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Narzißmus im Zivilisationsprozeß

Zum gesellschaftlichen Wandel der Affektivität

AutorShahrsad Amiri
Verlagtranscript Verlag
Erscheinungsjahr2008
ReiheSozialtheorie 
Seitenanzahl434 Seiten
ISBN9783839409787
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,99 EUR
Ausgehend vom Zivilisationsmodell Norbert Elias' und weiteren Ansätzen entwickelt dieses Buch eine qualitativ-dynamische Sicht auf die Psychogenese im dominanten Zivilisationsprozess. Da Affekte, so die These, eine kommunikative Dimension besitzen, sind sie Gegenstand - aber auch Mittel - des Zivilisationsprozesses (und somit ihres eigenen Wandels). Nach welchen Kriterien schätzen wir den Zivilisationsprozess als Wandel menschlicher Affektivität ein? Die Bearbeitung dieser Frage erfolgt hier anhand eines integrativen und feinschrittigen Ansatzes, der bisherige Konzepte von Affektivität, Selbst, Beziehung und Zivilisation unter die Lupe nimmt und nach ihrer Zeit- und Gesellschaftsbedingtheit fragt - die Konzepte selbst also als empirisches Material heranzieht.

Shahrsad Amiri promovierte an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Einleitung13
Kapitel I: Affektivität als anthropologische Konstante25
a) Zum Umgang mit menschlicher Affektivität in den Menschenwissenschaften25
b) Emotion, Affekt und Gefühl32
Emotionen als spezifische Reaktionsmuster33
Zur Unterscheidung von Affekt und Gefühl35
‚Die symbolische Spezies‘36
c) Eine anthropologisch-psychologische Sicht40
Die Entstehung der Gefühle41
Das Problem der Intersubjektivität44
Emotionen im Wandel47
d) Eine neurobiologische Sicht51
‚Unser biologisches Erbe‘51
Die Komponente ‚Körper‘54
‚Die Hypothese der somatischen Marker‘57
Die Umgehung des Körpers59
Verdeckte somatische Marker60
Der Primat des Körpers63
Das neuronale Selbst64
Zur Adaptivität somatischer Marker66
e) Resümee und Ausblick68
Kapitel II: Beitrag der Zivilisationstheorie zum Verständnis von Funktion, Dynamik und Wandel der Affektivität im Gesellschaftsprozeß71
a) Die zivilisatorische Psychodynamik74
Differenzierung der psychischen Funktionen76
Rationalisierung78
Vorrücken der Scham- und Peinlichkeitsschwelle80
Automatisierung der Verhaltenssteuerung84
b) Ansätze zu einer ‚Problematisierung‘ des Zivilisationsprozesses in der Zivilisationstheorie87
Privatisierung88
‚Affektive Nöte‘ im Wandel91
‚homo clausus‘95
c) Resümee und Ausblick99
Die Psychoanalyse in der Zivilisationstheorie99
Affektivität in der Zivilisationstheorie106
Kapitel III: Zum Umgang mit Affektivität in den ‚Diagnosen‘ über die westlichen Gegenwartsgesellschaften111
a) Soziologische Narzißmustheorie113
Narzißmustheorie als Soziologie?117
Von der Narzißmustheorie als Soziologie zur Soziologie ‚narzißtischer Verhaltensweisen‘120
Resümee122
b) Zivilisationstheoretische Fortsetzung der Diagnostik123
‚Weg vom normativen Konzept des Sozialcharakters‘123
Von formenden zu kompensationsbedürftigen Zwängen126
Zurück zu Adorno?132
Vom normativen Konzept des Sozialcharakters zum Konzept des fragmentierten Sozialcharakters?138
Resümee und Ausblick142
Kapitel IV: ‚Paradigmenwechsel‘ in der Psychoanalyse151
a) Ein alternativer psychoanalytischer Strang153
Der Beitrag Adlers153
Der Beitrag Kohuts155
‚Widerstände‘ in der Psychoanalyse164
Diskussion einiger psychoanalytischer Grundannahmen169
b) Zum ‚Biologismus‘ in Freuds Psychoanalyse174
c) Zum Verhältnis von ‚Selbst‘ und ‚Zivilisation‘178
Zur Beziehung der Kohutschen und der Eliasschen Theorie180
Zur Zeitspezifität der Psychoanalyse182
Kapitel V: Informalisierung. Ideal und Prozeß189
a) Die Informalisierungstheorie190
Die „Emanzipation der Emotionen“192
Die „reflexive Zivilisierung“197
Die Entstehung der „dritten Natur“200
Sinnlich-vitale Bezüge versus „dritte Natur“205
Resümee und Ausblick208
b) Eine alternative Informalisierungstheorie211
Das Immanenzprinzip213
Wandlungen der Expressivität217
Die Informalisierungsdynamik als Entfigurationalisierung auf psychischer Ebene220
Wandlungen in der Gestaltung von ‚Begegnungen‘ und ‚Begegnungsstätten‘223
Resümee und Ausblick227
Kapitel VI: Von der ‚Affektunterdrückung‘ zur Ausgestaltung der Affektivität in Interdependenz mit dem Gegenüber233
a) Prozeßmechanismen des Selbst237
Selbst-Sinn237
Das emotionale kommunikative Gedächtnis243
Das Uneinsehbare246
b) Prozeßmechanismen der Selbstreflexivität252
Beziehung253
Die selbstreflexiven Affekte259
Selbstbeziehungsformen265
Das ‚Es‘ als ‚er‘ oder ‚sie‘268
c) Ausgestaltungskriterien des Selbst und der Beziehung269
Reflexivitätsniveaus270
Die interaktionelle und die symbolische Dimension psychischer Struktur274
d) Der ‚Schleier der Erkenntnis‘277
Kapitel VII: Narzißmus im Wandel derWir-Ich-Balance283
a) Selbstwertbeziehungen im Wandel der Wir-Ich-Balance. Problematische Beziehungen288
Zum herkömmlichen Verständnis von Individualisierung bei Elias288
Von der Selbstliebe zu Selbstwertbeziehungen292
b) Von den Selbstwertbeziehungen zu den Selbstbeziehungen im Wandel der Wir-Ich-Balance – eine Annäherung298
Scham im Individualisierungsprozeß I: Machtdimension301
Scham im Individualisierungsprozeß II: Das Gegenüber der Scham308
Scham im Individualisierungsprozeß III: Die Bedeutungsdimension317
Der Individualismus329
Resümee und Ausblick337
c) Selbstbeziehungen im Wandel der Wir-Ich-Balance. Problematisierte Beziehungen341
Zur Zeitspezifität der ‚Sinne‘344
Wandlungen des Betrachters356
Das Problem der Aufmerksamkeit als Aufzubringendes361
Das Problem der Aufmerksamkeit als zu Empfangendes373
Resümee und Ausblick375
d) Fazit: Zum Verhältnis von Alterität(-stheorie) und Zivilisation(-stheorie)377
Der zivilisatorische Wandel der Erkenntnisdynamik: Der reine Blick377
Der Blick bei Sartre380
Der zivilisatorische Wandel der Beziehungsdynamik: Der Sog in die Monade384
Zur Zeitspezifität der Alteritätstheorie392
Alterität in Prozeß und Theorie der Zivilisation397
Schluß: Zur Ausgestaltung der Affektivität als Kriterium gesellschaftlicher Entwicklung399
Zur Revision des Entwicklungbegriffs401
Kontrolldynamiken413
Remoralisierung als Neutralisierung der Neutralisierung415
Literatur419

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