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E-Book

Quickfinder Babys erstes Jahr

AutorSilvia Höfer
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2012
ReiheGU Quickfinder Partnerschaft & Familie 
Seitenanzahl180 Seiten
ISBN9783833832093
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Sie erwarten ein Baby - oder es ist gerade auf die Welt gekommen. Und nun stellen sich Tag für Tag neue Fragen: wie wickele ich das Baby am besten? Schnuller ja oder nein? Ziehe ich das Baby auch richtig an? Kann ich wirklich jetzt schon mit dem Baby verreisen? Dieser Quickfinder bietet mit seinen praktischen Griffmarken schnell, übersichtlich und praxisnah Wissenswertes und Antworten auf diese Fragen. Sie wollen wissen, welche Stillpositionen es gibt? Dann einfach per Griffmarke das Kapitel Stillen und Ernährung anwählen, und schon erhalten Sie blitzschnell Auskunft. Der Quickfinder ist für alle Mütter, die schnelle Antworten zu Fragen in folgenden Bereichen suchen: praktische Ausstattung, Stillen und Ernährung, Pflegen und Anziehen, Schlaf und Rituale, Entwicklung und Förderung, Trösten und Verstehen, Versorgen und Impfen, Betreuung und Familie, Erste Hilfe und Krankheiten, Recht und Finanzen, Serviceteil.

Silvia Höfer ist Hebamme, Ehefrau und selbst auch Mutter. Schon während ihrer Ausbildung wurde sie Gründungsmitglied des ersten deutschen Geburtshausvereins in Berlin-Charlottenburg. Später arbeitete sie als Hebamme in Berlin, aber auch in Südindien und im Sudan. Sie war Mitbegründerin einer Kooperation zwischen Ärzten und Hebammen, die in einem Geburtshaus auf einem Berliner Klinikgelände Familien während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett begleiteten. Für den Deutschen Hebammenverband ist sie bei der Erstellung von qualitätssichernden Empfehlungen für freiberufliche Hebammen tätig. Silvia Höfer hat diverse medizinische Artikel verfasst, Vorträge gehalten und als Autorin zu Fach- und Lehrbüchern beigetragen. Als Expertin im Fernsehen war sie bei 'Planet Wissen' zu sehen. Mit Nora Szasz zusammen hat sie das Buch 'Hebammen Gesundheitswissen' (erschienen bei Gräfe und Unzer) geschrieben. Seit 2003 arbeitet sie als Autorin und freiberufliche Hebamme in der Schwangerenvorsorge und Wochenbettbetreuung in Berlin. www.silviahoefer.de

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Leseprobe

Stillen &


ERNÄHRUNG

Stillbeginn


Praktische Anschaffungen


Als Zubehör fürs Stillen sind zwei gut zu waschende und schnell trocknende Still-BHs, einige atmungsaktive waschbare Stilleinlagen und eventuell ein großes Stillkissen sinnvoll.

  • Ein Still-BH sollte aus Baumwolle oder Microfaser sein, damit Ihre Brust nicht eingeschnürt wird. Praktisch: Modelle, die mit einer Hand zu öffnen sind. Für manche Frauen sind auch Still-Bustiers in der Stillzeit angenehm. Egal welches Modell Sie auswählen, es sollte keine Bügel haben, weil sie die Brust leicht eindrücken und so zu einem Milchstau führen können.
  • Ein Stillkissen ist ein fast zwei Meter langes Kissen, das Ihre Schultern und Unterarme entlasten kann, wenn Sie Ihr Baby beim Stillen darauf ablegen. Legen Sie es sich dazu in U-Form um Bauch und Rücken. Wenn Sie im Liegen stillen, können Sie Kopf und Rücken mit dem Stillkissen abstützen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Modell nicht zu schwer ist, und wählen Sie zwei leicht auf- und abziehbare, waschbare Bezüge dazu.
  • Die Anschaffung von sechs bis acht Spucktüchern (waschbare Mullwindeln) hat sich bewährt, um Ihre Kleidung vor eventuellem Überlauf beim Bäuerchen und bei Spuckbabys zu schützen.

