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E-Book

Lotta in der Kita

Fröhlich durch die Kindergartenzeit

AutorAylin Lenbet
VerlagTrias
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783830469810
FormatPDF/ePUB
KopierschutzDRM/Wasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
So gelingt das Abenteuer Kita Sie haben es geschafft: Ihr Kind hat einen Kitaplatz! Auf diesen Moment warten viele Eltern sehnsüchtig. Während die Kleinen gut betreut sind, können die Mütter beruhigt ins Arbeitsleben zurückkehren # Doch nach der ersten Euphorie tauchen schnell viele Fragen auf: Wie erleichtern wir unserem Kind die Eingewöhnung und machen es behutsam mit dem neuen Tagesablauf vertraut? Wie erkennen die Erzieherinnen die Bedürfnisse unseres Kindes? Wie erfahren wir, wie es unserem Kind in der Kita wirklich geht und was es alles erlebt? Wie verhalten wir uns, wenn es mal nicht so gut läuft? Begleiten Sie Lotta und ihre Eltern hautnah durch diesen neuen, spannenden Lebensabschnitt und finden Sie pragmatische Antworten auf Ihre Fragen. Aylin Lenbet ist Psychologin und lebt in Berlin. Bei TRIAS ist von ihr bisher erscheinen: 'Lotta schläft - endlich!' und 'Kita, Krippe, Tagesmutter'. Daniela Sonntag, Dipl.-Grafik-Designerin aus Stuttgart, hat mit augenzwinkernden Illustrationen das Buch liebevoll ausgestattet. Auch TRIAS Bücher wie 'Essen statt Meckern'' oder der Bestseller 'Schlafen statt Schreien' sind von Frau Sonntag illustriert

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Leseprobe

1 Welche Betreuung darf’s denn sein?


Ein schönes Außengelände, helle Räume, kleine Gruppen und vor allem: gut ausgebildete, liebevolle Erzieher mit Spaß an der Arbeit und davon drei pro Gruppe.

Ist diese Kita dann auch noch um die Ecke, so sind sich bestimmt 99 % der Eltern, die ihr Kind in einer Kita unterbringen möchten, einig, dass sich das ziemlich ideal anhört. Doch wie das immer so ist mit den idealen Dingen (Wohnungen, Jobs, Partner etc.) – wenn sie denn überhaupt real existieren, dann sind sie in der Regel gerade nicht zu haben. Oder sie sind gar nicht so ideal, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Ich denke da an die erste Kita, die ich mir damals angeschaut hatte, als wir auf der Suche nach einer Betreuung für unsere erste Tochter waren. Sie schien perfekt zu sein. Ich lief immer wieder an der Kita mit dem wunderschönen Garten vorbei und schaute den Kindern beim Spielen zu. Auch die Darstellung im Internet war 1a. Als ich dann ein Gespräch mit der Kita-Leiterin und einer Erzieherin hatte und ich im Anschluss einen Blick auf das Kita-Treiben werfen konnte und die Atmosphäre zu spüren bekam, trat die Ernüchterung schnell ein. In Punkto »liebevolle Erzieher mit Spaß an der Arbeit« stimmte die Kita mit dem Idealbild dann doch kaum überein. Natürlich wollen wir unserem Kind wenn schon nicht die ideale, dann zumindest die bestmögliche Betreuung zukommen lassen. Ist sowieso schon schwer genug, sein Kleines in fremde Hände zu geben.

1.1 Die Suche geht los


Kitas unterscheiden sich voneinander – und zwar nicht unerheblich. Es gibt gute und schlechte, aber auch unter den guten gibt es solche, die ihren persönlichen Anforderungen besser oder weniger gerecht werden. Die Philosophien (auch pädagogische Konzepte genannt) der Einrichtungen unterscheiden sich, das erwartete Engagement der Eltern, die Größe und Ausstattung der Räumlichkeiten, organisatorische Abläufe und Gegebenheiten (z. B. Betreuungszeiten und der Betreuungsschlüssel), das Essen, die Entfernung zum Wohnort, der Preis … Und nicht zu vergessen, das Kriterium mit dem wahrscheinlich höchsten Einfluss auf Ihre Kita-Zufriedenheit: die Persönlichkeiten, die in der Kita arbeiten – allen voran die Erzieher, die Menschen, die Ihr Kind unter der Woche oft mehr zu Gesicht bekommen als Sie selbst. Trotzdem unterschreiben viele Eltern den Vertrag mit der Kita, ohne dass sie die zukünftigen Erzieher ihres Kindes persönlich kennengelernt haben.

