Pioniere im Führungsorgan des 8. MSD
An der Spitze der Pioniere in der Division stand im Divisionsstab deren Leiter, anfangs als Leiter Pionierdienst und ab Anfang der 70-er Jahre als Leiter Pionierwesen/Leiter der Unterabteilung Pionierwesen benannt.
Der Stab bzw. wie es später offiziell hieß, das Führungsorgan der 8. MSD befand sich von Beginn der Schaffung der Division an in der alten Kaserne, die sich im Bereich der Werderstraße, rechts von der Walter-Rathenau-Straße, links von der Straße „Güstrower Tor“ und dahinter von Häusern der Straße „Schwälkenberg“ begrenzt, befand. Die einzelnen Gebäude innerhalb der Kaserne stammten aus unterschiedlichen Bauetappen und beherbergten neben dem Divisionsstab die Stabskompanie 8 und das Nachrichtenbataillon 8 sowie in den Anfangsjahren auch weitere Einheiten.
Innerhalb der Kaserne erfolgten immer wieder mal Umzüge von einem Teil in den anderen. So hatten in den 60-er Jahren die Pioniere ihre Dienstzimmer einige Zeit im Hauptgebäude, bis der Umzug in die zweite Etage des dahinter liegenden Winkelbaus erfolgte. Gegen Ende der 70-er/Anfang der 80-er Jahre ging es wieder zurück in das Hauptgebäude.
Schwerin, Werderstraße mit dem Hauptgebäude des Divisionsstabes (links anschließend der Block des NB-8). In der mittleren Etage, 3. und 4. Fenster links vom kleinen Eingang in der Mitte, lag zeitweilig das Dienstzimmer des Leiters Pionierwesen der 8. MSD. Anfangs befand sich rechts auch der Kaserneneingang für Personen, der „Kontrolldurchlasspunkt“ (KdL), in der vorhandenen Lücke zum rechts anschließenden (hier nicht sichtbaren) Block des Wehrbezirkskommandos. Damals hielt davor noch die Straßenbahn.
Teil der ehemaligen „Kurt-Bürger-Kaserne“. Der Zugang zum Divisionsstab befand sich dann später links unten im einstöckigen Verbindungsblock, vorbei am unmittelbar dahinter befindlichen OvD-Zimmer.
Im Erdgeschoss des Verbindungsblockes führte unten ein Gang nach rechts zu einem zweistöckigen Winkelbau, der sich um 90 Grad verdreht anschloss. Der vor den Blöcken liegende Innenhof änderte im Verlauf sein Aussehen.
Mit der Namensgebung als „Kurt-Bürger-Kaserne“ erhielt er eine kleine Gedenkstätte. Die kleine Fläche davor reichte aus als Appellplatz für den Stab der 8. MSD.
Hinter dem Fenster im ersten Stockwerk, zwischen Truppenfahne und Dachrinnenfallrohr zu sehen, befand sich lange Zeit das winzige Dienstzimmer des Leiters Pionierwesen und, von der Truppenfahne verdeckt, das seines Stellvertreters. Der Raum für den Oberoffiziers Pionierversorgung lag auf der gegenüberliegenden Seite im Block.
Walter-Rathenau-Straße: Zwischen dem Gebäude links, mit Küche und Speiseräumen im Erdgeschoss sowie Bekleidungskammer für den Stab und dem größeren Gebäude dahinter, nur zum Teil durch den Divisionsstab genutzt, befand sich später der Kdl für Personen und Fahrzeuge zum Divisionsstab in der „Kurt-Bürger-Kaserne“.
Taktische Fahrzeugkennung an der Technik:
NB-8: Links eine ältere Kennung im Divisionsrahmen. Mitte: Im Rahmen des MB-V die Kennung für KFZ, rechts die für die Panzertechnik.
Der Divisionsstab nutzte nur Technik des Nachrichtenbataillons 8 (oben) und der Stabskompanie 8 (unten).
