Der Mensch ist mit Vernunft begabt wahrscheinlich das einzige Tier, das seinen Tod vorwegnehmen, ihn planen, ja sogar herbeiführen kann.'Leben nehmen' - im allgemeinen Sprachverständnis wird dabei zunächst an 'Leben wegnehmen', an 'Leben beenden' gedacht - und das möglichst gewaltsam und vor der Zeit. Ich kann mein Leben 'wegwerfen', kann es beenden, kann es auslöschen. Mir kann auch das Leben genommen werden, etwa durch einen Unfall, von einem Totschläger oder vom Staat, sofern ich in einem Lande lebe, das die Todesstrafe als archaisches Mittel der Selbstbehauptung und der Machtdemonstration noch nötig hat. 'Leben nehmen' kann aber auch bedeuten, dem prallen, einmaligen Leben mit offenen Armen entgegen zu stürmen, es zu um umfassen und festzuhalten. Es entspräche der Natur des Menschen viel eher, sein Leben auszukosten mit seinen guten und seinen miesen Seiten und es damit - wie das heute allenfalls erwartet wird - es zu gestalten. Diese Zweideutigkeit von 'Leben nehmen' ist nun gleichsam Symbol aller Fragen und aller Antworten und aller Tragik, die sich um daS Suizidproblem ranken: Die Unentschiedenheit des Suizidenten zwischen den Polen des 'So-nicht-mehr-Weiterlebenkönnens' und der unbändigen Liebe zum Leben macht die ungeheure Spannung aus, in die jeder gestellt ist, der mit suizidalen Menschen zusammentrifft.
Prof. Dr. med. habil. Helmut F. Späte wurde 1936 in Gera geboren und studierte Medizin in Leningrad und Berlin. Nach der Facharztausbildung in Brandenburg-Görden und Habilitation war er bis 1984 Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses für Psychatrie und Neurologie in Bernburg. Bis 1993 dann Inhaber des Lehrstuhls für Psychatrie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und anschließend bis 2002 stellvertr. Ärztlicher Direktor des Kommunalen Psychiatrischen Krankenhauses Halle. Seitdem arbeitet er als freiberuflicher Gutachter.
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