ZUR EINFÜHRUNG

„Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke

Ist sich ein jeder selbst. Schau’ alle Dinge an:

Dies alles ist in Dir! Laß Deinen eitlen Wahn

Und eh’ Du fürder gehst, so geh in Dich zurücke!

Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann, Dem ist die weite Welt und alles untertan.“

Paul Fleming

WORAUF ES ANKOMMT!

Nicht darauf kommt es an, daß wir im Leben Erfolg haben, sondern darauf, daß wir selbst ein Erfolg sind. Das allein ist schicksalentscheidend.

Nicht darauf kommt es an, daß wir im Leben Wissen und Kenntnisse sammeln, sondern darauf, daß wir in uns einen Quell der Weisheit und Erkenntnis finden. Denn das allein ist fortschritt-bestimmend.

Und nicht darauf kommt es an, daß wir im Leben Schätze anhäufen, sondern darauf, daß wir selbst ein Schatz werden – ein Schatz der Erkenntnis, des Lichts und der Ermutigung für viele. Denn das allein ist zukunft-weisend. –

Da ist einer, der im Leben Erfolg hat – aber selbst, als Mensch, kein Erfolg ist, weil er innerlich leer, unglücklich und sich selber fremd ist. Ein anderer hat weniger Erfolg und besitzt nicht viel aber als Mensch ist er ein Erfolg, denn er ist mit sich selber eins, zufrieden und glücklich. Ein Dritter erreichte beides: er hat in dem, was er unternimmt, Erfolg, und ist zugleich ein Erfolg, weil er das höchste Ziel menschlichen Strebens die Selbstvollendung und Sinnerfüllung des Lebens – erreicht hat.

Alle Lebenskunst hat dieses Doppelziel: daß ein Mensch nicht nur Erfolge habe, sondern auch selbst ein Erfolg sei – ein Mensch, der alles Licht, alle Weisheit und Kraft und alles Glück in sich findet.

Gerade für uns Heutige ist es wichtig, dieses Doppelziel klar zu erkennen und über den Nahzielen nicht das Fernziel aus den Augen zu verlieren. Denn was nützt es uns, wenn wir genug verdienen und uns alles, was Sinne und Herz begehren, Reisen und Radio, Fernsehen und Wohnwagen leisten können, aber mit der Zunahme des äußeren Reichtums an innerem Reichsein, Selbstsein und Glücksvermögen verlieren?

Den seelischen Reifegrad eines Menschen erkennt man daran, wie weit er die Nahziele dem Fernziel unterordnet.

Je reifer und weiser einer wird, desto ausschließlicher strebt er danach, aus der Mitte seines Wesens zu leben, seine Zielsetzungen aus der Stille zu schöpfen, seine Kraft aus dem Schweigen zu gewinnen, seinen Weg von innen und oben her bestimmen zu lassen und alle äußeren Ziele danach zu wählen und auszurichten, ob sie seiner Selbstfindung und Selbstverwirklichung dienen, ihm also helfen, ein neuer, innerlich geeinter, harmonischer, glücklicher und vollkommener Mensch zu werden und zur Sinnerfüllung seines Lebens zu gelangen.

Den, der sein Denken, Wollen und Tun auf dieses höchste Ziel ausrichtet, wird der Reichtum, der ihm auch von außen her zufließt, nicht beirren und vom Wesentlichen ablenken. Er wird allen Besitz als Lehen nehmen und als Mittel zum Glücklichsein durch Glücklichmachen. Er wird an immer weniger hängen und von nichts Äußerem abhängen und sich eben dadurch als wirklichen Herrn seines Lebens erweisen.

Und das Ergebnis ist, daß er auch in den Stürmen des Daseins, die den Veräußerlichten zum Fall, Verfall und Untergang bringen, in sich selber gegründet fest dasteht und der Stärkere bleibt.

IN DER SCHULE DES LEBENS

Wo und wie erreichen wir dieses Hochziel der Lebenskunst?

In der Schule des Lebens – durch Selbst-Besinnung und zielbewußt fortschreitende Selbstverwirklichung.

Die Lernschulen haben uns Teile des Wissens- und Erfahrungsschatzes der Menschheit auf den Weg ins Leben mitgegeben. Das Wichtigste aber ließen sie weithin unentfaltet: die ureigenen Kräfte und schöpferischen Vermögen, die in jedem von uns in besonderer, einmaliger Kombination angelegt sind.

Infolgedessen ziehen die meisten Menschen ungerüstet in den Lebenskampf. Da sie sich selbst und ihre wirklichen Kräfte nicht kennen, schlagen ihnen Leben und Umwelt Wunden über Wunden, bis sie schließlich ermattet aufgeben, bevor sie ihre Aufgabe überhaupt erkannten … Weil sie meinen, nach Verlassen der Schule oder Hochschule „mit dem Lernen fertig zu sein“, verschließen sie sich unbewußt den Lehren der Lebensschule, die ihnen durch jede Erfahrung und Schwierigkeit zur Besinnung auf ihre Kraft und Bestimmung und zu fortschreitender Höherentwicklung verhelfen will …

… Um diesen in der Lebensschulung Unerfahrenen zu helfen, ihre unentfalteten Kräfte, ihre besonderen Gaben und Aufgaben und ihren eigenen Weg zu erkennen und ihn mit wachsendem Gewinn zu gehen, wurde die „Neue Lebensschule“ geschaffen, deren Regeln den Gesetzen des Lebens entsprechen und deren Methoden der Seelen- und Schicksals-Schmiedekunst sich längst als Lebenspraktikum bewährt haben.

