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Nur Egoismus kann das Klima retten

Warum ökologisches und ökonomisches Handeln kein Widerspruch sein muss

AutorAndreas Wolfsteiner, Günter Wittmann
VerlagGütersloher Verlagshaus
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783641066185
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Überlebensfaktor Klimaschutz: Nur wenn's um Geld geht eine Erfolgsstory!
Um den Klimawandel einzudämmen müssen wir bereit sein für starke Veränderungen in unserem Verhalten und unseren Konsum reduzieren. Mit kurzfristigem Denken klappt das nicht, denn der ist meist durch Egoismus angetrieben. Gegen die Klimakrise braucht es bei der Bundetagswahl Bürger, die das Wohl kommender Generationen in ihre Wahlentscheidung miteinbeziehen. Wenn der politische Wille da ist, dann stellt sich die Frage:

Wie senkt man die CO2-Emissionen tatsächlich schnell genug?

Wir könnten den 'Egoismus' im Sinne des Klimaschutzes nutzen und über eine wirksame CO2-Bepreisung nachdenken. Bei Alltagsentscheidungen ist es einfach besser, wenn der 'Egoismus' zu für uns alle richtigen Entscheidungen führt.

Nur wenn der Egoismus dann zu sinnvollen Entwicklungen führt, dann ist das Klima noch zu retten.

Nur wenn CO2 einen Preis bekommt und sich damit Klimaschutz für Unternehmen und für Bürger aus egoistischen Motiven rechnet, besteht eine Chance, den CO2-Ausstoß nachhaltig zu reduzieren. So das Resümee der beiden Autoren nach ihrer differenzierten Analyse sämtlicher Alternativen. Ihr Plädoyer: Ein realistisches Menschenbild und eine realistische Vorstellung darüber, wie Wirtschaft funktioniert, sind Voraussetzungen für einen gelingenden Klimaschutz.
Dieses Buch begnügt sich nicht mit abstrakten Forderungen: Konkrete Vorschläge auf nationaler, EU- und internationaler Ebene werden ebenso vorgestellt wie die sozialen Aspekte des Klimaschutzes und die technischen Potenziale.

Andreas Wolfsteiner, geb. 1965, studierte Volkswirtschaft an der Universität Regensburg. Er engagierte sich schon früh im Bund für Umwelt und Naturschutz und war mehrere Jahre im Vorstand des Fördervereins Ökologische Steuerreform (heute: Forum ökosoziale Marktwirtschaft). Beruflich befasst er sich schwerpunktmäßig mit der Regulierung von Strom- und Gasnetzentgelten. Andreas Wolfsteiner lebt in Regensburg.

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Leseprobe
6 Wir haben keine Chance – also nutzen wir sie (S. 116-117)

Fassen wir zusammen:
Es geht um nicht weniger als die Zukunft der Menschheit. Wir stehen vor einem Scheideweg: Schlagen wir einen Entwicklungspfad ein, der mit erfolgreichem Klimaschutz unseren Wohlstand weitgehendst sichert und eine Chance bietet, die Armut in der Welt zu verringern, oder setzen wir am Ende mit erfolglosem Klimaschutz unseren Wohlstand aufs Spiel und verursachen zudem eine dramatische Zunahme weltweiter Verelendung durch einen nicht beherrschbaren Klimawandel.

Die Menschheit steht dabei vor einer Herkulesaufgabe: Wir, die Industrieländer, müssen von einem sehr hohen Niveau des Pro-Kopf-Verbrauchs an Treibhausgasen zu einer praktisch treibhausgasfreien Art zu leben kommen und die Entwicklungs- und Schwellenländer müssen unsere heutige Art und Weise zu leben glatt überspringen. Sie müssen sich damit abfinden, dass sie unseren heutigen »Way of life« nie haben werden. Wir brauchen einen gewaltigen ökologischen Strukturwandel weltweit und dass innerhalb weniger Jahrzehnte. Nun haben wir auch in den letzten Jahrzehnten einen gewaltigen Strukturwandel erlebt. Alte Branchen sind verschwunden.

China hat einen gewaltigen Aufschwung erlebt. Informationstechnologie beherrscht unser Leben und Wirtschaften. Warum soll dies nicht auch bei den Treibhausgasen so sein? Der große Unterschied ist: Der vergangene Strukturwandel war ökonomisch getrieben. Das Neue hat sich einfach betriebswirtschaftlich für die Unternehmen gerechnet oder wurde von den Konsumenten für besser befunden als das Alte. Treibhausgasfreie Alternativen rechnen sich aber nicht automatisch, da die Folgekosten der Emissionen nicht im betriebswirtschaftlichen Kalkül auftauchen.

Auch für Konsumenten bedeuten sie in der Regel einen Verzicht an Komfort oder Entfaltungsmöglichkeiten und sind oft schlicht teurer. Außerdem scheitern umweltbewusste Konsumenten und Unternehmen am Informationsproblem, wie viele Treibhausgase mit einem Produkt verbunden sind und wo Treibhausgase am kostengünstigsten eingespart werden können. Auch der Staat scheitert an diesem Informationsproblem, wenn er mit Detailregelungen (Auflagen und Subventionen) eingreift, wie dies sozialistische Planwirtschaften eindrücklich gezeigt haben. Wir stehen vor einer epochalen Entscheidung zwischen einer weltweiten Ökoplanwirtschaft, die an der Herausforderung scheitern wird, oder einem effizienten und innovativen Klimaschutz mit marktbasierten Instrumenten.

Auch eine Kombination aus umweltbewusstem Handeln von Konsumenten und Unternehmen und gut gemeinten staatlichen Detailregelungen wird nicht ausreichen. Dafür ist die Herausforderung zu gewaltig. Nur mit Marktmechanismen, die CO2 einen Preis geben und damit ein Maximum an Kosteneffizienz und Innovationen bewirken, haben wir eine Chance, die Kurve gerade noch einmal zu kriegen. So einfach ist die Sache und doch so schwierig in der politischen Umsetzung.
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