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E-Book

Psychotherapie und Neurowissenschaften

Integration – Kritik – Zukunftsaussichten

VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl657 Seiten
ISBN9783456950471
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis57,99 EUR
Kritische Integration der Sichtweisen von Neurowissenschaften und etablierten psychotherapeutischen Verfahren

Die beeindruckenden Erkenntnisse der Neurowissenschaften ermöglichen einen vertieften Einblick in das Gehirn und beleuchten insbesondere zunehmend die Funktionsweise der Psychotherapie. Diese Entwicklung erweckt hohe Erwartungen auch bei praktisch tätigen Psychotherapeuten. Auf der anderen Seite mehren sich kritische Stimmen, die die Deutungskraft der «farbigen Bilder» skeptisch hinterfragen.
In diesem Spannungsfeld vermittelt dieses Buch einen Überblick über den aktuellen Dialog zwischen Psychotherapie und Neurowissenschaften. International anerkannte Experten stellen den Stand der bisherigen Forschung zu verschiedenen Psychotherapieverfahren vor und überprüfen die Ergebnisse im Hinblick auf ihre klinische Relevanz:
Wo liegen die erkenntnistheoretischen Gründe für unterschiedliche Sichtweisen von Psychotherapie und Neurowissenschaften?
Wie wirkt Psychotherapie auf neurobiologischer Ebene? Führen spezifische therapeutische Interventionen zu spezifischen Hirnveränderungen?
Können mittels neurowissenschaftlicher Befunde Voraussagen über die Wirksamkeit von Therapien bei bestimmten Störungsbildern oder im Einzelfall gemacht werden?
Welche therapeutischen Implikationen haben neurowissenschaftliche Erkenntnisse?

