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Männerfreundschaft als Ort der Gottesbegegnung bei Aelred von Rievaulx. Versuch einer christlichen Spiritualität über verworfene Beziehungsvariablen

AutorChristoph Bernhard Ramsauer
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl113 Seiten
ISBN9783638109840
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: Sehr gut, Universität Salzburg (Institut für Systematische Theologie und Ökumene), Sprache: Deutsch, Abstract: Über Freundschaft zu schreiben ist heute wieder modern. Doch konzentriert sich dieses Interesse weniger auf den philosophischen oder theologischen Diskurs, als vielmehr im Bereich der Sozialpsychologie. Meine Untersuchung nimmt sich eine ganz spezielle Spielart der Freundschaft vor: nämlich die Männerfreundschaft. Ein nicht ganz leichtes Thema, wenn man ihre Verknüpfung mit den Themen Homosexualität bzw. Homoerotik, die ja nicht unbedingt deckungsgleich sind, ins Auge fasst. Wenn man dann aber einen mittelalterlichen Autor zu Rate zieht, bei dem die einschlägigen Fachdiskussionen nicht sicher sind, ob er selbst in seinem Leben solche erotischen Präferenzen hatte, verkompliziert sich dieses Thema noch. Ein homoerotisch veranlagter Heiliger? Ist diese Möglichkeit nicht selbst ein ,,verworfener Teil der Hagiographie'2, dem man nicht gerne ins Auge sieht? Aelred, so kann man mit großer Sicherheit sagen, machte seine intensivsten Liebeserfahrungen in affektiv reichen Männerfreundschaften und das inspirierte ihn zu seiner Lehre über die ,,Geistliche Freundschaft'. Auf der Grundlage seiner Überlegungen versuche ich in systematischer Absicht seine Erkenntnisse für eine moderne und erneuerte christliche Spiritualität fruchtbar zu machen. Aelreds Spiritualität, die sich natürlich nicht nahtlos auf unsere Zeit und ihre veränderten Umstände applizieren lässt, dient mir hier als Ausgangsbasis meiner Überlegungen, die sich im systematischen Teil auf unsere jetzige Zeitsituation beziehen. Dem gemäß gliedert sich meine Arbeit in zwei große Blöcke: einen geschichtlichen und einen systematischen Teil. Eine moderne Spiritualität, so wie ich sie verstehe, lässt sich am besten über solche ,,verworfenen Variablen', wie es etwa die Homoerotik für unsere Kirche ist, aufbauen. Sind nicht solche Menschen selbst ,,verworfene Teile der Kirche'? Ist es aber nicht aus diesen Gründen notwendig, dass solche Menschen eine Sprache finden, um sich und ihre Anliegen vor Gott verworten zu können? Jede Mystik, jede Spiritualität, so verstehe ich es, ist ein Prozess des Sprachfähig-Werdens auf den Gott des Lebens hin. Man mag meiner These, die ich hier skizzieren werde, zustimmen oder sie ablehnen, und sich vielleicht fragen, ob ich hier mit Aelred zusammen einen Weg beschreite, den man aus seinem Leben und Werk her gar nicht beschreiten kann. Einerlei. [...]

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