Einleitung
Kapitel 1
Regelmäßig trainieren: Wie oft haben Sie den Vorsatz schon gefasst, begeistert angefangen – und nach drei Wochen wieder aufgegeben? Oft? Dann war es einfach nicht das richtige Training für Sie. Denn gutes Training muss Spaß machen und schnell Erfolge zeigen.
Sie sind jung, schön, schlank, fit und möchten es möglichst lange bleiben? Nichts einfacher als das – wenn Sie dem Körper geben, was er braucht.
Sie tragen Ihrem Körper und Ihrer Gesundheit Sorge, und trotzdem sind Sie mit Ihrer Fitness nicht zufrieden? Das ist ziemlich einfach zu verändern, wenn Sie verstehen, was Ihr Körper braucht – und es ihm auch geben.
Sie sind eine faule Socke und möchten nur das absolute Minimum für die Fitness tun? Geben Sie dem Körper wenigstens das, was er braucht: das Beste.
Muskelverspannungen hier, Nervenzucken da, Kraftlosigkeit dort? Ab hier wird es anspruchsvoller, jedoch in relativ kurzer Zeit zu erreichen – wenn Sie verstehen, was Ihr Körper wirklich braucht – und es ihm geben. Regelmäßig.
Ihre Folgeschäden der Fehlhaltung beeinträchtigen Ihren Alltag bereits? Arthrose an einem oder mehreren Gelenken, schief stehendes Becken, verkrümmte Wirbelsäule, beginnende Buckelbildung? Beschädigte Bandscheiben, verrutschte Wirbel, verzogene Schultern, schmerzende Handgelenke?
Nicht verzagen, Sie halten das richtige Buch in Ihren Händen. Sie erfahren, wie Sie mit den Knochen zu denken lernen. (Mit den Knochen denken, richtig. Ich komme darauf zurück.)
Sie sagen: „Ich trainiere doch schon! Regelmäßig!“
Sind die Resultate Ihres Trainings so, wie Sie es sich wünschen? Prima. Buch weiterschenken.
Falls nicht: Sie sind nicht allein. Sätze wie die folgenden höre ich fast täglich:
„Ich mache doch dreimal pro Woche Gymnastik, meine Figur verbessert sich nicht.“ „Ich bewege mich regelmäßig, und trotzdem habe ich diese schmerzhafte Arthrose im Knie.“
„Ich mache so viel Gymnastik, und trotzdem ist mein Bauch dick.“
„Wenn nur meine X-Beine nicht wären, dann könnte ich auch besser laufen.“
„Bei uns liegen deformierte Füße in der Familie. Alle Frauen haben Hallux valgus.“
„Bei uns liegen die O-Beine in der Familie, mein Vater hat sie, der Großvater hatte sie.“ „Ich absolviere 100 Liegestütze jeden Tag, und trotzdem habe ich einen Bandscheibenschaden zwischen zwei Lendenwirbeln.“
Ich könnte diese Trotzdem- und Darum-Liste unendlich verlängern. Bestimmt hätten Sie einige Überzeugungen beizutragen.
Wie reagieren Sie auf meine Überzeugung: Fehlhaltungen sind selbst gemacht? Vererbt werden sie allenfalls durch Imitation. Sie machen den Vater nach und der Vater machte den Großvater nach. Sie gehen wie die große Schwester, die geht wie die Mutter, die ging wie die Großmutter. Einfach nur gespiegelt.
Ich habe in meinem Leben immer schon viel Sport gemacht, doch nichts ist für mich vergleichbar mit der CANTIENICA®- Methode. Sie ist das effektivste Training, das ich je kennengelernt habe. Mein Körper ist schlanker, straffer und kräftiger geworden. Faszinierend ist die Erfahrung, dass der neu erlangte Halt in meiner Körpermitte mir Kraft und Halt in vielen anderen Bereichen gibt.
Claudia Brignola
http://cantienica-studio-mitte.de/kontakt/team/
Sie alle „machen“ etwas aus Gewohnheit. Oder einfach, weil Sie es nicht besser wissen.
Auch meine Überzeugung, und zwar aus mittlerweile über 20 Jahren Erfahrung: Fehlhaltung kann verändert werden. Schnell. Sicher. Nachhaltig. Entscheidend ist die Qualität dessen, was Sie tun.
Ich kann mir die große Klappe leisten: Ich litt von klein auf unter einer sehr krummen Wirbelsäule, in der Fachsprache heißt das Skoliose. Die Ärzte sagten, die Skoliose sei angeboren. Die Eltern glaubten es. Die Lehrer glaubten es. Also glaubte ich es auch. War halt so. Ich wuchs in einer Zeit auf, in der viele Kinder noch vernachlässigt wurden. Niemand kümmerte sich um mein Krummsein. Auch nicht um meinen Hörschaden, der für meinen Sprachfehler und das zeitweilige Stottern verantwortlich war. Ein gründlich missratenes Kind. Kann schon vorkommen unter sechs Geschwistern.
