BAKE SOMEONE
Happy
Ich liebe das Backen. Ich liebe es, seit ich laufen kann, ich liebte es schon, bevor ich sprechen gelernt habe. Heute erscheint es mir nur logisch, dass ich nach all den Jahren des Studiums und des professionellen Tanzens Karriere mit dem Backen gemacht habe. Ich lebe meine Berufung und bin damit zu meinen Wurzeln zurückgekehrt.
Nichts ist schöner, als morgens aufzuwachen, mir einen Kaffee zu kochen, meine E-Mails zu checken, dann eine Schürze umzubinden und mit dem Backen anzufangen. Für mich ist es der pure Luxus, im Pyjama zu backen, und ich wünschte jeder Tag könnte so beginnen. Ich kann es nicht erwarten, meine Familie und Freunde mit frischen, selbstgebackenen Leckereien zu überraschen. Das ganze Haus duftet dann nach dem, was ich gerade heiß dampfend aus dem Ofen geholt habe.
»Mmh, mein Gott, riecht das gut hier!« - das sagen die Leute immer als Erstes, wenn sie in unser Haus kommen. »Wow! Ich habe noch nie so etwas Köstliches gegessen. Bekomme ich noch ein Stück?« Begeisterung und Bewunderung - die Macht des Gebäcks! Aber auch ich kann nach 20 Jahren in der Gastronomie immer noch keinem frisch gebackenen Cookie, gebutterten Muffin oder einem Stück von meinem »Homemade« Cheesecake widerstehen. Und für einen Pie würde ich alles tun. Versuchen Sie unbedingt mal, Ihr eigenes Brot zu backen! Wenn man Teig für ein Hefebrot knetet, spürt man das Leben bis in die Fingerspitzen. Und wenn das fertige Brot aus dem Ofen kommt, sehen Sie in glückliche Gesichter - versprochen!
Meine Liebe zum Backen und mein Wunsch, jedes einzelne Plätzchen mit anderen zu teilen, inspiriert mich immer wieder, Bücher zu schreiben, Backkurse zu geben und morgens um 6 in der Küche zu stehen und zu backen, als ob es kein Morgen gäbe. Und jetzt hoffe ich, dass dieses Buch Sie inspiriert!
Also - let’s bake!
EVERYTHING ABOUT
Baking
Die wichtigste Zutat beim erfolgreichen Backen - die Zutat, bei der man nicht mogeln kann - ist ein GUTES REZEPT. Ein zuverlässiges Rezept ist bis ins letzte Detail ausgearbeitet. Alles, was Sie tun müssen, ist, es genau so zu machen, wie es im Rezept steht - dann macht Backen Spaß, und das Ergebnis wird einfach wundervoll.
Backen ist wie ein Spiel. Und bei jedem Spiel gibt es REGELN, die es zu beachten gilt. Lesen Sie das Rezept von Anfang bis Ende gründlich durch, bevor Sie anfangen. Gehen Sie keine Abkürzungen, halten Sie sich an die Zutaten, und Sie sind auf dem richtigen Weg. Sie werden Cookies, Kuchen und Pies backen, die Sie noch nie besser gegessen haben! Es ist wie beim Malen nach Zahlen, jedes einzelne Detail zählt. Haben Sie die Zutaten nicht oder fehlt Ihnen die Backform in einer bestimmten Größe, dann wählen Sie lieber ein anderes Rezept.
Wenn ich neue Rezepte entwickle und immer wieder teste, bringe ich dabei meine ganze Erfahrung ein. In meine Bücher schaffen es nur die Rezepte, die gründlich von mir erarbeitet wurden und bei denen das Ergebnis geschmacklich und optisch optimal ist.
Ich mag Speisen, die sich aufs Wesentliche konzentrieren, ohne überflüssige Details. Meine Bücher enthalten Rezepte für Kuchen, Frostings und Buttercreme, und Sie können sie auf vielfältige Weise kombinieren. Übertreiben Sie es aber nicht, Muffins brauchen zum Beispiel kein Frosting, das wäre zuviel des Guten. Bei jedem Rezept Schokolade einzusetzen mag theoretisch gut klingen, aber praktisch wird das Gebäck dadurch oft zu schwer. Seien Sie besonnen. Amerikanisches Backen ist nämlich unkompliziert, gradlinig und köstlich.
Sie brauchen sofort ein Erfolgserlebnis? Dann backen Sie Cookies, Scones oder Muffins. Cheesecakes oder Pies brauchen einfach mehr Zeit. Wenn Sie Kalorien zählen (macht das etwa jemand?), essen Sie einfach eine kleinere Portion. Auf gar keinen Fall sollten Sie ein fettreduziertes Light-Produkt beim Backen einsetzen, und Zucker gehört genau so viel dazu, wie im Rezept steht. Vertrauen Sie mir. Alles, was Sie mit einem fettarmen Produkt backen, liefert Ihnen ein verwässertes Ergebnis, und wenn Sie Zuckerersatz verwenden, erhalten Sie ein unbefriedigendes Gebäck mit wenig Geschmack.
Über die Jahre habe ich viel gebacken, viele Backwaren gegessen und viele Fragen beantworten können. Hier die wichtigsten davon:
Was sind die besten Materialien für Backformen? Kann ich Backformgrößen ersetzen?
Ich backe am liebsten mit Aluminium, weil es die Hitze schnell und gleichmäßig leitet, nicht rostet und einfach zu reinigen ist. Außerdem hält es ein Leben lang. Gute Backformen aus Alu gibt es im Fachhandel und im Internet bei www.cynthiabarcomi.com.
