Medium – Grenzgänger zwischen
Diesseits und Jenseits
Ich bin seit Geburt in Kontakt mit einer Welt, die vielen Menschen verborgen bleibt: dem Jenseits. Nach vielen Höhen und Tiefen in meinem Leben habe ich meinen Weg zur Spiritualität und zur Arbeit als Jenseitsmedium gefunden. Der Jenseitskontakt verläuft nach ganz eigenen Regeln. Er ist nicht mit einem Kontakt zwischen Lebenden zu vergleichen. Verstorbene Kinder jeglichen Alters wählen das Symbol der Schmetterlinge und Libellen, um sich ihren Angehörigen zu zeigen. Für Erdenkinder sind Schmetterlinge, Libellen und Regenbogen Symbole, wenn sie Verstorbene wahrnehmen oder ihre Trauer verarbeiten wollen.
Kinder sind ein Geschenk des Himmels. Es ist eine große Verantwortung, so ein kleines Wesen zu lieben und beim Aufwachsen zu begleiten. Liebe, die man für ein Kind oder für einen oder beide Elternteile empfindet, ist einzigartig. Verliert man einen so wichtigen Menschen, dann gerät das Leben aus den Fugen. Es braucht eine Zeit, um das Lachen, Lieben und Weiterleben wieder zu erlernen. Und der Mensch, so wie er vor dem Verlust existiert hat, ist verschwunden. Einem Phönix vergleichbar, der aus der Asche neu aufersteht, hat die Seele neue Facetten erhalten. Der Trauernde hat gelernt, das Leben wieder anzunehmen. Und genau das möchte ich vermitteln, dass der Verlust eines geliebten Kindes oder Elternteils nicht nur ein Ende ist. Es kann der Anfang einer neuen großartigen Reise sein, wenn man sich traut, das Leben wieder mit allen Sinnen und Freuden anzunehmen. Denn das Leben ist, was es ist: ein Abenteuer.
Spiritualität
Das Wort Spiritualität ist vom lateinischen Wort Spirit für Geist, Lichtwesen oder Göttlichkeit abgeleitet. Es ist als eine Lebenshaltung zu sehen, die die Unendlichkeit und den göttlichen Ursprung der Seele als gegeben ansieht. Spiritualität steht im Zusammenhang mit dem sechsten Chakra, einem Energiefeld des Körpers, das man als das Dritte Auge bezeichnet. Das Dritte Auge sitzt auf der Stirn zwischen den Augenbrauen, an der Stelle, an der die Inderinnen ihr Bindi (farbiger Punkt) tragen. Es steht für Vorstellungsvermögen, Sensibilität, Intuition und Inspiration, aber auch für Konzentration und logisches Denken. Wenn man vom sechsten Sinn spricht, dann ist damit im ureigentlichen Sinne das Stirnchakra gemeint. Menschen, deren sechster Sinn stark entwickelt ist, besitzen telepathische und hellsichtige Fähigkeiten, die helfen, Visionen zu empfangen und zu verstehen. Es ist ein inspiratives und meditatives Energiezentrum. Unser Lebensplan und die daraus resultierenden Lebensaufgaben sind mit dem Dritten Auge verknüpft. Mit diesem spirituell-geistigen Auge betrachten wir das irdische Leben aus einer feinstofflichen Perspektive.
Viktorias spiritueller Weg
Viktoria, eine flotte Mitvierzigerin, die resolut und bodenständig Beruf und Familie managt, interessiert sich seit frühester Jugend für Spiritualität. In ihrer Familie haben nicht alle Familienmitglieder Verständnis für ihre spirituellen Ansichten und Aktivitäten, weshalb sie oft von ihnen belächelt wird. Die Arbeit eines Mediums findet sie aufregend und spannend, und so hat sie es sich in den Kopf gesetzt, selbst ein Medium zu werden. Seit vielen Jahren besucht sie daher Seminare und Kurse zur Weiterentwicklung ihrer intuitiven Fähigkeiten. Sie denkt, es sei wie mit allen erlernbaren Fähigkeiten, man muss sich nur ausreichend anlesen, viele unterschiedliche Kurse besuchen und spirituelle Lehrer finden, die das Wissen vermitteln.
Irgendwann setzen bei ihr Unzufriedenheit und Ernüchterung ein. Viktoria hat schon so viele Seminare besucht, an Übungsgruppen für Medialität teilgenommen und sich mit vielen unterschiedlichen spirituellen Denkmodellen auseinandergesetzt. Sie hat gelernt, Karten zu legen, Heilsteine zu energetisieren, Engelbilder zu malen, mit Chakren zu arbeiten, Auren zu fotografieren und zu reinigen. Astrale Welten sind ihr ein Begriff. Trotz all dieser Bemühungen ist sie immer noch kein Medium. Sie zweifelt nicht an sich, sondern an der Form der Ausbildungen, die sie absolviert hat. Sie hofft, eines Tages auf einen spirituellen Lehrer zu treffen, der ihre einzigartigen Fähigkeiten erkennen und durch ein, zwei Tricks ausbauen wird. Viktoria wird dann berühmt werden. Sie träumt von einer Karriere als bekanntes Medium, das im Licht der Öffentlichkeit stehen wird. Dass sie talentiert ist, wurde ihr von allen bestätigt. Sie vergisst dabei, dass alle Menschen mit intuitiven Fähigkeiten geboren werden, die sie ausbauen können, wenn sie bereit sind, an sich selbst zu arbeiten.
