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Kaputt ist der Kopf

Mit Wortbildern hundert und mehr Lateinvokabeln pro Stunde lernen

AutorHelmut Lange, Oliver Geisselhart
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783864156915
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Wer eine neue Sprache lernt, kommt ums monotone Vokabellernen nicht herum. Normalerweise. Anders bei der innovativen LaGeiss-Methode von Helmut Lange und Oliver Geisselhart. Diese ist so einfach wie genial: Alle Lateinvokabeln sind gehirn-gerecht als Bild bzw. kleines Filmchen mit ihrer Übersetzung verknüpft. Die Begriffe werden durch einfaches Lesen und die gedankliche Visualisierung dieser meist sehr lustigen Szenen mühelos erlernt. 100 bis 200 Vokabeln lassen sich so in nur einer Stunde einprägen und behalten. Um etwa die deutsche Bedeutung 'liegen' des lateinischen Wortes 'cubare' leichter zu lernen, stellt man sich eine Kuh vor, die auf einer Bahre liegt. Ein kurioses Bild, das von nun an unauslöschlich an die Bedeutung geknüpft ist. Auch der fünfte Band des erfolgreichen Autorenduos zeigt eindrucksvoll, wie unterhaltsam Sprachenlernen sein kann. Das Buch orientiert sich bei der Auswahl der Vokabeln an dem Wortschatz, der bundesweit an den Schulen für das Latinum gelehrt wird.

Dipl.-Betriebswirt Oliver Geisselhart ist als Keynote-Speaker, Coach, Seminarleiter und Trainer einer der Erfolgreichsten seiner Branche. Er war bereits 1983, mit 16 Jahren, jüngster Gedächtnistrainer Europas. Mittlerweile ist er mehrfacher Bestsellerautor, Top-100-Speaker und Lehrbeauftragter der Wirtschafts-Universität Seekirchen bei Salzburg. Seine »Geisselhart-Technik des Gedächtnis- und Mentaltrainings« gilt unter Experten als besonders effektiv. Helmut Lange ist Diplom-Pädagoge und Berater. Als Seminarleiter hat er sich auf die Schwerpunkte Teamcoaching, Selbstmanagement und Gedächtnistraining spezialisiert und begeistert damit seit vielen Jahren die Teilnehmer seiner Seminare und Kurse.

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Leseprobe

20 Vokabeln in 5 Minuten


Okay, legen wir los. Just do it!

Lesen Sie den unten stehenden Text aufmerksam durch. Stellen Sie sich jede der zehn Szenen bildhaft vor. Auf der Leinwand Ihres Kopfkinos sollten Sie die Situationen so sehen, als hätten Sie sie gerade eben tatsächlich beobachtet. Am besten funktioniert das, wenn Sie direkt nach dem Lesen jeder Szene die Augen schließen. Verweilen Sie pro Szene beziehungsweise Bild circa 5 bis 10 Sekunden. Lassen Sie auch die Gefühle zu, die Sie hätten, wenn Sie die Szene in Wirklichkeit erleben würden. Wenn Sie alle zehn Szenen verbildert haben, werden Ihnen Fragen gestellt, die Sie dann beantworten sollen.

Nun geht es los:

  1. 1. In meinen Adern (ater) fließt schwarzes Blut.
  2. 2. Der Tod (Skelett mit Sense) morst mit dem Morsegerät (mors).
  3. 3. Die Kuh liegt auf der Bahre (cubare).
  4. 4. Beim Kämpfen zerrt man sich an den Haaren (certare).
  5. 5. Ich schlendere locker (loca) durch die Gegend.
  6. 6. Der Sklave wäscht mir sehr intensiv den Fuß (servus).
  7. 7. Nach dem Gladiatorenkampf war der Kopf kaputt (caput).
  8. 8. Nur mit Licht wachsen die Blumen (lumen).
  9. 9. So viele sind schon tot (tot).
  10. 10. Die Fußballlegende Pelé vertreibt ein Reh (pellere) vom Fußballplatz.

Wenn Sie wirklich jede Szene deutlich im Geiste gesehen haben, beantworten Sie bitte folgende Fragen:

  1. 1. Blut welcher Farbe fließt in meinen Adern?
  2. 2. Wer morst mit dem Morsegerät?
  3. 3. Was macht die Kuh auf der Bahre?
  4. 4. Bei welcher Gelegenheit zerrt man sich an den Haaren?
  5. 5. Wo schlendere ich locker?
  6. 6. Von wem wird sehr intensiv mein Fuß gewaschen?
  7. 7. Was ist beim Gladiatorenkampf kaputtgegangen?
  8. 8. Was brauchen die Blumen, um wachsen zu können?
  9. 9. Tot sind schon …
  10. 10. Was macht Pele mit dem Reh?

Nun, wie viele Antworten haben Sie richtig? Bei mehr als sieben Richtigen dürfen wir Ihnen gratulieren. Bei weniger als sieben können wir Ihnen Mut zusprechen, denn: Man kann diese Lerntechnik verbessern und optimieren!

Jetzt haben Sie schon die ersten Vokabeln gelernt. Ja, tatsächlich! Denn wenn Sie wissen, was die Kuh auf der Bahre macht (genau: liegen), dann wissen Sie auch, was das lateinische »cubare« auf Deutsch heißt: nämlich »liegen«! Und »lumen« heißt demnach? Genau: »Licht«. Und wenn Sie noch wissen, was beim Gladiatorenkampf »kaputt«gegangen ist, haben Sie auch die Lateinvokabel für »Kopf« gelernt. Denn »Kopf« heißt auf Lateinisch »caput«.

