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E-Book

Potentiale des One-to-One Marketing für den E-Commerce

AutorJan-Thomas Nielsen
VerlagExamicus Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl104 Seiten
ISBN9783656982272
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, Note: 2.3, Fachhochschule Flensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Internet findet immer mehr Einzug in das Leben der Menschen. Es bietet ihnen die Möglichkeit, sich umfassend (über Produkte und Hersteller) zu informieren und miteinander zu kommunizieren. Der E-Commerce, also die 'elektronisch realisierte Anbahnung, Aushandlung, Abwicklung und Pflege von Markttransaktionen zwischen Wirtschaftssubjekten ', wird von Verbrauchern immer mehr angenommen. Sie nutzen den E-Commerce u.a., um z.B. (ausgefallene) Geschenke, Bücher, CDs zu kaufen, um an Online-Versteigerungen teilnehmen, ihre Bankgeschäfte zu erledigen oder um Aktien zu handeln. Dabei stehen für die Verbraucher unter anderem diese (später noch ausführlicher behandelten) Punkte im Vordergrund: -Bequemlichkeit: sie müssen ihr Haus nicht verlassen, um das Produkt bzw. die Dienstleistung zu suchen und zu kaufen bzw. in Anspruch zu nehmen; spezifischer ausgedrückt kann gesagt werden, dass der Ort, also die physische Verfügbarkeit des Produktes in einem Laden (vor Ort) an Bedeutung verliert. Für Güter des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel u.ä. ist die unmittelbare Verfügbarkeit und schnelle Beschaffungsmöglichkeit natürlich weiterhin sehr wichtig. Inwiefern der E-Commerce auch dieses Kriterium erfüllen kann bzw. welche Möglichkeiten sich hier durch ihn eröffnen wird im Laufe dieser Diplomarbeit nur äußerst kurz behandelt. -Schnelligkeit (des Auswahl- und Bestellprozesses): der Faktor Zeit verliert bei Kundenaktivitäten im E-Commerce im Gegensatz zum 'normalen' Einkauf an Bedeutung. Beim 'normalen' Einkauf gehören zeitaufwendige Dinge wie Anfahrt, Parkplatzsuche, Suche des richtigen Geschäfts (das die/den gewünschten Artikel führt), Suche des Artikels im Geschäft selber, Abfahrt und Parkplatzsuche vor der Haustür (dieses Problem dürfte wohl eher in Städten anzutreffen sein) zum Einkaufen dazu. Möglicherweise müssen diese Schritte noch mehrmals vollzogen werden, wenn sich die Einkäufe über mehrere, weit auseinanderliegende Geschäfte erstreckt. Der E-Commerce hingegen bietet den Kunden die Möglichkeit, sich - bequem in der wohligen Atmosphäre ihres Zuhauses - über die verschiedenen Produkte und Dienstleistungen von verschiedenen Anbietern zu informieren und sie einfach per Mausklick zu bestellen (sind mehrere Geschäfte in einer Shopping-Mall zusammengefasst, so können auch alle Sendungen zu einer einzigen gebündelt werden).

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Leseprobe

3. Status Quo E-Commerce

 

Bevor im Hauptkapitel vier dieser Diplomarbeit die Potentiale des One-to-One Marketing für den E-Commerce erläutert werden, soll in diesem Kapitel zunächst der E-Commerce kurz beleuchtet werden. Unter E-Commerce soll im folgenden die „elektronisch realisierte Anbahnung, Aushandlung, Abwicklung und Pflege von Markttransaktionen zwischen Wirtschaftssubjekten“[125] verstanden werden. Grundsätzlich kann der E-Commerce in zwei Bereiche eingeteilt werden: den B2B (Business-toBuisness = Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen) und den B2C (Business-to-Consumer = Geschäftsverkehr zwischen Anbieter und Endverbraucher).

 

Andere Bereiche wie z.B. der Consumer-to-Consumer-Bereich (C2C; Handelsbeziehungen zwischen Privatleuten; ein bekannter Anbieter ist das Online-Auktionshaus eBay) oder der Consumer-toBusiness-Bereich (C2B; Transaktionen zwischen Konsumenten und Unternehmen, wobei die Initiative vom Konsumenten ausgeht) sollen hier keine Erwähnung finden.

