Das neue Jahr
1. Januar
Setzen Sie sich Ziele für das neue Jahr. Erforschen Sie Ihr Inneres, und machen Sie sich klar, was in diesem Jahr geschehen soll. Damit leisten Sie Ihren persönlichen Beitrag und bekräftigen die Absicht, im kommenden Jahr ein erfülltes Leben zu verbringen.
Ziele geben uns die Richtung vor. Sie setzen große Kräfte frei, die auf universaler, bewußter und unbewußter Ebene wirksam werden.
Ziele geben unserem Leben eine Orientierung.
Was soll sich dieses Jahr in Ihrem Leben ereignen? Was würden Sie gerne tun, was möchten Sie vollbringen? Welche guten Dinge würden Sie gerne in Ihr Leben einbringen? In welchen Bereichen möchten Sie menschlich wachsen? Welche inneren Blockaden oder Charakterfehler möchten Sie beseitigen?
Was wollen Sie erreichen? Nebensächliches und Bedeutendes? Wohin würden Sie gerne gehen? Was wünschen Sie sich von Freundschaft und Liebe? Was soll in Ihrem Familienleben geschehen?
Vergessen wir nicht, daß wir mit unseren Zielen keine Kontrolle über andere ausüben wollen — wir bemühen uns vielmehr, unserem Leben eine Richtung zu geben.
Welche Probleme möchten Sie lösen? Welche Entscheidungen möchten Sie treffen? Was soll sich in Ihrem Beruf ereignen?
Was soll in Ihrer Innen- und in Ihrer Außenwelt passieren?
Schreiben Sie alles auf. Nehmen Sie sich ein Blatt Papier, ein paar Stunden Zeit, und notieren Sie alles — zur positiven Bestätigung Ihrer Person, Ihres Lebens und Ihrer Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Dann legen Sie das Blatt beiseite.
Zweifellos werden Dinge geschehen, die außerhalb Ihrer Einflußmöglichkeiten liegen. Manchmal entpuppen sie sich als angenehme Überraschungen; manchmal aber auch nicht. Doch alle Ereignisse sind Teil jenes Kapitels, das dieses Lebensjahr umfassen und unsere eigene Geschichte fortsetzen wird.
Das neue Jahr liegt vor uns wie die leeren Seiten eines Buches, die darauf warten, beschrieben zu werden. Wir können zur Aufzeichnung dieser Geschichte beitragen, indem wir uns Ziele setzen.
? Heute will ich mich darauf besinnen, daß im Niederschreiben von Zielen eine große Kraft liegt. Ich schreibe jetzt meine Ziele für das kommende Jahr auf und ergänze und verändere die Liste im Bedarfsfall. Ich mache das nicht, um andere zu kontrollieren, sondern um meinen Beitrag für mein Leben zu leisten.
Gesunde Grenzen
2. Januar
Abgrenzungen sind für unsere innere Heilung lebenswichtig. Gesunde Grenzen setzen und einhalten ist Bestandteil einer jeden Heilungsphase. Sie dienen der Steigerung unseres Selbstwerts und dem richtigen Umgang mit Gefühlen: Wir lernen dadurch, uns wirklich zu lieben und zu achten.
Grenzen entstehen in den Tiefen unserer Seele. Sie haben mit dem Loslassen von Schuld- und Schamgefühlen zu tun sowie mit unseren veränderten Überzeugungen hinsichtlich dessen, was wir verdient haben. In dem Maße, wie unsere Gedanken hier klarer werden, treten auch unsere Grenzen deutlicher hervor.
Grenzen unterliegen einem höheren Zeitplan, als wir ihn kennen. Wir setzen dann Grenzen, wenn wir dazu bereit sind, und keinen Augenblick früher. Das gilt für alle Menschen.
Etwas Magisches geschieht, wenn wir den Punkt erreichen, an dem wir bereit sind, eine Grenze zu setzen. Wir wissen, daß wir meinen, was wir sagen; und auch die anderen nehmen uns ernst. Veränderungen treten ein, nicht weil wir andere kontrollieren, sondern weil wir uns verändert haben.
? Heute will ich darauf vertrauen, daß ich in dem mir eigenen Tempo lerne, wachse und jene Grenzen setze, die ich in meinem Leben brauche. Diese zeitliche Abstimmung braucht nur für mich richtig zu sein.
Sorge tragen für sich selbst
3. Januar
... es gibt kein Handbuch, um Grenzen zu setzen. Jeder von uns ist sein eigener Ratgeber. Wenn wir konstant an unserer inneren Heilung arbeiten, werden unsere Grenzen sich entwickeln. Sie werden gesund und feinfühlig sein. Unsere Selbst wird uns zu verstehen geben, was wir wissen müssen, und unsere Eigenliebe wird stark genug sein, damit wir auf die innere Stimme hören.
— unabhängig sein
Was müssen wir tun, um sorgsam mit uns selbst umzugehen?
Hören Sie auf Ihre innere Stimme. Was bringt Sie in Wut? Was haben Sie satt? Was macht Sie argwöhnisch? Was empfinden Sie als falsch? Was können Sie nicht ausstehen? Wodurch fühlen Sie sich unwohl? Was wünschen Sie? Was brauchen Sie? Was wünschen und brauchen Sie nicht? Was haben Sie gern? Wobei fühlen Sie sich wohl?
