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Leserlenkung und Grenzen der Interpretation

Ein Beitrag zur Rezeptionsästhetik am Beispiel des Ezechielbuches

AutorStefan Gehrig
VerlagKohlhammer Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl376 Seiten
ISBN9783170264212
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
In der Rezeptionsästhetik wird die Mitarbeit des Lesers als notwendig für die Sinnkonstitution eines Textes angenommen. Das wirft jedoch die Frage auf, ob dadurch nicht eher Interpretationen in einen Text hinein- als aus ihm herausgelesen werden. Der Beliebigkeit von Interpretation wäre damit Tür und Tor geöffnet. Sind Texte also eindeutig oder mehrdeutig? Gehrig geht in seinen Überlegungen der Frage nach, wie ein Text für verschiedene Interpretationen offen sein kann, ohne beliebig interpretierbar zu werden. Auf der Basis von Rezeptionsästhetik und Semiotik gewinnt er Kriterien für Grenzen der Interpretationsfreiheit, die in den Texten selbst angelegt sind. Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, werden an den ersten Zeichenhandlungen Ezechiels in Ez 3,22-5,17 verdeutlicht und verschiedene Beispiele der Leserlenkung herausgearbeitet.

Dr. Stefan Gehrig ist Pfarrer in Winkelhaid.

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Leseprobe

Teil A:
‚Interpretations-Limits‘ –
Die Theorie der Interpretationsgrenzen


I. Rezeptionsästhetik als theologische Herausforderung


„[D]ie Biblia sagt sehr Weniges, um sehr Vieles zu sagen, wie wann man saget PARS PRO TOTO“ 1 – mit diesem ‚hermeneutischen Schlüssel‘ begründet Pater Caspar Wanderdrossel in Umberto Ecos Roman ‚Die Insel des vorigen Tages‘ seine Auslegung, das im ersten Königebuch erwähnte Land Ophir2 sei gleichzusetzen mit den ‚Insulae Salomonis‘. Diese befänden sich zudem zweifellos exakt auf dem hundertachtzigsten Meridian: „Salomo sprach: Schneidet das Kind entzwey, Salomo sprach: Schneidet in zwey die Erde.“3 Die Teilung der Erde am hundertachtzigsten Meridian sei deshalb untrennbar mit Salomo verbunden – und damit auch mit der Lage der Salomo-Inseln.

Die Bibel sagt sehr Weniges, um sehr Vieles zu sagen – doch stellt sich die Frage, wann ein Interpret mehr sagt als das Viele, das die Biblia beinhaltet. Oder anders formuliert: Welche Interpretation eines biblischen Textes ist diesem noch angemessen und ab wann erweist sich eine Interpretation als Fehlinterpretation? Besonders relevant wird diese Frage im Rahmen rezeptionsästhetischer Ansätze, die nicht nur den Text an sich, sondern auch dessen Aufnahme durch den Leser4 als konstituierend für den Text sehen. Inwieweit kann oder muss gerade in einem leserorientierten und rezeptionsoffenen Modell von interpretationsbeschränkenden oder -lenkenden Aspekten für biblische Texte gesprochen werden?

Diesen Fragen geht die vorliegende Arbeit nach und wendet die Überlegungen auf die Auslegung der ersten Zeichenhandlungen des Ezechielbuches in Ez 3,22–5,17 an. Ausgangspunkt sind dabei theoretische Ausführungen zu dem Verhältnis von Mehrdeutigkeit und Beliebigkeit. In diesem Zusammenhang ist der Blick bewusst auch interdisziplinär auf die theologische Rezeption der Rezeptionsästhetik gerichtet und so das Thema als Fragestellung der Bibelwissenschaften, aber auch der Systematischen und der Praktischen Theologie wahrgenommen. Daran anschließend sollen Möglichkeiten zur Bestimmung von Fehlinterpretationen erörtert und dabei aufgezeigt werden, wie ein Text seine Interpretation lenken kann.

