Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Augsburg, Veranstaltung: Geschichte Europa Frühe Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung: Die Besonderheit der jüdischen Salons Die Berliner Salons, die ihre Blütezeit um 1800, also in der Romantik, hatten, waren die ersten Sozietäten, die Frauen und Juden, wenn man von den jüdischen Gesellschaften Mendelssohns und Co. absieht, nicht ausschlossen. Sie wurden sogar von Frauen, zu einem großen Teil auch jüdischen Frauen, geleitet. Dabei galten selbst in der Aufklärungsperiode Frauen als zu unintelligent und Juden als zu verdorben und gottgläubig um an aufgeklärten Diskussionen teilnehmen zu können. Doch da viele Gelehrte und Männer hohen Standes diese jüdischen Salons besuchten, stellt sich die Frage, ob jüdische Frauen ihre soziale Stellung mithilfe der Berliner Salons verbessern konnten. Während ein Teil der Historiker die Salons als Grundstein der weiblichen Emanzipation ansahen, bemängelten andere, dass Salonfrauen kaum publizierten und somit nur als Musen der Männer betrachten werden können. Ebenso befürworteten einige Wissenschaftler den starken Assimilationsdrang vieler jüdischer Salondamen- und besucherinnen, wobei vor allem jüdische Historiker jedoch dieses Verhalten als Verrat an der jüdischen Gemeinde ansahen. Über die Quellenlage lässt sich sagen, dass es zwar keine offiziellen Dokumentationen der Berliner Salons gibt, doch zu dieser Zeit gab es einen regen Austausch von Briefen, auch über die Teilnahme an den Salons, und es wurden Tagebücher geschrieben, in denen die Eindrücke aus der Salongesellschaft schriftlich fixiert wurden. In meiner Ausarbeitung möchte ich zunächst an dem Beispiel der Rahel Levin aufzeigen, wie schwierig es für eine jüdische Frau zu dieser Zeit war, sich trotz der Bekanntschaft vieler bedeutender Persönlichkeiten in der christlich-deutschen Gesellschaft Akzeptanz zu verschaffen. Jedoch im darauffolgenden Kapitel werde ich dann die wohl effektivste Methode für eine Jüdin, in Berlin gesellschaftlich aufzusteigen, nämlich die Heirat eines Adligen, vorstellen. Diese Mischehen wurden durch die Salons begünstigt. Danach werden die Konzepte verschiedener Salonbesucher über deren Juden- und Frauenbild aufgezeigt, da diese Meinungen teilweise durch die Salons geprägt wurden und eine Resonanz der damaligen gesellschaftlichen Ansichten über jüdische Frauen bieten. Im vierten Kapitel wird schließlich das preußische Emanzipationsedikt erläutert, woraufhin die schriftstellerischen Tätigkeiten der jüdischen Salonfrauen analysiert werden.
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