Das Handbuch schlägt eine Brücke und bietet eine Plattform kritischer Auseinandersetzungen um Psychotherapie und Neurowissenschaften. Es zeigt erste Ansätze der Umsetzung neurowissenschaftlicher Erkenntnisse in der Psychotherapie auf, befördert einen sachlich-nüchternen Umgang mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und endet mit einem Plädoyer für eine verantwortlich durchgeführte Neurowissenschaft, die ihre klinischen Folgewirkungen bedenkt.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt, Geleit- und Vorwort
  2. 1 Einleitung
  3. 2 Neurobiologische Grundlagen psychotherapeutischer Prozesse
  4. 3 Die Psychoanalyse aus Sicht der Hirnforschung
  5. 4 Möglichkeiten und Grenzen neurowissenschaftlicher Ansätze in der Psychiatrie: Eine neuropsychologische Perspektive
  6. 5 Das Menschenbild zwischen Hermeneutik und Naturalismus
  7. 6 Metaphern der Seele
  8. 7 Ich bin depressiv – Ich habe eine Depression: Überlegungen zum epistemischen, experientiellen und therapeutischen Gehalt solcher Gegenüberstellung
  9. 8 Evolution und Sozialorganisation
  10. 9 Prä- und postnatale Stresserfahrungen und Gehirnentwicklung
  11. 10 Beziehungserfahrungen, Bindung und seelische Gesundheit
  12. 11 Empathie: Wie können klinische Erfahrungen und Neurowissenschaften in Beziehung gesetzt werden?
  13. 12 Selbstwahrnehmung und Emotionsregulation
  14. 13 Endophänotypen in der psychiatrischen Forschung – Brückenschlag zwischen Genetik und Psychopathologie?
  15. 14 Belohnungssystem und Psychopathologie
  16. 15 Psychotherapie und Neuroökonomie
  17. 16 Das «Social Brain»
  18. 17 Die neuralen Korrelate von Psychotherapie
  19. 18 Emotion und Kognition bei depressiv Erkrankten
  20. 19 Stress und Depression
  21. 20 Neuronale Korrelate von Bindungsmustern bei depressiv Erkrankten
  22. 21 Neurobiologische Effekte der Psychotherapie depressiver Störungen
  23. 22 Früherkennung psychotischer und bipolarer Störungen
  24. 23 Bipolaritäten bei Schizophrenie
  25. 24 Neurobiologie und Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung
  26. 25 Neurobiologie und Psychotherapie der Angst- und Zwangsstörungen
  27. 26 Neurobiologie und Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung
  28. 27 Neurobiologie und Therapie der Insomnie
  29. 28 ADHS bei Erwachsenen
  30. 29 Neurobiologie und Psychotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
  31. 30 Psychopathologie und die Identität des Faches Psychiatrie
  32. 31 Individualisierte Experimente in der neurowissenschaftlichen Psychotherapieforschung
  33. 32 Tiermodelle und translationale Forschung bei der Depression
  34. 33 Neurowissenschaftlich basierte Therapie psychischer Störungen
  35. 34 Psychotherapie und Neurowissenschaften: Ein Blick in die Zukunft
  36. Autorenverzeichnis und Sachregister
Leseprobe
Allen Warnungen zum Trotz wurden diese Substantive immer wieder reifiziert, wodurch das psychoanalytische Es mit einer Fülle von Eigenschaften ausgestattet worden sei und «zum Homunkulus wurde». Trotz Freuds physikalistischer Sprache hätten ihn die anthropomorphisierenden Metaphern und sein Festhalten an der psychoanalytischen Untersuchungsmethode als einer rein tiefen-psychologischen Methode davor bewahrt, «dem substantivierten Es eine körperliche Substanz zu geben». Grundsätzlich seien theoriebildende Metaphern der Psychoanalyse von Metaphern in der therapeutischen Praxis zu unterscheiden. Der besondere Stellenwert der Metapher innerhalb des Kontextes von Psychoanalyse und psychoanalytischer Psychotherapie bestehe darin, dass durch das Einbringen einer Metapher ein gemeinsames – sprachliches, kontextbezogenes und kulturspezifisches – Hintergrundwissen aktiviert werde, das es PatientInnen und TherapeutInnen ermögliche, die spezifische Situation genauer zu explizieren und zu verstehen. So zeigte auch die empirische Psychotherapieforschung (anhand von Tonband-aufgezeichneten Stundenprotokollen), dass Therapeut und Patient im Unterschied zur Alltagskommunikation nicht der manifesten Bedeutung der metaphorischen Bilder verhaftet bleiben, sondern gemeinsam die latenten Bedeutungsgehalte, insbesondere auch die lebensgeschichtliche Bedeutung von Wörtern, Metaphern und Bildern herausarbeiten. Christian Scharfetter stellt Überlegungen an zum epistemischen, experientiellen und therapeutischen Gehalt der Gegenüberstellung: «Ich bin depressiv – Ich habe eine Depres sion». Er geht dabei aus von zwei kontrastierten Positionen des Subjektes, des «Ich-Selbst» zum eigenen Depressivsein: Mit der Aussage «Ich bin depressiv» wird das Depressivsein als – temporäre oder dauerhafte – Eigenschaft des eigenen Selbst erlebt. Mit der Aussage «Ich habe eine Depression» distanziert sich das erkennende Subjekt vom erkannten Objekt «Depression» (im Sinne einer «objektivierenden» Selbstund/oder Fremd-Diagnostik).

Ausgehend von der grundlegenden epistemologischen Unterscheidung von Erster-Person-, Zweiter-Personund Dritter-Person-Perspektive setzt sich Scharfetter insbesondere auch kritisch mit den impliziten Vorannahmen des jeweiligen Untersuchers auseinander, die auf unterschiedlichen erworbenen Schemata und Paradigmata (z.B. Kausalitätszuschreibungen statt Anerkennung von Korrelationen, Kulturrelativität von Normenvorstellungen) beruhen, gelegentlich als Doktrin übernommen werden und deren Kulturrelativität nicht bedacht oder hinterfragt wird. Im Hinblick auf die «mesokosmische» Alltagswirklichkeit hält Scharfetter die Anerkennung eines epistemischen Dualismus von Gehirn und Psyche für brauchbar und notwendig, um unzulängliche Prioritätensetzungen (z.B. «das Gehirn denkt, entscheidet, ist gestimmt ...») zu überwinden. Im Mittelpunkt steht dabei insbesondere auch die Frage der Erkenntnis und der Nähe des Erkennenden zum Erkannten: Die mit der Entwicklung von Kultur und Wissenschaften einhergehende Distanz von Subjekt und Objekt wirke sich dabei nicht zuletzt auch auf die Position des Ich-Selbst zum Depressivsein aus. Je besser der betroffene Mensch sich selbst kenne, um so eher sei er in der Lage, sein Depressivsein als zum Ich/Selbst gehörig – ego-synton – einzuschätzen. Somit ergeben sich zwei polare Positionen des Subjektes zum Depressivsein: Die Integration der Gestimmtheit als zum eigenen Wesen und zur individuellen Identität gehörig versus die Distanzierung des Depressivseins als fremdes Objekt.

