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Nie mehr schüchtern!

Wie Sie Schüchternheit überwinden. Selbstvertrauen gewinnen und Ihre Innere Stärke finden

AutorNina Deißler
VerlagHumboldt
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783869106762
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Hemmungen und Selbstzweifel überwinden: Viele Menschen trauen sich oft nicht, das zu tun, was sie eigentlich möchten und ziehen den Kürzeren: Im Job, im Leben, in der Liebe. Aber Schüchternheit ist kein Schicksal! Nina Deißler erklärt nachvollziehbar und praxisnah, wie Schüchternheit entsteht und wie Sie sie 'entwaffnen'. Charmant und verständnisvoll zeigt sie Wege auf, wie Sie mutigere Ziele erreichen: Denn wer über den eigenen Schatten springt, wird belohnt!

Nina Deißler, u.a. bekannt aus 'MeinNachmittag' (NDR), ist zertifizierter Coach für systemische Arbeit, NLP und Hypnose. Sie berät seit fast 20 Jahren Menschen, die sich eine Partnerschaft wünschen oder ihre Schüchternheit überwinden möchten. Die erfolgreiche Autorin hat inzwischen 10 Bücher zum Thema Liebe, Flirt und Partnersuche bei namhaften Verlagen veröffentlicht und damit über 150.000 Leser begeistert. Ihr Buch 'Flirten' ist inzwischen das Standardwerk der Flirtratgeber und ein Bestseller in seinem Bereich.

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Leseprobe
WELCHER TYP SIND SIE?

Schüchternheit – was genau ist das eigentlich? Lernen Sie sich selbst besser kennen und finden Sie Ihren Weg!

Schüchternheit verstehen


Wenn ich mich einem Thema nähere, schau ich mir zunächst an, was die Wörterbücher mir darüber sagen können. Die Definitionen aus den verschiedenen Nachschlagewerken halten nämlich sehr viele Informationen bereit, die Ursprünge und Herausforderungen eines Themas zu verstehen. Was also sagen die Quellen?

Schüchternheit – die Definition


Wikipedia erklärt in der Einleitung: „Unter Schüchternheit (hochsprachlich auch Scheu, veraltet Scheue) versteht man die Ängstlichkeit eines Menschen beim Anknüpfen zwischenmenschlicher Beziehungen. Auch bei Scham, Verlegenheit, Lampenfieber und Sexualangst treten ähnliche Verhaltensweisen auf, dort sind diese aber auf spezielle Situationen begrenzt. Schüchternheit bezeichnet dagegen die allgemeine Neigung eines Menschen, auf die Begegnung mit nicht vertrauten Personen mit Verunsicherung oder Furcht zu reagieren. Schüchternheit ist jedoch – soweit sie kein Leiden erzeugt – keine psychische Störung, sondern ein Ausdruck des Temperaments eines Menschen.“

Im Duden findet man zu dem Begriff „schüchtern“:

1. scheu, zurückhaltend, anderen gegenüber gehemmt

2. nur vorsichtig, zaghaft [sich äußernd] in Erscheinung tretend

DWDS, das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart, erklärt den Begriff „schüchtern“ mit: „Den Menschen, dem anderen Geschlecht, seiner Umgebung gegenüber gehemmt, scheu, ängstlich zurückhaltend.“

Ich mag es, mich den Themen so zu nähern, da ich sehr häufig direkt das finde, was das „Problem“ ist: Vermutlich sind Sie, lieber Leser, ein Mensch, der nun mal zur Vorsicht neigt und von seinem Temperament her eher zurückhaltend ist – zumindest in den Situationen, die für Sie Herausforderungen darstellen. Das Problem ist, dass dies häufig auch mit Hemmungen, Zaghaftigkeit und Angst einhergeht.

Im Inneren ist der Teufel los


Das Vorsichtige und Zurückhaltende allein wäre nicht schlimm, denn das ist die positive Absicht in Ihrem Verhalten. Es sind die „Nebenwirkungen“, die Ihnen zu schaffen machen: Ihre Hemmungen halten Sie davon ab, aktiver, unbefangener, ausgelassener und spontaner zu sein.

Es gibt so viele Momente, in denen Sie etwas zu sagen hätten oder sogar jetzt etwas sagen müssten, damit die Dinge sich für Sie positiv entwickeln – aber Sie trauen sich nicht. Sie haben Hemmungen. Und im Gegensatz zu dem, was der Beobachter von außen sehen kann – nämlich vermutlich nichts –, ist in Ihrem Inneren in vielen Fällen der Teufel los. Ein Gedankenkarussell, das Sie nicht stoppen können und das beständig an Fahrt aufnimmt: Soll ich oder soll ich nicht? Was, wenn das, was ich sage, nicht gut genug ist? Was soll ich überhaupt sagen? Was, wenn ich mich lächerlich mache? Ach, das hat doch sowieso alles keinen Sinn! Lass es lieber gleich ganz. Jetzt hast du dich wieder nicht getraut …

Viele Betroffene berichten auch davon, dass sich in den Momenten, in denen es quasi „drauf ankäme“, totale Leere in ihrem Kopf ausbreitet. Da ist einfach gar nichts, was man sagen könnte. Keine Idee, keine Ahnung. Nur Herzrasen, feuchte Hände und eine trockene Kehle. Es entsteht das Gefühl, am liebsten davonlaufen zu wollen – oder der starke Wunsch, dass sich der Boden auftun und einen einfach verschlucken möge. Hauptsache weg, raus aus der Situation. Bei anderen bildet sich ein regelrechter Knoten im Gehirn – und dann auch in der Zunge. Und vor lauter Angst, etwas völlig Dämliches, Sinnloses herauszuwürgen, lässt man es lieber gleich. Erkennen Sie sich darin wieder?