1.1.1 Genau hinsehen und bewusst entscheiden


Vielleicht denken Sie jetzt, dass Sie schon froh wären, wenn Sie überhaupt eine Betreuung für Ihr Kind bekommen würden. Auch den Eltern von Lotta, Katrin und Christian, geht es gerade ähnlich, wie Sie gleich lesen werden. In einigen Regionen Deutschlands können sich Eltern glücklich schätzen, wenn ihr Kind überhaupt einen Kita-Platz ergattert. Da kann man sich nicht groß erlauben, wählerisch zu sein. Doch wenn Sie eine Wahl haben (und meistens haben sie zumindest eine kleine), dann nehmen Sie nicht die nächstbeste Kita aus Angst, dass Sie nichts anderes bekommen, und treffen Sie Ihre Entscheidung bewusst! Es lohnt sich!

Katrin plant Lottas Betreuung

Katrin denkt immer häufiger daran, dass sie sich jetzt unbedingt um eine Betreuung für Lotta kümmern muss. Schließlich will sie in einem knappen Jahr wieder in ihren Job zurückkehren …

Katrin hat sich sogar schon während der Schwangerschaft bei den Kitas im Umkreis umgehört. Entweder wurde ihr gesagt, dass sie wiederkommen soll, wenn das Kind da ist, oder die Plätze seien für die nächsten zwei Jahre wegen der Geschwisterkinder oder langer Wartelisten eh schon belegt.

Und dann ist da noch ein ganz anderes Problem, das Katrin nicht bedacht hatte. Lotta ist im April geboren. Das heißt, nach Katrins Plan soll Lotta im April oder Mai nächsten Jahres mit der Kita starten. Nur nehmen die meisten Kitas Kinder nicht während eines Kita-Jahres auf, sondern nur am Anfang, also im August bzw. September! Selbst bei den Tagesmüttern, bei denen sie nachgefragt hat, ist das so.

Christian mauert, Katrin gibt nicht auf

Am Abend sitzen Katrin und Christian mit der schlafenden Lotta auf dem Bauch auf dem Sofa. Katrin geht das Kita-Thema nicht aus dem Kopf: »Vielleicht können wir ja die Zeit bis August überbrücken, indem du von Mai bis September Elternzeit nimmst. Ich finde den Gedanken eigentlich ganz gut, dass Lotta erst dann in die Kita kommt, wenn sie gut laufen kann und schon ein paar Worte spricht.«

Christian schaut Katrin verwundert an: »Du weißt doch, dass das bei uns in der Firma nicht zu machen ist. Und dann auch noch fünf Monate – das geht gar nicht. Und wie sollen wir das überhaupt finanziell hinbekommen?« Katrin meint: »Finanziell wäre das kein Problem – das habe ich schon durchgerechnet. Zwei Monate bekommst du Elterngeld und ich könnte in der Zeit, wo du Elternzeit hast, eben Vollzeit arbeiten. Das würden wir hinbekommen. Oder willst du vielleicht gar keine Elternzeit nehmen?« »So ein Quatsch!«, entgegnet Christian, »natürlich würde ich gerne Elternzeit nehmen. Aber du weißt ja, wie meine Chefs ticken! Als Uli seine Arbeitszeit reduzieren wollte, gab’s ein klares Nein. Und außer Heike ist bisher niemand in Elternzeit gegangen.«

Kompromiss in Sicht

Die nächsten Tage spaziert Katrin mit Lotta im Tragetuch von Kita zu Kita. Lotta steht nun bei fünf Einrichtungen auf der Warteliste. Ein paar Tage vergehen, bis Christian beim Abendessen das Thema wieder aufgreift: »Ich habe mir das mit der Elternzeit überlegt. Ich werde das machen, aber mehr als drei Monate gehen auf keinen Fall.« Katrin freut sich: »Das ist doch schon einmal super! Ich verlängere meine Elternzeit um zwei Monate und bespreche das mit der Vollzeit ganz bald mit meinen Chefs!«

1.2 Vertrauen und Feinfühligkeit müssen sein


Kinder unterscheiden sich voneinander. Daher unterscheidet sich mitunter auch stark, in welcher Art von Kita sich ein Kind gut aufgehoben fühlt. Doch es gibt zwei Voraussetzungen, die für alle Kinder wichtig sind und die alle Kinder in ihrer Kita tagtäglich erleben sollten. Das eine ist Vertrauen und das andere sind Feinfühligkeit und Präsenz der Betreuer.