Kritischer Blick in den spirituellen Spiegel
Viele Menschen beschreiten einen ähnlichen spirituellen Weg wie Viktoria. Sie haben unbestreitbar intuitive Fähigkeiten, allerdings werden sie diese wahrscheinlich niemals zur vollen Blüte bringen können und sich enttäuscht abwenden. Es ist ein Missverständnis, dass sich spirituelle Entwicklung erlernen lässt wie etwa Algebra oder eine Fremdsprache. Eine kritische Selbstbetrachtung und veränderte Sicht auf das Leben und das eigene Ego sind unerlässlich.
Meist steht eine dramatische Lebensveränderung am Anfang eines spirituellen Weges. Es sind die Fragen nach dem Warum und dem Sinn des Lebens, die zum Suchenden machen. Eine positivere Sichtweise des eigenen Selbst und der Welt insgesamt sind Teil einer spirituellen Entwicklung. Das Erkennen und Verarbeiten von emotionalen Verletzungen führt zu einem zufriedeneren Leben im Diesseits. Die Selbstverwirklichung der eigenen Persönlichkeit folgert aus diesem spirituellen Weg. Die meisten Menschen, die meinen Weg gekreuzt haben, mussten zuerst lernen, sich selbst als das spirituelle Wesen zu begreifen, das sie sind. Dazu gehören vor allem Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Es erscheint ganz unglaublich, wie viele Menschen durch diese Welt gehen, die sich selbst nicht mögen und sich nur durch die kritische Brille der Menschen in ihrer Umgebung sehen.
Doch egal, aus welchem Blickwinkel man Spiritualität auch betrachten mag, das Vertrauen in eine höhere Macht, die man auch als »Geistige Welt« oder »Seelenheimat« bezeichnet, ist wesentlich für sie. Meditation ist ein Schlüssel, um diesen Weg gehen zu können und einen achtsameren Umgang mit anderen, sich selbst und der Umwelt zu pflegen.
Was Sterbende auf
ihrer Reise ins Jenseits erleben
Tanz auf dem Regenbogen
Ein Moment – flüchtig, leicht wie der letzte Atemzug,
der die Seele aus ihrem irdischen Körper befreit.
Sanfte Schmetterlingsflügel tragen hinauf in die Weite des Himmels.
Ein Stern am Himmel verlöscht, während das Licht zurückkehrt.
Regenbogen aus Tausenden von heimkehrenden Schmetterlingen –
die Morgensonne lässt Schmetterlingsflügel in bunten Farben
aufleuchten. Tautropfen glitzern wie Brillanten, während die Seele immer weiter dem schillernden Regenbogen entgegenfliegt.
Ein Moment des Innehaltens, ein Blick zurück zu den Liebsten.
Die Seele versteht: »Auf Schmetterlingsflügeln kann ich zwischen den Welten tanzen. Der Tod bedeutet nichts. Er ist nur Veränderung.«
Das Loslösen vom Körper, wenn der physische Körper aufhört zu existieren, wird unterschiedlich beschrieben. Bei einem tödlichen Unfall wird die Seele urplötzlich aus dem Körper schießen. Die meisten sind dann erst einmal verwirrt, weil sie nicht verstanden haben, dass sie gestorben sind. Sie müssen sich zunächst einmal orientieren. Sie bleiben in der Nähe des Körpers und beobachten, was weiter mit ihm geschieht. Oft kommen Geistwesen aus der Vergangenheit des soeben Verstorbenen hinzu, um ihm zu helfen, auf die andere Seite hinüberzugehen.
Ist der Sterbevorgang langsam und bewusst, dann nimmt der Sterbende meist schon einige Stunden oder Tage vorher schemenhafte oder ganz klar sichtbare Gestalten von verstorbenen Angehörigen, Freunden oder auch Engeln in dem Raum wahr. Einige sagen dann auch: »Oh, ein Engel ist hier.« Diese Geistwesen sind übrigens für manche Angehörige und viele Jenseitsmedien sichtbar. Das Loslösen findet hier sanfter statt. Der Sterbende fühlt eher eine Art von Befreiung und Erleichterung, wenn er den Körper verlassen kann.
Die meisten Sterbenden bemerken ein helles Licht, das ganz unterschiedlich beschrieben wird. Häufig gehen sie durch so eine Art dunklen Tunnel, an dessen Ende ein strahlendes Licht zu sehen ist, das aber weder in den Augen schmerzt noch unangenehm ist. Dieses Licht kann mit ihnen in einer telepathischen Form kommunizieren. Sie können in diesem Licht Seelen auftauchen sehen, die kommen, um sie auf die andere Seite zu begleiten. Diese Begegnungen sind real. Die Seelen werden oft als Angehörige, Freunde oder Bekannte erkannt, die sich freuen, soeben Verstorbenen beim Wiedereintritt in die Seelenheimat zu helfen.
Wie Sterbende dieses helle Licht wahrnehmen, ist von ihrer Herkunft, Religion und individuellen Haltung zum Jenseits abhängig. Es kann als Lichtsäule, Tor, Jesus oder Jungfrau Maria mit leuchtendem Licht wahrgenommen werden. Ein Christ wird etwas anderes mit dem Licht assoziieren als ein Moslem, und ein Buddhist wird es noch anders wahrnehmen.
Jains hinduistischer Übergang
Dies wird beispielsweise von Jain in einem Jenseitskontakt sehr gut beschrieben: Jain war als Hindu erzogen worden und später in Indien zum Christentum konvertiert. In seiner Wohnung fand man sowohl einen Altar mit einem Bild von Lord Vishnu als auch ein Kreuz mit Jesus. Als er starb, sah er eine goldene Kuh, auf der er ritt, und Lord Vishnu, der am Himmelsrand stand, um ihn abzuholen. Das sanfte Licht um Lord Vishnu zog ihn magisch an. Der Hindu in ihm hatte zum...