Im Zuge der Anwendung auf den Text wird in einem zweiten Schritt dargelegt, wie das Ezechielbuch in seiner Grundstruktur einen Interpretationsrahmen für die Lektüre eröffnet, und in einem dritten Schritt werden an dem konkreten Einzeltext der ersten Zeichenhandlungen des Ezechielbuches verschiedene Möglichkeiten der Leserlenkung aufgezeigt, die dem Leser manche Interpretationen nahelegen und andere ausschließen. Dabei wird sich zeigen, wie die Bestimmung von Interpretationsgrenzen gleichzeitig neue Aspekte des Textverständnisses eröffnen kann.

1. Die Rezeption der Rezeptionsästhetik


Der in der Literaturwissenschaft vollzogene Paradigmenwechsel „von der Textwissenschaft zur Kommunikationswissenschaft“5 hatte auch Auswirkungen auf unterschiedliche Bereiche der Theologie im Allgemeinen und der Exegese im Speziellen. Die Rezeptionsästhetik als ein besonderer Aspekt der Literaturwissenschaft prägte dabei verschiedene Bereiche der Theologie:6 In biblischen Texten wurden ‚Leerstellen‘ untersucht,7 der biblische Leser in Anlehnung an ‚Lector in fabula‘8 als ‚Lector in biblia‘9 bezeichnet. Die Predigt wurde als ‚offenes Kunstwerk‘, Umberto Eco – zunächst noch mit Fragezeichen versehen – als ‚Predigthelfer‘ tituliert.10 Die Semiotik und vor allem die Rezeptionsästhetik fanden als Dialogpartner in unterschiedlichen Bereichen der Theologie Eingang. Die Rezeption der Rezeptionsästhetik wurde in der Theologie salonfähig.

1.1 Rezeption und Rezeptionsästhetik

Der Begriff Rezeption beschreibt zunächst ein alltägliches Phänomen: die Annahme beziehungsweise Aufnahme11 fremden Gedanken- und Kulturguts.12 Das Weitererzählen von Gehörtem oder die Beschreibung von Gesehenem gehört somit im weiteren Kontext ebenso zum Bereich der Rezeption wie das Leben in familiären oder kulturellen Traditionen. Wer in seinem Leben (und Schaffen) Bezug nimmt auf bereits existierende Ideen oder Werke, der rezipiert Vorhandenes. Das Phänomen der Rezeption stellt also keine neue Entdeckung oder These der letzten Jahrzehnte dar, sondern ist ein selbstverständlicher Vorgang menschlichen Verhaltens, ohne den menschliche Kommunikation und menschliches Leben nicht denkbar und möglich wären.

Dass der Begriff der Rezeption in den vergangenen Jahrzehnten in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft starke Beachtung erfuhr, ist demnach zunächst eine Neubetonung und Neuinterpretation eines alltäglichen Vorgangs. Wurde bisher jedoch häufig das vorliegende Werk als ausschlaggebend für die Art und Weise seiner Aufnahme betrachtet, so fand immer mehr die Überzeugung in der Wissenschaft Eingang, dass die Rolle des Aufnehmenden stärker in den Blick genommen werden muss: Nicht nur das Aufzunehmende, sondern auch der oder die Aufnehmende haben entscheidenden Anteil daran, wie und was aufgenommen wird.

Der Begriff der ‚Rezeption‘ unterscheidet sich damit inhaltlich von dem, was klassisch als Wirkungs- oder Auslegungsgeschichte bezeichnet wird. Rezeptionsästhetik will vielmehr bewusst in Abgrenzung von der Wirkung eines Werkes die Mitarbeit des Aufnehmenden und somit die ‚andere Seite‘ der Aufnahme betonen. „Wirkung benennt dann das vom Text bedingte, Rezeption das vom Adressaten bedingte Element der Konkretion oder Traditionsbildung.“13

In diesem Zusammenhang hat die Literaturwissenschaft seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts einen Paradigmenwechsel erfahren, der mit den Begriffen ‚Rezeption‘, ‚Rezeptionsgeschichte‘ oder auch ‚Rezeptionsästhetik‘ bezeichnet wird.14Dabei kann jedoch nicht von einer einheitlichen Strömung gesprochen werden und bei den unterschiedlichen Ansätzen der Rezeption sind verschiedene Schwerpunktsetzungen wahrzunehmen. Dennoch ist deutlich ein gemeinsames ‚Grundanliegen‘ der unterschiedlichen Rezeptionstheorien zu benennen: die Bedeutung des Lesers für die Konstituierung des (Text-)Sinns.15