Die solchermaßen skizzierte Polarität geht mit therapeutischen Implikationen einher: Sowohl Selbsthilfestrategien wie auch die Übernahme der Krankenrolle werden von der Einstellung zum Depressivsein mitbestimmt und sind abhängig von kulturellen Deutungen. Die Bereitschaft, leidvolle Lebensabschnitte (mit depressiver Verstimmung und Antriebsmangel) als Bestandteil individueller Lebenswirklichkeit zu akzeptieren, öffne das Subjekt für die integrierende Verarbeitung (Selbstakzeptanz inklusive Annehmen eigener Schwächen und Gefährdungen, Selbststeuerung und Selbstverfügung im Sinne eines Empowerments). Eine mitfühlend-verstehende-klärende Therapie könne schließlich auch zu einem «Lebenlernen» des Subjektes beitragen.

Paul Schmid-Hempel setzt sich zu Beginn des nächsten Kapitels («Zusammenhänge und Erklärungen») mit dem Zusammenhang von Evolution und Sozialverhalten in einer evolutionsbiologischen Perspektive auseinander. Er unterstreicht, dass die Vielfalt der Lebewesen und die teilweise erstaunlichen Anpassungsleistungen der Organismen an ihre Umwelt Resultat des Prozesses der Evolution durch natürliche Selektion (im Sinne Darwins) sind. Eine evolutionsbiologische Konstante des sozialen Lebens besteht dabei in der Balance zwischen Konflikt und Kooperation der jeweiligen Gruppenmitglieder. Enge Verwandtschaft erhöht die Wahrscheinlichkeit des Soziallebens, bestimmt dieses aber nicht ausschließlich. So kann insbesondere auch altruistisches Verhalten ohne Verwandtschaft evoluieren. In diesem «reziproken Altruismus» spielt Verwandtschaft keine direkte Rolle. Die große Bedeutung dieser evolutionsbiologischen Voraussetzungen der Entwicklung von Sozialverhalten trägt nicht zuletzt auch zu der Vermutung bei, dass diese Art des Altruismus und der Kooperation ein wesentlicher Grund für die Entwicklung des Bewusstseins im Laufe der Evolution gewesen sein könnte.

Schmid-Hempel streift die SoziobiologieDebatte, in deren Rahmen die Erkenntnisse zur Biologie sozialer Arten in ideologisierender Weise verzerrt wurden. Er unterstreicht, dass Sozialverhalten und Kooperation in der Folge überlappender Generationen die Tradierung von Informationen an die nächsten Generationen außerhalb der «klassischen Vererbung durch Gene» ermöglicht. Das Grunddilemma jeder Sozialorganisation bestehe in der notwendigen Balance zwischen Kooperation und Konflikt, die sich durch die gesamte belebte Welt und alle ihre Stufen hindurch ziehe. An dieser Stelle lässt sich auch an das Prinzip der Bipolarität denken, das auf verschiedene Weise konzeptualisiert wurde (vgl. den Beitrag von Strik und Müller in diesem Buch oder den Antagonismus von Autonomie und Abhängigkeit in der Schizophrenie bzw. das Dilemma von Selbstwerthaftigkeit und Objektwerthaftigkeit in der affektiven Psychose im Sinne von Mentzos, 2009).

Der evolutionsbiologische Exkurs von Schmid-Hempel unterstreicht, dass die Wirkungsweise der natürlichen Selektion nicht automatisch nur zu aggressiver Konkurrenz führt, sondern zu einem «filigranen Netzwerk sozialer Interaktionen». Im Hinblick auf die Konzeptualisierung komplexer Phänomene (wie z. B. Angst und Depression) ist es wichtig, das Bewusstsein offen zu halten für die evolutionsbiologische Dimension der Entwicklung sozialer Interaktionen.

