Das Innere des Hauses
Dieses Kapitel befasst sich mit den Teilen des Heims, in denen Sie sich am häufigsten aufhalten. Der Zustand dieses „Nahbereichs“ trägt in ganz erheblichem Maß dazu bei, ob Sie sich in Ihren vier Wänden im wahrsten Sinne des Wortes „zu Hause“ fühlen.
Das Wohlgefühl im Heim kann empfindlich gestört werden: z. B. durch eine schon ewige Zeiten abgestoßene Fliesenkante am Sockel der Badewanne, durch Risse, die sich durch den Putz an der Wohnzimmerdecke ziehen und sichtbar werden, wenn die Sonne ins Zimmer scheint, durch eine schadhafte Bodenleiste aus Holz, die bei der Verlegung der Kabel für die neue Stereoanlage gesprungen war. Warum diese Unzulänglichkeiten, die bei jedem zufälligen Blick darauf immer wieder wie kleine Nadelstiche piksen, nicht endlich einmal in Ordnung bringen? Es muss ja nicht immer gleich ein neu gefliestes Badezimmer sein, eine neu verputzte Wohnzimmerdecke oder ein komplett neuer Satz Bodenleisten. Auch eine Nummer kleiner genügt, damit es hinterher wieder schön aussieht. Und dafür braucht man nicht einmal einen Handwerker.
Lassen Sie uns also auf eine kleine Reise durch das Innere Ihres Zuhauses gehen, um festzustellen, was in Ordnung und was nicht in Ordnung ist. Sie werden feststellen, wie angenehm es nach ein paar richtig angesetzten Handgriffen ist, die Seele baumeln zu lassen …
Wände und Decken
Leichtbauwände
Leichtbau-, Trockenbau-, Gipskarton- oder Rigipsplatte, wie immer Sie sie nennen, aus ihnen bestehen heute viele Zwischenwände. Im Prinzip handelt es sich um eine Lage kreideähnlichen Gips, der zwischen zwei Lagen Papier gepresst ist. Verschrauben Sie die Platten auf einem U-Profil- oder Holzständerwerk, und schon haben Sie eine erstaunlich stabile und relativ wartungsfreie Wand. Klar können kleine Schönheitsfehler auftreten. Aber die meisten Probleme sind leicht zu vermeiden – oder zu beheben.
So viel sparen Sie:
1200 €
So viel kosten der Einbau und das Verkleben der Fugen von neuen Leichtbauwänden für ein 30 m2 großes Zimmer.
Clever vorgebeugt
Halten Sie Ausschau nach Wasserschäden Wasser zerstört den Gipskarton sehr schnell. Wenn sich eine Trockenbauwand feucht anfühlt, haben Sie ein Problem. Achten Sie auch auf braune Flecken. Sie sind sehr wahrscheinlich Anzeichen für einen Wasserschaden, auch wenn kein Wasser zu sehen ist. Bei Hinweisen auf Feuchtigkeit suchen Sie nach einem undichten Rohr oder nach Wasser, das immer wieder bei einem Waschbecken, einer Bade- oder Duschwanne überläuft oder durch schlecht verkittete oder abgedichtete Anschlussfugen hindurchleckt. Suchen Sie auch nach von außen einsickerndem Wasser. Ursache dafür kann ein undichtes Dach sein, eine lecke Traufe oder Schmelzwasserstauungen durch ein vereistes Dach.
Installieren Sie an jeder Innentür einen Türstopper Rigips und Türklinken vertragen sich nicht gut. Klinken führen zu den allermeisten Löchern in Gipskartonplatten – entweder weil gar kein Türstopper vorgesehen wurde oder weil dieser herausgebrochen ist. Stellen Sie sicher, dass jede Tür ihren eigenen, soliden Türstopper hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser an der Tür, am Boden oder an der Sockelleiste verschraubt ist.
Beugen Sie Abschabungen mit Schutzleisten vor Ein anderer häufiger Grund für Beschädigungen an Rigipswänden sind die Kanten von Stuhllehnen und manchmal Tischen, die im Esszimmer an die Wand gestoßen werden. Dagegen helfen schützende Zierleisten. Bringen Sie diese in der richtigen Höhe an und Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe – die Wand wird vor Abschabungen geschützt und die Zierleisten machen, die richtige Holzauswahl und Farbgebung vorausgesetzt, auch optisch etwas her.
Schnell erledigt
Herausgefallene Nägel ersetzen Heutzutage werden Gipskartonplatten verschraubt. Ältere Konstruktionen sind hingegen manchmal genagelt. Kommt einer der vielen Nägel aus der Wand, ziehen Sie ihn mit der Beißzange heraus. Dann setzen Sie eine Trockenbauschraube direkt über oder unter das Loch. Die Stelle, an der der Senkkopf im Gipskarton sitzt, verfüllen Sie mit Spachtelmasse, lassen diese trocknen und schleifen sie ab oder glätten sie mit einem feuchten Schwamm.
