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Pieter Bruegel d.Ä. "Der Sturz der Blinden" 1568

Hieroglyphen in der verborgenen Geometrie Cot Li us ea oc bal Li stico na Min

AutorVolker Ritters
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl340 Seiten
ISBN9783749413065
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
"Der Sturz der Blinden" wurde als eine moralisierende Warnung vor Blindheit gegenüber dem "wahren"Glauben" gedeutet. Tatsächlich demonstriert der Niedergang der Blinden das schreckliche Ende der Stürzenden, - jedoch gibt es noch eine Hilfe und Rettung in der dem Bild unterlegten "rituellen Verborgenen Geometrie": In ihr wird der altägyptische/ urreligiöse und buddhistisch zu deutende Einweihungsweg des (religiös-geistlich) Suchenden als ein Umkehrweg geometrisch beschrieben, der aus eben dem "Fall ins Weltverhaftete" herausführt durch Aufrichtung und Erhebung, so dass die Hoffnung auf ein Leben im Licht erfüllt wird und eine distanzierte, geistige Betrachtung eingeübt wird zur Sicht auf das Ewige, das (auch nach Plato) von der Sonne (des Geistes) beschienen wird. Nicht das Alltägliche des Daseins (das altägyptisch noch dem Unbewussten zugeordnet wird), sondern das Wesentliche des Herkommens (vom "Himmel") und des Hingehens in ihn wird in der zugrunde liegenden Struktur des Seins geometrisch beschrieben in der Sprache der Verborgenen Geometrie, welche die "Königliche Kunst" der Wandlung des Menschen zum Inhalt hat. Es werden fünf "Blindenstürze" von oder nach Bruegel d. Ä. beschrieben und offenbaren/ öffnen derart eine neu entdeckte Literatur der Einweihungswege.

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Leseprobe

2. BIOGRAPHIE VON PIETER BRUEGEL d. Ä.


Folgende Biographie ist nach jenen von Grimme, Vöhringer [21] und Sellink [22] zusammen gestellt:

Um 1525/ 1530 wurde Pieter Bruegel d. Ä. (* um 1525/1530, † 1569 Brüssel) [Abb. 12] nahe Breda in einem Dorf namens Brueghel geboren, sein künstlerisches Vorbild war Hieronymus Bosch aus 'sHertogenbosch (*um 1450, † 1516 in 's-Hertogenbosch) [Abb. 13],

um 1545-1550 war er vermutlich Schüler von Pieter Coecke van Aelst (* 1502 Aelst, † 1550 Brüssel) [Abb. 14] in Antwerpen,

1550 wechselte Pieter Bruegel d. Ä. nach Pieter Coecks Tod in die Werkstatt von Pieter Balten (*Antwerpen um 1525. † 1598 ebenda),

1552 hatte er wahrscheinlich die ersten Kontakte mit seinem Verleger Hieronymus Cock (* um 1510 Antwerpen, † 1570 ebenda) [Abb. 15]. der in Antwerpen den Verlag "Aux Quatre Vents/ In de Vier Winden" betrieb, der nach seinem Tod von seiner Witwe weiter geführt wurde,

1552-1554 Reise nach Italien wahrscheinlich in Begleitung des Malers Maarten de Vos (* 1532 Antwerpen, † 1603 ebenda) [Abb. 16] und des Bildhauers Jacob Jonghelinck (* 1530 Antwerpen, † 1606 ebenda),

1553 arbeitet Pieter Bruegel d. Ä. in Rom mit dem Miniaturisten Giulio Clovio (* 1498 Grižane in Kroatien, † 1578 Rom) [Abb. 17] zusammen,

1554 – 1562 (?) ist Pietrer Bruegel d. Ä. wahrscheinlich in Antwerpen und Entwerfer von Stichen für den Verlag von Hieronymus Cock.

1561 – 1562 wendet er sich immer mehr der Malerei zu, möglicherweise auf Anregung des Sammlers Nicolaes Jonghelinck († 1570), seines (soweit bekannt) wichtigsten Auftraggebers,

1563 zieht Pieter Bruegel d. Ä. nach Brüssel und heiratet da Mayken Coecke van Aelst, die Tochter seines Lehrermeisters Pieter Coecke und dessen Frau Maria Verhulst,

1563 – 1568 konzentriert sich Pieter Bruegel d. Ä. ausschließlich auf die Malerei, bekannte Auftraggeber sind neben Nicolaes Jonghelinck. der Geograph und humanistische Gelehrte Abraham Ortelius (* 1527 Antwerpen, † 1598 ebeda) [Abb. 18], der Antwerpener Münzmeister Jean Noirot sowie Kardinal Antoine Perrenot de Granvelle, Erzbischof von Mechelen.
Der Humanist und Arzt Johannes Goropius Becanus (* 1518 Gorp, † 1572 Maastrich) [Abb. 19] stellte Sprachforschungen an, die zur Deutung von Bruegels Werk (insbesondere der Hieroglyphen) herangezogen werden können [23].

