Migration ein Bild geben

Visuelle Aushandlungen von Diversität

Verlag	Springer VS
Erscheinungsjahr	2017
Seitenanzahl	452 Seiten
ISBN	9783658104429
Format	PDF
Kopierschutz	Wasserzeichen/DRM
Geräte	PC/MAC/eReader/Tablet
Preis	49,99 EUR

Welche Bilder machen sich Gesellschaften von Migration? Welche Bedeutung haben die daraus entstehenden Bilderwelten für die Aushandlung von Identität und Zugehörigkeit unter der Bedingung zunehmender Diversität? Der vorliegende Band versammelt Beiträge eines weiten fachlichen Spektrums der interdisziplinären Migrationsforschung. Die Autorinnen und Autoren untersuchen Visualisierungsprozesse aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive und arbeiten die Wirkmächtigkeit von Bildern unterschiedlicher medialer Formaten als Wirklichkeitskonstruktionen heraus, die unseren Umgang mit Migration und gesellschaftlichem Wandel prägen.

Dieses Buch eröffnet ein interdisziplinäres Feld anhand exemplarischer Erkundungen, die theoretische und methodische Potentiale einer durch die visual culture studies informierten Migrationsforschung entwickeln.

Christoph Rass ist Professor für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung an der Universität Osnabrück und Mitglied des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS).

Melanie Ulz ist außerplanmäßige Professorin für Kunstgeschichte der Moderne an der Universität Osnabrück und Mitglied des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS).