Sollten Sie also alle zehn Antworten gewusst haben, haben Sie zehn Vokabeln gelernt!

Gleich geht’s weiter mit noch einmal zehn Kopfszenen. Sehen Sie diese bitte auch wieder so wie eben vor Ihrem geistigen Auge.

  1. 1. Jeder im Publikum muss über den Po einen Pulli (populi) ziehen.
  2. 2. Von zu viel Arbeit bekommt man ein Schlappohr (labor).
  3. 3. Der Hirte treibt seine Herde mit einer (a) Gitarre (agitare) an.
  4. 4. Als ich noch klein war, bin ich barfuß (parvus) gelaufen.
  5. 5. Der Winzer hat das Reh (vincere) im Weinberg besiegt.
  6. 6. Auch ohne Brille erkenne ich genau, dass an der Speerspitze ein Reh (perspicere) aufgespießt ist.
  7. 7. Ich bin stolz auf meinen Superbus (superbus).
  8. 8. Sie macht mir beim Abendessen eine Szene (cenae).
  9. 9. Der Postbote (post) bringt heute den Brief etwas später.
  10. 10. Beide berühren sich am Po (ambo) zur Begrüßung.

Und jetzt beantworten Sie bitte diese Fragen:

  1. 1. Wer muss über den Po einen Pulli ziehen?
  2. 2. Wovon bekommt man ein Schlappohr?
  3. 3. Was macht der Hirte mit einer (a) Gitarre?
  4. 4. Wann bin ich barfuß gelaufen?
  5. 5. Was hat der Winzer mit dem Reh im Weinberg gemacht?
  6. 6. Dass an der Speerspitze ein Reh aufgespießt ist, … ich ohne Brille.
  7. 7. Was halte ich von meinem Superbus?
  8. 8. Wann macht sie mir eine Szene?
  9. 9. Wann bringt der Postbote den Brief?
  10. 10. Wer berührt sich am Po zur Begrüßung?

Na? Wie viele Antworten wussten Sie diesmal? Vielleicht mehr als sieben? Vielleicht weniger? Auf jeden Fall dürften es für’s Erste gar nicht so wenige gewesen sein. Wenn Sie Ihr Kopfkino gut im Griff hatten, müsste es geklappt haben.

Auf jeden Fall haben Sie gerade eben wieder Vokabeln gelernt. Und wenn Sie es oben nicht schon gelesen hätten, hätten Sie es wahrscheinlich gar nicht gemerkt. Aber es waren schon wieder zehn neue Lateinvokabeln.

Vergleichen Sie nun Ihre Antworten mit den im Folgenden angegebenen »Möglichen Antworten«. In der Spalte »Latein« sehen Sie die Schreibweise des lateinischen Wortes, daneben – in der Spalte »Aussprache« – eine etwas merkwürdige Lautschrift, die Ihnen aber mehr bringt als die Lautschrift, die in Schulbüchern und Wörterbüchern verwendet wird. Bei »Aussprache« steht die Lateinvokabel so in Deutsch geschrieben, wie sich diese anhört. Meist ist die Aussprache bei Latein aber sowieso der Schreibweise sehr ähnlich. Zum Beispiel heißt das lateinische Wort für »siegen«: »vincere«, ausgesprochen wird es »winzere«. Das mögliche Bild »Winzer – Reh« klingt sehr ähnlich wie »vincere« – und deshalb ist es leicht für Ihr Hirn, vom »Winzer – Reh« auf »vincere« zu kommen. Was der Winzer mit dem Reh macht, haben Sie auch in einem Bild gespeichert, deswegen kommen Sie dann auf die deutsche Übersetzung »siegen«.

Unser Gedächtnis findet Bilder spannender als die bloßen Begriffe. Der Trick ist also, die Vokabel als Bild mit der entsprechenden Übersetzung als Bild zu verknüpfen. Verknüpfen bedeutet hier: beide Bilder in ein Bild, in eine Szene oder in einen Film zu integrieren. So wollen Sie beispielsweise wissen, was »certare« auf Deutsch heißt. Weil Sie verknüpft gelernt haben, dass man sich beim »Kämpfen« »zerrt an den Haaren«, haben Sie die Übersetzung für »certare«: nämlich »kämpfen«. Unser »Ähnlichkeitsgedächtnis« – der Gedächtnisforscher Prof. Dr. Hans Joachim Markowitsch hat es entdeckt und nennt es »Priming« – kommt damit gut klar. Denn »zerrt – Haare« ist ähnlich genug, um »certare« (ausgesprochen: zertahre) hervorzurufen. In den meisten Fällen läuft dieser Bilderabruf unbewusst und sehr schnell ab. Sie müssen also in der Praxis nicht erst lange an die Bilder denken und träumen, um auf die gesuchte Vokabel zu kommen. Dies werden Sie schon bald selbst merken.

Ein anderes Beispiel: Die lateinische Vokabel »post« heißt als Adverb »später«. Ausgesprochen wird das lateinische Wort wie die »Post« im Deutschen. Und weil wir beides wieder in ein Bild für unser Gedächtnis integrieren müssen, stellen wir uns einfach einen »Post«-Boten vor, der die »Post« heute »später« ausliefert. Schon haben wir die Übersetzung!

Solche Bilder sind schnell gemacht, leicht zu merken und bleiben im Gedächtnis!

Überprüfen Sie sich nun:

Latein

Aussprache

Mögliches Bild

Deutsch

ater

ahter

Adern

schwarz

mors

...
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