Im Heilungsprozeß lernen wir, daß wir durch den sorgsamen Umgang mit uns selbst hingeführt werden zu Gottes Willen und dem Plan, den Er für unser Leben entworfen hat. Diese Fürsorge für uns selbst entfernt uns nicht von unserem höchsten Gut; sie bringt uns ihm näher.
Lernen Sie, auf Ihre innere Stimme zu hören. Wir können Vertrauen zu uns haben. Wir können auf uns selbst achten. Wir sind klüger, als wir glauben. Unser Ratgeber ist in uns, allgegenwärtig. Vertrauen Sie diesem Ratgeber, und behandeln Sie ihn pfleglich.
? Heute will ich mir versichern, daß ich ein Geschenk für mich und für das Universum bin. Ich werde daran denken, daß der pflegliche Umgang mit mir selbst diesem Geschenk höchsten Ausdruck verleiht.
Sich von Familienproblemen lösen
4. Januar
Wir können zwischen uns und unserer Kernfamilie eine gesunde Grenze ziehen. Wir können uns von ihren Problemen lösen.
Manche von uns haben Familienangehörige, die abhängig von Alkohol und anderen Drogen sind und nichts tun, um von ihrer Sucht geheilt zu werden.
Einige haben Familienangehörige mit ungelösten Co-Abhängigkeitsproblemen. Diese sind süchtig nach Unglück, Schmerz, Leiden; sind abhängig von ihrer Opferrolle und ihrer Bereitschaft, sich schikanieren zu lassen.
Wieder andere haben Familienangehörige, die mißhandelt wurden oder mit anderen, ebenso ungelösten Problemen in ihrer familiären Vergangenheit konfrontiert sind.
Einige unserer Familienangehörigen sind möglicherweise süchtig nach Arbeit, Essen oder Sex. Vielleicht sind die Menschen in unserer Familie zu sehr miteinander verstrickt oder sich fremd geworden und haben kaum Kontakt zueinander.
Wir sind der Spiegel unserer Familienstrukturen. Wir lieben unsere Familie. Dennoch sind wir eigenständige Menschen mit eigenen Rechten und Pflichten. Eines unserer Grundrechte besteht darin, für unser Wohlbefinden zu sorgen und unsere innere Heilung zu verfolgen, ob andere Familienmitglieder sich entschließen, das gleiche zu tun, oder nicht.
Wir brauchen keine Schuldgefühle zu haben, weil wir nach Glück und einem harmonischen Leben streben. Ebensowenig müssen wir uns die Probleme unserer Familie zu eigen machen, um zu zeigen, daß wir sie lieben und zu ihr stehen.
Wenn wir beginnen, sorgsam mit uns selbst umzugehen, reagieren die Familienmitglieder häufig mit offenen oder versteckten Versuchen, uns in alte Strukturen und Rollen zurückzuholen. Darauf müssen wir uns nicht einlassen. Diese Rückholversuche sind ihr Problem. Wenn wir auf uns selbst achtgeben und uns bemühen, gesund und glücklich zu sein, bedeutet das nicht, daß wir unsere Familie nicht lieben, sondern lediglich, daß wir uns um die eigenen Belange kümmern.
Wir müssen die anderen nicht verurteilen, weil sie Probleme haben; ebensowenig dürfen wir zulassen, daß sie uns benutzen, nur weil wir zur Familie gehören.
Es steht uns frei, unsere Interessen innerhalb der Familie wahrzunehmen. Unsere Freiheit beginnt, wenn wir die Probleme anderer nicht länger verleugnen und verdrängen, sondern höflich, aber bestimmt das zurückgeben, was zu ihnen gehört, und uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern.
? Heute will ich mich emotional von Familienmitgliedern lösen. Ich bin ein eigenständiger Mensch, obwohl ich einer Gemeinschaft angehöre, die sich Familie nennt. Ich habe das Recht auf meine eigenen Belange und mein inneres Wachstum; die Mitglieder meiner Familie haben das Recht auf ihre Belange und die Freiheit zu entscheiden, wie und wann sie mit diesen Belangen umgehen. Ich kann lernen, mich in Liebe von meinen Familienmitgliedern und ihren Problemen zu lösen. Um das zu erreichen, bin ich bereit, alle dafür erforderlichen Gefühle zu untersuchen.
Hilfe annehmen
5. Januar
Manche von uns haben sich schon so entfremdet gefühlt, daß wir eines ganz vergessen: Wir sind nicht allein. Wir leben in der Überzeugung, alles alleine machen zu müssen. Manche von uns sind verlassen worden. Manche mußten ohne Liebe zurechtkommen. Manche von uns haben sich daran gewöhnt, daß nie jemand für sie da ist. Manche von uns haben hart gekämpft, um ihre Lektionen zu lernen.
Gott ist immer für uns da und stets zur Hilfe bereit. Es gibt auch eine Vielzahl von Menschen, die sich um uns kümmern. Wir erhalten Liebe und Rückhalt, Trost und Fürsorge, wenn wir es wünschen. Wenn wir das Wagnis eingehen, Hilfe zu erbitten, wird sie uns zuteil. Wir können auf die Unterstützung unserer Selbsthilfegruppe zurückgreifen und zulassen, daß unsere Höhere Macht uns hilft und Rückhalt gibt. Freunde werden kommen, und es werden gute Freunde sein.
Wir sind nicht allein. Und wir müssen nicht alles alleine schaffen. Wir...