Das Allerschlimmste daran ist ja, dass Sie durch diese Hemmungen, die Zaghaftigkeit und die Zurückhaltung so oft unterschätzt werden. Und damit entgeht Ihnen so einiges – beruflich wie privat. Wahrscheinlich mussten Sie schon häufig dabei zusehen, wie andere das Lob, die Aufmerksamkeit, die Wertschätzung erhalten haben, die eigentlich (auch) Ihnen zustünde, während Sie stumm und scheu daneben stehen und den Mund nicht aufkriegen. Sie haben erlebt, wie andere, die vermutlich weit weniger qualifiziert waren als Sie, Ihnen Jobs oder Aufgaben zur Profilierung wegschnappten. Sie haben sich schon so oft geärgert, wenn Ihnen jemand gefallen hat und Sie Ihre Chance verpasst haben, weil die Schüchternheit so groß war, dass er/sie nie erfahren hat, dass Sie überhaupt existieren.

Das Problem entsteht in der Beziehung zum Außen, doch sein ganzes, zerstörerisches Potenzial entfaltet es im Inneren.

Ihr gehemmtes, zurückhaltendes Wesen wirkt auf andere zaghaft und möglicherweise sogar schlimmer: desinteressiert oder dumm. Wer kann denn ahnen, ob jemand etwas Gutes zu sagen hätte, wenn er es nie tut? Und das ist Ihnen eigentlich klar, doch dieses Bewusstsein verändert nichts an Ihrem Verhalten und schon gar nicht an Ihren Ängsten.

Kämpfe mit sich selbst steigern die Hemmungen


Im Gegenteil: Nach jedem negativen Erlebnis, in dem Ihre Schüchternheit Sie gehemmt hat, folgt ein Selbstgespräch, in dem Sie sich selbst abwerten. Sie ärgern sich über sich selbst. Manchmal tagelang. Sie bereuen, dass Sie nichts unternommen haben, ärgern sich über andere, die es sich leicht machen. Sind vielleicht sogar neidisch oder missgünstig. Und wahrscheinlich mögen Sie sich selbst so noch weniger. Mit anderen Worten: Sie kämpfen gegen sich selbst – und sorgen so dafür, dass Sie nicht mutiger, spontaner oder optimistischer werden, was Ihr Auftreten angeht. Sie selbst sind Ihr strengster und unerbittlichster Kritiker. Kritischer, strenger, unerbittlicher und garstiger als vermutlich jeder andere Mensch je mit Ihnen sein würde. Und durch diese beständigen Kämpfe in Ihnen selbst – den Dialog, den nur Sie führen und hören und die mangelnde Übung und Erfahrung, sich anderen mitzuteilen – wird die Unsicherheit immer größer, die Hemmung immer stärker, und Ihr Selbstwertgefühl schwindet.

Was dann bei vielen Menschen mit ausgeprägter Schüchternheit folgt, ist eine Art Lethargie – ein Sichabfinden damit, ein Opfer der eigenen Hemmungen zu sein. „Ich bin halt so“, höre ich manchmal von Menschen, die sich aufgegeben haben und deren innerer Kritiker sie davon überzeugt hat, dass es besser ist, im Schatten zu bleiben. Doch den Kontakt zu anderen zu vermeiden, die Herausforderung zu umgehen und die eigenen Wünsche und Ziele kleinzuhalten oder gar ganz zu begraben ist eben keine Lösung, sondern nur ein „Workaround“, ein temporäres Verzögern. Es bringt Sie nicht zum Ziel.

Wenn Sie Ihre Schüchternheit überwinden möchten, müssen Sie eine Sache realisieren: dass das nicht funktioniert, wenn Sie versuchen, gegen Ihre Schüchternheit zu kämpfen.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Es ist selbstverständlich möglich, etwas anderes zu sein als schüchtern. Doch dieses Ziel werden Sie nicht erreichen, wenn Sie Ihre Schüchternheit bekämpfen oder überwinden möchten. Denn Ihre Schüchternheit ist ein Teil von Ihnen. Und wenn Sie dagegen kämpfen, dann kämpfen Sie gegen sich selbst. Und das ist ein Kampf, den Sie nie gewinnen können.

Ihre eigenen Denkmuster halten Sie gefangen, und so drehen Sie sich im Kreis, ohne einen Ausweg zu finden. Denn der Ausweg liegt außerhalb Ihrer eigenen Gedankenstrukturen.

Der Weg, Ihre Schüchternheit zu „überwinden“, ist, sie gänzlich zu verstehen und dann die Anteile in Ihnen zu stärken, die Ihnen helfen, nicht schüchtern sein zu müssen.

Und wie das geht und konkret aussieht, darum geht es in diesem Buch.

Die drei Arten der Schüchternheit


Schüchternheit kann sich von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich anfühlen. Es gibt verschiedene Formen und vor allem auch Ursprünge, die es erfordern, anders damit umzugehen.

Grundsätzlich kenne ich drei typische Formen von Schüchternheit:

Natürlich schüchterne Menschen, bei denen die Schüchternheit eine Begleiterscheinung eines zurückhaltenden oder introvertierten Wesens ist,

Schüchternheit durch Prägung,

situationsabhängige Schüchternheit bei „eigentlich nicht schüchternen Menschen“.

Von klein auf schüchtern


Bei den ersten beiden, den quasi „klassisch“ schüchternen Menschen, die immer zurückhaltend sind, ist diese Unterscheidung sehr wichtig: Es gibt schüchterne Menschen, die bereits in der Kindheit zurückhaltend und eher scheu waren. Meistens sind sie von ihrem Wesen her eher introvertiert, sie reden nicht so gerne und haben es auch nie getan oder gewollt. Viele dieser Menschen sind sogar hochsensibel und...

Blick ins Buch

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