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Leipziger gelehrte Schöffenspruchsammlung.

Ein Beitrag zur Rezeptionsgeschichte in Kursachsen im 16. Jh.

AutorJulia Pätzold
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheSchriften zur Rechtsgeschichte 143
Seitenanzahl1084 Seiten
ISBN9783428531295
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis219,90 EUR
Gegenstand des Werkes ist die Gutachter- und Urteilstätigkeit von Professoren der Leipziger Juristenfakultät am Beispiel ihrer Arbeit im Leipziger Schöppenstuhl während des 16. Jahrhunderts. Der Schöffenstuhl Leipzig war ein bedeutendes Gremium, an das sich viele untere Gerichte und Private mit der Bitte um Rechtsrat wandten. Leipzig, belehnt mit Magdeburger und Hallischem Recht, war Bestandteil des Oberhofzuges. Kleinere Schöffengerichte wandten sich an den Oberhof, um diesen zu befragen, wie in einer bestimmten Rechtsangelegenheit zu urteilen sei. Ausgangs- und Mittelpunkt der Forschung ist eine Handschrift des Domstifts St. Petri in Bautzen. Die in ihr enthaltenen Teilstücke wurden ediert sowie inhaltlich und statistisch ausgewertet um nachzuweisen, wie die Rechtsanwendung in diesem bedeutenden juristischen Gremium stattfand. Es handelt sich um eine Sammlung von Präzedenzfällen, die sich ein im Schöppenstuhl tätiger Schöffe für den eigenen Gebrauch angelegt hat. Besonders und in dieser Form einzigartig ist der Umstand, dass in der Sammlung die Rechtsstellen, auf die sich der Spruch stützte, explizit genannt werden. In allen anderen bisher bekannten Sammlungen fehlen diese Angaben. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass nun erstmals nachvollzogen wird, wie die Rezeption des römisch-kanonischen Rechts und seine Abgrenzung von bzw. seine Verschmelzung mit dem einheimischen Recht erfolgte. Julia Pätzold bettet die Edition in Ausführungen zur Entstehung und Entwicklung des Leipziger Schöffenstuhls sowie die hiesige Stadtgeschichte ein und erarbeitet Kurzbiographien zu den dort tätigen Schöffen. Der Rechtszustand im Kursachsen des 16. Jahrhunderts, in dem die Schöffen tätig wurden, wird erörtert. Zahlreiche Indizes runden die Arbeit ab. Ausgezeichnet mit dem Förderpreis 2009 der Dr.-Feldbausch-Stiftung für überdurchschnittliche Arbeiten auf den Gebieten Forschung, Kunst und Kultur.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abbildungsverzeichnis12
Abkürzungsverzeichnis13
Teil 1: Die Tätigkeit Leipziger Professoren am Schöppenstuhl Leipzig im 16. Jh16
A. Einleitende Bemerkungen zu Sinn und Zweck des Buches16
B. Das Umfeld der hier edierten Schöffenspruchsammlung19
I. Entstehung des Leipziger Schöppenstuhls19
II. Das allmähliche Eindringen von Doktoren der Juristenfakultät in den Schöppenstuhl21
III. Schöffenstreit und Neugründung des Leipziger Schöppenstuhls 157422
IV. Weitere Entwicklung nach 160029
V. Weitere Recht sprechende Institutionen im Umfeld des Schöppenstuhls30
1. Das Stadtgericht und der Leipziger Rat30
2. Das Oberhofgericht31
3. Das Konsistorium32
4. Die Leipziger Juristenfakultät33
VI. Ansehen und Bedeutung des Leipziger Schöppenstuhls34
C. Die hier edierte Schöffenspruchsammlung – Beschreibung, Biographien der Schöffen, erste Auswertungen der edierten Sprüche38
I. Herkunft und Beschreibung der Handschrift38
II. Inhalt41
1. Die Handschrift M II 53 als Leipziger Schöffenspruchsammlung und verwandte Sammlungen41
2. Exkurs: Zwei weitere Handschriften der Domstiftsbibliothek Bautzen42
3. Bisher bekannt gewordene Sammlungen Leipziger Sprüche44
4. Herkunft der Sprüche47
5. Zeitrahmen der Sprüche50
6. Anfrageorte51
7. Art der Anfragen53
a) Rechtsbelehrungen für Privat- und Amtspersonen außerhalb gerichtlicher Verfahren54
b) Anfragen in anhängigen Verfahren55
