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Meister Eckhart: Analogie, Univozität und Einheit

AutorBurkhard Mojsisch
VerlagFelix Meiner Verlag
Erscheinungsjahr1990
Seitenanzahl186 Seiten
ISBN9783787327508
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Meister Eckhart (ca. 1260-1328) war einer der bedeutendsten Denker des Mittelalters. In der vorliegenden Arbeit wird Eckharts Philosophie in einem neuen philosophiehistorischen Kontext gesehen. Albert der Große, Dietrich von Freiberg, Jakob von Metz und Johannes Picardi von Lichtenberg, dessen »Quaestio XXII« zur Bild-Theorie im Anhang ediert ist, waren Denker des 13./14. Jahrhunderts, deren Theorien zu erkennen geben, wie Eckharts Denken zu sich selbst zu kommen und zugleich die ihm eigentümlichen Konturen zu bewahren vermochte. Eckharts Rezeption und Revision des aristotelischen Metaphysikbegriffs ließen ihn darüber hinaus seinen eigenen Begriff einer Wesensmetaphysik gewinnen, die Nikolaus von Kues in seiner Schrift »Vom Nicht-Anderen« würdigte. Bisher unbeachtet blieb Eckharts Theorie der Univozität. Sie bildet jedoch das unverzichtbare Bindeglied zwischen seiner hier entsprechend neu diskutierten Analogie- wie Einheitstheorie. Auf dieser Basis wird Eckharts Denken in seinen scheinbar disparaten Stadien erstmals kohärent expliziert. Die Neuinterpretation der Eckhartschen Theorie der Seele und besonders des Seelengrundes als des Ich verändert überhaupt das Bild vom subjektfeindlichen Mittelalter. Eckhart war es, der dem Menschen das Recht zuerkannte, als Ich aus sich selbst zu leben. Seine Theorie des Ich stellt damit den bedeutsamsten Markstein auf dem Weg zur neuzeitlichen Philosophie dar.

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Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhaltsverzeichnis7
Vorwort7
Abkürzungsverzeichnis12
Andere Abkürzungen13
1. Einleitung15
1.1. Rücksicht - ein methodologisches Prinzip15
1.2. Meister Eckharts "nach dem nemenne"7
1.3. "Per rationes naturales philosophorum" - Eckharts Programm20
1.4. Disposition32
2. Vernunft und vernünftiges Erkennen Gottes:die Nicht-Relationalität absoluter Intellektualität35
2.1. Die Wende35
2.2. Von Albert dem Großen über Dietrich von Freiberg zuMeister Eckhart37
2.2.1. Albert der Große: der tätige Intellekt als Komparativinstanzfür die göttliche Vernunft37
2.2.2. Dietrich von Freiberg: Gott als intellectivum und dieTheorie der causa essentialis38
2.2.3. Meister Eckhart: causa essentialis und principium essentiale41
2.3. Die Gedankenentwicklung in der ,Quaestio Parisiensis I'44
2.3.1. "Intelligere fundamenturn ipsius esse"44
2.3.2. Die Disjunktion ,göttliche Vernunft- geschaffenes Sein'44
2.3.3. Präsuppositionen47
2.3.4. Fortgang zum Erweisziel: die göttliche Vernunft in ihrernicht-relationalen Geschiedenheit von allem, was sie nicht ist50
2.3.5. Das Wesen Gottes als Vernunft: Vernunft als Grund desgöttlichen Seins51
2.4. Der Ertrag der ,Quaestio Parisiensis I' und ein mit ihmverknüpftes Unbehagen54
3. Analogie56
3.1. Derterminus generalis ,Sein' und sein Zusammenhang mitder causa-essentialis-Theorie56
3.2. "Esse est deus": die Argumente zur Identität von Seinund Gott58
3.3. Das bestimmte Sein als Bestimmtes und als Sein61
3.4. Analogie und Sein65
4. Univozität71
4.1. Die Differenz zwischen dem analogen Relationsverhältnisund der Univozität71
