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Kirchliche Entwicklungswerke - unverzichtbare Akteure in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit oder nur ein 'Tropfen auf den heißen Stein'?

unverzichtbare Akteure in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit oder nur ein 'Tropfen auf den heißen Stein'?

AutorMadeleine Koalick
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl29 Seiten
ISBN9783638397087
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die klassischen Formen der öffentlichen Entwicklungshilfe stecken auch in der Bundesrepublik Deutschland in einer Orientierungs- Finanz-, und Vertrauenskrise. Sobald an der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit, wie sie überwiegend vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und seinen Partnern wahr-genommen wird, Kritik laut wird, werden die Nichtregierungsorganisationen (NRO) als neue Hoffnungsträger gefeiert. Sie seien weniger außenpolitisch gebunden, eher armuts- und basisorientiert und damit in der Lage, Schwächen der staatlichen Arbeit auszugleichen. Ein großer Teil nichtstaatlicher Entwicklungsarbeit wird in Deutschland von den kirchlichen Entwicklungswerken der Katholischen und Evangelischen Kirche, wie dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED), Brot für die Welt oder Misereor übernommen. Kirchliches Entwicklungsengagement geht zurück auf die traditionellen kirchlichen Wirkungsfelder der Mission, Diakonie und Caritas als Ausdruck christlicher Nächstenliebe. Die Anfänge kirchlicher Entwicklungsarbeit liegen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich die Kirchen, bei steigendem Wohlstand in der Bundesrepublik, für die erhaltenen Hilfen an die notleidende deutsche Bevölkerung mit verstärktem Engagement in der Dritten Welt revanchieren wollten. Um ihre von Beginn an armutsorientierte Entwicklungsarbeit effektiv zu gestalten, wurden mit Misereor und Brot für die Welt 1958 und 1959 separate Entwicklungshilfeorganisationen geschaffen. Bereits hier einigte man sich auf eine strikte Trennung zwischen Missions- und Entwicklungswerken. Konzentrierten sich die kirchlichen Hilfswerke zunächst nur auf kurzfristige humanitäre Hilfe, so ließ sich in der Folgezeit eine Tendenz zur Projekt- und Programmarbeit unter dem Schlagwort der 'Hilfe zur Selbsthilfe' erkennen. Verstärkte Forderungen lokaler Gemeinden in den Entwicklungsländern seit den 80er Jahren und die veränderte politische Situation nach Ende des Ost-West Konflikts führten zur Auseinandersetzung mit politischen Themen, wie Menschenechten und Demokratisierung, Strukturanpassung und Systemveränderung. Mit der Integration dieser Aufgabenbereiche in ihre Arbeit beweisen die kirchlichen Hilfswerke trotz ihres Religionsbezuges eine große Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit. Diese zeigt sich auch in Form moderner Advocacy-Arbeit, mit der kirchliche Entwicklungswerke versuchen auf strukturelle Rahmenbedingungen und Entwicklungshemmnisse Einfluss zu nehmen.

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