PALEO – DER NEUE WEG
Wer abnehmen möchte, steht vor der ewig gleichen Frage:
WAS SOLL ICH ESSEN UND TRINKEN?
Was macht schlank und hält leistungsfähig?
Was muss auf den Teller?
Was braucht mein Körper wirklich?
Was hält Kopf und Glieder gesund?
Die Paleo-Diät gibt darauf KLARE ANTWORTEN.
Sie stammt aus der Tiefe der Zeit, aber sie zeigt uns einen GANZ NEUEN WEG.
Denn immer mehr Forscher entdecken, welche Vorzüge diese natürliche Ernährungsweise bietet. Paleo macht das Beste aus unseren ererbten Anlagen.
DIE PALEO-DIÄT – WAS IST DAS?
GUT ESSEN, SATT WERDEN, ABNEHMEN
Iss nur, was aus der Natur kommt. So könnte man die Ernährungsweise der Paleo-Diät knapp zusammenfassen. Bei den täglichen Mahlzeiten stehen Gemüse, Kräuter, Früchte, Nüsse und Samen im Mittelpunkt.
Die Grundsätze der Paleo-Diät reichen weit in die Geschichte der Menschheit zurück. Gegessen wird nur, was bereits unsere steinzeitlichen Vorfahren kannten, die als Jäger und Sammler im Paläolithikum (Beginn vor etwa 2,5 Millionen Jahren) lebten. US-Amerikaner, immer gut für eingängige Kürzel, gaben dieser Urform unserer Ernährung den Namen Paleo-Diät.
Regeln auf den Kopf gestellt
Während Prominente die Paleo-Diät als ideale Chance zum Abnehmen feiern, stößt sie bei den Kritikern auf Ablehnung. Und tatsächlich stellt sie eine Menge Regeln der klassischen Ernährungswissenschaft auf den Kopf. Die Paleo-Anthropologie, also der Forschungszweig, der sich mit der Frühgeschichte der Menschheit beschäftigt, ist ohnehin reich an Kontroversen. So hielten Wissenschaftler die Menschen der Steinzeit lange Zeit für bedauernswerte Wesen, die sich, in rohe Felle gekleidet, auf der Flucht vor wilden Tieren frierend und hungernd in ihre Höhlen duckten. Neuere Untersuchungen an Funden aus der Jäger-und-Sammler-Zeit und Vergleiche mit den späteren sesshaften Bauern ergaben jedoch ein ganz anderes Bild: Unsere steinzeitlichen Vorfahren waren besser ernährt, wurden älter, waren seltener krank und im Schnitt sogar größer als ihre bäuerlichen Nachkommen. Mit durchschnittlich 1,78 Meter waren europäische Paleo-Männer mindestens so hochgewachsen wie der deutsche Durchschnittsmann heute. Dasselbe gilt auch für Frauen dieser Zeit. Sie glichen mit 1,65 Meter Körpergröße dem weiblichen Durchschnittsmaß in Deutschland.
Auch ein Blick auf die Lebensweise von Menschen, die noch heute als Jäger und Sammler leben, ist spannend. Viel lernen kann man zum Beispiel von den San, die als altsteinzeitliches Jäger-Sammler-Volk seit über 40 000 Jahren im südlichen Afrika zu Hause sind. Die schlanken, feingliedrigen Frauen behalten selbst im fortgeschrittenen Alter ihren jugendlichen Körperbau. Sie sammeln neben den protein- und kalorienreichen Mongongonüssen weit über 100 verschiedene Pflanzen in einer so lebensfeindlichen Umgebung wie der Kalahari-Wüste. Ihre Männer jagen selbst große Tiere wie etwa Giraffen mit dem Bogen. Ebenso wie unsere europäischen Vorfahren aus der Steinzeit sind die San beeindruckend intelligent und besitzen vielfältige Fähigkeiten und Kenntnisse. Ihr Gehirn funktioniert kein bisschen schlechter als unseres, vielleicht sogar besser. Denn es gibt Hinweise, dass unser Gehirn inzwischen sogar ein bisschen geschrumpft sein könnte.
Wer sich von den Essgewohnheiten und dem klugen Lebensstil unserer frühen Vorfahren inspirieren lässt, ist auf dem besten Weg zur guten Figur. Zwei Drittel Gemüse und Obst, der Rest mageres Fleisch, Fisch und Eier. So die Kurzfassung der Paleo-Diät.
EIN NEUES BILD VON UNSEREN VORFAHREN
Begegneten wir einem Steinzeitpaar auf der Straße, modern gestylt in Jeans und T-Shirt, die beiden würden uns nicht weiter auffallen. Wenn ihnen dennoch unsere Blicke folgten, dann nur deshalb, weil sie mit ihren schlanken, durchtrainierten Körpern so verdammt gut aussähen. Sie hätten eine fabelhafte Figur, gute Haut und viel gesündere Zähne als wir. Kein Wunder, schließlich waren die einzigen Süßigkeiten, die sie kannten, Früchte und Honig. Zwei Drittel der Nahrung bestand fast immer aus Pflanzen, der Rest aus magerem Wildfleisch, Fisch und Eiern. Doch es gab auch schlechte Zeiten und keine festgefügte Steinzeiternährung! Immerhin sprechen wir von einem Zeitraum von rund 2,5 Millionen Jahren.
Immer neue Bedingungen
Unser direkter Vorfahr, der »kluge« Homo sapiens, existiert seit 200 000 Jahren auf der Erde. In dieser Zeit änderte sich das Klima oft und damit auch die Lebensweise der Bewohner. Sie aßen alles, was sie bekommen konnten, aber Rohköstler waren sie nicht.