Das erste Anlegen


Schön wäre es, wenn Ihr gesundes, am Termin geborenes Baby nach der Geburt warm zugedeckt auf Ihrer nackten Haut liegen darf, bis der erste Suchreflex auftaucht. Wenn es dann in Ruhe die Brustwarze finden und so lange es möchte trinken darf, haben Sie einen gelungenen Start in die Stillzeit! Der ununterbrochene Hautkontakt ist in der ersten Lebensstunde sehr wichtig. Es ist mittlerweile erwiesen, dass eine Trennung in dieser Phase zu Schwierigkeiten beim erfolgreichen Ergreifen und Saugen an der Brust führen kann.

In den ersten ein bis zwei Stunden nach der Geburt suchen und finden fast alle Babys ohne Hilfe die Brustwarze. Lassen Sie es ruhig ein bisschen Ausschau halten und sein Köpfchen hin- und herbewegen, bevor es die Brustwarze in den Mund nimmt.

Wenn Ihr Baby mit seinen Lippen die Brustwarze berührt, wird es wissen, dass es auf dem richtigen Weg ist. Sein Köpfchen wird sich immer mehr hin- und herbewegen und sein kleiner Mund wird sich dabei immer weiter öffnen. Erst wenn der Mund richtig weit geöffnet ist, ziehen Sie Ihr Baby nah an Ihren Körper heran.

Achten Sie darauf, dass Ihr Baby nicht nur an der Brustwarze saugt, sondern die ganze Brustwarze und Teile des Warzenhofes umfasst. Der Milchfluss ist dann stärker. Sie werden schnell merken, dass selbst eine geschwollene Brust nur bei den ersten Zügen schmerzt. Sobald das »Andockmanöver« erfolgreich beendet ist, stellt sich auf beiden Seiten Wohlbehagen ein.

Das erste Stillen wird wahrscheinlich in liegender Position stattfinden (siehe >). Ein Kissen zwischen Ihren Beinen kann vor allem nach der Geburt angenehm sein, wenn Sie eine längere Zeit entspannt auf der Seite liegen wollen. Es ist wirklich nicht nötig, dass Sie Ihre Brust eindrücken, um dem Baby Platz zum Atmen zu schaffen. Babys finden immer eine Lücke, um genügend Luft zu bekommen, wenn sie an der Brust liegen.

Falls Sie Ihr Baby in sitzender Position anlegen (siehe >), ziehen Sie es nah an den Körper und unterstützen dies mit einem Kissen oder mit einer Stillwurst.

Die ersten Tage und Wochen


In den ersten Tagen empfiehlt es sich, an beiden Brüsten anzulegen, um die Milchproduktion gut zu stimulieren.

In den ersten beiden Lebenstagen bekommt Ihr Baby abhängig von der Stimulation an der Brust pro Mahlzeit sieben bis 14 ml des hochkonzentrierten Kolostrums, der Vormilch. Ihr Baby wird ausreichend Milch bekommen, wenn es zwischen acht- und zwölfmal in 24 Stunden gestillt wird. Die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten sollten allerdings nicht länger als vier Stunden vom Beginn des Trinkens bis zum nächsten Anlegen betragen. Wecken Sie Ihr Baby daher ruhig auf, wenn es zu lange schlafen will.

Nach sechs bis sieben Tagen wird es meist ausreichen, wenn Sie Ihr Baby nur noch an einer Seite pro Mahlzeit anlegen. Die Brust wird dann gut entleert. Wenn Ihr Baby nach 15 bis 30 Minuten von allein loslässt und zufrieden ist, hat es genug getrunken. Wenn es weiter sucht, bieten Sie auch noch die zweite Seite an. Bei der nächsten Mahlzeit beginnen Sie dann mit der noch nicht genutzten Seite. Es wird bei den ersten Zügen recht schnell und konzentriert saugen und dann nach ein paar Minuten langsamer mit kleinen Pausen weiter trinken. Dies ist ganz normal, weil es für die fetthaltigere Milch, die nach zehn bis 15 Minuten vorhanden ist, etwas mehr Zeit zum Trinken braucht. Ihr Baby sollte innerhalb von 24 Stunden an jeder Brust in drei Positionen getrunken haben, um die Brust gut zu entleeren.

Pflege für gereizte Brüste

Wenn Ihre Brüste anfangs gereizt auf die ungewohnte Beanspruchung reagieren, hilft am besten die Pflege mit Muttermilch. Drücken Sie nach jeder Brustmahlzeit noch etwas Milch aus der Brust und reiben Sie damit Warze und Warzenhof ein (wie mit einer Creme). Das anschließende Antrocknen hilft, die gereizte Haut nach ein paar Tagen unempfindlicher zu machen.

