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Mutig werden mit Til Tiger. Ein Ratgeber für Eltern, Erzieher und Lehrer von schüchternen Kindern

AutorKatrin Nelius, Sabine Ahrens-Eipper
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl123 Seiten
ISBN9783840922022
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR

Der Ratgeber ist für Eltern und andere Bezugspersonen von Jungen und Mädchen im Alter zwischen vier und zehn Jahren konzipiert. Ziel des Ratgebers ist es, Informationen über Schüchternheit und soziale Ängste im Kindesalter zu vermitteln und Hilfen bei der Unterstützung und Förderung der betroffenen Kinder zu geben.Eltern und andere Bezugspersonen sollen mit diesem Ratgeber ermutigt werden, gemeinsam mit den Kindern Schritte zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit zu erproben. 

Gleichgültig, ob das Kind nur ein wenig schüchtern oder in vielen Bereichen stark beeinträchtigt ist, kann es beim Abbau der Ängste unterstützt werden. Neben einer Beschreibung, wie sich Schüchternheit und soziale Ängste im Alltag äußern und Erläuterungen dazu, wie solche Ängste entstehen, gibt der Ratgeber zahlreiche Anregungen zum Umgang mit angstbesetzten Situationen. Eltern erhalten Tipps dazu, wie in Alltags- und Krisensituationen vorgegangen werden kann, um diese gemeinsam mit dem Kind zu bewältigen.

Die Hauptfigur des Ratgebers ist Til, ein schüchterner Tiger, der sich viele Dinge nicht traut und sich vornimmt, etwas Neues zu lernen und auszuprobieren. Sozial unsichere Kinder können mit Hilfe der Übungen Schritt für Schritt selbstsicheres Verhalten erlernen und ihre sozialen Fertigkeiten ausbauen.Grundlage des Ratgebers bilden die Erfahrungen der Autorinnen aus der Arbeit mit sozial unsicheren Kindern und deren Eltern im Rahmen des Trainingsprogramms «Mutig werden mit Til Tiger» welches inzwischen in vielen Städten der Bundesrepublik, in Österreich und der Schweiz angeboten wird.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis
  2. 1 Einführung
  3. 2 Normale Ängste im Kindesalter
  4. 3 Folgen der sozialen Unsicherheit/ Schüchternheit
  5. 4 Diagnosen und Störungsbilder
  6. 5 Erklärungsmodelle - Wie kommt es zu den Ängsten?
  7. 6 Was tun? - Praktische Hilfen
  8. Literatur
  9. Anhang
Leseprobe
4 Diagnosen und Störungsbilder (S. 27-28)

4.1 Angststörungen

Soziale Ängste sind an sich normal und weit verbreitet. Sie können jedoch so stark werden, dass die Kinder im Alltag beeinträchtigt sind und unter den Ängsten leiden. Dies kann unter Umständen das Ausmaß einer psychischen Störung annehmen.

Im Folgenden sind psychische Störungen aufgeführt, die mit sozialer Unsicherheit verwandt sind. Die Beschreibungen sind zur Illustration gedacht. Bitte versuchen Sie nicht, selbst Diagnosen zu stellen. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind unter einer Angststörung leidet, sollten Sie es einer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin oder einer Kinder- und Jugendpsychiaterin vorstellen, die dann abklären kann, ob eine Störung vorliegt. Sollte dies der Fall sein, geraten Sie bitte nicht in Panik, Angststörungen im Kindes- und Jugendalter sind nicht ungewöhnlich und im Rahmen einer Verhaltenstherapie sehr gut behandelbar. Es ist jedoch wichtig, die Kinder frühzeitig zu behandeln. Dazu mehr am Ende dieses Kapitels.

Merke:

Wenn wir nachfolgend von möglichen psychischen Störungsbildern sprechen, die bei stark ausgeprägter sozialer Unsicherheit entstehen können, ist dies nur für eine erste kurze Information gedacht, eignet sich jedoch nicht zur Selbstdiagnose.

Störung mit sozialer Ängstlichkeit (ICD-10: F93.2)

Eine recht häufig auftretende Störung ist die „Störung mit sozialer Ängstlichkeit". Diese beginnt in der Regel vor dem 6. Lebensjahr und geht mit deutlichen Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Kindern und fremden Erwachsenen einher. In den folgenden Kästen sind Kriterien aufgelistet, die in der „Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10)" als bedeutsam für das jeweilige Störungsbild angesehen werden.

Anhaltende Ängstlichkeit in sozialen Situationen, in denen das Kind auf fremde Personen trifft, auch Gleichaltrige, mit vermeidendem Verhalten außerhalb der altersüblichen Grenzen.