Schon vor 500 000 Jahren brannte täglich ein Lagerfeuer, an dem geschmort, gegrillt und gebraten wurde. Ohne die Fähigkeit zu kochen, wären wir nicht zu dem geworden, was wir heute sind.
Oft lebten die Menschen notgedrungen eine Zeit lang vegetarisch, dann wieder gab es reichlich Fleisch. Der Anteil pflanzlicher und tierischer Lebensmittel schwankte. Was gegessen wurde, entsprach vor allem den örtlichen und den klimatischen Gegebenheiten. Die meisten Menschen siedelten an Bächen, Flüssen, Seen oder am Meer. Sie wussten, welche Fische, Krustentiere, Muscheln und Algen bekömmlich waren. In den Tundren fanden sie Wurzeln, Wildgemüse, Vogeleier und Samen. Die Wälder boten Blätter, Sprossen, Beeren, Honig, Pilze, Nüsse und Baumsamen. Klar, unsere Vorfahren sammelten auch Samen von Getreidegräsern, aber im Vergleich zu modernen Essgewohnheiten waren dies nur kleine Mengen.
MEILENSTEINE
Millionen Jahre lang wanderten unsere Vorfahren als Jäger und Sammler durch die Welt, bis sie vor 10 000 Jahren sesshaft wurden. Ackerbau und Vorratshaltung veränderten ihr Leben – für immer.
1. Die Moderne
2. Vor 2,5 Mio. Jahren: Unsere Vorfahren beginnen, Fleisch zu essen, ihr Gehirn wächst, sie werden klüger.
3. Vor 10 000 Jahren: Mit Ackerbau und Viehzucht werden Getreide und Milch zu Grundnahrungsmitteln. Die Zeit der Jäger und Sammler geht langsam zu Ende.
4. Vor 100 000 Jahren: Homo sapiens, der moderne Mensch, erobert unseren Kontinent.
5. Vor 250 000 Jahren: Neandertalen besiedeln Europa. Sie haben uns bis zu 4 Prozent unserer Erbsubstanz hinterlassen.
6. Vor 1,7 Mio. Jahren: Der frühe Mensch wandert von Afrika aus in alle Welt.
7. Vor 1,8 Mio. Jahren: Die Menschen entdecken das Feuer, braten und grillen.
Steinzeitmenschen leben länger
Immer wieder heißt es, was unsere Urahnen gegessen haben, sei schon deshalb nicht so wichtig, weil sie sowieso nicht älter wurden als 25 Jahre. Weit gefehlt. Entgegen aller Vorurteile konnte der Steinzeitmensch mit einer guten Lebenserwartung rechnen. Wer nicht als Kind starb, zur Beute eines Raubtiers wurde oder durch einen Unfall umkam, wurde ähnlich alt wie wir. Jedenfalls war das Risiko der Steinzeitmenschen, durch ansteckende Krankheiten, Diabetes oder Herzinfarkt zu sterben, extrem gering. Ob auch ihre Krebsraten niedriger waren als heute? Das ist wahrscheinlich, aber nicht sicher, sagen Experten. Hungersnöte mussten Jäger und Sammler jedenfalls seltener überstehen als die späteren Ackerbauern. Auf ihren Wanderungen fanden sie auch in schlechten Zeiten immer wieder neue Nahrungsquellen, während die Bauern auf ihrer Scholle festsaßen. Fiel die Ernte aus, starb die Kuh, dann gab es kaum einen Ausweg. Was die Qualität der Nahrung und die Lebensqualität angeht, war der Ackerbau eindeutig ein Rückschritt. Warum? Weil unsere jagenden und sammelnden Vorfahren viel abwechslungsreicher aßen, weniger arbeiten mussten und entspannter lebten als die späteren Bauern.
Wir essen einseitig. Beinahe jeder von uns. Bei einer Auswahl von mehr als 20 000 Produkten in unseren Supermärkten klingt das ziemlich verrückt. Sieht man jedoch genauer hin, woraus die überwältigende Mehrheit moderner Mahlzeiten besteht, stellt man fest, dass rund 70 bis 80 Prozent unserer täglichen Kalorien von drei Grundzutaten stammen: Getreide, Zucker und Milch. Wir rühren Joghurt ins süße Müsli, legen Käse aufs Brot, essen Pizza mit Mozzarella. Wir servieren Pasta mit Sahnesauce und bestreuen sie mit Parmesan, und wir lieben Kuchenstücke mit Crème oder Schlagsahne. Klar, wir essen auch Obst und Gemüse aus aller Welt. Doch im Vergleich zu unseren frühen Vorfahren ist der Anteil bedauerlich klein und die Vielfalt der Pflanzen gering.
Runter mit den Pfunde: Werden auch kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Müsli, Pasta und Milchprodukte vom Speisezettel gestrichen, entsteht ganz von selbst ein Kaloriendefizit, das Fettpolster rapide schwinden lässt.
STEINALT UND ULTRA ANGESAGT
WAS SAGEN DIE FORSCHER ZU PALEO?
Wissenschaftler werden immer neugieriger auf die Essgewohnheiten unserer Vorfahren und stöbern dafür in unseren Genen. Der Blick zurück erweist sich heute als richtungsweisend für die moderne Forschung.
Noch sind die Erkenntnisse lückenhaft, doch sie bewegen bereits manchen Vertreter konservativer Ernährungsregeln zur Rolle...