Ausgangspunkt rezeptionsästhetischer Ansätze war zunächst der anglophone Bereich. Hier finden sich bereits in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts erste Ansätze zur Rezeptionsuntersuchung und Unterscheidungen in Autor, fiktiven Sprecher und empirischen Leser.16 Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre wurden dann leserorientierte Theorien der Reader-Response beziehungsweise des Reader-Oriented Criticism bedeutsam.17

Auch im deutschsprachigen Raum gewann die Erforschung und Aufnahme der Rezeptionsästhetik kurze Zeit später immer mehr Zuspruch. In Aufnahme der philosophischen Hermeneutik, besonders mit Bezug auf Hans-Georg Gadamer, entwickelte sich mit Hans Robert Jauß und Wolfgang Iser die so genannte ‚Konstanzer Schule‘, eine Lehrrichtung, die die leserorientierten Ansätze in der deutschsprachigen Literaturwissenschaft etablierte.18

Einen bleibenden Impuls erhielt die leserorientierte Literaturwissenschaft auch durch die programmatischen Überlegungen des bereits erwähnten italienischen Semiotikers Umberto Eco in seinem Buch ‚Das offene Kunstwerk‘19, dessen Grundthese davon ausgeht, dass jedes Kunstwerk – das gilt auch für literarische Kunstwerke – grundsätzlich offen auf den Leser hin angelegt ist und ein Kunstwerk deshalb erst durch den Rezipienten vervollständigt wird.

Dieser Paradigmenwechsel in der Literaturwissenschaft führte aufgrund seiner Rezeption auch in der Theologie seit den achtziger Jahren zu einem Paradigmenwechsel. So zeigen sich gerade in jüngerer Zeit einige Publikationen, die zum Teil sehr ausführlich die literaturwissenschaftlichen Theorien für die Theologie aufgearbeitet haben.20 Aus diesem Grund kann an dieser Stelle auf eine intensive Behandlung der allgemeinen Entwicklung der Rezeptionsästhetik verzichtet werden. Gegeben werden soll im Folgenden nur ein Überblick über die unterschiedlichen Veröffentlichungen, die den rezeptionsästhetischen Wechsel in der Theologie aufgenommen und mit vollzogen haben – ein Überblick sozusagen über die Rezeption der Rezeptionsästhetik in der Theologie.

1.2 Rezeption der Rezeptionsästhetik in der Theologie

1.2.1 Systematische Theologie

Im Bereich der Theologie wurde der Ansatz der Rezeptionsästhetik besonders in der Exegese und der Praktischen Theologie, aber auch im Zusammenhang der Systematischen Theologie rezipiert.21 Ausschlaggebend für diesen Bereich waren unter anderem der Bedeutungsverlust des Christentums in der Moderne und das ‚Erlöschen der göttlichen Stimme‘ in der modernen beziehungsweise postmodernen Gesellschaft.22 Diesen Problemen versucht beispielsweise Körtner mit einer ‚literarischen Hermeneutik‘23 zu begegnen, in der biblische Texte durch leserorientierte Ansätze wieder neu ihre Stimme entfalten und aus ihrer Situationslosigkeit in eine neue Situation – die des Lesers – hinein ausgelegt werden und sprechen können.24 Ausgangspunkt rezeptionsästhetischer Überlegungen in der Systematik ist zunächst die Hermeneutik, doch werden damit auch immer andere grundlegende Bereiche der Dogmatik berührt.