Befangenheit,Verlegenheit oder übertriebene Sorge über die Angemessenheit des Verhaltens Fremden gegenüber.

• Deutliche Beeinträchtigung und Reduktion sozialer Beziehungen, in neuen sozialen Situationen deutliches Leiden und unglücklich sein.

• Beginn vor dem 6. Lebensjahr.

Eine weitere Angststörung, die sich aus sozialer Unsicherheit entwickeln kann, ist die „soziale Phobie". Das Hauptmerkmal der sozialen Phobie ist die anhaltende Furcht vor Situationen, in denen das Kind der Aufmerksamkeit anderer Personen ausgesetzt ist. Das Kind fürchtet, sich peinlich oder auffällig zu verhalten, zum Beispiel keine Antwort geben zu können oder sich zu versprechen. Die Konfrontation mit der gefürchteten sozialen Situation ruft fast immer eine unmittelbare Angstreaktion hervor, die das Erscheinungsbild einer Panikattacke annehmen kann. Die Angst kann sich durch Weinen,Wutanfälle, Erstarren oder Zurückweichen ausdrücken.

Soziale Phobie (ICD-10: F40.1)

• Anhaltende Angst vor einer oder mehreren sozialen oder Leistungssituationen, in denen die Person mit unbekannten Menschen konfrontiert ist oder von anderen Personen konfrontiert werden könnte.

• Die Konfrontation mit der gefürchteten sozialen Situation ruft fast immer eine unmittelbare Angstreaktion hervor, die das Erscheinungsbild einer situationsgebundenen oder einer situationsbegünstigten Panikattacke annehmen kann. Bei Kindern kann sich die Angst durch Weinen, Wutanfälle, Erstarren oder Zurückweichen von sozialen Situationen mit unvertrauten Personen ausdrücken. Der phobische Reiz wird vermieden oder in seltenen Fällen unter starker Angst ertragen.

• Das Vermeidungsverhalten, die ängstliche Erwartungshaltung oder das starke Unbehagen in den gefürchteten sozialen oder Leistungssituationen beeinträchtigen deutlich die normale Lebensführung der Person, ihre schulische Leistung oder soziale Aktivität oder Beziehung, oder die Phobie verursacht erhebliches Leiden.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
1 Einführung8
1.1 Soziale Unsicherheit hat viele Gesichter8
1.2 Ziel und Aufbau des Ratgebers10
2 Normale Ängste im Kindesalter13
2.1 Normale Ängste, die wir alle in uns tragen13
2.2 Normale Ängste, die zur Entwicklung gehören13
2.3 Normale Ängste, die kulturell bedingt sind16
2.4 Fernsehen und Kinderängste17
2.5 Was können Sie als Eltern tun, wenn normale/ kulturell bedingte Ängste auftreten?19
3 Folgen der sozialen Unsicherheit/ Schüchternheit22
3.1 Erscheinungsbild22
3.2 Umgang mit anderen22
3.3 Umgang mit sich selbst und den eigenen Fähigkeiten24
3.4 Umgang mit Konflikten und Herausforderungen25
3.5 Schulleistungen26
4 Diagnosen und Störungsbilder28
4.1 Angststörungen28
4.2 Sprachstörungen, Sprachhemmung und ( s) elektiver Mutismus31
4.3 Häufigkeit von Ängsten und Angststörungen im Kindesalter32
4.4 Woher weiß ich, ob bei meinem Kind eine psychische Störung vorliegt?32
4.5 Psychotherapie32
5 Erklärungsmodelle - Wie kommt es zu den Ängsten?35
5.1 Überblick35
5.2 Entstehungsmodell von Ängsten am Beispiel einer Pflanze36
5.3 Mögliche vorausgehende Bedingungen (Erde)41
5.4 Mögliche Auslöser (Samenkorn)44
5.5 Mögliche aufrechterhaltende Bedingungen ( Sonne und Regen)46
5.6 Mögliches Erkärungsmodell für Ihr Kind54
6 Was tun? - Praktische Hilfen55
6.1 Einführung55
6.2 Der 12-Punkte-Plan für Eltern55
6.3 Etappenziele festlegen57
6.4 Til Tiger, Eule und Co. - Helfer zum Mutigwerden58
6.5 Die Wanderkarte59
6.6 Elterntagebuch60
6.7 Wie können Sie Ihr Kind im Alltag unterstützen?61
6.8 Progressive Muskelentspannung62
6.9 Teilnahme an einer Trainingsgruppe "Mutig werden mit Til Tiger"65
Literatur66
Anhang70
Til Tiger72
Wanderkarte122
Elterntagebuch123

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