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Natürlich! Schöne Haut - Strahlend-gesund mit der richtigen Ernährung, Kosmetik und Lebensweise. Tipps für jeden Hauttyp

Strahlend-gesund mit der richtigen Ernährung, Kosmetik und Lebensweise - Tipps für jeden Hauttyp

AutorMichaela Axt-Gadermann
VerlagSüdwest
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783641243166
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Für eine makellos schöne Haut
Rein und rosig soll sie sein - unsere Haut. Sie steht wie kein anderes Organ für Gesundheit und Attraktivität. Deshalb investieren wir viel Zeit und Geld in ihre Pflege. Doch was hilft wirklich? Nur allzu oft lassen wir uns von den übertriebenen Versprechungen der Werbeindustrie und von bunten Packungsdesigns anlocken, ohne zu wissen, welche Pflege unsere Haut wirklich mag. Die positive Nachricht ist jedoch: Gute Pflege muss nicht teuer sein!

Professor Michaela Axt-Gadermann, Dermatologin und Autorin erfolgreicher Gesundheitsratgeber, klärt auf: Welche Rolle spielen Ernährung und Darmflora? Gibt es Lebensmittel, die unsere Haut von innen strahlen lassen? Lohnen sich teure Pflegeprodukte und hält Naturkosmetik was sie verspricht? Wie steht es um den Einsatz von Hyaluronsäure und anderen Wundermitteln? Welche Auswirkungen haben äußere Umwelteinflüsse?

Diese und viele andere Fragen werden hier in gewohnt unterhaltsamer Weise mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beantwortet.

Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann ist Ernährungs- und Sportmedizinerin, Dermatologin sowie Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg. Dort erforscht sie unter anderem die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Darmbakterien und Gesundheit. 2018 hat sie das lizensierte Online-Ernährungscoaching 'Gesund mit Darm' entwickelt, das von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst wird. Weitere Themen, über die die Medizinerin regelmäßig schreibt, sind Ernährung, Hauterkrankungen und Better Aging. Im Südwest Verlag sind zahlreiche Bücher von ihr zum Thema Mikrobiom erschienen, viele davon Bestseller, unter anderem 'Gesund mit Darm', 'Schlank mit Darm' oder 'Mikrobiomanalyse'.

Mehr Informationen zum Thema 'Darm' finden Sie auch auf der Internetseite www.gesund-mit-darm.de.

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Leseprobe

Kapitel 3


HAUTALTERUNG – NICHT JEDEN TAG EINEN TAG ÄLTER AUSSEHEN


Können wir wirklich nur wenig machen, um den Alterungsprozess der Haut zu verlangsamen? Weit gefehlt! Zum größten Teil liegt es an uns, jünger, frischer und gesünder auszusehen, als wir tatsächlich an Jahren sind. Die heutige Forschung kennt viele Faktoren, die wir direkt beeinflussen können, um unserer Haut Gutes zu tun und sie fit zu halten.

WIR BESTIMMEN, WIE UNSERE HAUT ALTERT


Kennen Sie das Bild »Dürers Mutter«? Werfen Sie noch einmal einen Blick darauf und schätzen Sie ihr Alter. Wir sehen eine vom harten und entbehrungsreichen Leben im 15. Jahrhundert gezeichnete Frau mit tiefen Falten und hängenden Gesichtszügen. Vergleichen wir sie mit älteren Menschen unserer Zeit, dann würden wir sie auf gut 80 oder vielleicht sogar fast 90 Jahre schätzen. Doch Dürer hat das Alter seiner Mutter in die rechte obere Ecke geschrieben. Sie war, als das Bild entstand, 63 Jahre alt.

Albrecht Dürer stellte seine vom Alter gezeichnete Mutter 1514 in einem Kupferstich dar. Sie war damals 63 Jahre alt.

Wir alle altern, ob wir wollen oder nicht. Doch wie schnell diese Prozesse ablaufen, hängt nur zu einem kleinen Teil von unseren Genen ab. Eine viel wichtigere Rolle spielt, wie wir uns verhalten, was wir essen, welche Hautpflege wir verwenden, wo wir leben und sogar welchen Beruf wir haben. Nur für etwa 20 bis 30 Prozent der Hautalterung können wir unseren Erbanlagen die Schuld geben. Die restlichen 70 bis 80 Prozent liegen in unserer Hand.

