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E-Book

Kommunikationskonzept zur Erhöhung der internationalen Messebeteiligung von Ausstellern am Beispiel der EXPO REAL

AutorAlesja Alewelt
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl129 Seiten
ISBN9783638026246
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, Note: 1,0, Universität Bremen, 115 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Messe ist mit ihren Eigenschaften der direkten und persönlichen Kommunikation zu einem festen Zeitpunkt an einem festen Ort eine der effektivsten Kommunikationsplattformen. Dennoch gerät sie nach Jahrzenten des Wandels und Wachstums aufgrund verringerten wirtschaftlichen Wachstums, steigenden Beteiligungskosten oder Alternativen wie Roadshows oder Hausmessen zunehmend unter Druck. Messeveranstalter sind aufgefordert, den Erfolg ihres Produktes 'Messe' als Marketing- und Kommunikationsinstrument unter Beweis zu stellen. Dazu reichen nicht mehr nur die Bereitstellung von Fläche und die reibungslose Organisation der Veranstaltung. Vielmehr fordert die ausstellende und besuchende Wirtschaft nicht nur Kenntnis des Marktes und seiner Bedürfnisse, sondern auch die Ermöglichung kosten- und zeiteffektiver Kommunikation. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, setzen Messegesellschaften sowohl auf den effektiven Einsatz von Kommunikationsinstrumenten, als auch auf die Erweiterung ihres Serviceangebotes um Kommunikationsdienstleistungen. Dazu ist ein Konzept notwendig, dass nicht nur alle Kommunikationsmöglichkeiten systematisiert, sondern auch so aufeinander abstimmt, dass Synergieeffekte genutzt werden können.

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Leseprobe

3. MesseMarktforschung zu kommunikationspolitischen Anforderungen von Ausstellern


 

Rund 56.000 deutsche Unternehmen stellen regelmäßig ihre Produkte und Dienstleistungen auf Messen und Ausstellungen aus. (AUMA 2006a, S.6) Circa 13 Millionen Fachbesucher (Scheffler 2003, S.303) nutzen zum Informations- und Wissensaustausch etwa 160 internationale Messen pro Jahr. (AUMA 2007a, S.13) Diese hohe Zahl an Messeinteressierten wirft eine Vielzahl an Fragen auf, die nur durch „kompetente Marktforschung“ beantwortet werden können. (Scheffler 2003, S.303) Diese muss dabei unterschiedliche Zielgruppen im Fokus haben, entweder die potenziellen und tatsächlichen Aussteller, die potenziellen und tatsächlichen Besucher oder die Experten der Messebranche. (Scheffler 2003, S.305) Mit den Ergebnissen der Marktforschung lassen sich Prognosen über das zukünftige Verhalten der Aussteller und Besucher erstellen und ein Informationsvorsprung gegenüber den Konkurrenten gewinnen. (Scheffler 2003, S.310)

 

Die Marktforschung in dieser Arbeit wird für die Gewerbeimmobilienmesse EXPO REAL der Messe München GmbH durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Erhebung bilden die Grundlage für das in Kapitel vier vorgestellte Kommunikationskonzept.

 

3.1. Die Gewerbeimmobilienmesse EXPO REAL


 

Die EXPO REAL ist eine internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien und findet jährlich auf dem Messegelände der Messe München GmbH statt. Seit ihrer Premiere im Jahr 1998 hat sich die EXPO REAL neben der MIPIM in Cannes zu einer der führenden Immobilienfachmessen in Europa entwickelt. (EXPO REAL 2007a, S.2) Die Veranstaltung ist eine Plattform für branchen- und länderübergreifende Immobilienprojekte, Facility Management Dienst-leistungen, Corporate Real Estate Management und Investment & Finanzierung. (EXPO REAL 2007a, S.7) Im Jahr 2006 besuchten 1.638 Aussteller aus 40 Ländern und rund 21.000 Besucher aus 65 Ländern die EXPO REAL. (EXPO REAL 2007a, S.2) Davon kamen 25% der Aussteller und 26% der Besucher aus dem Ausland, vornehmlich aus Österreich, den Niederlanden, Großbritannien und den neuen EU-Ländern. (EXPO REAL 2007a, S.9)

 

