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E-Book

Kinder und Jugendliche mit Diabetes

Medizinischer und psychologischer Ratgeber für Eltern

AutorKarin Lange, Peter Hürter
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl401 Seiten
ISBN9783540264231
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Diagnose Diabetes: Wie geht es weiter? Der Ratgeber erklärt Eltern und Kindern verständlich, was sie über die Erkrankung wissen müssen: Was ist Diabetes, wie wird er behandelt? Worauf muss im Alltag geachtet werden, in der Ernährung, im Sport, in den Ferien? Wie bewältigt die Familie das Problem und wie hilft sie dem Kind am besten?

Antwort geben zwei erfahrene Fachexperten, ein Kinderarzt und eine Psychologin. Das Buch ist einfach und klar geschrieben, übersichtlich gegliedert und anschaulich bebildert. Es eignet sich zum schnellen Nachschlagen ebenso wie zur gezielten Schulung.

Geschrieben für:
Eltern und Angehörige diabetes-kranker Kinder, Pädiater

Schlagworte:
Diabetes
Diabetes-Schulung
Insulin
Jugendliche
Kinder
Kinderheilkunde
Psychosoziale Rehabilitation
Pädiatrie
Stoffwechselerkrankung
Zuckerkrankheit
zuckerkrankes Kind 

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Leseprobe
KAPITEL 6
Hypoglykämie
(S. 193-194)

Die praktisch wichtigsten und auch häufigsten Nebenwirkungen der Insulinbehandlung sind Hypoglykämien oder Unterzuckerungen. Beide Begriffe sind lang und unbequem. Darum sagen viele Kinder und Eltern dazu nur kurz „Hypo". Alle Eltern und selbstverständlich auch ihre Kinder müssen genau über Hypos Bescheid wissen.Was ist eigentlich eine Hypo? Woran erkennt man sie? Wie entsteht sie? Wie reagiert der Körper auf eine Hypo? Wie kann eine Hypo verhindert werden? Wie kann sie behandelt werden, wenn sie einmal aufgetreten ist? Wie häu.g treten Hypoglykämien auf und welche Bedeutung haben sie für die Zukunft des Kindes? Diese und viele andere Fragen sollen im folgenden Kapitel beantwortet werden.

6.1 Was ist eine Hypoglykämie?

Nach einer internationalen Vereinbarung liegt eine Hypoglykämie vor,wenn der Blutglukosespiegel unter 50 mg/dl absinkt.

6.2 Wie macht sich eine Hypoglykämie bemerkbar?

Da wird die Sache schwierig. Der Körper reagiert nämlich auf Blutglukosewerte unter 50 mg/dl sehr unterschiedlich. Bei Blutglukosewerten zwischen 40 und 50 mg/dl spüren die meisten Kinder und Jugendlichen deutliche Anzeichen, manche von ihnen bemerken jedoch noch gar nichts. Sie haben keine Hypoanzeichen. Bei Blutglukosewerten zwischen 30 und 40 mg/dl treten bei den meisten Kindern unübersehbare Symptome auf. Sie spüren sehr deutlich, dass ihr Blutzuckerwert zu niedrig ist. Allerdings sind die Kinder munter und klar bei Bewusstsein. Bei Blutglukosewerten unter 30 mg/dl treten dagegen Anzeichen auf, die Eltern und auch Kinder im höchsten Maße beunruhigen. Zunächst ist das Bewusstsein nur getrübt. Es kann aber sehr schnell eine Bewusstlosigkeit auftreten, und manchmal kommen sogar Krämpfe hinzu.

Wegen dieser unterschiedlichen Reaktionen des Körpers bei Blutglukosewerten unter 50 mg/dl hat man die Hypos in 3 Gruppen eingeteilt:

Eine nicht spürbare Hypo liegt vor, wenn ein Blutglukosewert unter 50 mg/dl gemessen wird, aber keine Anzeichen wahrgenommen werden.
Eine spürbare Hypo liegt vor, wenn der Blutglukosewert weniger als 50 mg/dl beträgt, charakteristische Hyposymptome auftreten, das Kind aber noch klar bei Bewusstsein ist.
Eine schwere Hypo liegt vor, wenn bei einem Blutglukosewert unter 50 mg/dl eine Bewusstlosigkeit, eventuell sogar Krämpfe auftreten. Hypoglykämie = Blutglukosewert unter 50 mg/dl.

Einteilung der Hypoglykämien

Nicht spürbare Hypoglykämie:
Blutglukosewert unter 50 mg/dl "
keine Anzeichen

Spürbare Hypoglykämie:
Blutglukosewert unter 50 mg/dl
Hypoglykämieanzeichen
Bewusstsein klar

Schwere Hypoglykämie:
Blutglukosewert unter 50 mg/dl
Bewusstlosigkeit und/oder Krämpfe

Nicht spürbare Hypos sind ziemlich häufig. Niemand kann genau sagen, wie oft sie vorkommen, denn man bemerkt sie ja nur, wenn zufällig ein Blutglukosewert gemessen wird, der unter 50 mg/dl liegt. Wie häufig spürbare Hypos auftreten, weiß man selbstverständlich, denn sie sind ja durch typische Anzeichen charakterisiert.Meistens ist es so, dass zuerst die Symptome auftreten, dann bestimmt man den Blutglukosewert und bestätigt durch einen Wert unter 50 mg/dl die Hypo. Schwere Unterzuckerungen sind mit Recht sehr gefürchtet. In dieser Situation sind die Kinder und Jugendlichen im höchsten Maße hilfsbedürftig. Eine schwere Hypo sollte daher möglichst überhaupt nicht, und wenn, dann nur sehr selten auftreten.Wenn sie einmal vorkommt, muss genau festgestellt werden, wie sie entstanden ist. Mehrfach auftretende schwere Hypoglykämien sind ein Hinweis für eine schlechte Stoffwechseleinstellung.

