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E-Book

Rechnen, Mathe & Co.

So versteht es Ihr Kind!

AutorAgatha Müller
VerlagTWENTYSIX
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl276 Seiten
ISBN9783740701994
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,49 EUR
Unsere Welt ist voller Mathematik. Wer sie versteht, tut sich leichter, im Beruf und im Alltag. Und das beginnt schon in der Grundschule: Auf einen guten Start lässt sich aufbauen. Doch wie können Sie als Eltern ihr Kind bei seinen grundlegenden Erkundungen in der mathematischen Welt begleiten und unterstützen? Ob Sachaufgaben, der Umgang mit Geldeinheiten und Zeiteinheiten, die Einführung in die Geometrie, das Umrechnen von Maßen und Gewichten oder die Maßstabrechnungen: Die Lerntherapeutin, Dyskalkulietrainerin und beratende Kinderpsychologin Agatha Müller erzählt in diesem Band in leicht verständlicher Sprache, wie Sie Ihrem Kind diesen Grundschulstoff so nahebringen können, dass es diesen versteht und sogar Freude an der Lösung mathematischer Fragen entwickelt. Die Autorin führt dazu die einzelnen Begriffe und Gebiete zunächst auf ihren Ursprung zurück. Von dort aus zeigt Sie Ihnen, wie Sie Ihrem Kind das Panorama der mathematischen Landschaft eröffnen und es mit den Rechenwegen vertraut machen. Als Wegweiser und Standortbestimmungen dienen Ihnen Fallbeispiele sowie zahlreiche Abbildungen. So erfahren Sie zum Beispiel, wie es Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter gelingt, nicht mehr immer an der gleichen Stelle in die Irre zu gehen oder wie das Kind Lust aufs Wandern durch die Rechenwelt bekommt. Zusammen mit dem ersten Band von Rechnen, Mathe & Co., der den Umgang mit Zahlen und die Grundrechenarten behandelt, deckt die Autorin den kompletten Lerninhalt der Grundschule ab. Ein Buch für Sie als Eltern, wenn Sie sich entschlossen haben, Ihr Kind beim Erkunden der mathematischen Welt zu begleiten. Besonders dann, wenn es sich darin zunächst nicht zurechtfindet und Ihre Unterstützung benötigt. Und falls Sie GrundschullehrerIn sind, können Sie vielleicht doppelt profitieren: Ihr Fachwissen in der Unterrichtung im Klassenverband ergänzen Sie durch die Erfahrung der Autorin über optimale Förderung im Elternhaus. Und manche davon lässt sich sogar in den Unterricht integrieren.

Agatha Müller ist Lerntherapeutin, Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin, beratende Kinderpsychologin und Life Kinetik Trainerin. Sie arbeitet seit über zwanzig Jahren in eigener Praxis mit Kindern vom Kindergarten bis zum Abitur. Sie unterstützt die Kinder beim Aufnehmen und Behalten des Lernstoffes, den sie in der Schule brauchen und behandelt gleichzeitig ihre Schwächen. Dabei legt sie großen Wert darauf, die Ursachen zu erforschen. Das Üben geschieht so weit wie möglich spielerisch mit Freude.

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Leseprobe

Kapitel 2: Umgang mit Geld


Das Wertvollste, das wir einem Schüler geben können, ist eben nicht das Wissen, sondern eine gesunde Art des Wissenserwerbs und eine gesunde Art des Handelns.

(Georg Kerschensteiner 1854 – 1932)

Geschichte des Geldes


Der Volksmund sagt: „Geld regiert die Welt!“ Geld ist etwas, was wir im täglichen Leben brauchen. Trotz bargeldloser Bezahlung sind Münzen und Scheine als Zahlungsmittel immer noch wichtig. Deshalb ist es auch wichtig, dass Ihr Kind gut mit Geld umgehen kann. Doch Geld in der Form, wie es heute vorliegt, gab es nicht immer. Wenn es Ihr Kind interessiert, erklären Sie ihm, wie das Geld entstanden ist.

Als die Menschen anfingen Handel zu treiben, brauchten sie Tausch- und Zahlungsmittel. Zunächst einmal wurden Waren direkt gegeneinander getauscht. Der Nachteil war jedoch, dass die Waren direkt gegen die vom Geschäftspartner benötigten Waren eingetauscht werden mussten. Und das war nicht immer möglich. Außerdem war der Wert der getauschten Waren nicht immer gleich hoch. Deshalb kam es im 6. Jahrhundert zu sogenanntem „Naturalgeld“, das aus allgemein anerkannten Wertgegenständen wie Muscheln, Pfeilspitzen, Salz, Edelsteinen o. ä. bestand. Diese Güter waren reichlich vorhanden und nicht verderblich, mussten also nicht sofort weitergetauscht werden. Außerdem waren diese Gegenstände leicht nachzuzählen, zu transportieren und aufzubewahren.