Kleine Wandschäden ausbessern Spachteln Sie die Stelle zu. Ist der Schaden tiefer als 1 cm, arbeiten Sie etappenweise. Verfüllen Sie das Loch zur Hälfte und lassen Sie die Masse trocknen. Dann verfüllen Sie es bis zum Rand. Sobald die Spachtelmasse trocken ist, glätten Sie die Stelle durch Abschleifen mit Sandpapier oder durch Abwischen mit einem feuchten Schwamm.
Risse verfüllen Es mag verkehrt erscheinen, einen Schaden erst zu vergrößern, bevor man ihn repariert, aber Risse in Gipskarton sind oft zu klein, als dass die Spachtelmasse sicher darin halten würde. Was tun? Man vergrößert den Riss, indem man mit einem Allzweckmesser von beiden Seiten entlang des Risses Material abschneidet und den Riss so v-förmig auf etwa 1 cm erweitert. Wenn der Riss am Stoß von zwei Platten auftritt, entfernen Sie lose Gewebebandreste und kratzen abbröckelndes Material heraus. Die entstehende Rinne füllen Sie mit Spachtelmasse. Lassen Sie die Reparaturstelle trocknen, dann schmirgeln Sie sie ab oder wischen mit einem feuchten Schwamm darüber. Nach dem Austrocknen kann man sie überstreichen.
DAS RICHTIGE MATERIAL ZUM AUSBESSERN VON WANDSCHÄDEN
Zum Ausbessern von Wandschäden ist Fertigspachtelmasse oder auch eine Pulverspachtelmasse geeignet, die angerührt werden muss. Fertigmasse besteht aus speziell aufeinander abgestimmten Inhaltsstoffen, die miteinander reagieren und dadurch aushärten. Pulverspachtelmasse wird ebenso hart und erreicht ihre Festigkeit durch kristalline Abbindung. Die gebräuchlichsten Spachtelmassen sind Produkte der Moltofill-Reihe.
Kleinere Putzschäden in den Wänden, z. B. Risse, bilden sich häufig durch Spannungen in der verputzten Fläche. Sie können mithilfe von Spachtelmasse, die man gebrauchsfertig im Handel bezieht, sowie einem kleinen Spachtel rasch und problemlos geschlossen werden. Dazu verwendet man eine fein gekörnte Spachtelmasse, die eine glatte und dünnschichtige Oberfläche schafft und somit filigran zu verarbeiten ist. Die Masse eignet sich durch ihre feine Körnung auch ideal zur großflächigen Glättung von Unebenheiten an Wänden.
Für abgestoßene Putzkanten, tiefere Risse und z. B. auch für zu verschließende Dübellöcher greift man hingegen zu grob gekörnten Spachtelmassen. Dieses Material kann dicker und großzügiger aufgetragen werden, verfestigt sich nach dem Aushärten allerdings auch zu einer etwas raueren Oberfläche.
Geht es hingegen darum, Schäden an Styropor- oder Stuckflächen auszubessern, ist dazu zu raten, Dekorspachtelmasse zu verwenden. Diese lässt sich am besten modellieren. Und auch für die Anschlussfugen von Türen und Fenstern hält die Moltofill-Produktpalette eine spezielle Spachtelmasse parat, die elastisch ist und eine geringe Dehnung verspricht.
So geht’s: Ein Loch in einer Gipskartonwand ausbessern
Der einfachste Weg, um ein Loch auszubessern, das z. B. von einer Kollision mit einer Türklinke herrührt, ist ein Stück Glasfasergewebe oder dünnes Streckmetall, das mit Trockenbau-Spachtelmasse über der Bruchöffnung festgekittet wird. Das Loch sollte nicht größer als 15 cm im Durchmesser sein. Alle nötigen Materialien erhalten Sie im Baumarkt.
1. BÜRSTEN ODER SCHNEIDEN Sie Kartonreste und abbröckelnden Gips ab und entfernen Sie Staub mit einem feuchten Tuch. Lassen Sie die Wand danach gut trocknen.
2. Schneiden Sie das UNTERGEWEBE passend zu, am besten mit der Schere. Ziehen Sie die Schutzfolie ab, richten Sie das Gewebe mittig über dem Loch aus und kleben Sie es an der Wand fest. Drücken Sie die Ränder fest an, damit es gut haftet.
3. Tragen Sie die SPACHTELMASSE auf, und zwar über die Bruchkante hinaus. Nach dem Trocknen schleifen Sie die Stelle ab und tragen eine weitere dünne Schicht auf. Ist diese getrocknet, glätten Sie die Stelle mit Feinspachtel, um eine möglichst groß verstrichene Reparaturstelle zu erhalten, die nicht ins Auge fällt.
Gegen wiederkehrende Risse vorgehen Sie hatten einen Riss zugespachtelt, und nun, zwei Monate später, ist er wieder da? Das kommt...