Magnesium –
der Mineralstoff, der Ihr Leben verändern kann
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Das »Licht des Lebens«
Im Chlorophyll befindet sich das Licht des Lebens, und dieses Licht ist Magnesium.
Dr. Robert Young
Über Magnesium zu schreiben ist eine Freude, denn es schenkt die Möglichkeit, einen Blick in die Wunder des Lebens zu werfen. Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Hormone, Enzyme – sie alle sind unverzichtbare Lebensbausteine, doch es sind die Mineralstoffe und Spurenelemente, die alle Lebensprozesse steuern. Und Magnesium nimmt eine Schlüsselrolle unter ihnen ein. Viele Zellaktivitäten können nur mithilfe von Mineralstoffen und Spurenelementen stattfinden, und sie bilden wichtige Bausteine in allen Geweben. Vitamine brauchen oft Mineralstoffe, um wirken zu können. Immer mehr Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Magnesiummangel zu Funktions- und Strukturstörungen von Membranen, Zellen, Organen und in den Körpersystemen führt.
Fehlt Magnesium, kommt es häufig auch zu einem Mangel an anderen Stoffen, weil sie das Mineral brauchen, um wirken zu können.
Die besondere Rolle von Magnesium zeigt sich an seinen Aufgaben. In den Zellen ist es eines der wichtigsten Elemente. Nicht umsonst wird es als »Schlüsselmineral« oder »Lebensmineral« bezeichnet. Denn nur mithilfe von Magnesium können Pflanzen das lebensspendende Chlorophyll bilden, das die Blätter grün werden lässt. Chlorophyll ist eingefangenes Sonnenlicht, das es den Pflanzen ermöglicht, Fotosynthese zu betreiben. Dabei werden Kohlendioxid und Wasser in nährende Kohlenhydrate umgewandelt.
Auch für Mensch und Tier ist Chlorophyll unverzichtbar. Alle grünen, chlorophyllreichen Nahrungsmittel enthalten besonders viele Vitalstoffe, helfen beim Aufbau neuer Blutzellen und reinigen das Blut, entgiften, regenerieren, unterstützen die Wundheilung und liefern elementare Lebensenergie. Magnesium steht am Beginn dieses wunderbaren, lebenspendenden Vorgangs, der uns mit der Nahrung zugute kommt. Dr. Robert Young nennt Magnesium »the Light of Life« – das Licht des Lebens. Viele Jahre lang hatte der Mikrobiologe und Ernährungswissenschaftler zum Unterschied zwischen kranken und gesunden Zellen geforscht und festgestellt, dass kranke Zellen dunkel und missgestaltet erscheinen, während gesunde Blutzellen wohlgeformt und prall sind und geradezu leuchten. Das tun sie, weil sie genügend Pflanzenlicht über die Nahrung aufgenommen haben, eingefangen in der Pflanze mithilfe von Magnesium. Dr. Mark Sircus, der umfassend zu Magnesium geforscht hat, nennt das Lebensmineral »the Lamp of Life«, die Lampe, die das Licht entzündet. Mit diesen die Fantasie anregenden Bildern machen wir uns nun daran, das Wunder Magnesium zu erforschen.
Gesund oder krank – Magnesium bestimmt mit
Wenn Magnesium fehlt, sterben die Dinge.
Dr. Mark Sircus
Antioxidantien, Omega-3- und Omega-6-Öle, Vitamine, Kalzium, Selen und Zink – wenn es um Gesundheit geht, sind sie noch immer die Spitzenreiter. Magnesium aber ist das »missing link«, das fehlende Glied in der Kette, an dem sich Gesundheit zu einem hohen Grad entscheidet. So manches Medikament müsste nicht eingenommen werden und so manche Operation könnte entfallen, wenn zuerst die Magnesiumspeicher aufgefüllt würden und dann täglich genügend Magnesium zugeführt würde. Warum das so ist, lässt sich leicht verstehen: Überall im menschlichen Körper wird Magnesium gebraucht, und ein Mangel hat auch überall im Körper gravierende Konsequenzen, die sich verstärken, je länger das Defizit anhält. Magnesium ist an sämtlichen Vorgängen beteiligt, von der Energieumwandlung in den Zellen, der Zellteilung, der Eiweißproduktion und der Aktivierung von Enzymen über die Weitergabe von Erbinformation bis zur Weiterleitung von Nervenimpulsen sowie einer reibungslosen Muskeltätigkeit. Der Verdauungsvorgang braucht ebenso Magnesium wie die Immunabwehr sowie die Regeneration und Verjüngung unseres Körpers. Herz, Nerven und Gehirn, die Speicherung und Freisetzung von Hormonen, die Blutgerinnung und die Höhe des Blutdrucks, der Cholesterinspiegel, die Insulinproduktion – all das und mehr wird wesentlich von Magnesium beeinflusst. Genauer gesagt sind all diese Funktionen ohne Magnesium nicht möglich. Das Mineral reguliert die Aktivität der Vitamine C und D sowie von Kalzium, Kalium, Kupfer und Zink.
