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E-Book

Rätselbuch des unnützen Wissens

Allgemeinwissen erweitern & logisches Denken trainieren

AutorGabriele Woschech, Kim Havenith
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl216 Seiten
ISBN9783864155666
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
Dieses Rätselbuch hält mit Wissensfragen, die auf skurriles Alltagswissen oder Phänomene der Wissenschaft abzielen, die grauen Zellen der Rater auf Trab. Erweitern Sie spielerisch Ihren Wissenshorizont.

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Leseprobe

Unglaubliche Geschichten I


(Lösungen ab Seite 184)


  1. Aus welcher Sprache stammt das Wort „Tohuwabohu“ und was bedeutet es ...?
    • a) Es setzt sich aus Wörtern des hawaiianischen Volksdialekts zusammen und geht auf eine Legende zurück: Tohu, ein König des Inselstaates, stiftete einst durch die Hochzeit mit der Angehörigen eines anderen Stammes große Verwirrung. Zwist und Unheil (= Wabo) waren die Folge. Das darauffolgende kriegsartige Familienchaos wurde von den beobachtenden Spaniern als Tohuwabohu in die Geschichtsbücher eingetragen, wobei die angefügte Silbe „hu“ für schnell und unübersichtlich steht.
    • b) Das Wort kommt aus dem Hebräischen. Mit den Worten „Tohu wa vohu“ („wüst und leer“ zu übersetzen) wird in der Bibel der Zustand der Erde vor Beginn der Schöpfung beschrieben.
    • c) „Tohuwabohu“ stammt aus dem Japanischen. Tohuwa, ein alter japanischer Zenmeister, warnte seine Schüler stets vor „Bohuu“, was so viel wie „die Kontrolle verlieren“ bedeutet und für einen Zen-Mönch eine echte Niederlage des Geistes darstellt.
  2. Warum heißen die alten offenen, rundum laufenden Fahrstühle „Paternoster“ ...?
    • a) Diese Fahrstuhlart wurde von dem katalanischen Ingenieur Pablo Arriociana erfunden, der zuvor lange auf einer Südseeinsel auf einer Kokosnussplantage seines Vetters gearbeitet hatte. Dort wurden Affen zum Kokosnussernten dressiert. Folgende Befehlsworte wurden verwendet: „Noster!“ („Nuss pflücken!“) und „Paterr!“ („Runterwerfen!“). Daraus ergab sich ein ständiger Befehlssingsang: Noster-Paterr-Noster-Paterr-Noster ..., während andauernd schwere Kokosnussgeschosse nach unten sausten.
    • b) Der Pater nostere war in alten spanischen Klöstern der bedauernswerte Bruder, dessen Hauptaufgabe darin bestand, ständig den Glockenturm rauf und runter zu laufen, um sowohl die Messe anzukündigen als auch die volle und halbe Stunde anzuläuten. Es dürfte sich jeweils um einen Mönch mit guten Beinmuskeln gehandelt haben.
    • c) Die Bergleute im Mittelalter benutzten einen ähnlichen Lastenfahrstuhl mit Körben, die an einer umlaufenden Kette kreisten. Sie fühlten sich dabei an das Beten des Rosenkranzes erinnert, bei dem das Paternoster, das Vaterunser, wieder und wieder gemurmelt wird.
  3. Die katholische Kirche bezeichnete lange ein Küchengerät als gottlos. Welches war es ...?
    • a) Die Gabel galt als Zinken des Teufels und eitles Gerät. Nachdem sie im 11. Jahrhundert in Italien erfunden worden war, verbot die Kirche sie ziemlich schnell. Gottgegebene Nahrung sollte ihrer Meinung nach nur von Gott geschaffenen Fingern verspeist werden.
    • b) Die Schere konnte laut Aberglauben Gutes von Bösem trennen, was nach Meinung der Priester nur Geistlichen zustand. Man war der Ansicht, das klassische Messer würde alle Bedürfnisse vollständig erfüllen.
    • c) Der Bratenspieß galt als gottlos, denn das Durchbohren von Lebewesen mit glühendem Metall war dem Teufel und den Folterknechten der Inquisition vorbehalten. Der normale Bürger wurde angehalten, stattdessen einen Ast oder Zweig zu benutzen.
  4. Wer erfand die Mischung aus Zement, Wasser und kleinen Steinen, die man heute Beton nennt ...?
    • a) Die Chinesen erfanden sie beim letzten Bauabschnitt der chinesischen Mauer. Nachdem der empörte Kaiser festgestellt hatte, dass aufgrund minderwertiger Baumaterialien alte Teile der Mauer bereits in sich zusammenfielen, während am neuesten Abschnitt noch gebaut wurde, beauftragte er seine drei Hofbaumeister binnen einer Mondphase eine Lösung zu finden. Sollten sie keinen Erfolg haben, drohten ihnen schwerste Strafen. Die damals entstandene Mischung wurde einfach über die einsturzgefährdeten Teile gekippt und verhalf ihnen zu ungeahnter Standfestigkeit.
    • b) Die Franzosen sind die Erfinder des Betons. Während der Revolutionskämpfe experimentierten einige findige Bauhandwerker mit einem Gemisch verschiedener Materialien, welches die meist aus Sandsäcken bestehenden Barrikaden „sturmsicher“ machen sollte. Schließlich hatten sie Erfolg, die Mauer erhärtete schnell und widerstand schon nach wenigen Stunden sogar einer Spitzhacke.
