Vorwort
Henry Ford (1863 bis 1947) war der legendäre Gründer der gleichnamigen Automarke. Er empfahl intelligenten Investoren zum Ende seines Lebens: »Land sollte man kaufen, denn das Produkt wird nicht mehr hergestellt.« Immer mehr Menschen sehen das heute wieder so. Da ist etwa der niedersächsische Agrarstaatssekretär Friedrich-Otto Ripke, der sagt: »Die Preise für Wald und Acker steigen immer weiter. Wald ist als Geldanlage sogar sicherer als Gold.«
Abgesehen von Wertstabilität und Inflationsschutz gibt es im Gegensatz zu allen von Banken auf Papier angepriesenen Finanzprodukten auch einen emotionalen Aspekt bei einer Investition in Land: Man kann es in der Realität sehen, anfassen und betreten. Statt totes Geld in die Hand zu nehmen, muss es jetzt bei immer mehr Menschen fruchtbarer Ackerboden oder sauerstoffspendender Wald sein. Vor allem: Dort, wo in Europa Landwirtschaft betrieben wird, sind die Preise seit den 1950er-Jahren deutlich stärker gestiegen als etwa im Vergleich dazu Aktienkurse oder der Goldpreis. Und: Selbst bei den verlustreichsten Aktiencrashs seit der Finanzkrise 2008 haben Farmland und Wald nicht im Preis nachgegeben. Vor allem: Viele Menschen investieren bedenkenlos in Aktien, kaufen etwa Beteiligungen der Automobilindustrie, weil diese ja ein riesiger Beschäftigungszweig ist. Was sie nicht wissen und berücksichtigen: Allein die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Forst- und Holzwirtschaft ist in Deutschland mit 2,7 Millionen Beschäftigten weit größer als die Automobilindustrie. Holzwirtschaft ist also ein gigantischer Industriezweig. Das verdrängen viele Menschen, die nur auf Börsenkurse achten.
Wer in Wald- oder Landwirtschaftsflächen investiert, der muss auch keine Angst vor einem Totalverlust haben. Bei vielen anderen Geldanlagen ist das völlig anders. Die Finanzkrise hat das vielen Anlegern deutlich gezeigt. Und wer behauptet, eine Landwirtschaftsfläche werfe keinerlei Rendite ab, der hat von Investitionen nicht die geringste Ahnung. Ein Beispiel: Ein Hektar (10000 Quadratmeter) Weideland kostete beispielsweise 2012 im Hohen Westerwald zwischen 5000 und 20 000 Euro, je nach Lage, Größe der Gesamtfläche, Bodenqualität und Erreichbarkeit und ob man das Land von einer Gemeinde oder von einem Privatmann kaufte. Von einem Hektar bestem Grünland kann man im Frühsommer in einem guten Jahr bis zu 20 große Rundballen Heu einfahren (in einem schlechten 15), bei einem weiteren Schnitt im Herbst abermals etwa zehn große Rundballen. Der Preis für einen großen Rundballen betrug im Westerwald im Jahr 2009 durchschnittlich 35 Euro, 2011 etwa 65 Euro und 2012 immerhin schon 90 Euro. Auch das ist eine Form der Rendite. Und je mehr Mais oder Raps angebaut wird, umso weniger Fläche steht für die Heuernte zur Verfügung. Die von vielen Städtern spöttisch belächelten Heuballen sind also auf absehbare Zeit begehrt und immer schwieriger zu bekommen. Und mit 20 bis 30 großen Rundballen Heu, die man pro Jahr (!) von einem Hektar Grünland gewinnt, erwirtschaftete man somit beispielsweise 2011 immerhin zwischen 1800 und 2700 Euro. Wer also einen Hektar Grünland zum Beispiel für 10000 Euro kauft, der erzielt damit bei Selbstbewirtschaftung im Nebenerwerb Renditen, von denen viele Anleger an den Börsen nur träumen.
Wer die notwendigen Maschinen nicht besitzt, der lässt die Arbeit von einem anderen Bauern erledigen und gibt diesem dafür einige Ballen ab. Klar ist somit: Einfaches Weideland wirft in einem durchschnittlichen Jahr garantiert mehr Rendite ab als eine Geldanlage auf dem Sparbuch. Man muss die speziellen Chancen nur zu nutzen wissen. Es gibt viele Möglichkeiten, mit Landwirtschaftsflächen nebenher Geld zu verdienen. Das Vorgehen hängt immer auch von den jeweiligen Flächen ab. Man kann sie auch verpachten, um dort Pferde, Kühe oder Schafe grasen zu lassen. Beim zuständigen Amt für Landwirtschaft kann man die Pachtpreise erfragen, die von der Beschaffenheit der Fläche abhängig sind (etwa Hanglage und Unkraut). Durchschnittlich erhielt man - mit großen regionalen Unterschieden – 2012 für einen Hektar Agrarland bis zu 400 Euro Pachtzins im Jahr. Und je abgelegener die Flächen sind, umso begehrter sind sie bei Saatgutkonzernen, die neue Sorten unter verschiedenen klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa dort testen wollen, wo möglichst kein Konkurrent vorbeikommt.