Die Haut ist im Lauf des Lebens zahlreichen Faktoren ausgesetzt, die zu Falten, Altersflecken und schlaffem Bindegewebe führen. Je nach Belastungen kann das biologische Alter der Haut um gut zehn Jahre oder auch mehr nach oben oder unten von unserem realen Lebensalter abweichen. Die Alterung – und auch speziell die Hautalterung – stellt einen allmählichen Prozess dar, der mit individuell unterschiedlicher Geschwindigkeit voranschreitet. Klassentreffen können so auch ein Gradmesser unseres Lebensstils sein. Während beim Schulabschluss noch alle weitgehend gleich alt aussahen, driftet das äußere Erscheinungsbild der einzelnen Mitschüler von Jahrzehnt zu Jahrzehnt weiter auseinander. Die Haut spiegelt unser biologisches Alter wider und »alt auszusehen für sein Alter« kann auf einen (aktuell) schlechten Gesundheitszustand hindeuten. Doch auch wer sich jahrelang mies ernährt, wenig geschlafen und geraucht hat, kann das Ruder noch herumreißen. Unser Lebensstil spielt da eine wichtige Rolle. Er verursacht immer wieder kleine »Schrammen« am »Bauplan des Menschen«, der DNA. Bei jedem von uns treten Tausende solcher Schäden pro Minute auf, doch unser cleverer Körper verfügt über ausgeklügelte Reparaturprogramme. Bei jungen Menschen laufen diese Instandsetzungsarbeiten wie am Schnürchen. Mit den Jahren werden jedoch die fleißigen Reparaturenzyme in den Zellen schlampiger. Bei älteren Menschen häufen sich dadurch nach und nach nicht korrigierte Fehler in den Zellmembranen, kleine »Macken« an der Erbsubstanz und Störungen bei der Produktion wichtiger Botenstoffe. Diese Vorgänge finden in allen Organen statt und betreffen natürlich auch die äußere Hülle.

PIGMENTFLECKEN SIND DIE NEUEN FALTEN


Früher oder später – je nach Lebensweise – nimmt die Hautelastizität ab, kollagene und elastische Fasern verlieren ihre Spannkraft. Das verursacht Linien und Furchen im Gesicht. Doch Hautalterung lässt sich nicht allein an der Menge der Falten festmachen. Mit den Jahren gibt die gesamte Gesichtskontur dem Einfluss der Schwerkraft nach. Dadurch wird das Mund-Nase-Dreieck, das bei jungen Menschen auf der Spitze steht, zu einer Pyramide mit breitem Sockel. Und das lässt uns müder und kraftloser aussehen, als wir uns wahrscheinlich fühlen. Gealterte Haut unterscheidet sich von junger durch ein Nachlassen des »Glows«, das heißt, das Strahlen und die Fähigkeit, Licht zu reflektieren, gehen zurück. Außerdem verteilt sich das Hautpigment nicht mehr so gleichmäßig wie in der jungen Haut und es entstehen Altersflecken. Pigmentflecken sind in vielen Fällen die Quittung für allzu ausgedehnte Sonnenbäder. Aktuelle Studien zeigen, dass auch Stresshormone die unschönen Pigmentansammlungen fördern. Eine lokale Überproduktion des Hautfarbstoffs Melanin verursacht dann diese verräterischen Zeichen der Zeit an Händen, im Gesicht oder am Dekolleté – und auch diese lassen uns älter wirken. Wenn wir das Alter unseres Gegenübers schätzen sollen, lassen uns nämlich nicht die Falten, sondern vor allem eine unregelmäßige gefärbte Haut das vermutete Alter weiter oben ansetzen. Eine Studie der Universitäts-Hautklinik Göttingen konnte nachweisen, dass vom Computer generierte Frauengesichter von Testpersonen um bis zu 20 Jahre (!) älter geschätzt wurden, wenn der Teint sehr unregelmäßig war und die Gesichtshaut zahlreiche Pigmentflecken aufwies. Pigmentflecken hatten in der Untersuchung zudem nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf die Alterswahrnehmung, sondern auch auf die Einschätzung von Attraktivität und Gesundheit. Kein Mensch ist vor diesen Veränderungen geschützt, aber das Tempo und das Ausmaß dieser Alterungsvorgänge haben Sie zum Teil selber in der Hand. Altersflecken kann man in gewissem Maß vorbeugen. Sonnenschutz und Antioxidantien sind hier besonders wichtig. Sind schon viele Pigmentmale auf der Haut, dann lassen sich diese auch mit kosmetischen Maßnahmen wie Vitamin C, Vitamin A oder Pflanzenextrakten aufhellen.

Der Eindruck eines auf der Spitze stehenden Dreiecks jugendlich straffer Haut weicht mit den Jahren einer Pyramide, die ihre Ursache im Nachlassen der Spannkraft und Elastizität hat.