Jörg Bock und Katharina Braun gehen dem Einfluss präund postnataler Stresserfahrungen auf die funktionelle Entwicklung des Gehirns nach. Auf der Grundlage tierexperimenteller Studien untersuchen sie die Frage, wie die Bildung und Reifung von Nervenzellen mit ihren komplexen synaptischen Verschaltungen von perinatalen Umwelteinflüssen, insbesondere präund postnatalen Stresserfahrungen, beeinflusst wird. Im Verlauf der funktionellen Hirnreifung sind für jede Hirnregion charakteristische «sensible» oder «kritische» Zeitfenster von Bedeutung. Erfahrungsinduzierte synaptische Veränderungen sind demnach nicht nur von der Qualität und Dauer der jeweiligen Erfahrungen abhängig, sondern insbesondere auch vom Zeitpunkt, an dem diese Erfahrungen gemacht werden. Akute und chronische Stresserfahrungen führen zu strukturellen neuronalen Veränderungen (z.B. Abnahme der Länge und Komplexität neuronaler Dendriten, Abnahme der Synapsendichte und gestörte Neuroneogenese) insbesondere in den Regionen des limbischen Systems und im Präfrontalkortex. Eine Phase verminderter Responsivität auf Stress («stress hyporesponsive period», SHRP) der HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren [hypothalamus pituitary adrenal] Achse) dient dabei offensichtlich dazu, das noch unreife Hirn in frühen Entwicklungsphasen vor den schädigenden Einflüssen hoher Konzentrationen an Stresshormonen zu schützen. Bei den beschriebenen Befunden zur erfahrungsgesteuerten synaptischen Reorganisation handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein allgemeines Entwicklungsprinzip bei Säugetieren.