 

Einer allgemeinen Betrachtung zur wirtschaftlichen Bedeutung und Entwicklung des E-Commerce folgen spezifische Betrachtungen der wirtschaftlichen Bedeutung der Bereiche B2B und B2C. Der E-Commerce soll in diesem Kapitel aber keineswegs nur auf Prognosen und Zahlen gestützt behandelt werden. Ausführungen zur Betrachtung des E-Commerce aus Verbraucher- und Unternehmenssicht sollen dem Leser ein besseres Bild bezüglich der derzeitigen Stärken und Schwächen des E-Commerce bieten.

 

Dieses Kapitel soll den Leser zum einen über den E-Commerce und seine derzeitigen Probleme informieren und zum anderen – zusammen mit Kapitel zwei – als Grundlage der Erörterungen in Kapitel vier dienen.

 

3.1 Derzeitige wirtschaftliche Lage des E-Commerce

 

Eine Betrachtung der weltweiten E-Commerce-Umsätze zeichnet ein positives Bild von der wirtschaftlichen Lage des E-Commerce. In Abbildung 2 auf der nächsten Seite kann der Leser aus der Entwicklung der Umsätze bis zum Jahre 1999 und aus der Prognose bis zum Jahre 2002 ein exponentielles Wachstum erkennen.

 

 

Abbildung 2: E-Commerce-Umsätze weltweit in Mrd. US$[126]

 

Dieser Prognose von Deloitte Research zufolge werden also im Jahr 2002 weltweit über 1,2 Billionen US$ im E-Commerce erwirtschaftet. Die Forrester Research Group prognostizierte im Jahre 1999 die Entwicklung der B2B- und B2C-Umsätze in Europa ebenfalls als positiv bzw. steigend. Es werden Umsatzzuwächse von jährlich mehr als 100% prognostiziert (siehe Abbildung 3).

 

 

Abbildung 3: B2B- und B2C-Umsätze in Europa in Mrd. EURO[127]

 

Aus dieser Grafik wird ersichtlich, dass der B2B-Bereich einen hohen Anteil am E-Commerce-Umsatz in Europa hat. Die für das Jahr 2004 in Gesamteuropa getätigten E-Commerce-Umsätze von ca. 1.550 Mrd. Euro entsprechen einem Anteil von 6,3% am gesamteuropäischen Handel.

 

In einer weiteren Prognose der E-Commerce-Umsätze in ausgewählten europäischen Ländern für das Jahr 2004[128] wird Deutschland gemäß der Forrester Research Group spätestens zu diesem Zeitpunkt die führende Position in West-Europa einnehmen (siehe Abbildung 4). Die für das Jahr 2004 in Deutschland prognostizierten E-Commerce-Umsätze von 406 Milliarden Euro entsprechen einem Anteil von 25% der für dieses Jahr erwarteten gesamteuropäischen Umsätze im E-Commerce (ca. 1.550 Mrd. Euro, vgl. Abbildung 3). Laut Forrester wird der in Deutschland getätigte E-Commerce-Umsatz im Jahre 2004 etwa 6,7% des Gesamthandelsaufkommens der Bundesrepublik ausmachen.

 

 

Abbildung 4: E-Commerce-Umsätze in ausgewählten europäischen Ländern in 2004 (in Mrd. EURO)[129]

 

Aus all diesen Betrachtungen wird ersichtlich, dass die wirtschaftliche Bedeutung des E-Commerce zunimmt, obgleich der Anteil am gesamteuropäischen Handel mit 6,3% bzw. der Anteil der deutschen E-Commerce-Umsätze am deutschen Handelsaufkommen mit 6,7% noch relativ gering ist.

 

3.1.1 Wirtschaftliche Bedeutung des B2B-Bereichs

 

Wie bereits in Abbildung 3 zu erkennen war, hat der B2B-Bereich einen großen Anteil am Gesamtumsatz im E-Commerce. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Abwicklung von Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen mit Hilfe elektronischer Systeme eine längere Geschichte aufweist als der B2C-Bereich. In Deutschland beispielsweise verfügte die Automobilindustrie bereits über langjährige Erfahrungen mit EDI (Electronic Data Interchange), einer Technologie die man als Vorläufer des Electronic Commerce bezeichnen kann[130] und dies noch bevor der Konsument die Einkaufmöglichkeiten des Internet entdeckte bzw. dort Angebote für ihn kreiert wurden. Für Unternehmen bedeutet die Abwicklung von Geschäften mit anderen Unternehmen über das Internet ein enormes Kosteneinsparpotential. Die Dimensionen Raum und Zeit spielen bei der Suche nach passenden Angeboten bzw. beim Anbieten von Leistungen seitens des Unternehmens fast keine Rolle mehr. In Windeseile sind ein passender Zulieferer oder ein Zwischenhändler gefunden und per E-Mail oder Telefon kontaktiert. Es entfällt die lästige und aufwendige physische Suche nach geeigneten Geschäftspartner. Das Ordern von Waren gestaltet sich über das Internet somit auch bequemer. Ein Klick genügt, um die Ware zu bestellen.