    • c) Die Römer verwendeten bereits Beton. Das unter Kaiser Hadrian errichtete Pantheon und das Fundament des vor Christus in Rom erbauten Concordiatempels gelten als erste Beispiele römischer Betonierkunst und werden allgemein bewundert.
  5. Wer hat die „allerhöchste Eisenbahn“ aufs Gleis gesetzt …?
    • a) War es der Redakteur einer süddeutschen Tageszeitung, der eine Reisereportage veröffentlichte, in der er Folgendes berichtete: Die Eisenbahnlinie von Sucre nach La Paz in Südamerika sei dauernd verspätet und deswegen sei es zu einer geflügelten Redensart geworden, von „allerhöchster Eisenbahn“ zu sprechen. Besonders passend sei diese Redensart auch, weil die Linie überwiegend auf 3000 Meter über dem Meeresspiegel verkehre.
    • b) Oder war es der humorige Berliner Schriftsteller Adolf Glaßbrenner, der gerne satirische Texte über lokale Eigenarten der „ollen Balina“ (alten Berliner) verfasste? Seine Geschichte Heiratsantrag in der Niederwallstraße handelt von einem leicht verwirrten Menschen, der fortwährend Begriffe vertauscht. Beispielsweise: „Es ist die allerhöchste Eisenbahn, die Zeit ist schon vor drei Stunden anjekommen ...“
    • c) Oder war es die Ehefrau eines Direktors der Deutschen Bundesbahn, die im Jahr 1952 eine Sitzung ihres Gatten mit der Äußerung sprengte: „Meine Herren, ich weiß, dass Sie hier höchste Eisenbahnangelegenheiten verhandeln, aber wenn Sie noch länger zusammensitzen, verhungert mein Mann.“ Ein Redakteur bekam die Geschichte gesteckt und so wurde die Redewendung zum Allgemeingut.
  6. Kaum jemand isst die Salzkörner auf den Brezeln mit Genuss. Warum bleibt das Salz aber trotzdem auf den angebotenen Brezeln ...?
    • a) Weil der Verband für das bayerische Backhandwerk mit allen Brauereien einen Vertrag geschlossen hat, der genau dies festlegt. Besonders in Bayern wird zum zünftigen Bier auch gerne eine Brezen bestellt (oder vom Wirt gratis dazu gereicht). Natürlich steigert das Salz wiederum den Durst, sodass sogleich ein neues Bier nachbestellt wird. So entsteht ein kleiner Konsumkreislauf, der alle zufriedenstellt.
    • b) Weil die Leute es so gewöhnt sind und niemand mit dieser Tradition bricht. Zaghafte Versuche mit Mohn oder Sesam oder ganz ohne alles haben die Kunden ignoriert, die Ware blieb liegen. Das wollten die Bäcker nicht noch einmal riskieren und alles blieb beim Alten.
    • c) Weil der Brezelteig in sich zusammenfällt, wenn sich nicht durch die chemische Reaktion der Salzkristalle auf der Teigoberfläche ein sogenanntes ahydratisches Vakuum bildet. Das kann jeder ausprobieren: Wenn man eine Brezel (natürlich ohne Salz!) auf den Toaster oder in den vorgeheizten Backofen legt, fällt diese schon nach wenigen Minuten in sich zusammen und übrig bleibt nur ein kleines Häufchen Krümel.
  7. Eine Hexe hat den Papst verblüfft. Wie hat sie das geschafft ...?
    • a) Papst Paul VI. ist als sittenstrenger Wächter der katholischen Reinheitslehre bekannt. Sein Zusammentreffen mit Angelina del Populo aus Brindisi ließ ihn an seinen Überzeugungen zweifeln. Seine Ärzte hatten bei ihm einen inoperablen bösartigen Tumor diagnostiziert. In höchster Not ging er auf den Vorschlag seines Kardinalsstaatsekretärs ein, die Heilerin del Populo zu konsultieren, von der angenommen wurde, sie sei eine Hexe. Unter größter Geheimhaltung arrangierte man ein Treffen, obwohl Paul VI. zutiefst skeptisch war. Es drangen nur Gerüchte an die Öffentlichkeit, aber der Papst, so berichten einige Quellen, ließ sich von del Populo durch handfeste Beweise überzeugen. Nach der Behandlung erfreute er sich noch zwölf Jahre bester Gesundheit, bevor er 1978 starb.
    • b) Maria Gaetana Agnesi (1718–1799) war eine geniale Mathematikerin. Sie schlug das Angebot des Papstes Benedikt XIV. auf einen Lehrstuhl für Mathematik in Bologna aus. Die „Hexe von Agnesi“ heißt ihre Lösung eines alten mathematischen Problems, denn diese Formel ermöglicht es, das Volumen eines Würfels exakt zu verkoppeln. Die Zahlenmeisterin mochte ihr Mailand nicht verlassen und gab dem Papst einen Korb.
    • c) Papst Johannes Paul II. wurde auf einer Polenreise von Debora Swewinska aufgesucht, die ihn um Hilfe hinsichtlich eines seltsamen Phänomens bat. Der Vatikan hatte zwar im Vorfeld umfangreiche Recherchen angestellt, die die Glaubwürdigkeit der Polin untermauerten, und Johannes Paul war offen gegenüber sogenannten übermenschlichen Fähigkeiten, aber dass die Swewinska sich vor seinen Augen um mehrere Zentimeter in die...
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