Während wir in der Schule nur die Verstandeskräfte übten, lernen wir in der Lebensschule, die weiterreichenden Kräfte der Vernunft, des intuitiv-schöpferischen Selbstdenkens segenbringend zu entfalten und durch deren planvolle Betätigung aus Durchschnittsmenschen zu Spitzenkönnern und zugleich zu harmonischen Vollmenschen zu werden, die ihrer selbst und ihres Schicksals Meister sind.

Wer gelernt hat, das ganze Leben als Schule zu werten, erkennt das ständige Wachsen und Reifen als die natürliche Bestimmung des Menschen und steigt Klasse um Klasse, Stufe um Stufe empor. Da er sich als Teil der Natur erkennt, strebt er, um zur Selbstvollendung zu gelangen, nach der Harmonie seines eigenen Lebensrhythmus mit dem der Natur. Denn – wie Goethe sagt – „die Natur hat immer Recht, und die Fehler und Irrtümer sind immer des Menschen. Der Verstand reicht zu ihr nicht hinauf; der Mensch muß fähig sein, sich zur höchsten Vernunft zu erheben, um an die Gottheit zu rühren. Die Gottheit aber ist wirksam im Lebendigen, nicht im Toten, im Werdenden, nicht im Erstarrten“.

Auch Sie sind ein Mitarbeiter der Natur und der Gottheit. Auch Sie werden gebraucht; sonst wären Sie nicht da.

Auch Sie haben die Aufgabe, zu Ihrem Teile durch fortschreitende Selbstverwirklichung an der Vervollkommnung der Natur und des Lebens mitzuwirken.

Erkennen Sie sich darum als notwendig im Plan des Ganzen und suchen Sie, Ihre einmaligen Kräfte und Vermögen und Ihre besonderen Aufgaben zu erkennen und zu erfüllen.

Sie gelangen damit von selbst zum Höchstmaß Ihrer Leistungskraft und zu einem sinnerfüllten Leben.

NEUE ZEIT BRINGT NEUE AUFGABEN

Wir leben heute in einer Zeit, in der größtmögliche Wirtschaftlichkeit angestrebt und unrationelle Arbeitsweisen, Fehldispositionen und Leerlauf planmäßig abgebaut werden und in der der Arbeitsfaktor Mensch, vor allem im Bereich qualitativer Hochleistungen, immer höher eingeschätzt wird.

Man leitet ihn darum an, auch sich selbst zu rationalisieren, wobei schon die Bezeichnung dieser Technik ihre Herkunft von der Ratio, dem Verstand, und damit ihre Begrenztheit deutlich macht. Andere, die weiter sehen, raten dem Menschen, sich selbst zu irrationalisieren, um durch Einbeziehung der höheren Kräfte der Vernunft und durch Aktivierung der in seinem Unbewußten schlummernden Möglichkeiten und Inspirationen sein Reaktions- und Leistungsvermögen zu verdoppeln.

Das Problem liegt aber – wie hier im weiteren gezeigt wird – viel tiefer: Verstand und Vernunft, Wachbewußtsein und Unbewußtes bilden nur einen Teil des Menschen und gehören noch durchaus zu seiner Hülle, nicht zum Kern seines Wesens, dessen Kräfte und Vermögen noch weithin unerforscht sind.

Was in den verschiedenen Erfolgssystemen über die Entfaltung der im Menschen vorhandenen Kräfte gesagt wird, ist nur ein Anfang und gehört – im Blick auf den später darzulegenden Drei-Stufen-Weg der Lebenskunst – großenteils der Unterstufe, zum kleineren Teil der Mittelstufe an, während es bisher kaum positive Anleitungen für die Oberstufe der Lebenskunst und Lebensweisheit gab.

Diese Wegweisungen werden hier vermittelt.

Die Oberstufe der Lebensschule unterscheidet sich in Zielsetzung und Auswirkung grundlegend von der Lebens- und Erfolgstechnik der Unterstufe und der schon spezialisierten Lebenskunst und Erfolgsdynamik der Mittelstufe: sie führt zur eigentlichen Lebensmeisterung und beginnt dort, wo der Mensch lernt, aus dem Geiste zu leben, aus der Ganzheit seines Wesens, in Harmonie mit dem Geist des Lebens.

Sie erschließt dem Menschen positive Möglichkeiten, sich über sich selbst, seinen Standort, seine ureigenen schöpferischen Kräfte, seine Zukunft und seinen Weg dorthin klar zu werden und an jenem neuen Leben, das immer höher führt, teilzuhaben, in dem dem Erfolgsein das Erfolghaben von selbst folgt.

Damit wird erstmals das Höchste ausgesprochen, was aus dem Menschen von heute im Blick auf die Zukunft des Menschengeschlechts zu werden vermag, und zwar nicht morgen oder in der nächsten Generation, sondern jetzt. Die Wegweisungen der Oberstufe wenden sich an alle, die innerlich jung und aufgeschlossen sind für die neue geistige Dynamik des Zeitalters, in dessen Morgenröte wir leben, an die nach höchster Selbstvollendung strebende Elite, zu der jeder gehört oder sich aufschwingen kann, der sich diese Wegweisungen dienen läßt.

DER BESTE WEG: DER EIGENE...