Bei Backformen mit Anithaftbeschichtung kann die Oberfläche abblättern, Formen mit Schwarzbeschichtung werden zu schnell heiß, das Gebäck ist von außen braun, aber innen nicht durchgebacken.
Silikon eignet sich auch nicht zum Backen, weil dessen Oberfläche die Hitze nicht leitet und die Backform nicht lange hält.
Was die Größe der Backform betrifft, so spielt 1 cm mehr oder weniger keine Rolle. Wenn es sich allerdings um mehr als 1 cm handelt, ist es besser, ein anderes Rezept auszuwählen, für das Sie die passende Form zur Hand haben. Oder Sie backen einfach etwas, das keine Backform braucht, wie Cookies, Scones, Biscuits oder ein Crostata.
Was mache ich, wenn das Gebäck im Ofen zu dunkel wird, obwohl es laut Rezept noch länger backen sollte?
Verwenden Sie keine Alufolie. Sie atmet nicht und dämpft das Gebäck, und das wollen wir bestimmt nicht. Am besten decken Sie das Gebäck mit einem Stück Küchenpapier ab, so kann es atmen und weiterbacken ohne nachzudunkeln.
Weitere wichtige Tipps zum Gelingen und die Ofeneinstellung
MUFFINS: Übertreiben Sie es nicht mit dem Rühren und Mischen des Teigs. Einen Muffinteig rührt man nicht an wie Farbe. Rühren Sie den Teig so wenig wie möglich und nie mit der Maschine, sondern immer von Hand mit einem Holzlöffel oder Teigschaber! Ein paar Fleckchen sichtbares Mehl sind richtig.
Ofeneinstellung: Unterhitze oder Umluft. Muffins brauchen einen heißen Ofen!
SCONES & BISCUITS: Vergewissern Sie sich, dass die Butter oder das Pflanzenfett wirklich kalt sind (aus dem Kühlschrank!). Kneten Sie den Teig nicht übermäßig. Arbeiten Sie zügig mit Ihren Fingerspitzen.
Ofeneinstellung: Unterhitze oder Umluft. Scones & Biscuits lieben es, wie die Muffins, wenn der Ofen heiß ist!
PANCAKES & WAFFELN: Für Pancakes die Pfanne erhitzen, bis Wassertropfen in der Pfanne zischen. Butter oder einen dünnen Film Öl in die Pfanne geben und anschließend den Teig hineingießen. Warten Sie, bis sich Bläschen an der Oberfläche bilden, erst dann wenden. Die Pancakes nicht mehr als einmal wenden, sonst werden sie zäh. Waffeln sind perfekt, wenn sie keinen Dampf mehr abgeben.
BROTE: Die besten Teige für Brot sind oft relativ weich, was den Umgang mit ihnen nicht einfach macht. Besorgen Sie sich einen Teigschaber aus Metall oder Kunststoff (im guten Küchengeschäft). Kneten Sie den Teig mit der Hand, und benutzen Sie den Teigschaber, um den Teig immer wieder von der Arbeitsplatte und Ihren Händen zu lösen. Widerstehen Sie der Versuchung, mehr Mehl hinzuzufügen. Sie können den Teig auch ausschließlich mit der Küchenmaschine oder dem Handmixer kneten. Ein weicher Teig lässt die Hefe gut gehen und gibt Ihrem Endprodukt eine lockere, wunderbare Konsistenz und einen großartigen Geschmack.
Ofeneinstellung: Umluft. Brot braucht eine kräftige Hitze mit hohen Temperaturen, um eine schöne Kruste zu entwickeln. In einer perfekten Welt würden Sie Brot auf erhitzten Steinen backen. Der Teig mag die direkte Hitze, dadurch wird das Brot so schön knusprig und lecker. Ich habe mir Terrakottafliesen zurechtschneiden lassen, so dass sie auf ein Backrost passen, um einen Steinofen zu simulieren. Das hat perfekt geklappt und schmeckt herrlich! Achtung: Wenn Sie Brot mit einem höheren Zuckeranteil backen, kann es bei großer Hitze leicht anbrennen. Einfach nach der Hälfte der Zeit nachsehen und das Brot eventuell mit einem Stück Küchenpapier abdecken, wenn es zu dunkel wird.
COOKIES & BROWNIES: Cookies sind easy. Bei Brownies müssen Sie beachten: Geben Sie niemals die Eier zur geschmolzenen Schokolade, solange sie noch heiß ist, sonst werden die Brownies pappig. Die Schokolade darf aber auch nicht zu kalt sein, sonst wird sie zu fest. 20 bis 30 Minuten Abkühlung sollten reichen.
Ofeneinstellung: Unterhitze oder Umluft.
PIES & VARIATIONS: Das Fett und die flüssigen Zutaten müssen wirklich kalt sein. Den Teig dürfen Sie nicht übermäßig kneten, sonst schmilzt die Butter - Butterfleckchen im Teig sind besonders wünschenswert, denn dadurch wird er leicht und blättrig. Den Teig vor dem Ausrollen in Frischhhaltefolie im Kühlschrank für mindestens 1 Stunde kalt stellen. Teig klebt an Teig, daher bitte immer die Arbeitsfläche, das Nudelholz und die Hände leicht mit Mehl bestäuben.
Ofeneinstellung: Umluft. Pies brauchen anfangs richtig hohe Temperaturen, damit der Teig sich setzen kann. Die Temperatur wird dann alle 15 bis 20 Minuten reduziert. Nach 20 Minuten Backzeit sollten Sie den Pie genau beobachten. Wird er zu dunkel, decken Sie ihn mit einem Stück Küchenpapier ab, und backen Sie nach der empfohlenen Zeitvorgabe weiter.
CAKES: Stärke reduziert den Glutengehalt feiner Kuchen und verleiht einem...