 

Auch die Analysten sind sich in dem Punkt einig, dass B2B im Vergleich mit B2C (vergleiche dazu Abbildung 3) der Bereich mit den besten Zukunftsaussichten ist (siehe Abbildung 5; Prognose der Gartner Group aus dem Jahre 2001).

 

 

Abbildung 5: B2B E-Commerce Umsätze weltweit in Mrd. US$[131]

 

Die Analysten der Gartner Group schraubten ihre optimistischen Prognosen jüngst ein Stück weit zurück[132]. Als ein Grund hierfür wird der mangelhafte Erfolge vieler elektronischer Marktplätze angenommen[133]. Forrester Research fand vor kurzem bei einer Umfrage unter 1.750 befragten Unternehmen, die bei europäischen B2B-Marktplätzen gelistet waren, heraus, dass gerade einmal 88 (5 Prozent) dort auch tatsächlich bereits schon Waren oder Dienstleistungen gehandelt haben[134]. Abbildung 6 auf der nächsten Seite zeigt, dass die meisten Unternehmen in Zukunft auf gerade einmal 1 bis 2 Marktplätzen aktiv werden wollen.

 

 

Abbildung 6: Wie viele Internet-Marktplätze wollen Sie in Zukunft nutzen?[135]

 

Laut Forrester Research werden in den nächsten Jahren neun von zehn aller unabhängigen B2B-Marktplätze scheitern[136]. Die derzeitige Gesamtzahl von 1.000 B2B-Marktplätzen wird gemäß Forrester innerhalb der nächsten drei Jahre auf 50 schrumpfen, wobei dies nicht zu Lasten der trotz dessen als weiter wachsend prognostizierten Umsätze gehe, sondern die Umsätze vielmehr auf weniger Schultern verteilt werden[137].

 

Eine Betrachtung der B2B-Umsätze nach Regionen ergibt gemäß einer Untersuchung der Gartner Group aus dem Jahre 2001 eine Abnahme des Marktanteils von Marktführer Nordamerika von 52,23% im Jahre 2001 auf 42,35% im Jahre 2005. Nutznießer dieser Prognose wären dabei vor allem sowohl der asiatische/pazifische Raum als auch die unter Sonstigen zusammengefassten Länder[138] (siehe Abbildung 7).

 

 

Abbildung 7: B2B Umsätze nach Regionen in Mrd US$[139]

 

Folgende Übersicht über die prozentuale Marktanteilsentwicklung gemäß Abbildung 7 verdeutlicht diese Aussage.

 

 

Während Nordamerikas Marktanteil im Jahre 2001 noch 52,23% beträgt und im Jahre 2005 um 9,98% auf 42, 35% zurückgehen wird, steigen die Marktanteil des asiatischen/pazifischen Raumes in diesem Zeitraum um 4,3% auf 28.24% und die der Sonstigen um 6,4% auf 9,41%. Europa verliert gegenüber dem Jahr 2001 0,46% und hat somit im Jahre 2005 einen Marktanteil von 20%. Neben dem „Einbruch“ des Marktführers Nordamerika in dieser Prognose ist zudem noch interessant, dass Europa im internationalen Vergleich mit dem asiatischen/pazifischen Raum und den Sonstigen noch mehr an Boden verliert. Betrug der Abstand zwischen Europa und dem asiatischen/pazifischen Raum im Jahre 2001 noch 3,48% zugunsten des asiatischen/pazifischen Raums, so wird dieser Abstand im Jahre 2005 auf 8,24% anwachsen. Im Vergleich mit den Sonstigen verringert sich der Abstand zwischen ihnen und Europa. Hatte Europa im Jahr 2001 noch einen Vorsprung gegenüber den Sonstigen von 17,09%, so wird dieser im Jahre 2005 auf 10,59% schmelzen.

 

Es sollte ersichtlich geworden sein, dass der B2B der wirtschaftlich wichtigste Bereich innerhalb des E-Commerce ist. Im Rahmen eines internationalen Vergleichs ist Nordamerika zwar immer noch Marktführer, wird aber in der Zukunft an Boden zugunsten des asiatischen/pazifischen Raums und der Sonstigen verlieren.

 

3.1.2 Wirtschaftliche Bedeutung des B2C-Bereichs

 

Trotz...

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