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Managerwissen kompakt: Japan

AutorRené Haak, Ulrike Haak
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl117 Seiten
ISBN9783446405394
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Andere Länder, andere Sitten!

Ein Satz, der für den Erfolg im internationalen Geschäft besondere Bedeutung hat, denn jedes Land hat seine eigenen Businessregeln. Wer sie kennt, vermeidet Probleme, die Zeit, Geld und Nerven kosten und den Erfolg gefährden können.

Die Autoren - Insider, die "ihr" Land kennen - liefern Informationen aus erster Hand. Sie beschreiben, was bei Businesskontakten unbedingt zu beachten ist, wenn es um Verhandlungstaktik, spezielle Geschäftsgebaren, Vertragssituationen, Hierarchiestrukturen oder Verhaltensregeln geht und decken auf, wo sich Fettnäpfchen und Chancen verbergen.

Die Autoren sind absolute Kenner des jeweiligen Landes. Sie haben über viele Jahre Erfahrungen als Berater, Trainer, Journalisten, in Führungspositionen großer Unternehmen oder als Wissenschaftler an Instituten gesammelt.

Die Autoren

Dr. René Haak ist Leiter der Wirtschaftsabteilung und stellvertretender Institutsdirektor am Deutschen Institut für Japanstudien in Tokyo.

Ulrike Haak ist Journalistin und Auslandskorrespondentin bei Presse, Hörfunk und Fernsehen.

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Leseprobe
6 Markteintritts- und Marktbearbeitungsstrategien (S. 68-69)

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, um erfolgreich auf den japanischen Markt zu gelangen und sich dort auch langfristig zu behaupten. Zu den bekanntesten Markteintritts- und Marktbearbeitungsstrategien zählen:

- die Lizenzvergabe,
- der direkte oder indirekte Export, 
- die Gründung eines eigenständigen Verkaufsbüros,
- die Errichtung eines Franchising-Systems,
- die Gründung eines Joint Venture,
- das Eingehen einer strategischen Allianz,
- die Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft bzw.
- die Akquirierung eines japanischen Unternehmens [42].

Die Wirklichkeit des japanischen Wirtschaftsgeschehens ist äußerst komplex, so dass dem international tätigen Manager durch theoriegeleitete Strategien der internationalen Marktbearbeitung in lehrbuchhafter Zusammenstellung nicht geholfen wäre. Die Theorie und das Erfahrungswissen anderer Manager kann ihm wesentliche Hinweise für die strategische Planung und den operativen Einsatz von Instrumenten des Markteintritts und der Marktbearbeitung vermitteln, sie kann ihm aber nicht die notwendigen eigenen Erfahrungen ersparen, die sich im täglichen Geschäft, durch den Austausch mit Unternehmenspartnern und durch die Auseinandersetzung mit Wettbewerbern und Marktteilnehmern in Japan ergeben.

Für international tätige Manager stellt sich folgende zentrale Frage:Welche Entscheidung hinsichtlich der Markteintritts- und Marktbearbeitungsstrategie in Japan muss ich heute treffen, um morgen erfolgreich in der Wettbewerbsarena zu bestehen und übermorgen gute Gewinne zu erzielen? Durch eigene Erfahrungen und durch Recherchen bei einschlägigen Institutionen (siehe 6.1, S. 70) erarbeitet sich der in Japan tätige Manager ein Interpretationsraster für die Entscheidungsfindung, das er vor dem Hintergrund seiner theoretischen Kenntnisse für die Bewertung alternativer Vorgehensweisen benötigt.

6.1 Erste Vorbereitungen für den Markteintritt

Die umfangreiche Literatur in der Betriebswirtschaftsund Managementlehre versucht immer wieder, theoretische Modelle oder konzeptionelle Bezugsrahmen für die Wahl der richtigen Markteintritts- und Marktbearbeitungsstrategie zu identifizieren. Die managementorientierte Japanforschung, Unternehmensberatungen und wirtschaftsnahe Institutionen haben zahlreiche empirische Studien vorgelegt, die nachdrücklich zu erklären versuchen, welche Faktoren in welcher Gewichtung für die Wahl der Markteintritts- und Marktbearbeitungsstrategie eine Rolle spielen sollten.