Im Rückblick war diese Vernachlässigung ein Glück. Denn wäre ich wie einige andere, die ich damals selbstverständlich sehr darum beneidete, in ein Korsett gesteckt worden, so wäre die Krümmung quasi einbetoniert, und ich bezweifle, dass mir gelungen wäre, was mir gelang: die Begradigung der Wirbelsäule, die Ausrichtung des Beckens, die Veränderung des Brustkorbes. Der Kopf steht höchstens zeitweise schief, wenn ich nicht aufmerksam bin. Die Beine sind gerade. Sogar die Zähne mäßigten ihren Wildwuchs. Die Schultern stehen gut, und in meine „neuen“ Schlüsselbeine bin ich nachgerade vernarrt, so hoch und gerade verlaufen sie. Die Gelenke sind allesamt wie neu, wo Knorpel durch Reibung abgetragen waren und Knochen zerfressen, hat sich alles erneuert und regeneriert.
Weil ich überzeugt bin, was ich kann, kann jede und jeder, bündelte ich meine Körperforschung zu einem System, das jeder, der es will, jede, die es will, erlernen kann. Diese Einstellung, „ich kann das“, ist wichtig. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie wissen, dass Sie das alles schon einmal konnten – in der Kindheit. Sie bewegten sich frei und gern und oft und mit jeder Körperzelle. Sie waren beweglich und hatten Kraft. Sie schlugen Purzelbäume, einfach nur aus Lust am Purzelbaum. Sie kletterten grundlos auf Bäume. Sie sprangen vom Sprungbrett ins Wasser. Nur, weil es Freude machte. Und wenn Sie hinfielen, standen Sie wieder auf. Sie hüpften über Gummis, stoben Bällen nach, veranstalteten Wettrennen. Aus reiner Bewegungsfreude.
Irgendwann ging diese kreatürliche Bewegungsfreude verloren. Die Kopfarbeit wurde wichtig. Lernen. Schule. Auf starren Stühlen in stieren Schulzimmern. Die Bewegungsfreude musste sich dem Stundenplan unterordnen. Donnerstag von zwei bis vier. Der Körper war zum Stillsitzen verdammt, und irgendwann wurde ihm das Stillsitzen zur Gewohnheit.
Nun erinnern Sie sich an die Zeit vor dieser Gewohnheit. An die Zeit als Kind. Sie liebten Bewegung. Sie konnten gar nicht genug davon kriegen. Diesen paradiesischen Zustand kann „Das Powertraining mit Tigerfeeling“ wiederbringen: Sie werden sich so beweglich und leicht und jung fühlen, dass Sie gar nicht anders können. Die Kraft, die Beweglichkeit und die Resilienz werden Sie „automatisch“ in Bewegung setzen. Egal, ob Sie mit dem neu-kindlichen Körper schwimmen, laufen, tanzen, Rad fahren, Ski fahren, Tennis, Golf oder Fußball spielen: Ihr Körper wird danach lechzen. Er wird Sie aus dem Sessel treiben. So, wie er anmeldet, dass er Hunger, Durst oder Schlafbedarf hat, so wird er Ihnen sagen:„Bewege mich!“
Bis zu diesem Punkt, an dem Ihr Körper wieder zum Selbstläufer wird, brauchen Sie Disziplin. Es braucht liebevolle Disziplin, um die Gewohnheiten neu zu programmieren.
Am einfachsten ist die Neuprogrammierung, wenn Sie die Prinzipien des Trainings sofort in Ihren Alltag übernehmen. Vor dem Aufstehen im Bett den Körper aufspannen. Beim Zähneputzen den Rücken dehnen und die Rumpfmuskeln trainieren. Aufgerichtet Zeitung lesen. Bewusst sitzen auf dem Weg zur Arbeit, egal ob im Auto, in der Bahn oder auf dem Fahrrad. Den Arbeitsplatz so einrichten, dass Sie sich wohlfühlen. Im Büro einen Hocker wählen, der Sie so sitzen lässt, wie Sie es mit den folgenden Übungen lernen. Das Pult so wählen, dass Sie es zum Stehpult umfunktionieren können. Wenn Sie während der Arbeit viel stehen, achten Sie darauf, dass Sie die Fußhaltung, die Ausrichtung der Beinachse, die Aufspannung der Wirbelsäule und die Position des Kopfes aus dem Training übernehmen.
„Das Powertraining mit Tigerfeeling“ zeigt Ihnen, wie Sie mit minimalem Aufwand das Maximum aus Ihrem Körper holen. Das Maximum an Leichtigkeit, Spannkraft, Beweglichkeit, Kraft und – Schönheit. Falls Sie sich zum ersten Mal mit Tigerfeeling beschäftigen und sich vom anspruchsvollen Programm in diesem Buch überfordert fühlen: Es gibt zwei Tigerfeeling-Bücher zum sanften Einstieg, „Tigerfeeling – Das perfekte Beckenbodentraining für sie und ihn“,„Tigerfeeling – Das Rückenprogramm“. Oder Sie absolvieren einen Grundkurs bei einem der CANTIENICA®-Anbieter/innen und machen anschließend mit „Power mit Tigerfeeling“ weiter. Die Adressen aller Anbieter /innen (inzwischen in 16 Ländern), die regelmäßig Weiterbildungen absolvieren und sich der CANTIENICA®-Qualität verpflichten, finden Sie hier:
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Ich bin Krankenschwester, habe eine dreijährige Ausbildung in der Grinberg-Methode, arbeite seit 2008 selbstständig und bin seit 2015 CANTIENICA®-Trainerin. Ich habe drei Kinder (17, 9 und 2...