Auch der Wald erwirtschaftet Erträge. Man kann die Bäume fällen (lassen) und die Stämme entweder an ein Sägewerk verkaufen oder in seiner Freizeit Brennholz daraus machen und dieses mit großem Gewinn verkaufen (oder es selbst verheizen).Wussten Sie, dass ein Raummeter trockenen Fichtenholzes einen Energiegehalt von 1319 Kilowattstunden und ein Liter Heizöl einen Energiegehalt von zehn Kilowattstunden haben? Ein Raummeter getrockneten Fichtenholzes ersetzt also rund 130 Liter Heizöl. Diese 130 Liter Heizöl kosteten zur Jahreswende 2011/2012 mindestens 100 Euro. Zeitgleich wurden für einen Raummeter getrockneten ofenfertigen Fichtenbrennholzes nur 55 Euro bezahlt. Wer Arbeit und Zeit scheut, der kann auch Genehmigungen zum Einschlag vergeben und einen Raummeter Fichtenholz dann für etwa zehn Euro verkaufen. Man nennt das Ganze »Selbsterwerbung« (das Brennholz wird vom Käufer im Wald eingeschlagen, selbst herausgetragen und heimgefahren, oder es ist Leseholz von Holzeinschlagsresten). Ofenfertiges Brennholz (gesägt und gespalten, zwei Jahre gelagert) kostete 2012 zwischen 55 Euro (Nadelholz) und 60 Euro (Laubholz). Es gibt also viele Möglichkeiten, mit Wald oder Acker-/Weideland Geld zu verdienen.
Die Frage nach dem Wohin mit dem Ersparten stellt sich nur für jene, die zu viel vor dem Fernseher sitzen und geistig vor allem in den Anlageprojekten der Finanzbranche gefangen sind. Gibt es noch eine Alternative zu jenen Anlagen, die Banken anpreisen? Diese Frage ist im Zeichen von Geld- und Schuldenkrise für immer mehr Menschen aktueller denn je. Während Politiker behaupten, der Geldwert sei stabil, sieht die Realität völlig anders aus. Nach dem Abzug der Inflation entsteht für den Sparer etwa beim klassischen Sparbuch in jedem Fall ein Verlustgeschäft. Auch Aktien haben sich ebenso wie die lange Zeit als absolut sicher geltenden Staatsanleihen europäischer Staaten als riskantes Geschäft erwiesen. Wohin also mit dem Geld? In meinem Buch Mit Gold durch die Krise habe ich im Jahr 2011 den Werterhalt durch Edelmetalle dargestellt. Es gibt allerdings weitere interessante Alternativen, mit denen man unabhängig von Wirtschaftskrisen und Inflation auf eine dauerhafte und langfristige Rendite hoffen kann: Ackerland, Waldflächen und Teiche. Es sind jene werterhaltenden Investitionen, die viele Generationen unserer Vorfahren über alle Krisen hinweggerettet und am Leben erhalten haben.
Nach Jahren der virtuellen Papiergeldwetten, die sich nicht selten als Rendite-Luftschlösser entpuppt haben, findet jetzt auch im deutschsprachigen Raum eine Rückbesinnung bei der Geldanlage statt. Die Sicherheit einer solchen steht heute wieder im Vordergrund. Menschen, die Ersparnisse haben, vertrauen Kontoauszügen und Versprechungen von Banken und Versicherungen immer weniger. Sie wollen die Früchte ihrer Arbeit jetzt wieder anfassen können. Wenn nicht in Form von Gold, dann als Immobilie, Ackerland oder Wald. Anleger, die Wald, Ackerland oder Teichflächen kaufen wollen, sollten wissen, dass ihre Investition eine langfristige ist. Anders als etwa bei Gold gibt es weder einen Tageskurs für den Rückkauf noch einen Markt, an dem Agrarflächen zentral gehandelt werden. Wald und Ackerland sind also (vor allem im Notfall) schwer handelbare Vermögenswerte. Wer zu einem bestimmten Zeitpunkt dringend Geld braucht, der hat dann schlechte Karten. Klar ist also: Ein intelligenter Mensch wird nur einen Teil seiner Ersparnisse werterhaltend in Farmland, Wald oder Teichflächen anlegen.
Der Großinvestor George Soros, der frühere Porsche-Großverdiener Wendelin Wiedeking und der amerikanische Medienmogul Ted Turner haben eines gemeinsam: Sie kauften riesige Flächen Ackerland. Doch es sind nicht nur Millionäre und Milliardäre, die auf einmal wieder landwirtschaftliche Nutzflächen erwerben. Auch Normalbürger sehnen sich nach Grund und Boden als ehrlicher Investition. Wer eine Immobilie hat, der überlegt sich heute allerdings zweimal, weitere zu erwerben. Denn Häuser und Wohnungen müssen alle 20 bis 30 Jahre grundrenoviert werden. Im Gegensatz dazu sind Ackerland und Wald über Jahrzehnte hin wertstabil und benötigen kaum weitere Investitionen. Sie sind zudem pflegeleicht. Pachtverträge laufen meist fünf bis 20 Jahre und erfordern deutlich weniger Verwaltungsaufwand als Mietverträge. Hinzu kommt: Betrachtet man Wohnimmobilien vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung (also einer sinkenden Bevölkerungszahl im deutschsprachigen Raum), so muss man sich genau überlegen, wo man überhaupt noch investiert. Bei Ackerland und Wald hingegen sehen die Prognosen genau umgekehrt aus. Sie sind eine Anlageklasse mit Zukunft. Die Preise für hochwertiges Ackerland liegen im Westen Deutschlands (Stand 2012) bei 20 000 bis maximal 30 000 Euro pro Hektar, in den neuen Bundesländern beläuft sich der Wert auf noch weniger als die Hälfte. Dabei sind die Böden dort mindestens...