So muss sich eine rezeptionsästhetisch orientierte Dogmatik unter anderem neu im Bereich des ‚reformatorischen Schriftprinzips‘ verorten und die Frage der ‚Klarheit der Schrift‘ reflektieren.25 Die Mitarbeit des Lesers muss ins Verhältnis gesetzt...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt1
Titelseite4
Impressum5
Inhalt6
Vorwort12
A. ‚INTERPRETATIONS-LIMITS‘ – DIE THEORIE DER INTERPRETATIONSGRENZEN14
I. Rezeptionsästhetik als theologische Herausforderung14
1. Die Rezeption der Rezeptionsästhetik15
1.1 Rezeption und Rezeptionsästhetik16
1.2 Rezeption der Rezeptionsästhetik in der Theologie18
1.2.1 Systematische Theologie18
1.2.2 Praktische Theologie19
1.2.3 Exegese22
1.3 Fazit und Fragestellung27
2. Beliebigkeit als ‚gemeinsames Problem‘28
2.1 Der Vorwurf der Beliebigkeit28
2.1.1 Die Mitarbeit des Lesers28
2.1.2 Einwände gegen die Mitarbeit des Lesers31
a) Geschichtslosigkeit31
b) Subjektivismus32
2.1.3 Die ‚normative Bibel‘ als Gegenstand der Rezeption33
2.2 Die (nicht) uneingeschränkte Mitarbeit36
2.2.1 Die Literaturwissenschaft37
a) Wolfgang Iser37
b) Umberto Eco38
2.2.2 Die Theologie39
a) Die Homiletik39
b) Die Exegese41
3. Die Notwendigkeit von Interpretationsgrenzen44
4. ‚Interpretations-Limits‘ – Ein Überblick46
4.1 ‚Interpretations-Limit‘ als Grenze der Interpretation46
4.1.1 ‚Interpretations-Limits‘ unter Aufnahme von Umberto Ecos Ansatz47
4.1.2 Inhaltliche Implikationen des Begriffs ‚Interpretations-Limit‘47
a) Limit und Grenze47
b) Textimmanenz48
4.2 Die inhaltliche Bestimmung von ‚Interpretations-Limits‘49
4.3 ‚Interpretations-Limits‘ als Interpretations-Limit49
5. Umberto Eco als Säulenheiliger?50
II. Interpretations-Limits und Limitierung der Interpretation52
1. Grundfragen eines rezeptionsästhetischen Textverständnisses – die Offenheit53
1.1 Begriffsdefinitionen53
1.1.1 Semantischer Leser – Kritischer Leser53
1.1.2 Interpretieren – Gebrauchen54
1.1.3 Interpretation als Abduktion55
1.2 Das Konzept von Modell-Leser und Modell-Autor57
1.3 Der Weg des Modell-Lesers: Inferentielle Spaziergänge58
2. Kriterien für Interpretations-Limits60
2.1 Verteidigung des wörtlichen Sinns60
2.2 Interpretationsleitender Modell-Leser62
2.2.1 Die Konstituierung des Modell-Lesers62
2.2.2 Der Modell-Leser als Textstrategie65
a) Diskursive und narrative Strukturen65
b) Topik66
c) Mögliche Welten67
d) Phantom-Kapitel67
e) Offenheit und Geschlossenheit bei der Mitarbeit des Lesers68
2.3 Kontextuelle Selektionen69
2.3.1 Kultureller Kontext70
2.3.2 Interne Textkohärenz72
2.3.3 Präsuppositionen75
3. Interpretations-Limits und Text – Ein Fazit75
3.1 Der Primat des Textes75
3.2 Die Falsifizierung der Fehlinterpretation76
3.3 Unbestimmtheit der Interpretations-Limits76
4. Interpretations-Limits und Exegese76
4.1 Textanalyse77
4.2 Historisch-kritische Exegese78
4.2.1 Die Welt des Textes79
4.2.2 Die Geschichte des Textes80
4.3 Rezeption81
4.4 Genese, Rezeption und Text – Eine Verhältnisbestimmung82
5. Interpretations-Limits und der biblische Text83
5.1 Die Anwendung auf Ezechiel 3,22–5,1783
5.2 Fortschreibung, holistisches Modell und Leserlenkung – Eine Verortung in der Ezechielexegese84
