Inhaltsangabe:Einleitung: Ausgangssituation und Problemstellung: Das Bestreben in der klassischen Investitions- und Konsumgüterproduktion, im Handwerk, in der Landwirtschaft oder im Dienstleistungssektor permanent standardisierte Fertigungsverfahren zu entwickeln und anzuwenden, ist fast so alt wie diese Wirtschaftszweige selbst. In Standards wurde und wird noch immer das Wissen von wirtschaftlichen Einheiten kumuliert. So werden Produktentwicklungs- und Folgekosten gemindert, Ressourcen geschont und vor allem Kompatibilität zu anderen Produkten hergestellt. Auch in der Softwareentwicklung ist man bestrebt, über standardisierte Produkte Entwicklungskosten zu senken und die Produkte so zu gestalten, dass sie einem breiten Markt zugänglich sind. Dem Standardisierungsgedanken steht jedoch entgegen, dass Unternehmen als Softwareanwender immer individuelle Vorstellungen haben und sich dementsprechend genau angepasste Software wünschen. Die Interessen des Herstellers und die des Nutzers weisen zunächst widersprüchlichen Charakter auf. Kleine Hersteller oder Entwicklergruppen haben mit Individualentwicklungen häufig auch kein Problem, da sich alle Informationen über das Wissensgebiet bei einer kleinen Teamgröße organisatorisch gut handhaben lassen bzw. ein eigenständiger Selbstorganisationsprozess die Entwicklung trägt. Externe Eingriffe in die Arbeitsprozesse nach Taylor'schen Prinzipien wirken hier eher störend als fördernd. Größere Hersteller mit vielen organisatorisch, inhaltlich und z.T. räumlich verteilten Teams können aus Effizienzgründen nicht permanent auf die individuellen Anforderungen und das spezielle Wissen des Nutzers eingehen. Hinzu kommt, dass Individuallösungen zahlreiche Nachteile aufweisen. Sie sind teurer, ihre Implementierung dauert länger und sie sind fehleranfälliger als Standardlösungen. Das sind Gründe, die auch die Anwender bei ihrer Entscheidung über Softwareanschaffungen berücksichtigen müssen. Denn sie haben die Folgekosten von nicht-standardisierten Lösungen zu tragen, indem sie eigenverantwortlich für den Support und die Weiterentwicklung aufkommen müssen. Dies bindet Ressourcen und ist technologisch kaum noch aufrechtzuerhalten. Hier treffen sich die Interessen von Hersteller und Nutzer wieder. Hersteller und Nutzer streben nun doch eine Konfliktlösung im Sinne von Produktstandards an, um die daraus resultierenden Vorteile in einer Win-win-Strategie zu nutzen. Die Herausforderung und Problemstellung besteht in der [...]
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