Von herausragendem Interesse sind die geschilderten epigenetischen Mechanismen (d.h. stabile, erbliche Veränderungen der Genexpression, die nicht in der DNA-Sequenz selbst kodiert sind) als mögliche Ursache für stressinduzierte neuronale Fehlentwicklungen. Im Hinblick darauf, dass epigenetische Prozesse im Zusammenhang stehen mit neurodegenerativen Erkrankungen und verschiedenen psychiatrischen Störungen, eröffnet sich ein bedeutsames Forschungsfeld, nicht zuletzt auch hinsichtlich der Frage, ob und inwieweit die mit steigendem Lebensalter nachlassende Synapsenplastizität noch Korrekturmöglichkeiten eines durch frühe Stresserfahrungen fehlentwickelten neuronalen Netzwerks zulässt. Zahlreiche Befunde weisen darauf hin, dass z. B. mittels einer Behandlung mit Antidepressiva die stressinduzierte dendri tische Atrophie hippocampaler Neurone ausgeglichen werden kann. Kompensatorische Interventionen im Tierversuch (Handling der Jungtiere) führen zudem zu einer teilweisen Normalisierung sowohl des Verhaltens wie auch der neuronalen Parameter (z.B. Dendritenlänge und Spinesynapsendichte). Auf dieser Grundlage lässt sich vermuten, dass ein günstiges psychosoziales Umfeld wie auch geeignete psychotherapeutische Interventionen zu einer Normalisierung bzw. Umkehrung stressund deprivationsinduzierter hirnfunktioneller Veränderungen beitragen können. Die Bedeutung von perinatalem Stress und die Möglichkeit therapeutischer Interventionen werden anhand eines neuen Tiermodells exemplarisch dargestellt. Positive wie auch negative Umwelteinflüsse während perinataler Entwicklungsphasen sind von wesentlicher Bedeutung für die funktionelle Reifung des Gehirns und somit auch für die Entwicklung geistiger und psychischer Fähigkeiten. Ungünstige Umweltbedingungen (Stress, emotionale Deprivation) lassen sich als hirnbiologische Basis für die spätere Entstehung psychosozial induzierter psychischer Erkrankungen(Depression,Angsterkrankungen, ADHS) auffassen. Die Ergebnisse entwicklungsneurobiologischer Studien, welche die Wechselwirkungen zwischen den endogenen, genetisch determinierten und den exogenen, umweltinduzierten Faktoren mit Blick auf die neuronale Modulation des synaptischen Plastizitätspotenzials genauer untersuchen, sind auch im Kontext von Gesundheitsund Sozialpolitik von großer Relevanz. Dabei lässt sich beispielsweise an die sozialmedizinischen Konsequenzen der Untersuchungen des Ehepaares Robertson in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Großbritannien denken: Die damals objektivierten Folgen der Trennungsvulnerabilität von Kleinkindern trugen nicht zuletzt auch zu konkreten gesetzlichen Konsequenzen und der Forderung kontinuierlicher Betreuung von Kleinkindern…
Inhaltsverzeichnis
Psychotherapie und Neurowissenschaften1
Inhalt6
Geleitwort8
Vorwort12
1 Einleitung14
Literatur49
Sichtweisen und Kontroversen52
2 Neurobiologische Grundlagen psychotherapeutischer Prozesse54
2.1 Entwicklung und Reifung55
2.2 Neuroplastizität, Modularität, Repräsentation62
2.3 Unbewusste Prozesse66
Literatur73
3 Die Psychoanalyse aus Sicht der Hirnforschung74
3.1 Der Aufbau des Psychischen im Gehirn75
3.2 Störungen in der psychosozialen Entwicklung und ihre neuronalen Korrelate77
3.3 Was geschieht in der Psychotherapie?79
3.4 Die Hanse-Neuro-Psychoanalyse-Studie (HNPS)80
Literatur81
4 Möglichkeiten und Grenzen neurowissenschaftlicher Ansätze in der Psychiatrie: Eine neuropsychologische Perspektive83
4.1 Neurowissenschaften und Psychologie – die historischen Wurzeln83
4.2 Psychologie und Psychiatrie86
4.3 Die neuen Inhalte86
4.4 Mensch-Maschine-Interaktion89
4.5 Probleme der Bildgebung90
4.6 Quo vadis Bildgebung in Psychologie und Psychiatrie?99
Literatur101
5 Das Menschenbild zwischen Hermeneutik und Naturalismus104
5.1 Infragestellungen des Subjekts105
5.2 Die Hermeneutik des Selbst109
6 Metaphern der Seele116
6.1 Was meinen wir mit Es?119
6.2 Theoriebildende Metaphern der Psychoanalyse und Metaphern in der therapeutischen Praxis120
6.3 Der Analytiker als Bewässerungsingenieur122
6.4 Die Quelle122
6.5 Nicht Hölle, sondern Wüste: Neubewertung durch eine Metapher123
6.6 Intuitives Verstehen124
6.7 Die Suche nach der lebensgeschichtlichen Bedeutung von Metaphern in der Psychotherapie126