4.2. Univoke Korrelationalität im Bereich der Natur73
4.3. Die Struktur univoker Korrelationalität im Gegensatz zur analogen Relationalität im Bereich der Natur wie derFertigkeit und im göttlich-geistigen Bereich75
4.3.1. Das Paradigma ,Gerechtigkeit - Gerechter'79
4.3.2. Guter - Gutheit und Gerechter - Gerechtigkeit im,Buoch der goetlichen troestunge' und in den Predigten6 und 3984
4.3.3. Das Paradigma, Urbild- Bild'88
4.3.3.1. Eckhart und Johannes Picardi von Lichtenberg88
4.3.3.2. Johannes Picardi von Lichtenbergs imago-Theorie:91
4.3.3.2. Eckharts imago-Theorie91
5. Einheit96
5.1. Negatio negationis96
5.1.1. Das unum in der Transzendentalientheorie Dietrich vonFreibergs: privatio privationis als privatio - die Unaufhebbarkeitnegativer Bestimmtheit des unum96
5.1.2. Das unum bei Eckhart: Grund des Seins oder Einheit98
5.2. Objektive Paradoxaltheorie: das unum als indistinctum100
5.2.1. Die indistinctum-Argumente: das Ununterschiedene in seiner Unterschiedenheit und Ununterschiedenheit gegenüberallem Unterschiedenen102
5.2.2. Die Rezeption der indistinctum-Theorie durch Nikolausvon Kues106
5.2.3. Die Leistung der indistinctum-Theorie Eckharts:Verknüpfung der Theorieteile ,Analogie', ,Univozität' und,Einheit'108
5.2.4. Einheit, Wesen, Vernunft, Sein, Nichts in ihrer Konvergenzund Differenz110
5.2.4.1. Die Priorität der göttlichen Vernunft gegenüber dem mitihr identischen Sein: das transzendentale principium als Einheit von Wesen und Sein und die Perspektive der Eigenständigkeitdes Wesens110
5.2.4.2. Jakob von Metz: Zur Duplizität des Wesensbegriffs (dieessentia secundum se et absolute considerata als Ursprung des göttlichen Seins und die essentia qua attributum) undzur Identität von absolutem Wesen und Vernunft112
5.2.4.3. ,Isticheit' bei Eckhart: das dem transzendentalen principiumimmanente Wesen114
5.2.4.4. Einheit, Wesen, Sein, Vernunft: ihre unterschiedlichenPerspektiven119
5.2.4.5. Das Nichts als essentia divina oder als transzendentales Sein120
5.2.4.6. Die sog. ,Rechtfertigungsschrift' als Spiegel des Perspektivenwechsels:die Identität von transzendentalem Sein undgöttlichem Erkennen und die Priorität der Vernunft als indistinctum122
6. Theorie der Seele125
6.1. Eckhart auf dem Grat zwischen progressiver Orthodoxieund Häresie: seine Erweisabsicht, das Selbstverständnisdes Menschen zu revolutionieren125
6.2. Das Werden Gottes durch das Ich als causa sui132
6.3. Eckharts Aristoteleskritik134
6.4.1. Die Seele und ihre Potenzen137
6.4.2. Das Lassen als ein Mit-nichts-etwas-gemein-Haben: die mögliche Vernunft als Möglichkeit transzendentalunivokerErkenntnis140
6.5.1. Der Grund oder das Fünklein der Seele in seiner analogenRelationalität und univoken Korrelationalität144
6.5.2.Das Univozitätstheorem der Gottesgeburt im Seelengrund:seine Bedeutung und weiterweisende Grenze149
6.5.3. Der Seelengrund als Einheit: Verlassen des Eigenen undaus dem Eigenen leben153
7. Schluß159
Anhang Iohannes Picardi de Lichtenberg: Quaestio XXII - Utrum imagotrinitatis sit in anima vel secund um actus vel secund um potentiam161
A.1. Einleitung161
A1.1. Handschriftliche Uberlieferung161
A.1.2. Abfassungszeit der Quaestio161
A.1.3. Gliederung der Quaestio161
A.2. Text der Quaestio XXII9
Literaturverzeichnis177
Personenregister189
Sachregister195
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