ATTACKE VON ZWEI SEITEN


Unsere Haut ist nicht zu beneiden, denn sie hat gleich zwei Fronten, an denen sie angegriffen wird: von innen und von außen. Als »intrinsische Hautalterung« werden die natürlichen Alterungsprozesse durch körpereigene Stoffwechselprozesse bezeichnet. Veränderungen der Hormonspiegel, freie Radikale, die im Zellstoffwechsel entstehen, oder ungünstige Gene attackieren die Haut von innen heraus. Das geht aber eigentlich relativ langsam vonstatten. Welchen Anteil bei Ihnen diese »innere Alterung« hat, können Sie am Po oder an der Innenseite der Oberarme sehen, also an Hautstellen, die wenig mit UV-Licht in Berührung kommen. Hier bleibt die Haut weitgehend verschont vor den Angriffen aus der Umwelt. Meist ist die Haut deshalb auch im Alter an diesen Stellen noch feinporig, gleichmäßig und weitgehend frei von Altersflecken. Wenn wir unser Leben lang jedem Sonnenstrahl aus dem Weg gegangen wären und uns nur im Haus aufgehalten hätten (was natürlich kein Mensch möchte), dann wäre auch die Haut im Gesicht und an den Händen noch so jugendlich frisch wie an den lichtgeschützten Hautarealen.

Was passiert unter der Hautoberfläche?

Um zu verstehen, wie sich Alterungsvorgänge ausbremsen lassen, muss man zunächst die Einflüsse beleuchten, die die Alterung beschleunigen.

Die wichtigsten sind:

Entzündungen, oxidativer Stress durch freie Radikale,

Strahlen aller Art,

ein schwaches Immunsystem,

zu viel Süßes,

Rauchen,

Umweltschadstoffe wie Ruß und Feinstaub,

Stress,

Schlafmangel.

Die Vorgänge, die durch diese Einflüsse ausgelöst werden, spielen sich auf der Ebene der Zellen und Moleküle ab und bleiben uns verborgen. Viele dieser Veränderungen lassen sich aber messen – und das Beste: Gegen alle können Sie aktiv etwas tun.

Von außen setzen vor allem Sonnenlicht und andere Strahlungen, Rauchen, Stress, Rußpartikel, falsche Ernährung und Umweltverschmutzung unserer Hülle zu. Diese Form der Alterung bezeichnet man als »extrinsisch«. Während die innere Alterung langsam voranschleicht, können Alterungsprozesse, die durch äußere Faktoren angeheizt werden, im »Siebenneilenstiefel-Tempo« heranstürmen.

Rauch, Ruß, Feinstaub und andere extrinsische, also von der äußeren Umwelt ausgehende, Einflussfaktoren beschleunigen die Hautalterung deutlich.

INFLAMMAGING – I’M ON FIRE


Zahlreiche Hauterkrankungen gehen mit Entzündungen einher: Die Haut ist rot, möglicherweise brennt sie oder schuppt. Solche Entzündungen fordern Höchstleistungen und ständige Regeneration von jeder einzelnen Zelle. Mithilfe von Genchips, also hochmodernen Methoden zur Analyse des menschlichen Erbguts, lässt sich feststellen, dass mit den Jahren die Aktivität derjenigen Gene zunimmt, die Entzündungen fördern. Doch selbst wenn Sie an der Haut nichts sehen, können unter der Oberfläche Veränderungen stattfinden, die am Rad der Zeit drehen. Viel häufiger als die gut sichtbaren Entzündungen sind Mikroentzündungen. Diese sind – anders als zum Beispiel eine Entzündung durch einen Wespenstich – nicht zu spüren oder zu sehen. Man kann sie nur mit sehr sensiblen Methoden im Blut oder im Gewebe nachweisen. Ähnlich wie ein Auto, dessen Motor ständig auf Hochtouren läuft, »verschleißen« auch Zellen schneller, wenn sie ständig durch Entzündungen angepeitscht werden. Alle Arten von Entzündungen – ob durch Ekzeme oder Sonnenbrand bedingt – sind deshalb Alterungsbeschleuniger.

Inzwischen gilt es als sicher, dass selbst die leichten Entzündungen im gesamten Organismus viel Schaden anrichten und Alterungsvorgänge beschleunigen können. Man bringt sie in Verbindung mit Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder geistigem Abbau. Auch die Haut ist entsprechend beeinträchtigt. Entzündungen graben schneller Linien in die Haut, als uns lieb...

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