5.2.1 Ein kurzer Überblick über Grundtendenzen der Ezechielexegese84
a) Das Ezechielbuch als Ergebnis sukzessiver Fortschreibungen84
b) Das Ezechielbuch als schriftstellerische Einheit86
5.2.2 Ezechielexegese und Interpretations-Limits87
B. DAS EZECHIELBUCH – ERZÄHLKOMPOSITION ALS GRUNDLEGENDES LESEPRINZIP90
1. Leserlenkung durch die sprachliche Struktur92
1.1 Die Konstituierung des Modell-Lesers zu Buchbeginn (Ez 1,1–3)94
1.1.1 Die sprachliche Struktur96
1.1.2 Der Modell-Leser der ersten Verse97
1.1.3 Der Erzählbeginn als erster Schritt des Modell-Lesers100
1.2 Die Visionen als tragende Elemente des Erzählgerüstes101
1.2.1 Die Eingangsvision in Ez 1,4–3,15102
1.2.2 Die Vision des verdorbenen Tempels (Ez 8–11)103
1.2.3 Die Auferstehung des Totenfeldes (Ez 37,1–14)104
1.2.4 Die Vision des neuen Tempels (Ez 40–48)105
1.2.5 Der Weg des Modell-Lesers und die erzählenden Grundelemente – Eine erste Zusammenschau106
1.3 Szenen und Redeeinleitungen107
1.3.1 Szenen und Zeitangaben108
1.3.2 Wortereignisformeln111
a) Wortereignisformeln in Verbindung mit Zeitangaben111
b) Die klassische Wortereignisformel114
1.3.3 Der weitere Weg des Modell-Lesers auf der ersten Kommunikationsebene – Eine zweite Zusammenschau116
1.4 Die Redeelemente im Erzählduktus116
1.4.1 Die Bestimmung der ‚Kleinen Einheiten‘117
1.4.2 Die narrativen Implikationen der ‚Kleinen Einheiten‘118
1.4.3 Redeeinheiten und Phantom-Kapitel – Eine Erzählung entsteht124
1.5 Die Erzählstruktur als Interpretations-Limit für den Leseweg des Modell-Lesers – Eine Zusammenfassung127
2. Die inhaltlichen Rahmenbedingungen der Erzählkomposition128
2.1 Die Gestaltung der Zeit129
2.1.1 Das grundlegende Gerüst129
2.1.2 Besondere Datierungen130
a) Ez 29,1 und 33,21130
b) Ez 1,1 und 29,17131
2.1.3 Punktuelle Datierung und Zeitfenster136
2.1.4 Das chronologische Gesamtgefüge137
2.1.5 Chronologie als Interpretations-Limit138
2.2 Die Schauplätze140
2.2.1 Unter den Weggeführten am Fluss Kebar (Ez 1,1–3)140
2.2.2 In der Ebene144
2.2.3 Ezechiels Haus146
2.2.4 Jerusalem148
2.2.5 Schauplätze und Leserlenkung – Eine Zusammenfassung153
2.3 Die handelnden Personen155
2.3.1 Ezechiel155
2.3.2 JHWH159
2.3.3 Das Volk JHWHs162
2.3.4 Akteure und Leserlenkung165
2.4 Der Plot der Ezechielerzählung166
3. Die Ezechiel-Erzählung und der Modell-Leser170
Exkurs: ‚Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana‘ – Biographie einer Generation171
3.1 Der grundlegende (Erzähl-)Rahmen174
3.2 Die chronologische Ordnung als Leserichtung175
3.3 Erster und zweiter Lesegang176
3.4 Die Inhalte als ‚Interpretationsrichtung‘ für die Mitarbeit des Lesers177
C. INFERENTIELLE SPAZIERGÄNGE UND INTERPRETATIONS-LIMITS IM EZECHIELBUCH – EINE ANWENDUNG AN EZ 3,22–5,17180
I. Der Textbestand von Ez 3,22–5,17 – Annotierte Übersetzung181
1. Abgrenzung des Textkomplexes181
2. Übersetzung und Anmerkung184
Ez 3,22–27184
a) Anmerkungen zur Übersetzung185
b) Geschichte des Textes190
Ez 4,1–8191
a) Anmerkungen zur Übersetzung193
b) Geschichte des Textes205
Ez 4,9–17206
a) Anmerkungen zur Übersetzung208
b) Geschichte des Textes212
Ez 5,1–4213
a) Anmerkungen zur Übersetzung214