6.2.1 Woran erkennt man eine Hypoglykämie?

Für das tägliche Leben mit Diabetes ist es sehr wichtig, dass alle Eltern und Kinder wissen, welche Anzeichen bei Blutzuckerwerten unter 50 mg/dl auftreten können.Die Symptome einer spürbaren Hypo sind sehr vielfältig. Die Anzeichen haben zwei verschiedene Ursachen. Sie können Ausdruck des Körpers sein, gegen die Hypo anzugehen, sie rückgängig zu machen. Diesen Vorgang, der dafür sorgt, dass die Blutglukosewerte wieder über 50 mg/dl ansteigen und die Hypo aufgehoben wird, nennt man Gegenregulation. Herzklopfen und Schwitzen sind beispielsweise Zeichen der Gegenregulation.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 2. Auflage5
…aus dem Vorwort zur 1. Auflage7
Inhaltsverzeichnis9
Einleitung16
KAPITEL 1 Die ersten Tage mit Diabetes23
1.1 „Es ist wirklich Diabetes!“25
1.2 „Und dann bin ich in die Klinik gekommen…“30
1.3 „Wie es anfing…“, eine Mutter erinnert sich32
1.4 Was kann Kindern und Eltern helfen?36
KAPITEL 2 Einführung in die Behandlung des Diabetes41
2.1 Was ist Diabetes?43
2.2 Welche Wirkungen hat Insulin?53
2.3 Was wird für die Insulinbehandlung benötigt?61
2.4 Wie wird die Insulinbehandlung durchgeführt?77
KAPITEL 3 Gesunde Ernährung für Kinder und Jugendliche83
3.1 Wie beeinflusst Diabetes die Ernährung Ihres Kindes?85
3.2 Wie verändert die Nahrung den Blutglukosespiegel?87
3.3 Was ist bei fett- und eiweißhaltigen Nahrungsmitteln zu beachten?101
3.4 Womit können Kinder und Jugendliche ihren Durst löschen?105
3.5 Wie wirken die verschiedenen Süßungsmittel?109
3.6 Essen und Trinken zu Hause und unterwegs117
KAPITEL 4 Wie wird die Qualität der Stoffwechseleinstellung beurteilt?133
4.1 Blutglukosebestimmung135
4.2 Wie sind die Blutglukosewerte zu beurteilen?147
4.3 Azetonnachweis im Urin154
4.4 HbA1c-Bestimmung155
KAPITEL 5 Wie wird die Insulintherapie durchgeführt?160
5.1 Die Insulintherapie während des ersten Klinikaufenthalts162
5.2 Die Insulintherapie zu Hause168
KAPITEL 6 Hypoglykämie203
6.1 Was ist eine Hypoglykämie?205
6.2 Wie macht sich eine Hypoglykämie bemerkbar?205
6.3 Wie entsteht eine Hypoglykämie?211
6.5 Wodurch wird die Hypoglykämiewahrnehmung beeinflusst?218
6.6 Wie werden Hypoglykämien behandelt?220
6.7 Wie häufig treten Hypoglykämien auf?227
6.8 Welche Folgen haben schwere Hypoglykämien?228
KAPITEL 7 Sport und Bewegung232
7.1 Wie beeinflusst Bewegung den Blutglukosespiegel?234
7.2 Wie können Kinder vorbereitet werden?245
7.3 Freude an Bewegung fördern252
KAPITEL 8 Andere Einflüsse auf den Stoffwechsel261
8.1 Welchen Einfluss hat Stress auf den Stoffwechsel?263
8.2 Welche akuten Erkrankungen gibt es bei Kindern und Jugendlichen?270
8.3 Wie wirken akute Erkrankungen auf den Diabetes?277
8.4 Chronische Erkrankungen bei Diabetes291
8.5 Seelische Erkrankungen bei Diabetes293
8.6 Unfälle und Operationen bei Diabetes294
8.7 Zahnpflege und Zahnbehandlung bei Diabetes295
8.8 Beeinflussen Medikamente den Diabetes?296
8.9 Dürfen Kinder mit Diabetes geimpft werden?297
8.10 Welchen Einfluss hat die Pubertät?298
8.11 Welche Wirkung haben Rauchen, Alkohol und Drogen?299
KAPITEL 9 Gute Behandlung – wichtig für heute und später302
9.1 Woran erkennt man eine gute Langzeitbehandlung?304
9.2 Was sind die Folgen einer schlechten Langzeitbehandlung?312
9.3 Wo können Kinder und Jugendliche mit Diabetes sachgerecht behandelt werden?323
9.4 Was bringt die Zukunft für Kinder und Jugendliche mit Diabetes?327
KAPITEL 10 Der Alltag von Kindern und Jugendlichen332
10.1 Mitmachen in Spielkreis und Kindergarten334
10.2 Zur Schule gehen, Freunde finden und lernen wie alle anderen342
10.3 Pubertät und Jugendalter346
10.4 Ferien und Urlaubsreisen356
KAPITEL 11 Soziale Hilfen – Berufswahl – Rechtsfragen367
11.1 Welche Hilfen bietet das Schwerbehindertengesetz?369
11.2 Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz376
11.3 Berufswahl – Begabung und Interesse sind entscheidend379
11.4 Führerscheine383
11.5 Versicherungen385
Anhang388
Literaturempfehlungen390
Adressen393
Sachverzeichnis397

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