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Laokoon: Charakteristika und Problematik

AutorChristine Prütz
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl24 Seiten
ISBN9783638738958
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Kunst - Bildhauerei, Skulptur, Plastik, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Seminar Antikenrezeption in der italienischen Kunst vom 15.- 18. Jh., Sprache: Deutsch, Abstract: Die Römer, an der Antike überaus interessiert und ihr nacheifernd, hatten die von Plinius dem Älteren überlieferte Geschichte nicht vergessen als der Winzer Felice de Fredi 1506 die Statue des Laokoon in einer unterirdischen Kammer in seinem Weinberg in Rom entdeckte und davon den kunstbeflissenen Papst Julius II. unterrichtete. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Vorbild setzte alsbald ein und reichte von der 'Imitatio' über die 'Aemulatio' bis zur 'Superatio': Künstler zeichneten, fertigten Stiche, Skulpturen in Bronze und Marmor an oder suchten herauszufinden, wie die verlorenen Arme des Laokoon und des jüngeren Sohnes zu rekonstruieren seien. Der Fund des Archäologen Ludwig Pollak im Jahre 1906 brachte den verlorenen Arm des Vaters zutage und löste das Rätsel. Doch in der Zwischenzeit wurde die Statue mit dem von Michelangelos Schüler Montorsoli abweichend ergänzten, hochgestreckten Arm rezipiert. Im 18. Jahrhundert setzte mit Winckelmanns 'Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst', 1755 in Dresden erschienen, die intensive literarische Beschäftigung mit der Laokoongruppe durch Dichter wie Goethe, Lessing und Schiller ein. Sowohl die Stil- als auch die Datierungsproblematik beschäftigen Künstler und Theoretiker verschiedenster Disziplinen. Das hochgelobte Werk musste sich einer strengen Kritik unterziehen, da das Urteil des Plinius Anlass zur Diskussion lieferte und nicht unbesehen akzeptiert werden konnte: Die Frage, ob es sich bei der Vatikan-Statue auch tatsächlich um das Werk handelte, das Plinius zwischen 77 und 81 n. Chr. im Palast von Titus sah und das er den drei rhodischen Bildhauern zuschreibt, stand und steht dabei an oberer Stelle. Mehrere Punkte geben zum Zweifel Anlass, darunter Plinius' Angabe, dass das Werk aus nur einem Stein gefertigt sei, was sich aber nach Zerlegung durch Filippo Magi als Irrtum erwies. Daraus resultiert etwa die Annahme, dass es sich bei dem Laokoon im Vatikan gar nicht um das von Plinius gesehene Werk handeln könnte, sondern um eine mehrteilige Kopie desselben durch einen unbekannten Künstler. Die vorliegende Arbeit versucht in großen Zügen die Problematik der Laokoon-Gruppe vorzustellen. Sowohl Fragen zur Datierung als auch zu Vorbildern und - damit in Verbindung stehend - die mögliche Zielgruppe und der Aufstellungsort der Gruppe werden zur Sprache kommen.

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