8. Schöffen56
a) Spruchfindung im Schöppenkollegium57
b) Kurzbiographien der beteiligten Schöffen59
aa) Leonhard Badehorn59
bb) Ludwig Fachs61
cc) Jakob Thoming (Thomingus)63
dd) Johann Scheffel (Schoffel, Schöffel)64
ee) Modestinus Pistoris65
ff) Hartmann Pistoris von Seuselitz und Hirschstein66
gg) Martin(us) Lössel (Lossel, Lussel, Lussol)67
hh) Andreas Funck(e)68
ii) Wolfgang Scheibe (Schaube)69
9. Themenbereiche69
III. Vermutungen zur Person des Autors und Zweck der Sammlung71
IV. Rechtsquellen der Spruchtätigkeit75
1. In der Bautzener Handschrift sind die Sprüche juristisch begründet75
2. Zitate des Gemeinen Rechts überwiegen weit die Zitate Sächsischen Rechts78
Teil 2: Edition der Handschrift M II 53 des Domstiftkapitels zu Bautzen102
A. Editionsgrundsätze102
B. Repertorium der Handschrift M II 53104
C. Edition der in der Handschrift M II 53 enthaltenen Sprüche105
D. Inhaltsverzeichnis der Handschrift M II 53865
E. Schlusswort867
Anhänge870
Anhang 1: Ordnung der Sprüche nach Spruchbehörden872
Anhang 2: Sprüche des Leipziger Schöppenstuhls sowie Consilien des Ludwig Fachs mit bekannten Empfängern874
Anhang 3: Personenregister875
Anhang 4: Ortsregister939
A. Register aller in der HS vorkommenden Orte mit Ausnahme der Anfrageorte939
B. Register aller in der HS vorkommenden Anfrageorte (auch Anfragen an andere Institutionen)948
C. Kartenmaterial963
Anhang 5: Übersicht über die in der Bautzener Handschrift genannten Rechtsquellen966
A. Corpus Iuris Canonici966
I. Decretum Gratiani966
II. Liber Extra967
III. Liber Sextus974
IV. Clementinae975
B. Corpus Iuris Civilis975
I. Institutionen975
II. Digesten978
III. Codex1004
C. Authenticae1021
D. Libri Feudorum1023
E. Sachsenspiegel1025
I. Landrecht1025
II. Lehnrecht1029
F. Sächsisches Weichbild1029
G. Andere1030
I. Speculum iudiciale1030
II. Kursächsische Konstitutionen1031
III. Constitutio Criminalis Carolina1031
IV. Reichskammergerichtsordnung1032
V. Konstitution Friedrich I.1032
VI. Verfremdete Zitate, die nicht aufgelöst werden konnten, aber dennoch dem ius commune zuzuordnen sind1032
Anhang 6: Aufteilung der Teilstücke nach Sächsischem und Gemeinem Recht1033
A. Teilstücke, die allein Sachsenspiegel oder Weichbild zitieren1033
B. Teilstücke, die allein römisches oder kanonisches Recht zitieren1033
C. Teilstücke, die sowohl Sächsisches als auch Gemeines Recht zitieren1034
Anhang 7: Ordnung der datierten oder datierbaren Sprüche des Schöppenstuhls Leipzig und der Consilia des Ludwig Fachs nach ihrer Entstehungszeit1035
A. Sprüche/Consilia mit bekanntem Abfassungsdatum1035
B. Sprüche/Consilia mit unbekanntem Abfassungsdatum1044
Anhang 8: Beteiligung der einzelnen Schöffen an der Entscheidungsfindung1045
A. Beteiligung Ludwig Badehorn1045
B. Beteiligung Ludwig Fachs1045
C. Beteiligung Andreas Funcke1045
D. Beteiligung Hartmann Pistoris1045
E. Beteiligung Jacob Thoming1046
F. Beteiligung Martin Lössel1046
G. Beteiligung Modestinus Pistoris1046
H. Beteiligung Wolfgang Scheibe1046
I. Beteiligung Johann Scheffel1047
J. Gewicht, das die einzelnen Schöffen bei der Entscheidungsfindung hatten1047
K. Besetzung des Entscheidungsgremiums1047
Anhang 9: Auflistung der Kapitelüberschriften1048
Anhang 10: Textauszüge aus der Bautzener Handschrift M II 531059
Quellen- und Literaturverzeichnis1065
I. Archivalische Quellen1065
1. Bibliothek des Domstiftkapitels Bautzen1065
2. Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden1065
3. Stadtarchiv Leipzig1065
4. Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar1066
5. Universitätsbibliothek Albertina Leipzig1066
II. Gedruckte Quellen1066
III. Literatur1068
Stichwortverzeichnis1080

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