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Präventive Bonusprogramme

Auf dem Weg zur Überwindung des Präventionsdilemmas

AutorViviane Scherenberg, Wolfgang Greiner
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl175 Seiten
ISBN9783456946030
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis30,99 EUR

Wie können Bonusprogramme zum gesundheitsbewussten Verhalten der Bevölkerung beitragen?

Anreizsysteme zur Verhaltenssteuerung sind bei Krankenkassen beliebt, weil sie das ökonomische Interesse der Kundenbindung mit dem gesetzlichen Auftrag verbinden, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Theoretisch können sie auch zur Überwindung des Präventionsdilemmas beitragen – aber nur, wenn sie so zielgruppengerecht gestaltet sind, dass die Wirkungen auf Risikogruppen die Mitnahmeeffekte bei den «guten Risiken» überschreiten. Dieses Buch beschreibt anhand von 157 Krankenkassen-Bonusprogrammen die Ausgestaltungsmöglichkeiten derartiger Anreize. Es analysiert die komplexen Wirkungsmechanismen der (neuen) präventiven Anreizprogramme und deckt so die einzelnen motivationalen Stellhebel auf. Daraus lassen sich konkrete Hinweise zur Konzeption und Umsetzung von Bonusprogrammen auf der Basis moderner Erkenntnisse des Dialog- und Beziehungsmanagements ableiten.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis und Vorwort
  2. 1 Einleitung
  3. 2 Grundlagen und theoretischer Bezugsrahmen
  4. 3 Stand der Forschung
  5. 4 Bestandsaufnahme und Analyse aktueller Bonusprogramme
  6. 5 Einflussgrößen anreizorientierter Präventionsprogramme
  7. 6 Konzeptionierung und Optimierung präventiver Bonusprogramme
  8. 7 Empfehlungen zur Ausgestaltung präventiver Bonusprogramme
  9. 8 Quintessenz und Ausblick
  10. Anhang
  11. Literaturverzeichnis
  12. Abkürzungs- und Indexverzeichnis
Leseprobe

3 Stand der Forschung (S. 39-40)

In diesem Kapitel wird ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung gegeben. Auf Basis der Erkenntnisse ausgewählter Studien präventiver und kommerzieller Programme (Kapitel 3.1) wird der Forschungsbedarf und die Relevanz der Ergebnisse (Kapitel 3.2) für den weiteren Verlauf des Buches ermittelt.

3.1 Ausgewählte Studienergebnisse
Zur Identifikation ausgewählter Studienergebnisse rund um die Thematik „Bonusprogramme" wurde eine computerbasierte Literaturrecherche durchgeführt. Eine Schwierigkeit bei der Recherche betrifft die Schwerpunktsetzung der Studien. Bereits bei den Definitionen klafft das Begriffsverständnis der Studieninitiatoren auseinander. Dies führte zu einer Ausweitung der Suchbegriffe.114 Der überwiegende Teil der Studien rund um das Thema Anreizsteigerung und Bonusprogramme ist im Bereich des Personal- und Qualitätsmanagements angesiedelt. Studien, die sich mit der Anreizsetzung auf Patienten- bzw. Kundenebene beschäftigen, begrenzen sich stark. Eine weitere Schwierigkeit betrifft die Vergleichbarkeit der Studien, da eine Vielzahl von Effekten und Bedingungen auf die Wirkung von externen Anreizen Einfluss nehmen kann. Daher erfolgt eine gezielte Auswahl relevanter Studien in den nächsten beiden Kapiteln.

3.1.1 Forschungserkenntnisse präventiver Programme

Aktuell besteht bei gesundheitsbezogenen Bonusprogrammen ein großer Mangel an Studien, die geeignet wären, einen Erkenntnisgewinn abzuleiten. Entsprechend ist das Wissen über Anreizwirkungen sehr unbefriedigend. Anbieterorientierte Studien untersuchen Erfolgswirkungen von Bonusprogrammen, während sich nachfrageorientierte Studien mit den Präferenzen potenzieller Nutzer auseinandersetzen. Bestehende Untersuchungen zu präventiven Bonusprogrammen beschränken sich derzeit in erster Linie auf Teilnehmerraten, Teilnehmercharakteristika und Präferenzen potenzieller Mitglieder. Prinzipiell scheint die Bevölkerung Bonusprogrammen positiv gegenüberzustehen. Das wissenschaftliche Institut der AOK (WidO) ermittelte in einer Umfrage, dass mehr als die Hälfte der (befragten) GKV-Versicherten (54,3 %) grundsätzlich Bonusprogrammen offen gegenüberstehen.115 Die Haltung der Befragten korrelierte sowohl mit dem Alter, als auch mit dem Bildungsstand und dem Gesundheitszustand. Während das Interesse der Probanden mit abnehmender Schulbildung zunimmt, sinkt das Interesse mit zunehmendem Alter. Versicherte, die ihren eigenen Gesundheitszustand eher schlecht einschätzen, sind an Bonusprogrammen wiederum weniger interessiert (48,8 %).116 Erste Auswertungen des Bonusprogramms „Smile Konto" der Gmünder Ersatzkasse (GEK) können die Ergebnisse der auf Selbstauskünften basierenden WIdO-Studie gemäß Abbildung 3-1 allerdings nur in Teilbereichen bestätigen.

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis8
Vorwort12
1 Einleitung14
2 Grundlagen und theoretischer Bezugsrahmen18
2.1 Grundlegende Vorbemerkungen18
2.2 Ökonomische Vorbemerkungen23
2.3 Verhaltenswissenschaftliche Vorbemerkungen29
2.4 Strukturelle Vorbemerkungen35
2.5 Zwischenergebnis: Eignung präventiver Bonusprogramme39
3 Stand der Forschung42
3.1 Ausgewählte Studienergebnisse42
3.2 Zwischenergebnis: Relevanz der Ergebnisse und Forschungsbedarf48
4 Bestandsaufnahme und Analyse aktueller Bonusprogramme52
4.1 Methodischer Hintergrund der Analyse52
4.2 Analyse der Gestaltungselemente von Bonusprogrammen56
4.3 Zwischenergebnis: Zusammenfassung gewonnener Erkenntnisse80
5 Einflussgrößen anreizorientierter Präventionsprogramme84
5.1 Aspekte zur Gestaltung präventiver Bonusprogramme84
5.2 Bedingungen für nachhaltige Motivation und Eigenverantwortung89
5.3 Zwischenergebnis: Vision nachhaltiger Anreizorientierung92
6 Konzeptionierung und Optimierung präventiver Bonusprogramme94
6.1 Relationship Management als Grundlage nachhaltiger Gestaltung95
6.2 Positionierung, Konzeptionierung und Realisierung97
6.3 Zwischenergebnis: Close-Loop der Verhaltensänderung127
7 Empfehlungen zur Ausgestaltung präventiver Bonusprogramme128
8 Quintessenz und Ausblick134
Anhang142
Anhang 1: Eckdaten ausgewählter Untersuchungen143
Anhang 2: Übersicht über die empirische Vorgehensweise145
Anhang 3: Erhebungskriterien der quantitativen Analyse146
Anhang 4: Übersichtstabelle aktueller Bonifizierungskriterien148
Anhang 5: Übersichtstabelle aktueller Bonifizierungen150
Anhang 6: Übersichtstabelle des Teilnehmerbedarfs gegliedert nach Geschlecht und Alter152
Literaturverzeichnis154
Abkürzungsverzeichnis170
Indexverzeichnis172

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