Literatur127
7 Ich bin depressiv – Ich habe eine Depression: Überlegungen zum epistemischen, experientiellen und therapeutischen Gehalt solcher Gegenüberstellung129
7.1 Epistemologie130
7.2 Die Position des Ich-Selbst zum Depressivsein131
7.3 Therapie-Implikationen132
Literatur133
Zusammenhänge und Erklärungen134
8 Evolution und Sozialorganisation136
8.1 Darwins epochale Idee136
8.2 San Marco und die evolutionäre Medizin138
8.3 Sozialverhalten143
8.4 Altruismus ohne Verwandtschaft148
8.5 Soziobiologie – die Biologie sozialer Arten149
Literatur150
9 Prä- und postnatale Stresserfahrungen und Gehirnentwicklung151
9.1 Sensitive Phasen und Entwicklungszeitfenster während der Gehirnentwicklung152
9.2 Adaptive strukturelle Plastizität des Gehirns153
9.3 Perinataler Stress als Ursache für veränderte oder «defekte» neuronale Netzwerke?153
9.4 Epigenetische Mechanismen: Eine Ursache für stressinduzierte neuronale Fehlentwicklungen?156
9.5 Wie können stress- und deprivationsinduzierte hirnfunktionelle Veränderungen wieder umgekehrt bzw. normalisiert werden?157
9.6 Perinataler Stress und ADHS158
Literatur161
10 Beziehungserfahrungen, Bindung und seelische Gesundheit166
10.1 Psychopathologie – ein Geschenk der Liebe?166
10.2 Grundlagen der Bindungstheorie166
10.3 Bindung, Empathie und Mentalisierungfähigkeit170
10.4 Neurobiologie von Bindung und Empathie171
10.5 Bindung und seelische Gesundheit175
10.6 Bedeutung der Konstrukte für die therapeutische Beziehung176
Literatur180
11 Empathie: Wie können klinische Erfahrungen und Neurowissenschaften in Beziehung gesetzt werden?182
11.1 Begriffsklärung Empathie182
11.2 Einfühlungsvermögen in der Psychotherapie185
11.3 Empathie in den Neurowissenschaften193
11.4 Die gegenseitige Befruchtung und Ausblicke198
Literatur200
12 Selbstwahrnehmung und Emotionsregulation202
12.1 Depressive Informationsverarbeitung203
12.2 Emotionsregulation206
12.3 Emotionen und Selbstreferenz209
Literatur214
13 Endophänotypen in der psychiatrischen Forschung – Brückenschlag zwischen Genetik und Psychopathologie?217
13.1 Die Geschichte der Endophänotypen218
13.2 Genetik der Schizophrenie218
13.3 Endophänotypen der Schizophrenie221
13.4 Erhoffter Nutzen des Endophänotypenkonzeptes225
13.5 Kritik am Endophänotypenkonzept225
Danksagung230
Literatur230
14 Belohnungssystem und Psychopathologie235
14.1 Das Belohnungskonzept235
14.2 Einfluss von Belohnung auf das Verhalten236
14.3 Das zerebrale Belohnungssystem239
14.4 Störungen des Belohnungssystems und Psychopathologie241
Literatur248
15 Psychotherapie und Neuroökonomie254
15.1 Das neuronale Bewertungssystem255
15.2 Substitution256
15.3 Erwartung258
15.4 Unsicherheit260
15.5 Soziale Präferenzen262
15.6 Zeitliche Präferenzen265
15.7 Bekundete und wahre Präferenzen269
Literatur272
16 Das «Social Brain»276
16.1 Vom Wurm zum sozialen Gehirn277
16.2 Von primitiven Affekten und Trieben zu komplexen Emotionen278
16.3 Verhaltensebene: Der Mensch, ein kooperativer, einfühlsamer Egoist281
16.4 Neuronale Korrelate des sozialen Gehirns283
Literatur288
17 Die neuralen Korrelate von Psychotherapie291
17.1 Methodik292
17.2 Studien zur Untersuchung der neuralen Korrelate von Therapieeffekten293
Literatur305
Störungsbilder und Therapie308
18 Emotion und Kognition bei depressiv Erkrankten310
18.1 Kognitive Störungen bei Depressionen311
18.2 Hirnstrukturelle Veränderungen bei depressiv Erkrankten314
18.3 Hirnfunktionelle Veränderungen bei depressiv Erkrankten315
18.4 Die zerebralen Korrelate von Psychotherapie und Psychopharmakotherapie:Top-down und Bottom-up332
18.5 Die Bedeutung neurowissenschaftlicher Befunde für die Psychotherapie depressiv Erkrankter333
Literatur345
19 Stress und Depression353
19.1 Neuroendokrine und genetische Grundlagen von Stress353
19.2 Neuroendokrinologische und genetische Grundlagen der Depression362
19.3 Therapeutische Perspektiven369
Literatur377
Abkürzungsverzeichnis388
20 Neuronale Korrelate von Bindungsmustern bei depressiv Erkrankten389
20.1 Bildgebung und Psychotherapie bei depressiven Patienten389
20.2 Bildgebung und Bindungsforschung394
20.3 Klinische Bindungsforschung und Depression400
20.4 Entwicklung eines individualisierten Bindungsparadigmas zur Untersuchung depressionsrelevanter Veränderung im Kontext einer psychoanalytischen Behandlung403