b) Geschichte des Textes220
Ez 5,5–17221
a) Anmerkungen zur Übersetzung228
b) Geschichte des Textes231
3. Straßentheater vs. Magie232
II. Inferentielle Spaziergänge und Interpretations-Limits – Die Lenkung des Lesers241
1. Das vorausgehende, das nachgehende und das mitgehende Interpretations-Limit241
2. Das vorausgehende Interpretations-Limit243
2.1 Der Lese-Weg des semantischen Lesers: Die angenommene Ausführung der Zeichenhandlung244
2.1.1 Ezechiel als Mann Gottes244
2.1.2 Auf der Seite JHWHs248
2.1.3 Reaktion impliziert Aktion250
2.1.4 Die Konsequenzen einer Weigerung253
2.1.5 Pars pro toto257
2.1.6 Die Wegweiser auf dem Leseweg als vorausgehendes Interpretations-Limit262
2.2 Alternative Abduktion des kritischen Lesers263
2.2.1 Abduktion als fehlende Deduktion263
2.2.2 Die notwendige Imagination263
a) Imaginierte Inszenierungen263
b) Topik und Isotopie – Ein intendiertes Spannungsverhältnis264
c) Phorische Uneindeutigkeit und Imagination267
2.3 Die Ausführung im Leser269
2.4 Abduktionen270
2.4.1 Abduktion in der historisch-kritischen Auslegung270
2.4.2 Semantisch-textorientierte Abduktion bei Johannes Calvin273
2.4.3 Kritisch-rationalistische Abduktion und differierende Modell-Leser-Rekonstruktion276
a) Rudolf Smend276
b) Mose ben Maimon277
2.5 Vorausgehendes Interpretations-Limit und Modell-Leser – Eine Zusammenfassung279
3. Das nachgehende Interpretations-Limit280
3.1 Ein geschlossen-offener Spaziergang280
3.2 Anregungen zu Spaziergängen und deren nachgehende Interpretations-Limits281
3.2.1 Ez 3,22–27282
3.2.2 Ez 4,1–8289
3.2.3 Ez 4,9–17291
3.2.4 Ez 5,1–4294
3.2.5 Ez 5,5–17299
3.3 Spaziergänge und nachgehende Interpretations-Limits – Eine Zusammenschau304
3.3.1 Nachgehende Interpretations-Limits und literarhistorisches Wachstum304
3.3.2 Das Feld der nachgehenden Interpretations-Limits307
3.3.3 Nachgehende Interpretations-Limits – Offenheit und Eindeutigkeit311
4. Das mitgehende Interpretations-Limit311
4.1 Erzählperspektive und Leserperspektive312
4.1.1 Ich-Erzählung und (interne) Deutung312
4.1.2 Ezechiel und das Wissen des Volkes314
4.2 Das Mehr-Wissen Ezechiels und des Modell-Lesers316
4.2.1 Unheilsprophetie316
4.2.2 Jerusalem318
4.2.3 Liegen auf der Seite322
4.2.4 Backen in Menschenkot323
4.2.5 Nahrungsknappheit327
4.2.6 Scheren der Haare328
4.2.7 Die Anrede an das Volk – ein Perspektivenwechsel (Ez 5,5ff.)329
4.3 Interpretations-Limits und perspektivischer Dialog331
5. Voraus-, nach- und mitgehende Interpretations-Limits – Eine Zusammenschau334
5.1 Bildhafte Zeichenhandlungen und Offenheit334
5.2 Anregung und Einschränkung336
5.3 In-, Mit- und Gegeneinander der verschiedenen Möglichkeiten von Interpretations-Limits337
Rückblick und Ausblick: Und Du, Menschensohn – lies!341
1. Interpretation und Interpretations-Limits341
1.1 Die theoretischen Grundlagen341
1.2 Die Rahmenbedingungen343
1.3 Verschiedene Interpretations-Limits – Der Versuch einer Kategorisierung345
2. Das Interpretations-Limit als ‚extra lectorem‘347
3. ‚Ze zeggen wat ze te zeggen hebben‘349
Bibliographie352
Bibelstellenregister366
Sachregister372
Glossar376

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