Ziel der EXPO REAL ist es, sich zu einer Networking-Plattform für Key Player und Entscheider der Immobilienwirtschaft zu etablieren, die einen globalen und branchenübergreifenden Dialog ermöglichen. (EXPO REAL 2007a, S.3) Dafür wird von der Projektleitung ein umfassendes zweisprachiges Konferenzprogramm mit über 100 Vorträgen und Diskussionsrunden angeboten. „Hochkarätige Referenten aus Wirtschaft, Politik und Presse vermitteln fundiertes Wissen, stellen komplexe Projekte vor und überraschen mit neuen Betrachtungsweisen“. (EXPO REAL 2007a, S.10)

 

Globale Strategien und eine fortschreitende EU-Osterweiterung führen neben Westeuropa, Nordamerika und Asien zu einem verstärkten Interesse an den Märkten Mittel- und Osteuropas. (EXPO REAL 2007a, S.4) Auf der EXPO REAL 2006 präsentierten sich vor allem Städte wie Moskau, Krakau, Stettin und Prag mit einem eigenen Stand. (Hepp 2006, S.V2/1) Um den Kontakt zu diesen Regionen zu intensivieren, kommunizieren Mitarbeiter der EXPO REAL mit mehr als 35.000 internationalen Messekunden durch regelmäßige Mailings oder Newsletter. Auslandsvertreter in über 80 Ländern stehen in persönlichem Kontakt zu potenziellen Ausstellern bzw. Besuchern und zahlreiche Kooperationen mit weltweiten Fachmedien sorgen für eine internationale Präsenz. (EXPO REAL 2007a, S.13)

 

Zu den stärksten Konkurrenten der EXPO REAL zählen die MIPIM in Cannes mit 2.277 Ausstellern im Jahr 2006, gefolgt von der MAPIC in Cannes mit 899 Ausstellern (MAPIC 2007a) und der SIMA in Madrid mit etwa 750 Ausstellern im Jahr 2006. (AUMA 2007d) Die jüngste Konkurrenz mit Spezialisierung auf den osteuropäischen Markt ist die Messe Real Vienna in Wien, die 2006 zum ersten Mal mit 196 Ausstellern sehr erfolgreich stattgefunden hat (Real Vienna 2007b) und ihre Ausstellerzahl 2007 um 25% steigern konnte. (Real Vienna 2007c) Darüber hinaus gibt es auf allen Kontinenten zahlreiche kleinere Konkurrenzmessen.

 

Die 1990 gegründete Messe MIPIM ist die stärkste Konkurrenz zur EXPO REAL und findet jährlich im März in Cannes, Frankreich statt. Ähnlich wie bei der EXPO REAL sind viele Bereiche der Immobilienbranche vertreten. Nach Angaben der AUMA und nach eigenen Recherchen liegt die Internationalität sowohl bei den Ausstellern, als auch bei den Besuchern zwischen 75% und 85%. (AUMA 2007d) Dem gegenüber sind auf der EXPO REAL nur etwa 20-25% ausländische Messekunden vertreten. Der Fokus der MIPIM liegt auf den westeuropäischen Ländern Großbritannien, Irland, Spanien, Portugal, Österreich, Schweiz und Skandinavien.

 

Das Markenzeichen der MIPIM ist das gesellschaftliche Ereignis an der Côte d’Azur mit ihren Yachten als Rückzugsort für geschäftliche Gespräche. Allerdings stößt das Flächenangebot des Palais des Festivals et des Congrès mit 25.000m² an seine Grenzen. (Palais des Festivals et des Congrès 2007) Die Ausstellerzahl steigt von Jahr zu Jahr, so dass das Platzangebot immer begrenzter wird. Das führt nach Angaben der Süddeutschen Zeitung zu Unübersichtlichkeit und zu einer „chaotischen Benutzerführung“. (Horn 2007, S.V2/1) Um dieses Problem zu umgehen, wurden Ankerplätze für Schiffe auf dem  offenen Meer installiert, die mit High-Speed-Booten schnell zu erreichen sind. Durch diese willkommene Abwechslung umgehen Messebesucher die Suche nach Standplätzen in den Hallen. (Horn 2007, S.V2/1)

 

Bei der MIPIM 2007 gab es einen deutlichen Zuwachs von russischen Ausstellern der Finanz- und Immobilienbranche, die das mediterrane Flair für ihre Geschäfte zunehmend schätzen. Dabei liegt ihr Fokus nicht auf der Suche nach Direktinvestoren, sondern nach europäischen Kooperationspartnern, z.B. zum Aufbau einer ganzen Stadt in der Nähe von Jekaterienburg. Auch brasilianische und mexikanische Aussteller und Besucher waren auf der MIPIM 2007 verstärkt vertreten. (Horn 2007, S.V2/1) Insgesamt gesehen hat die MIPIM einen großen weltweiten Zuwachs, dem jedoch zunehmend die begrenzte Hallenkapazität entgegensteht.