Stillpraxis


Richtig anlegen


Wenn Sie eine gute und bequeme Stillposition gefunden haben, ist es wichtig, Ihr Baby richtig anzulegen.

Sie erleichtern damit nicht nur Ihrem Baby die Nahrungsaufnahme. Auch Sie selbst profitieren davon: Eine gute Anlegetechnik hilft, Schwierigkeiten wie wunde Brustwarzen (siehe >), Milchstau (siehe >) oder eine träge Milchproduktion (siehe >) zu verhindern und zu beheben.

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind Ihnen mit dem ganzen Körper zugewandt ist. Wenn es den Kopf drehen muss, um an die Brust zu gelangen, müssen Sie die Haltung korrigieren.
  • Die Oberlippe Ihres Babys sollte etwa auf Höhe Ihrer Brustwarze liegen.
  • Warten Sie, bis Ihr Baby zu suchen beginnt. Bieten Sie ihm die Brust erst an, wenn es das Mündchen weit geöffnet hat.
  • Wichtig ist, dass Ihr Baby nicht nur an der Brustwarze nuckelt, sondern auch Teile des Warzenhofes im Mund verschwinden.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind richtig saugt und nicht nur nuckelt. Wenn Sie sehen, dass sich das Kiefergelenk am Ohr leicht bewegt, macht es wahrscheinlich richtige Saugbewegungen.

Rhythmus


Bieten Sie die Brust immer an, wenn Ihr Baby Interesse daran zeigt. Im Bauch war es kontinuierlich mit Nahrung versorgt und so muss es sich erst einmal daran gewöhnen, dass es Pausen zwischen Mahlzeiten gibt.

Der Magen eines neugeborenen Babys hat am ersten Tag einen Durchmesser von 1,5 cm, und vergrößert sich bis zum zehnten Lebenstag nach häufigen Mahlzeiten auf einen Durchmesser von 3,7 cm. Kein Wunder, dass oft getrunken werden muss! Muttermilch ist leicht verdaulich und passiert Magen und Darm recht rasch. Sie müssen also keine Pausen zwischen den Mahlzeiten einhalten.

Am besten ist es, Ihr Baby so lange trinken zu lassen, wie es das möchte. Dabei gibt es Babys, die nach zehn Minuten satt sind und andere, die 30 bis 40 Minuten brauchen. Auch bevor die Brust viel Milch produziert, also in den ersten zwei bis drei Tagen, ist es sehr wichtig, dass Ihr Baby möglichst lange saugen darf. Ihr Körper bekommt so das starke Signal, dass er ein hungriges Neugeborenes versorgen muss.

Nach einer gewissen Zeit wird Ihre Milch dann tropfen oder sogar herausspritzen, sobald der Milchflussreflex bei Ihnen ausgelöst wird. Manche Frauen beobachten diesen Reflex in späteren Wochen sogar, wenn sie nur an ihr Baby denken oder es im Nebenraum zu hören ist. Nach rund vier bis sechs Minuten, wenn der Milchspendereflex ausgelöst wurde, gelangt die sättigende und kalorienhaltigere Hintermilch in die Milchgänge, die bis zu fünfmal fettreicher sein kann als die Vordermilch. Darum ist es wichtig, darauf zu achten, dass Ihr kleines Baby in den ersten Wochen nicht kürzer als 15 Minuten an der Brust saugt. Dann können Sie sicher sein, dass Ihr Baby gut gesättigt ist.

Das Motto für eine ausreichende Milchproduktion lautet ganz simpel: Je mehr Sie geben, desto mehr wird nachproduziert!

So sagt Ihr Baby »Hunger!«

Ihr Baby und Sie werden sich wunderbar verstehen, wenn Sie von Anfang an auf seine kleinen Botschaften hören. Ihr Baby wird Ihnen durch folgende Signale zeigen, dass es trinken möchte:

  • Unruhe,
  • Bewegung von Armen und Beinen,
  • rasche Bewegung der Augenlider,
  • Schmatz- und Sauggeräusche.

Der anschließende Suchreflex äußert sich im Hin- und Herbewegen des Köpfchens und dem sich öffnenden Mund. Manchmal streckt Ihr Baby suchend die kleine Zunge heraus.

Oft werden...

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