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Blick ins Buch

Inhaltsverzeichnis

Inhalt	6
1Migration ein Bild geben. Eine Einleitung	8
Literatur	13
2 Fotografische Ihr-Bildungen. Migration in die Bundesrepublik der 1970er und 1980er Jahre im Blick der Kamera	15
1 Vom Ankommen und Abreisen	18
2 Terra incognita vor der Haustür	24
3 Hausbesuche	29
4 Migration hat viele Gesichter. Außen- und Innenperspektiven	32
Literatur	36
3 Framing the Invisible: On the Presence of the Absence of Migration	40
1 A Spectre Is Haunting Europe (Introduction)	40
2 Palm Reading (Brigitta Kuster: Erase Them!)	42
3 “Whose Grave’s this, Sir?” (Santiago Sierra: 3000 Huecos)	47
4 Vacancy (Sven Johne: Dream Hotels)	50
5 Inventing the Other (A ‘Pro-spect’)	55
References	56
4 Transversale After-Effects. Skizzen über den Migrationsdiskurs im Museum	58
1 Wissensraum Museum	60
1.1 Museen und das nationale Projekt	60
1.2 Öffnungsprozesse	62
2 Sichtbarkeitsmodi der Migration	64
2.1 Verzögerte Ankunft – Inszenierungen der Anwerbeabkommen	64
2.2 Kultur, Kultur – Migrantisches Leben in Vitrinenarrangements	67
2.3 Im Namen der Vielfalt	70
2.4 Gegen-Wissen narrativieren	72
3 Zusammenschau	75
Literatur	77
5 Fotografien von ‚Flucht und Vertreibung‘ in deutschen Geschichtsschulbüchern	80
1 ‚Flucht und Vertreibung‘ als Teil der Migrationsgeschichte	80
2 Die deutsche Zwangsmigration im Geschichtsschulbuch	81
3 Schulbücher als visuelle Erinnerungsmedien	83
4 Grad und Entwicklung der visuellen Präsenz	85
5 Schlüsselbilder der Flucht	87
6 Das Problem der ideologischen Signatur	89
7 Konstruktionen historischer Verantwortung	92
8 Visuelle Konstruktionen deutscher Opfergemeinschaft	95
9 Fazit	99
Verzeichnis der ausgewerteten Schulbücher	101
Literatur	102
6 Das Wunder von Neukölln. Erziehungswissenschaftliche Schlaglichter auf die visuelle Konstruktion von Jugendlichen ‚mit Migrationshintergrund‘ in Publikumsmedien	106
1 Einleitung: Die Rütli-Schule als Inbegriff misslungener Integration	106
2 Theoretischer Hintergrund: Die Perspektiven der	108
2.1 Mediale Praktiken des „Zu-sehen-Gebens“ – Das Bild als Zeichen und als Diskurselement	108
2.2 Anerkennung und die Politiken der Sichtbarmachung	110
3 Der erziehungsbedürftige und erziehbare Mensch – Anerkennungstheoretische Anmerkungen zu den anthropologischen Prämissen von Erziehung	113
3.1 Der erziehungsbedürftige und erziehbare Mensch	113
3.2 Die paradoxe Struktur pädagogischer Anerkennung	115
4 (Un)erziehbar? Die visuelle Konstruktion der ‚Migrantenkinder‘ im Kontext der Rütli-Debatte	118
4.1 Pädagogik auf dem Rückzug: „Die verlorene Welt“	118
4.2 Neue pädagogische Diagnose – neue Hoffnung: „Das System ist krank“	123
4.3 Eine pädagogische Erfolgsstory: „Das Rütli-Wunder“	126
5 Fazit	129
Literatur	131
7 „Das Boot ist voll“ Wie Bilder in Geographieschulbüchern Vorstellungen von ‚illegalen‘ Migrantinnen und Migranten produzieren	134
1 Einleitung	134
2 Bedeutung von Bildern in der Geographie und im Geographieunterricht	135
3 Das Thema Migration im Geographieunterricht	137
4 Methodisches Vorgehen	139
4.1 Analysen von Schulbuchabbildungen	140
4.2 Autor*inneninterviews	141
4.3 Schüler*inneninterviews	141
5 Ergebnisse	142
5.1 Analysen von Bildern in Geographieschulbüchern	142
5.1.1 Bildbeschreibung	145
5.1.2 Ikonographische Ebene: kommunikativ-generalisierende Wissensbestände – konventionelle Bedeutung des Bildes	146
5.1.3 Interpretation	147
5.2 Intentionen der Schulbuchautor*innen	150
5.3 Wirkungen der Bilder auf die Schüler*innen	152
6 Fazit	161
Literatur	162
8 Bilder und Bildordnungen von Studierenden im Themenfeld Migration und Interkulturalität. Ein Beitrag zur visuellen Migrationsforschung	166
Bilder und Bildordnungen von Studierenden	166
1 Emblemata – zur Einführung	166
2 Theoretische Perspektiven	170
3 Einige Ergebnisse	172
4 Schluss und Ausblick	190
Literatur	193
9 A Multicultural Family Drama. Media Debates on International Parental Child Abduction in the Netherlands	195
1 Introduction: Migration, Multiculturalism and Mixed Families in the Netherlands	195
2 Theoretical Framework: Maternal Melodrama and Visual Representation	197
3 Methodology	198
4 From Multicultural Romance to Multicultural Drama	199
5 The Mothers	201