Angesichts der teilweise widersprüchlichen Ergebnisse empirischer Studien und theoretischer Konzeptionen sind exakte Angaben darüber, welche Markteintritts- und Marktbearbeitungsstrategie im Einzelfall für den japanischen Markt zu wählen ist, wenig erfolgversprechend [43]. Es gibt eine Vielzahl von Einflussfaktoren, die das Management im konkreten Einzelfall auf ihre Relevanz für den Markteintritt und für die Marktbearbeitung in Japan prüfen muss. Die Vor- und Nachteile der möglichen Alternativen sind vor dem Hintergrund des individuellen unternehmerischen Stärken- und Schwächenprofils zu bewerten. Bei der Analyse externer Einflussfaktoren wie 

- die volkswirtschaftliche Entwicklung,
- die gegenwärtige Situation in der Wirtschaftspolitik
- sowie branchenspezifische Bedingungen in Japan

kann das Management auf Dokumentationen, Analysen und Bewertungen einschlägiger wissenschaftlicher, privatwirtschaftlicher, wirtschaftspolitischer oder wirtschaftsnaher Institutionen zurückgreifen wie:

- Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan (DIHKJ),
- Deutsche Botschaft in Tokyo,
- JETRO (Japan External Trade Organization),
- Deutsch-Japanischer Wirtschaftskreis (DJW),
- Unternehmensberatungen,
- Universitäten,
- Forschungsinstitutionen, z.B. Deutsches Institut für Japanstudien (DIJ) in Tokyo,
- Verbände etc.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt4
Wegweiser7
1 Einleitung8
2 Inselreich der Extreme: Japan zwischen Isolation und Führungsanspruch10
2.1 Naturräumliche Besonderheiten10
2.2 Naturgewalten11
2.3 Der Jahreszeitenzyklus14
2.4 Eine kurze Geschichte Japans18
3 Gesellschaft im 21. Jahrhundert22
3.1 Das Kaiserhaus22
3.2 Die Verfassung23
3.3 Die Verwaltung24
3.4 Gesellschaftsstruktur25
4 Das japanische Management – Kontinuität durch Wandel36
4.1 Die Wirtschaft Japans: Mythenhafter Aufstieg bis Ende der 80er Jahre36
4.2 Erfolgreiche Managementtechniken im Bereich Produktion39
4.3 Das Toyota-Produktions-System40
4.4 Jidoka und Just-in-Time41
4.5 Unternehmensphilosophie Kaizen43
4.6 Vermeidung von Verschwendung45
4.7 Arbeitsorganisation in Gruppen46
4.8 Qualitätsmanagement48
4.9 Lernprozesse im Unternehmen49
5 Der japanische Markt:Dynamik, Potentiale,Perspektiven51
5.1 Unternehmerische Herausforderung51
5.2 Reformpolitik der Regierung52
5.3 Markttransparenz und Deregulierung54
5.4 Ende der wirtschaftlichen Stagnation56
5.5 Wichtige Konsumgütermärkte57
5.6 Keiretsu-Strukturen und Wettbewerbsintensität60
5.7 Handelshemmnisse und spezifische Vertriebssysteme62
5.8 Zukunftsbranchen64
5.9 Positives Gesamtbild67
6 Markteintritts- und Marktbearbeitungsstrategien69
6.1 Erste Vorbereitungen für den Markteintritt70
6.2 Lizenzvergabe73
6.3 Risikoarm: Der indirekte Export77
6.4 Der direkte Export79
6.5 Franchising82
6.6 Das Verkaufsbüro83
6.7 Errichtung eines Joint Venture84
6.8 Aufbau strategischer Allianzen89
6.9 Die Tochtergesellschaft91
6.10 Mergers & Acquisitions93
7 Von der Strategie zur Praxis: Die japanische Geschäftswelt95
7.1 Planung einer Geschäftsreise95
7.2 Verpflichtungen vor Ort102
7.3 Der Gesprächsverlauf106
7.4 Entscheidungsfindung108
7.5 Pflege der Geschäftsbeziehungen111
Literatur114
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