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Jede Zelle braucht Magnesium, auch die Zellen des Gehirns. Mit Magnesium bleibt unser Gehirn jung und leistungsfähig. Erst seit kurzem spricht es sich herum, dass wir für gesunde Zähne und starke Knochen nicht nur Kalzium, sondern auch Magnesium brauchen. Denn Magnesium lenkt nicht nur Kalzium, sondern alle 18 Mineralstoffe in unserem Körper dorthin, wo sie gebraucht werden. Es sorgt für ein Gleichgewicht im Mineralstoffhaushalt und hilft beim Einbau von Kalzium in Knochen und Zähnen. Kalzium kann nur aufgenommen werden, wenn Vitamin D vorhanden ist, und dieses wiederum wird nur mithilfe von Magnesium aktiv. Auch Vitamin C wird durch Magnesium aktiviert, um nur zwei Beispiele zu nennen. Magnesium steht häufig am Beginn einer Wirkungskette in unserem Körper – und hat damit eine ausschlaggebende Funktion. Der Supermineralstoff entspannt, verleiht Energie, wirkt entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem und erhöht die Widerstandskraft. Selbst die gute Laune wird von Magnesium beeinflusst, denn es fördert die Bildung von Glückshormonen. Umgekehrt zeigt sich ein Magnesiummangel oft in depressiven Symptomen. Der Einfluss von Magnesium auf unseren Hirnstoffwechsel ist so groß, dass ein Mangel unterschiedliche neurologische Symptome hervorrufen kann, nicht nur die bekannten Muskelkrämpfe, sondern auch Migräneattacken und eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit. Jede Bewegung, unser Denken, unsere Gefühle kommen unter der Mitwirkung von Magnesium zustande. Ohne Magnesium wäre Insulin nicht imstande, den für die Energiegewinnung notwendigen Zucker in die Zellen zu transportieren, der Körper könnte keine Proteine bilden, die Muskeln weder kontrahieren noch sich entspannen, die Blutgefäße würden immer enger, der Blutdruck würde zu stark ansteigen, das Blut Klumpen bilden, und schließlich käme es zu Thrombosen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Schlaflosigkeit, Erschöpfungszustände und ein schlaffes Bindegewebe wären die Folge, und das Immunsystem wäre geschwächt.
Die Liste der Folgen eines Magnesiummangels ist lang. Denn jede Zelle benötigt Magnesium, jedes Gewebe, jedes Organ und jedes Lebewesen. Ohne Magnesium stirbt das Leben, mit Magnesium blüht und gedeiht es. Das lässt sich leicht verstehen, wenn man weiß, dass die Symptome eines Magnesiummangels identisch sind mit denen, die sich im Alter finden: Mangelnde Energie, unregelmäßiger Herzschlag, Arterienverkalkung, Kopfschmerzen und Migräne, eine vermehrte Einlagerung von Schwermetallen, hoher Blutdruck und Insulinresistenz (Diabetes) finden sich in beiden Fällen. 1 Bei der weit verbreiteten Arteriosklerose (Arterienverkalkung) fehlt es deutlich an Magnesium – und jede Verkalkung bedeutet eine Einschränkung des Lebens, ein Stocken und eine Unterbrechung des natürlichen Flusses von Energie, Information und Flüssigkeiten, eine schwindende Vitalität bis hin zum Tod. Magnesium steht für Weichheit, Sanftheit und Flexibilität, Kalzium für Festigkeit, Härte bis hin zur Starre. Bei Babys und sehr jungen Menschen überwiegt Magnesium im Körper, bei alten Menschen meist Kalzium. Auch die Elastizität der Haut und ihre Fähigkeit, sich zu schützen, wird wesentlich von Magnesium beeinflusst. Ein Mangel hat deutliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Hautzellen. 2 Dr. Mark Sircus, Spezialist für die transdermale Anwendung von Magnesium (Magnesiumöl), berichtet, dass selbst Nierensteine mit einer Mischung aus Magnesium und Vitamin B6 aufgelöst werden können.
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Wir brauchen beides, Festigkeit und Flexibilität, aber jedes im richtigen Maß und an der richtigen Stelle. So hilft es, sich bewusst zu machen, dass Magnesium bei allen Formen von Verhärtungen und Verkrampfungen hilfreich ist – von Muskelkrämpfen und Asthma über Steinbildung in Niere und Galle bis zu Verhärtungen im Auge (Katarakt) und Hautverhärtungen wie Hühneraugen (äußerlich aufgetragen). Die Ernährungswissenschaftlerin Frau Professor Ana Maria Bergasa ist nach ausgiebiger Beschäftigung mit dem Mineral davon überzeugt, dass Magnesium rund 80 Krankheiten und Beschwerden vorbeugen oder sie heilen kann. Nimmt man alles zusammen, was wir über dieses Supermineral wissen, erkennt man schnell: Magnesium könnte das Leben der meisten Menschen verändern – auch Ihres.
Was ist Magnesium, und wie viel brauchen wir?
Magnesium ist ein sogenannter essenzieller Mineralstoff, das heißt, der Körper kann ihn nicht selbst herstellen. Mengenmäßig steht er an vierter Stelle der Mineralstoffe im menschlichen Körper. Da kein Vorrat angelegt wird, müssen wir täglich Magnesium in ausreichender Menge – mit der Nahrung oder in anderer Form – aufnehmen, um alle Körperfunktionen aufrechtzuerhalten und gesund zu bleiben.
25 bis 28 Gramm Magnesium finden sich insgesamt im menschlichen Körper. Diese relativ kleine Menge lässt sich auf zwei Kaffeelöffel verteilen, und doch...