Literatur412
21 Neurobiologische Effekte der Psychotherapie depressiver Störungen415
21.1 Depressive Störungen415
21.2 Psychotherapie der Depression416
21.3 Wirksamkeit von Psychotherapie417
21.4 Neurobiologie der Affektregulation418
21.5 Neurobiologie und Psychotherapie419
Literatur423
22 Früherkennung psychotischer und bipolarer Störungen425
22.1 Identifikation der Personen mit erhöhtem Psychoserisiko426
22.2 Stellenwert der therapeutischen Beziehung429
22.3 Gruppentherapeutische Ansätze in der präventiven Behandlung430
22.4 Bipolare Störung oder Psychose – Gemeinsamkeiten und Unterschiede432
Literatur434
23 Bipolaritäten bei Schizophrenie439
23.1 Einführung439
23.2 Wernicke, Kleist und Leonhard443
23.3 Das affektiv-bipolare Spektrum455
23.4 Intermediäre Formen zwischen «bipolar» und «schizophren»457
23.5 Neurobiologie und Dichotomie459
Literatur467
24 Neurobiologie und Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung473
24.1 Symptomatik, Diagnostik und Klassifikation473
24.2 Neurobiologische Befunde477
Literatur484
25 Neurobiologie und Psychotherapie der Angst- und Zwangsstörungen487
25.1 Neurobiologie und Psychotherapie der Zwangsstörung488
25.2 Neurobiologie und Psychotherapie der Angststörung492
25.3 Chancen und Risiken der neurobiologischer Forschung und Sichtweisen für die Psychotherapie und vice versa497
25.4 Psychotherapie und neurowissenschaftliche Grundlagenforschung: Verhaltenstherapeutische Exposition in Kombination mit D-Cycloser498
Literatur501
26 Neurobiologie und Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung505
26.1 Stress, Trauma und physiologische Reaktionen505
26.2 Trauma und Posttraumatische Belastungsstörung507
26.3 Genetische und neurobiologische Befunde bei PTBS509
26.4 Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung515
Literatur521
27 Neurobiologie und Therapie der Insomnie525
27.1 Diagnostische Kriterien525
27.2 Komorbidität von Depression und Insomnie527
27.3 Neurobiologische Konzepte der Insomnie528
27.4 Das kognitiv-behaviorale Modell der Insomnie533
27.5 Neurobiologie der Regulation von Wachen und Schlafen534
Literatur537
28 ADHS bei Erwachsenen539
28.1 ADHS bis gegen Ende des vergangenen Millenniums539
28.2 ADHS nach dem Jahr 2000542
28.3 Behandlungsansätze544
Literatur548
29 Neurobiologie und Psychotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie551
29.1 Lese-Rechtschreibstörung (LRS)552
29.2 Neurofeedbacktraining bei ADHS555
29.3 Verhaltenstherapeutische Intervention bei Zwangsstörung im Kindes- und Jugendalter557
Literatur561
Perspektiven566
30 Psychopathologie und die Identität des Faches Psychiatrie568
30.1 Psychiatrie: Eine Geschichte von Kontroversen568
30.2 Psychopathologie: Von der Grundlagenwissenschaft zur Randerscheinung?571
30.3 Die fragile Identität der Psychiatrie heute576
Literatur580
31 Individualisierte Experimente in der neurowissenschaftlichen Psychotherapieforschung582
31.1 Das Individuum in der Psychotherapie582
31.2 Das Individuum in der Neurobiologie584
31.3 Die Hanse-Neuro-Psychoanalyse-Studie586
31.4 Weiterführung der Hanse-Neuro-Psychoanalyse-Studie590
Literatur591
32 Tiermodelle und translationale Forschung bei der Depression594
32.1 Psychopathologien der Depression595
32.2 Depressionsrelevantes Tierverhalten597
32.3 Herangehensweisen an die Depressionsbehandlung601
32.4 Anwendung von Tiermodellen der Depression in der Psychotherapie605
Literatur609
33 Neurowissenschaftlich basierte Therapie psychischer Störungen612
33.1 Störungen der dopaminergen Neurotransmission bei Alkoholabhängigkeit und weiteren Suchterkrankungen613
33.2 Dopaminerge Dysfunktion bei schizophrenen Patienten und ihre therapeutische Relevanz616
33.3 Serotonerge Dysfunktion und affektive Störungen618
33.4 Pharmakologische Augmentation der Expositionstherapie bei Angsterkrankungen621
Literatur623
34 Psychotherapie und Neurowissenschaften: Ein Blick in die Zukunft626
34.1 Die Zukunft der neurobiologischen Erforschung von Psychotherapieeffekten630
34.2 Personale versus neuronale Ebene633
34.3 Erste-Person-Perspektive versus Dritte-Person-Perspektive635
Literatur637
Autorenverzeichnis639
Sachregister643

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