Nichtelterliche Betreuung (im Übrigen eine Praxis, die in etwa genauso alt ist wie der Mensch) bedeutete früher, also vor 100 000, 10 000, 1000 und in der Regel auch noch vor 100 Jahren, immer, dass bekannte, vertraute Personen auf das Kind aufpassten. Personen, die das Kind seit seiner Geburt kannten und die es auch von seiner Geburt an mitbetreuten.

1.2.1 Kinder können Vertrauen fassen


Die Betreuung fand im vertrauten Umfeld statt. Die Kinder wurden nicht irgendwohin gebracht, sondern sie konnten einfach zu Hause, im Dorf, im Lager etc. bleiben. Arbeits- und Wohnort waren nicht weit voneinander entfernt oder sie waren sogar eins.

1.2.2 Heute sieht die Welt anders aus


Aus Mangel an verfügbarer bzw. einsatzwilliger Verwandt-, Freund- oder Nachbarschaft gehen unsere Kinder in die Kita oder zur Tagesmutter. Sie werden an einem (zunächst) fremden Ort von (zunächst) fremden Menschen betreut. Für Kinder ist dieser Umstand höchst gewöhnungsbedürftig. Denn ohne Vertrauen, d. h. ohne mit seiner betreuenden Person und dem Umfeld wirklich vertraut zu sein fühlt sich ein Kind in Abwesenheit seiner Eltern hochgradig gestresst. Das Menschenkind ist allerdings von Geburt an in der Lage, sich an fremde Personen zu gewöhnen und Vertrauen zu ihnen zu fassen. Zum Glück – sonst hätte es der Mensch gar nicht geschafft, seinen betreuungsintensiven Nachwuchs durchzubringen.

1.2.3 Feinfühligkeit und Präsenz = Betreuungsqualität


Und hier kommen wir auf die nächste wichtige Voraussetzung für den Kita-Besuch, die »Qualität der Betreuung«. Eigentlich ist sie sogar die Voraussetzung der ersten Voraussetzung, also die Voraussetzung dafür, dass Vertrauen entstehen kann. Damit sich eine neue stabile und tragfähige Beziehung entwickeln kann, braucht es Zeit. Und es braucht auch Zeit, diese entstandene Beziehung zu pflegen. Das bedeutet wiederum, dass Kitas ausreichend Personal bzw. einen guten Betreuungsschlüssel (d. h. wie viele Kinder kommen auf einen Erzieher) bieten müssen. Der allgemein empfohlene Betreuungsschlüssel für Kleinkinder liegt bei drei Kindern pro pädagogische Vollzeitkraft (bei fünf bis sechs Kindern pro Erzieher bewegt sich dann allerdings häufig die Realität).

1.2.4 Ganz Kleine brauchen aufmerksame Erzieher


Doch zur Verfügung stehende Zeit allein macht noch keine echte Betreuungsqualität aus. Was nutzt eine 1-zu-1-Betreuung, wenn der...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Liebe Eltern8
Katrin plant Lottas ­Betreuung13
Lotta, Katrin und Christian – eine Familie, drei Typen23
Lotta wird ein Marienkäfer
31
Lotta und Christian starten mit der Eingewöhnung41
Die Eingewöhnung wird für Lotta passend gemacht53
Voolesen!
69
Mittagsschlaf und aufs Klo gehen in der Kita79
Katrin und Christian
87
Lotta wird von Emil gebissen
97
Die dauerkranke Lotta
101
Lotta steigt auf
113
Lottas beste Freundin
119
Lotta besucht die Schul-AG
127
Lotta sagt der Kita Tschüss133

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