1564 Pieter Bruegels d. Ä. Sohn Pieter Brueghel d. J. (* um 1564 Brüssel, † um 1638 Antwerpen), den man später den "Höllenbrueghel" nannte, wird geboren. Mayken Verhulst "muss auch den künstlerischen Nachlass des Schwiegersohnes [Pieter Bruegels d. Ä.] aufbewahrt haben, bis dessen älterer Sohn den Schatz der Werkstattvorlagen übernehmen konnte. Dazu gehören die originalgroßen Pausvorlagen der beliebten Bilder Pieter Bruegels [d.Ä.], die exakt auf den Malgrund übertragen werden konnten." [24]

1568 Pieter Bruegel d. Ä. wird vom Künstlerbiographen Giorgio Vasari (* 1511 Arezzo, † 1574 Forenz) [Abb. 20] in der zweiten Auflage von Le vite de 'più eccelenti pittori, scultori e architettori gerühmt, Geburt des Sohnes Jan, Jan Brueghel d. Ä.,(* 1568 Brüssel, † 1625 Antwerpen),

1569 Pieter Bruegel d. Ä. stirbt und wird in der Kirche Notre Dame de la Chapelle in Brüssel beigesetzt, seine etwa 25jährige Frau, Mayken Coecke, starb neun Jahre später und wurde neben ihrem Mann begraben. Das Werk des Vaters wird von seinem älteren Sohn, Pieter Bruegel d. J. frei variierend und kopierend, fortgeführt, während der jüngere Sohn, Jan Brueghel d. Ä. als der "Blumen-Brueghel" zu einem der begehrtesten Maler Flanderns heranwächst,

1570 Pieter Breugels d. Ä." Vier-Jahreszeiten-Folge" blieb zu Bruegels Lebzeiten unvollständig und ungedruckt, erst 1570 schuf Hans Bol (* 1534 Mecheln, † 1593 Amsterdam) [Abb. 21] die fehlenden Vorlagen für Winter und Herbst, gestochen von Pieter van der Heyden (* um 1530, † um/nach 1572) 1570 für Hieronymus Cock." [25]

1604 Die älteste Lebensbeschreibung Pieter Bruegels d. Ä. steht im >Schilderboeck< des Carel van Mander (* 1548 Meulebeke bei Courtrait, † 1606 Amsterdam) [Abb. 22a], Maler, Dichter und Künstlerbiograph.
David Teniers II. (* 1610 Antwerpen, † 1690 Brüssel) [Abb. 22b] und Adriaen Brouwer (* 1605/06 Oudenaerde, 1638 † Antwerpen) [Abb. 22c] sind Pieter Bruegels d. Ä. künstlerische Nachfolger.

[Abb. 12] Radierung, Strichätzung: "Peeter Brugel, 76." unterschrieben: P. Buttats Junior Fecit (der "Jüngere" wird Philibert Bouttats sein, der 1682 in Antwerpen Meister wurde, sofern die Zahl im Titel (",76") die Jahreszahl 1676 meint. [vergl. Thieme/ Becker (1909 und 1910/ 1999), Bd.4, S. 477, linke Spalte]

[Abb. 13] Radierung, Strichätzung: "Hieronymo Boschio. Pictori." (Hieronymus Bosch, Maler) Th. Galle excudit (Theodor Galle, *1571 Antwerpen, † 1633 Antwerpen).*

[Abb. 14] Radierung, Strichätzung: "Petro Coecke Alostano. Pictori." (Pieter Coecke van Aelst). Signiert mit "Hh" und zugeschrieben an Hendrik I (d. Ä.) Hondius [s. Thieme/ Becker (1924/ 1999), Bd.17, S. 435, 2. Spalte] (*1573, Duffel in Altbrabant, † nach 1649 vermutlich im Haag).

[Abb. 15] Radierung, Strichätzung: "Hieronymo Coco Anverpian. Pictori." (Hieronymus Cock, Maler) und Verleger, radiert von "HW": Hieronymus Wierix ( *1553? Antwerpen, † 1619 Antwerpen) – und nicht von Hondius (Hh).

[Abb. 16] Radierung, Strichätzung: "Martinus Vossins. Antwerpian. Pictor." (Marten de Vos, Maler), (*1532 Antwerpen, † 1603 Antwerpen).

[Abb. 17] Radierung, Strichätzung: "Don Giulio Clovio, Miniatore." (Herr Julio Clovius, Miniaturmaler), (* 1498 Grižane in Kroatien, † 1578 Rom).

[Abb. 18] Radierung, Strichätzung: "Abrahamus Ortelius, Cosmographus Regius." (Abraham Ortelius, königlicher Kosmograph." (* 1527 Antwerpen, † 1598 Antwerpen) von Philipp Galle *1537, † 1612 Antwerpen), beschriftet: "Aet. LXXI" (seines Alters 71 Jahre)

[Abb. 19] Radierung, Strichätzung: "Johannes Goropius, Becanus." (Jan van Gorp), (* 1518 Gorp, † 1572 Maastrich) radiert von E. de Boulonois (1682 erwähnt [s. Thieme/ Becker (1909 und 1910/ 1999), Bd, 4, S. 451])

[Abb. 20] Radierung, Strichätzung (Ausschnitt): "Giorgio Vasari Aretino." (Giorgio Vasari aus Arezzo) (*1511 Arezzo, † 1574 Florenz).

[Abb. 21] Radierung, Strichätzung: "Ioannes Bollius, Mechliniensis. Pictor." (Hans Bol aus Mecheln. Maler) (*1534, † 1593 Amsterdam). Signiert mit "Hh" und zugeschrieben an Hendrik I (d. Ä.) Hondius [s. Thieme/Becker (1924/ 1999), Bd. 17, S. 435, 2. Spalte] (*1573, Duffel in Altbrabant, † nach 1649 vermutlich im Haag).

[Abb. 22 a)] Radierung, Strichätzung: "Carolus Ver-Manderus, Pictor et Poeta." (Karel van Mander, Maler und Poet) (* um 1610 Delft, † 1670) Signiert mit "Hh" und zugeschrieben an Hendrik I (d. Ä.) Hondius [s. Thieme/ Becker (1924/ 1999), Bd. 17, S. 435, 2. Spalte] (*1573, Duffel in Altbrabant, † nach 1649 vermutlich im Haag).

[Abb. 22 b)] Radierung, Strichätzung: "David Teniers" (David Teniers d. J./ II.) ( *1610 Antwerpen, † 1690 Brüssel), Selbstbildnis,...

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