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Mädchengangs in Deutschland und den USA

Ein Vergleich

AutorKatrin Grebing, Melanie Grebing
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl27 Seiten
ISBN9783638027458
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Recht, Kriminalität abw. Verhalten, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Geschlecht und soziale Probleme, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Begriff 'Gang' verbinden die meisten Menschen automatisch mit kriminellen, farbigen Jugendlichen, die sich in den USA Straßenschlachten liefern und mit Drogen dealen. In diesem Szenario spielen Mädchen eine untergeordnete Rolle. In letzter Zeit haben amerikanische Medien gewalttätige Gangmädchen für sich entdeckt und mit reißerischen Berichten die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt. Doch wie sieht es in der Realität mit diesen Mädchen wirklich aus? Weil das Hauptaugenmerk der Forschung noch immer auf männlichen Bandenmitgliedern liegt, gibt es über die Mädchen nur wenige Erkenntnisse. Besonders über den Bereich der rein weiblichen Gangs ist kaum etwas bekannt. Noch weniger Forschungsergebnisse über dieses Thema gibt es in Deutschland. Das liegt wahrscheinlich daran, dass kriminelle Mädchengangs hierzulande kein gesellschaftliches Problem darstellen. Dennoch gibt es sie und die Forschung beginnt, diese Gruppen zu analysieren. Uns interessierten vor allem die Gründe für die Gewaltbereitschaft der Mädchen. Außerdem wollten wir wissen, welche Unterschiede im Gruppenleben in Bezug auf deren Entstehung, Aktivitäten und ihre Bedeutung für die Mitglieder zwischen den USA und Deutschland bestehen. Dabei gehen wir auch auf das Bild, das die Mädchen von sich selbst haben, vergleichend ein. Bei diesem Vergleich benutzten wir in Bezug auf Deutschland, uns an der Forschung orientierend, die Bezeichnungen 'gewaltbereite Jugendclique' oder 'Jugendgruppe'. Im Teil über die USA sprechen wir weiterhin von 'Gangs' und 'Banden'. In den USA wird schon seit Anfang des Jahrhunderts soziologische Bandenforschung betrieben. Doch von Anfang an hatten die gewählten Erklärungsansätze gemein, dass sie sich hauptsächlich mit männlichen Banden beschäftigen. Frauen und Mädchen treten nur als Randerscheinungen auf. Das kann unter anderem daran liegen, dass es insgesamt weniger Mädchen als Jungen in Banden gibt, und noch viel weniger Banden, die nur aus Mädchen bestehen. So waren 1975 in New York nur sechs Prozent aller Bandenmitglieder weiblich. Außerdem gab es nur 6 reine Mädchenbanden. Diese Betrachtungsweise, in der 'roles were described by male gang members to male researchers and interpreted by male academics', hat zu einem recht einseitigen Bild von weiblichen Bandenmitgliedern geführt. Ob in Cohens subkulturtheoretischen Ansätzen oder auf Mertons Anomietheorie basierenden Studien von Cloward und Ohlin , der Fokus lag lange Zeit auf männlichen Bandenmitgliedern.

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