6 The Fathers	206
7 The Children	208
8 Offi cial Responses and Policy Implications	212
9 Conclusions	215
Bibliography	216
10 (Re)presenting, Creating, Manipulating. Images, Politics, and the Visual Production of Migration	218
1 The Lampedusa “Immigration Problem”	222
2 The Leonarda Dibrani Case	227
3 The (Invisible) Body of the Immigrant	236
4 Conclusions	239
Bibliography	240
11 Weiße Gemeinschaft und Schwarze „Gifthändler“. Bilder rassifizierter und vergeschlechtlichter Kollektiv- und Fremdkörper in asylpolitischen Diskursen des Magazins Der Spiegel	243
1 Fotografien als Bezeichnungspraxen	245
2 Fotografische Referenzbestände und Diskurse	246
3 Das Motiv Schwarzer Asylbewerber als Drogendealer	249
4 Die rassistische Stereotypisierung ghanaischer Asylbewerber_innen Mitte der 1980er Jahre	251
5 Die Entwicklung des Motivs Schwarzer Asylbewerber als Synonym für Drogendealer und „Asylschwindler“ seit Beginn der 1990er Jahre	255
6 Das Motiv Schwarzer „Gifthändler“ als Metapher für die Abwesenheit von Werten	262
7 Das Motiv Schwarzer „Gifthändler“ als Metapher ‚rassischer‘ Verunreinigungsvorstellungen	264
8 Resümee	267
Literatur	268
Quellen	269
12 Repräsentationen illegalisierter Mobilität. Lampedusa als tragisches Grenzregime	271
1 Felder	271
2 Figuren der sozialen Imagination und die Migrationsindustrie	277
2.1 Sichtbarkeit – Unsichtbarkeit	278
2.2 Gefahr	281
2.3 Opfer	285
2.4 Heroen und Befreier	287
3 Harragas auf YouTube	291
3.1 Found Footage/Digital Remix	292
3.2 Dokumentarische Clips	295
Literatur	297
13 We Are the Other Half. The Positive Visual Representations of Foreigners in Switzerland Before and After the 9th February	299
1 The Role of Image in Political Debate	301
2 Against the Negative Portrayals of Foreigners: A Short Historical Overview	303
3 Foreigners Become Publicly Involved in the Debate	310
4 The post-9th February Electric Shock	320
5 The Difficulty to Encounter a Strong and Well- Established Anti-Immigration Discourse	324
References	325
14 Das Fremde in der Linguistic Landscape. Die Plakate der Schweizerischen Volkspartei und ihre diskursive Verarbeitung	328
1 Einführung	328
2 Die Schweizerische Volkspartei (SVP)	329
3 Die Bildsprache der SVP	330
4 Entwicklung der Bildsprachen von SVP und Gegnern	340
5 Plakate im medialen Diskurs	344
6 Diskurse im Plakat	348
7 Zusammenfassung: Darstellungs- und Deutungshoheit der SVP im Migrationsdiskurs	351
Literatur	352
15 Migration als ‚Masseneinwanderung‘ Visualisierung von Migration am Beispiel der Initiative „Gegen Masseneinwanderung“	357
1 Ausgangslage: Die Botschaft als Bild	357
2 Theoretische Zugänge: Visualisierung als Praxis	357
2.1 Visuelle Geographien	359
2.2 Visuelle Geographien als Argument und Narrativ	360
3 Methodische Zugänge: Rekonstruktion von Überzeugung	361
3.1 Objektebene	361
3.2 Motivebene	362
3.3 Erzählebene	362
3.4 Durchsetzungsebene	363
3.5 Vier Ebenen der Rekonstruktion visueller Praktiken	364
4 Ergebnisse: Visualisierung ‚einwandernder Massen‘	366
4.1 Akteure und Kontexte der Bildproduktion	367
4.2 Reduktion als Grundprinzip	369
4.3 Visualisierung von Emotionen	371
4.4 Visualisierung eines Gesellschafts-Raum-Verhältnisses	374
4.5 Die Botschaft als visuelle Metapher	376
4.6 Die Botschaft als Comic	377
5 Fazit: Visualisierung als politische Strategie	379
Literatur	381
Internetquellen	385
16 Wer gehört zum Team? Eine sequenzanalytische Untersuchung der visuellen Selbstdarstellung von Unternehmen und ihren Rekrutierungsstrategien unter der Bedingung von Migration und Vielfalt	386
1 Einleitung	386
2 Methodische Überlegungen	390
3 Azubi-Anwerbung in Bildern	393
3.1 „Die Zukunft hat noch Stellen frei – Ausbildungsberufe bei Lidl“	395
3.2 „McDonald’s als Arbeitgeber – Jetzt bewerben“	401
4 Azubi-Anwerbung in Bildern im Kontext des gesellschaftlichen Diskurses um den ‚demographischen Wandel’	409
Literatur	415
17 Armando Rodrigues de Sá revisited. Bildwissenschaftliche und historische Analysen im Dialog	418
1 Schlüsselbilder	421
2 Visual History	423
3 Großer Bahnhof in Köln-Deutz: Der 10. September 1964	424
4 Das Schlüsselbild im Erinnerungsdiskurs: Eine fototheoretische Einordnung	439
Literatur	441
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren	445