke / Stühle – wer etwas findet, darf es nach vorne bringen. (Kinder bringen die Tonpapier-Buchstaben D A N K E nach vorn. Diese werden an einer Schnur mit Wäscheklammern aufgehängt.)
Moderator: Heute geht es hier bei uns um das Danken. Danke, dass ihr heute hier seid! Danke an die Mitarbeiter für das zeitige Aufstehen und die tollen Dinge, die ihr für die Kinder vorbereitet habt. Danke an das Küchenteam. Ich kann schon riechen, dass es nachher einen leckeren Imbiss gibt. Danke … ach, wisst ihr, wir singen einfach mal das Danke-Lied. [Siehe nächste Seite: Mike Müllerbauer, „Vielen Dank“.]
Bewegungslied, an das sich ein Moderationstext anschließt.
Vielen Dank
Text und Musik: Mike Müllerbauer
© cap!-music, 72221 Haiterbach-Beihingen
© cap!-music, 72221 Haiterbach-Beihingen
Moderator: Super, wie ihr euch bewegen könnt. Klasse, dass wir einander die Hände geben können.
Mitarbeiter: Wieso, das ist doch nun echt nichts Besonderes! Es sei denn, man ist gerade krank und will sich nicht beim anderen anstecken.
Moderator: Genau. Aber die meisten Krankheiten kriegt man ja nicht gleich vom Anfassen. Es sei denn, du hast Aussatz.
Mitarbeiter: Aufsatz? Hä? Wieso kriegt man nach einem Deutschaufsatz eine Krankheit?
Moderator: Nicht Aufsatz, Aussatz!
Mitarbeiter: Aussatz – kenn ich nicht! [zu den Kindern:] Kennt ihr das? Hat jemand eine Ahnung, was ein Aussatz ist?
[Antworten der Kinder einbauen und moderieren.]
Moderator: Das war damals zur Zeit Jesu eine schlimme Krankheit. Aussatz oder auch Lepra genannt, ist ein ansteckender Ausschlag, der den ganzen Körper befällt und der die Menschen oft blind macht. Deshalb hielt man Aussätzige auf Abstand. Sie durften nicht mehr mit den anderen Leuten im Dorf wohnen und man stellte ihnen nur von fern etwas zu Essen hin.
Mitarbeiter: Ok. Nur was hat jetzt die Krankheit mit der Dankbarkeit zu tun? Ob uns Rudi Rabowski dazu was erzählen kann?
[Rudi wird gerufen, sitzt auf dem Ast und beginnt zu erzählen.]
Anspiel
| (in Tücher gehüllt, mit Verbänden an Armen, Kopf oder Beinen), Jesus in ein helles Gewand gekleidet, |
| einige Menschen im Gefolge von Jesus als Statisten |
| (Hier kann man auch einige Kinder spontan als Anhänger von Jesus mitziehen lassen). |
Requisiten: | Korb mit Essen, Verbände. |
Rudi und der dankbare Samariter
Rudi: Mann, Mann, Mann – äh Frau – na egal, das glaubt einem sowieso keiner, wenn ich das irgendwo erzähle. Es gibt Sachen die gibt’s ja wohl gar nicht.
Dass die Burschen mich so enttäuschen, hätte ich nie gedacht. Da bekommen die endlich, was sie sich so gewünscht haben und keiner sagt Danke. Doch, halt, einer hat sich tatsächlich bedankt, aber von dem hätte ich das am wenigsten gedacht.
Wen ich meine und was die bekommen haben wollt ihr wissen?
Das kann ich euch sagen: Ich meine die zehn Männer, die schon eine ganze Weile draußen vor der Stadt gelebt hatten.
[Einige Mitarbeiter kommen in Tücher gehüllt in den Saal und ziehen an den Kindern vorbei auf die Seite des Raumes. Sie setzen sich abseits hin und machen einen sehr traurigen Eindruck.]
Die durften nämlich nicht mehr in die Stadt, weil sie eine ganz ansteckende Krankheit hatten. Wenn die weiter in der Stadt gelebt hätten, wären die anderen am Ende auch noch krank geworden. Nun hausten sie draußen auf dem Feld. Dort gab es einige Steinhöhlen. Kein gemütlicher Ort.
Sobald jemand in ihre Nähe kam, mussten sie ganz laut rufen:
[Aussätzige rufen laut: „Halt – stehen bleiben, wir sind unrein“. Echo mit allen: „Halt – wir sind unrein!“]
Dann wusste jeder, dass man auf keinen Fall näher kommen sollte. Das war keine schöne Angelegenheit da draußen vor der Stadt. Keine Freunde, keine Verwandten oder sonst irgendjemand wollte mit denen noch was zu tun haben. Nur etwas zu Essen stellten sie den Kranken in sicherer Entfernung hin.
[Angedeutetes Lagerleben, ein Mädchen stellt in der Nähe einen Korb mit Essen ab.]
Schlimm, schlimm.
Ab und zu bin ich mal zu denen geflogen und hab mich auf den Baum gesetzt, unter dem sie sich aufhielten. Sie erzählten, wie schön es früher war. Da war alles noch in Ordnung. Sie konnten in der Stadt ihrem Beruf nachgehen und bei ihren Familien leben.
Besonders interessant war der eine, der gehörte eigentlich gar nicht zu ihnen. Er war nämlich ein Ausländer und kam aus Samaria. Und das waren keine Guten, ne, wirklich nicht. Die Guten, das waren die Juden aus Galiläa und aus Judäa, aber auf keinen Fall die Typen aus Samaria. Die gingen nämlich nie in den Tempel nach Jerusalem. Bei denen betete man auf dem Berg Garizim.
Insgeheim haben die schon gehofft, dass vielleicht ein Wunder passiert, als sie die Gerüchte über Jesus hörten. Jesus, der Sohn Gottes, dem waren die Menschen nicht egal und in seiner Nähe waren tatsächlich Menschen wieder gesund geworden. Wie sollten sie zu Jesus kommen, haben die sich gefragt? Doch wie sie sich so den Kopf zerbrechen, wie sie zu Jesus kommen könnten, kam auf einmal Jesus zu ihnen.
[Jesus...