KAPITEL 1
GESCHAFFEN, UM GELIEBT ZU SEIN
Gott, … der uns durch Christus mit dem geistlichen Segen in der himmlischen Welt reich beschenkt hat. Schon vor Erschaffung der Welt hat Gott uns aus Liebe dazu bestimmt, vor ihm heilig zu sein und befreit von Schuld. – Epheser 1, 3–4
Wusstest du, dass Gott, bevor er überhaupt die Welt schuf, dich bereits im Sinn hatte? Er wollte Söhne und Töchter, die er lieben konnte. Er entschied sich für dich als Mittelpunkt seiner Liebe. Indem er dich eins mit Jesus machte, plante Gott, dein Herz durch seine Liebe heil zu machen. Heil bedeutet, »vollständig zu sein, ohne Mangel«. Es war immer Gottes Plan, dass du dich vollkommen fühlst, dass dein Herz heil ist und dass es dir an nichts mangelt. Er hat dich erschaffen, damit du deine Identität und deinen Wert in seiner Liebe zu dir findest. Sein Plan war es, jedes Bedürfnis deines Herzens durch seine Liebe zu stillen, damit du in deiner Beziehung mit ihm vollständig zufrieden und erfüllt sein würdest. Erster Johannes 4, 8 sagt, Gott ist Liebe. Du wurdest geschaffen, um von ihm geliebt zu sein.
Jetzt fragst du vielleicht: »Wenn Gott die Liebe ist und er uns dazu erschaffen hat, durch seine Liebe vervollständigt zu werden, warum ist dann die ganze Welt ein solches Chaos? Hat Gott uns in seiner Liebe nicht Frieden, Liebe und überfließende Freude versprochen? Warum also gibt es so viele leidende Menschen mit gebrochenen Herzen? Und warum scheinen so viele Kinder Gottes in einer Wüste umherzuirren, die voller Scham, Verwirrung, Furcht, Unsicherheit, Depression und Enttäuschung ist?« Das sind ganz ausgezeichnete Fragen. Werfen wir einen Blick in Gottes Wort, um Antworten zu finden.
Am Anfang schuf Gott Mann und Frau. Er liebte sie und bezeichnete sie als sehr gut.
1. Mose 1, 26–27.31: Da sprach Gott: »Wir wollen Menschen schaffen nach unserem Bild, die uns ähnlich sind … So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild … Danach betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte. Und er sah, dass es sehr gut war.
Vers 31 (NLT 1996): … und er sah, dass es in jeder Hinsicht hervorragend war.
Vers 31 (AMP): … und es war sehr gut … und er war mit allem voll und ganz zufrieden.
Vers 31 (MSG): … und es war so gut, so absolut, vollkommen gut!
Als Gott Adam und Eva anblickte, sah er sich selbst. Er hatte sie in seinem eigenen Bild erschaffen und sie waren genauso wie er. Während er seinen Sohn und seine Tochter liebevoll bewundernd anschaute, sagte er: »Ihr seid in jeder Hinsicht hervorragend! Ihr seid so gut, so absolut vollkommen gut. Ich bin mit euch ganz und gar zufrieden!« Sein Urteil über sie war ausgesprochen gut. Adam und Eva waren Gottes Traum, und er hatte sie dazu erschaffen, Mittelpunkt seiner Liebe zu sein.
1. Mose 2, 25: Adam und seine Frau waren beide nackt, aber sie schämten sich nicht.
Am Anfang waren Adams und Evas Herzen frei von Scham. Sie waren frei von jeglicher negativen Beurteilung über sich selbst oder übereinander. Sie hatten nicht das geringste Gefühl von Mangelhaftigkeit. Es fiel ihnen überhaupt nicht schwer, Gottes Liebe in ihre Herzen aufzunehmen und seinem guten Urteil über sie zu glauben. Sie hatten seine Zustimmung und Annahme, und das gab ihnen das Gefühl, von ihm geschätzt und geliebt zu sein. Jedes Bedürfnis ihrer Herzen war gestillt und es fehlte ihnen nichts. Sie fühlten sich in seiner Liebe vollständig.
Aber etwas geschah, das die Art und Weise, wie Adam und Eva über sich selbst dachten, veränderte:
1. Mose 3, 1–6: Die Schlange war das listigste von allen Tieren, die Gott, der Herr, erschaffen hatte. »Hat Gott wirklich gesagt«, fragte sie die Frau, »dass ihr keine Früchte von den Bäumen des Gartens essen dürft?« »Selbstverständlich dürfen wir sie essen«, entgegnete die Frau der Schlange. »Nur über die Früchte vom Baum in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: ›Esst sie nicht, ja berührt sie nicht einmal, sonst werdet ihr sterben.‹« »Ihr werdet nicht sterben!«, zischte die Schlange. »Gott weiß, dass eure Augen geöffnet werden, wenn ihr davon esst. Ihr werdet sein wie Gott und das Gute vom Bösen unterscheiden können.« Die Frau sah: Die Früchte waren so frisch, lecker und verlockend – und sie würden sie klug machen! Also nahm sie eine Frucht, biss hinein und gab auch ihrem Mann davon. Da aß auch er von der Frucht.