 

Die MAPIC spezialisiert sich auf Einzelhandelsimmobilien und findet jährlich im November ebenfalls in Cannes, Frankreich statt. Im Jahr 2006 erreichte die Messe eine Ausstellerzahl von 899 auf einer Fläche von 9.500m² und eine Besucherzahl von 8.698 aus 67 Ländern. (AUMA 2007d) Die Messe ist genauso aufgebaut wie die MIPIM, die ebenfalls von der Messegesellschaft Reed Exhibitions veranstaltet wird. Insgesamt liegen die Zielländer ähnlich wie bei der MIPIM auf den westeuropäischen Ländern wie Großbritannien, Italien und Spanien. Aber auch Russland, Polen und China sind mit einer Vielzahl von Ständen auf der MAPIC vertreten und ergeben eine Internationalität von fast 80%. (MAPIC 2007b) Inhaltlich spezialisiert sich die Messe auf Verbrauchermärkte, Einkaufszentren, Factory Outlets und Touristen-Komplexe wie z.B. Hotels. Sie bietet Einzelhändlern eine Plattform, um sich nach neuen Shopping Centern oder Verkaufsstellen für ihre Produkte umzusehen. Ebenso werden Vertreter der Städte und Regionen angesprochen, die für ihre Städte Einkaufsmöglichkeiten aufbauen wollen oder Investoren suchen.

 

Die spanische Messe SIMA (Salón Inmobiliario de Madrid) ist ebenso eine Konkurrenzmesse zur EXPO REAL und findet jährlich im April/Mai im Parque Ferial Juan Carlos, Madrid statt. Diese Messe wurde ebenso wie die EXPO REAL im Jahr 1998 gegründet. (AUMA 2007d) Laut der SIMA-Ausstellerliste waren im Jahr 2006 465 Aussteller aus 17 Ländern mit einer Internationalität von ca. 11% vertreten. (SIMA 2007) Nach eigenen Angaben der SIMA-Veranstalter waren 160.000 Besucher auf der Messe anwesend. (SIMA 2007) Die hohe Besucherzahl ist darauf zurückzuführen, dass die SIMA keine reine Fachmesse ist, sondern auch private Besucher auf die Messe einlädt. Inhaltlich spricht sie nicht nur Vertreter der Gewerbeimmobilienbranche, sondern auch viele Bereiche der privaten Immobilien an, wie z.B. Wohnungsvermietungen, Seniorenresidenzen oder Grundstücke. Die SIMA ist im Gegensatz zu den anderen Messen nicht spezialisiert und bietet fast alle Bereiche der Immobilienbranche an.

 

Im Gegensatz dazu ist die Real Vienna nicht nur auf Gewerbeimmobilien spezialisiert, sondern begrenzt auch ihre Zielregion auf Mittel- und Südost- und Osteuropa. Diese Messe ist die jüngste Immobilienmesse Europas und wurde erst 2006 in Wien, Österreich gegründet. Bereits im ersten Jahr mobilisierte der Messeveranstalter Reed Exhibitions Wien 196 Aussteller und 3.800 Besucher aus 25 Ländern. (Real Vienna 2007b) Im Jahr 2007 stiegen die Aus-stellerzahlen um 25% auf 248 und die Besucherzahlen sogar auf 7718 Teilnehmer aus 52 Ländern. (Real Vienna 2007c) Die Real Vienna ist eine reine Fachmesse für folgende Bereiche:

 

Städte und Regionen

 

Immobilienberatung

 

Immobilienentwicklung

 

Immobilieninvestition

 

Architekten- und Planungsbüros

 

Facility-Management-Dienstleistungen

 

Immobilienkommunikation

 

andere Dienstleister

 

Eigentümer. (Real Vienna 2007a)

 

Ziel der EXPO REAL ist es nun, die eigene Internationalität zu steigern und sich dabei so weit wie möglich von der Konkurrenz...

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