SK-8: Kennung nur für KFZ. Die Stabskompanie 8 verfügte nicht über gepanzerte Technik.
Zu den ersten Leitern Pionierdienst der 8. MSD gehörten u. a. Oberstleutnant Hans Dohle, über den bisher leider keine Bilder und nähere Angaben vorliegen, Willi Lenz sowie Major Martin Baumgart.
Oberstleutnant Willi Lenz, Leiter Pionierdienst von 1962 oder 63 bis 07/1965, auf einem Schwimmwagen BAW im Kleinen Jasmunder Bodden(stehend).
Oberstleutnant a. D. Willi Lenz am 11. Juni 2004 beim 7. zentralen Pioniertreffen in Schwerin, vital im Gespräch mit anderen Teilnehmern des Treffens.
Major Martin Baumgart
Oberstleutnant Gottfried Schulze, Leiter Pionierdienst der 8. MSD von 07/1965 bis 31. 08.1968.
1965/66; Pioniere der 8. MSD:
Sitzend: Major Gerhard Rehfeld, Oberoffizier operative Arbeit beim Leiter Pionierdienst der 8. MSD und Oberstleutnant Gottfried Schulze, Leiter Pionierdienst der 8. MSD.
Stehend: Hauptmann Kurt Pöpplow, Offizier Pionierdienst MSR-28; Hauptmann Gerhard Huscher, StKTA PiB-8; Major Horst Bading, Offz. Pionierdienst PR-8; Hauptmann Dietrich Biewald, Offizier Pionierdienst MSR-29; Major Kurt Stütze, StKA PiB-8.
Oberstleutnant Gerhard Rehfeld, Oberoffizier operative Arbeit beim Leiter Pionierdienst der 8. MSD (1. von rechts), mit Adolf Schwaß, StKPA PiB-8 (2. v. r.); Ulli Stroede, K-PiB-8 (3. v. r.) sowie Hubert Wrobel, Offz. Panzertechnik im PiB-8 (4. v. r.) und später als Oberst, StKTA der 8. MSD.
Oberstleutnant Kurt Lemke wird nach erfolgreicher Absolvierung des Tiefbaustudiums an der Ing.-Schule für Energiewirtschaft „Dr. Robert Mayer“ Zittau, als Leiter Pionierdienst gemeinsam mit Major Dietrich Biewald als sein Oberoffizier Operative Arbeit zur 8. MSD versetzt. Oberstleutnant Lemke wirkte als Leiter Pionierdienst/Leiter der Unterabteilung Pionierwesen der 8. MSD von 01.09.1968 bis 31.10.1978. Danach bekleidete er die Funktion des Leiters Pionierwesen im Wehrbezirkskommando Schwerin.
Bild rechts, mit der Urkunde als Bauingenieur in der Hand: Erster von links: Oberstleutnant Kurt Lemke. Dritter von rechts: Major Dietrich Biewald, Oberoffizier operative Arbeit in der UA Pi-Wesen von 01.09. 1968 bis 31.10. 1978.
Die Ausbildungsgruppe des Leiters Pi-Wesen zu Gast im Pionierbataillon 8.
Von links: Major Klaube, OO PiW MSR- 27; Osl. Biewald, OO op. Arb. der UA Pi-Wesen 8. MSD; Major Elsner, OO PiW FRR-8; Osl. Pöpplow, Kdr.-PiB-8; Hptm. Taube, OO PiW PR-8; Major Fedrau, OO PiW MSR-28; Major Stütze, OO PiW MSR-29; StFw. Mädlin und Hptm. Ullrich vom PiB-8.
Oberstlteutnant Kurt Lemke, Leiter Pionierwesen der 8. MSD (jeweils 3. von links) bei der Organisation der Pioniersicherstellung des Seelandetrainings von Landungsschiffen der Volksmarine mit Hilfe der Übersetzeinheiten des Pionierbataillons 8.