Der Teufel hatte einen Plan ausgeheckt, um Adam und Eva von ihrer Liebesbeziehung zu Gott zu trennen. Indem er sie täuschte, brachte er sie dazu, drei Lügen zu glauben:
1. Du kannst dem, was Gott sagt, nicht trauen. Was er über dich sagt, ist nicht wahr. (Vers 1)
2. Du bist nicht wie Gott. Etwas fehlt dir. (Vers 5)
3. Du musst etwas tun, um wie Gott zu sein. Du musst dich und deinen Ehepartner in Ordnung bringen.
Die Wahrheit ist, dass Gott Adam und Eva uneingeschränkt liebte. Sie konnten ihm vertrauen, weil alles, was Gott sagt, wahr ist (Sprüche 30, 5).
Wahr ist auch, dass sie nach Gottes Bild geschaffen waren. Sie waren bereits wie Gott. In ihm waren sie vollendet. Es fehlte ihnen nichts (1. Mose 1, 26).
In Wahrheit musste Eva absolut nichts tun, um sich selbst oder ihren Mann in Ordnung zu bringen, weil die beiden so, wie sie waren, bereits in jeder Hinsicht hervorragend waren. Sie waren sehr gut, so wie Gott es gesagt hatte (1. Mose 1, 31).
Zum Leidwesen der menschlichen Rasse beschloss Eva, den Lügen des Feindes zu glauben. Weil sie anzweifelte, was Gott über sie sagte, spürte sie in ihrem Herzen ein Gefühl von Mangel. Das ließ sie außerhalb ihrer Beziehung mit Gott nach etwas suchen, das ihrem Herzen ein Gefühl von Vollständigkeit geben würde. Sie versuchte, sich selbst und Adam in Ordnung zu bringen, indem sie vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse aß. Und mit welchem Ergebnis?
1. Mose 3, 7 (NLT 1996): In dem Moment wurden ihre Augen geöffnet, und sie empfanden plötzlich Scham angesichts ihrer Nacktheit.
Scham bedeutet: Eine schmerzhafte Emotion, die durch das Bewusstsein von Schuld oder Versagen hervorgerufen wird; sich selbst als unwürdig zu beurteilen, als nicht liebenswert; eine negative Meinung über sich selbst zu haben. Der Zustand, in dem man glaubt, den Respekt (oder die gute Meinung) anderer verloren zu haben.
In die Herzen von Adam und Eva, die zuvor heil, vollständig und mit der Liebe Gottes gefüllt gewesen waren, zog nun die Scham ein. Daraufhin begannen sie sofort, sich selbst und einander als schlecht, unwürdig und nicht liebenswert zu beurteilen, sodass sie sich vor Gott versteckten. Weil sie die Wahrheit (Gottes gute Meinung von ihnen) gegen die Lügen des Feindes eintauschten, brachen ihre Herzen. Als Folge davon zogen Sünde und Scham in die menschliche Rasse ein und das sorgte dafür, dass die Herzen aller Menschen, die Gott erschuf, gebrochen wurden (Römer 5, 12). Seit Adam und Eva hat der Feind uns alle getäuscht, damit wir diese drei Lügen glauben. Genau wie Eva haben auch wir unsere Beziehung mit Gott verlassen, um die Bedürfnisse unserer Herzen woanders stillen zu lassen, doch am Ende waren unsere Herzen gebrochen.
Unter einem gebrochenen Herzen versteht man: »von den Umständen entmutigt zu sein; verzagt, niedergeschlagen, besiegt oder enttäuscht zu sein.
• Hast du schon einmal unter einem gebrochenen Herzen gelitten, weil du den Lügen des Feindes geglaubt hast?
• Hast du jemals deine Fehler betrachtet und in deinem Herzen Scham empfunden?
• Hast du dich jemals als wertlos, nicht liebenswert gesehen oder eine negative Meinung von dir selbst gehabt?
• Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, du hättest die gute Meinung deines himmlischen Vaters verloren?
Irgendwann sind wir alle auf die Lügen des Teufels hereingefallen und haben das Gefühl der Scham in unseren Herzen erfahren. Diese Scham mag zwar zur Gebrochenheit deines Herzen geführt haben, doch dein himmlischer Vater hatte schon vor Grundlegung der Welt einen Plan, wie er dich erlösen und dein Herz mit seiner Liebe heilen würde. In 1. Mose 3, 15 sprach Gott zu der Schlange. Er sagte: »Von nun an setze ich Feindschaft zwischen dir und der Frau und deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er wird dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in seine Ferse beißen.« Gott prophezeite einen Erlöser, von einer Frau geboren, der den Kopf des Feindes zertreten würde. Sein Name ist Jesus.
1. Johannes 3, 8 (GNB): »… der Teufel hat von Anfang an gesündigt. Der Sohn Gottes aber ist auf die Erde gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören.«
Mit Werke des Teufels ist die Sünde gemeint, die in den Herzen von Gotteskindern Scham verursacht. Jesus zerstörte die Werke des Teufels, indem er das Opfer wurde, das nötig war, um unsere Sünde und Schande wegzunehmen und unsere Herzen wieder heil zu machen.
Jesus brachte dich zurück in Übereinstimmung mit der guten Meinung, die der Vater von dir hat, damit du nie wieder mit einem Gefühl der Scham leben müsstest. Ganz gleich, welche Fehler du und ich in der Vergangenheit begangen haben oder welche Fehler wir heute oder in der Zukunft begehen werden, die gute Meinung unseres Vaters über uns wird...