Vor dem Kettenschwimmwagen PTS-M:
Oberstleutnant Kurt Lemke, Leiter Pionierwesen der 8. MSD (2. von rechts; ) bei der Organisation der Pioniersicherstellung des Seelandetrainings von Landungsschiffen der Volksmarine mit Hilfe der Übersetzeinheiten des PiB-8.
Mit dabei: Major Arno Treppner, Stellvertreter des Kommandeurs für Ausbildung des Pionierbataillons 8 (2. Von links) und Hptm. Peter Kassner, Offizier Panzertechnik des Pionierbataillons 8 (4. von links).
Li.: Oberstleutnant Hans-Jürgen Stroht mit Oberstleutnant Detlef Koch.
Als Major bekleidete H-J. Stroht viele Jahre die Funktion des Offiziers Pionierversorgung in der Unterabteilung Pionierwesen, die er dann vor Übernahme der Funktion als Stabskommandant an Hauptmann Jochen Schmidt (rechts) übergab.
Als Stabskommandant war Oberstleutnant Stroht dann u. a. für die Sicherheit des Stabes in der Feldführung verantwortlich.
Im Verlauf des Jahres gab es immer wiederkehrend wochenlange Ausbildungsmaßnahmen unter der Führung einer Operativen Gruppe der Division. Meist leitete sie der Stellvertreter für Ausbildung, beispielsweise bei der Komplexausbildung von MSB/PB auf dem TÜP Klietz oder der Stellvertreter für Technik und Ausrüstung bei der Unterwasserfahrausbildung der Panzer (UF) bei Kehnert an der Elbe. Ein Offizier der Unterabteilung Pionierwesen gehörte stets dazu, zumal Pionierkräfte und –mittel ebenfalls eingesetzt wurden.
Bei einer Einweisung im Stab der 8. MSD. Am Tisch vorn rechts: Osl. Jochen Schmidt, Oberoffizier Operative Arbeit der UA Pionierwesen.
Eine Operative Gruppe für die UF: u. a. vier Offz. der UA Panzertechnik der Division. 2. v. r. Pi-Offz Major Strutz.
Falls die Kräfte und Mittel der Divisionspioniere für besondere Aufgaben der Pioniersicherstellung nicht ausreichten, unterstützte der Chef Pionierwesen des MB-V mit seinen Mitteln, so vor allem beim Übersetzen über die Elbe. Für den Leiter Pionierwesen der Division blieb dann, dies in seinen Plan der Pioniersicherstellung einzuordnen. Die wohl größte Unterstützung erhielt die Division bei der Truppenübung „Sojus 81".
Während der Übung führte die Elbe extremes Hochwasser. Fast wie ein kleiner Meeresarm wälzte sich der Fluss außerhalb seines üblichen Bettes durch die trübe Landschaft und bescherte den Pionieren eine besondere Bewährungsprobe. Um die Elbe dennoch überwinden zu können, zog der Chef Pionierwesen mehrere Pontontruppenteile und -einheiten zusammen. Das Pontonregiment 5, verstärkt durch ein Pontonbataillon des PoR-3 sowie die PoK des PiB-1 und PiB-9, bauten über die 870 m breite Elbe eine Pontonbrücke von 540 Metern Länge und das bei einer Stromgeschwindigkeit von über 2 m/Sekunde.
Die 8. MSD konnte übersetzen!
Die Brücke wird eingeschwommen.
Dritter von rechts: Der Kompaniechef der Pontonkompanie des PiB-1, Eduard Weber, später StKSC und letzter Kommandeur des PiB-8
Die Brücke steht! Das Übersetzen kann beginnen.
Stromanker und gegen den Strom drückende Bugsieboote können nicht verhindern, dass die Brücke infolge der Stromgeschwindigkeit „durchhängt“.
Vom 01.11. 1978 bis zum 28. 02. 1986 übernahm Oberstleutnant Dietrich Biewald die Dienststellung des Leiters der Unterabteilung...