Der Warenhandel nahm zu und nach und nach verlor auch das „Naturalgeld“ an Wert. Es reichte nicht mehr aus, um die immer komplexeren Geschäfte abzuwickeln. Also fing man im 7. Jahrhundert an, mit Metallbarren und linsenförmigen Metallstücken abzurechnen.

Der lydische König Krösus ließ 500 v. Chr. die ersten einheitlichen Münzen prägen. Daher kommt auch der Spruch „So reich wie ein Krösus“. Die Münzen dienten nun als Zahlungsmittel. Sie waren einheitlich schwer und man konnte sie einfach abzählen.

Später begann auch das kaiserliche Rom Münzen zu prägen. Es handelte sich hier um genormte Münzen. Dies ersparte beim Bezahlen das Abwiegen. Durch die Prägung der Münzen waren zum ersten Mal die Materialbeschaffenheit und das Gewicht offiziell garantiert. So wurden im 1. Jahrhundert n. Chr. Münzen aus Kupfer, Messing, Gold und Silber als Zahlungsmittel verwendet. Die Münzhoheit lag im Römischen Reich allein beim Kaiser.

Im 8. Jahrhundert stellte Pippin der Jüngere das Münzwesen unter staatliche Aufsicht. Dadurch wollte er den Handel vereinfachen und die Betrügereien bekämpfen. 793 wurde der Denar als einheitliche Währung in ganz Europa eingeführt. Gewicht, Größe und Silbergehalt waren damit festgelegt. Doch unter Ludwig dem Frommen zersplitterte die Währung wieder. Jetzt durften auch Könige, Herzöge und Grafen sowie viele Ortschaften Münzen prägen. Das brachte mit sich, dass in jeder Region die Pfennige und Denare einen unterschiedlichen Wert hatten.

Im 10. Jahrhundert wurde in China vor allem mit Münzen aus Eisen bezahlt, die allerdings sehr schwer waren. Deshalb wurden sie im Laden deponiert und die Käufer bekamen ein Stück Papier, auf dem der Wert des Depots vermerkt war. Als Fälschungsschutz dienten Geheimzeichen und der zweifarbige Druck. So war China das erste Land, das Geld auf Papier gedruckt in den Umlauf gebracht hatte. Es hatte allerdings keine lange Geschichte, denn die Kaiser ließen oft eine große Menge Banknoten drucken, um ihre finanziellen Probleme zu beheben, ohne dafür die notwendige Deckung zu haben. Inflation war die Folge.

Marco Polo brachte die Banknoten 1276 nach Europa. Trotzdem dauerte es noch einige hundert Jahre, bis sie eingeführt wurden.

Im Jahr 1356 wurde der Goldene Bulle vom Kaiser abgesegnet, ein Dokument, das das Münzrecht aller Kurfürsten anerkannte. Dies hatte zur Folge, dass schon bald eine Vielzahl verschiedener Münzen in Umlauf kam: Kreuzer, Groschen, Pfennig, Gulden, Taler. Das wurde bald zum Problem, da auf den Märkten nur die in der Region geprägten Münzen als Zahlungsmittel erlaubt waren.

In Europa wurde das erste Papiergeld erst zum Ende des 15. Jahrhunderts in Spanien eingeführt, weil der Münzvorrat erschöpft war. Im 16. und 17. Jahrhundert zogen andere europäische Länder nach. Die Kunden bekamen von ihren Banken Quittungen über Münzen, die sie einbezahlt hatten. Diese Quittungen dienten als Zahlungsmittel. Sie konnten bei allen teilnehmenden Banken sowie Juwelieren gegen Edelmetalle oder Münzen eingetauscht werden.

Im 18. Jahrhundert wollten sich immer mehr Menschen ihr Papiergeld in Münzen auszahlen lassen, weil das Papier nicht so viel Wert war wie draufstand.

Im 19. Jahrhundert waren mindestens 300 Sorten Münz- und Papiergeld im Umlauf. Das Silber für die Münzprägungen wurde teilweise knapp. So wurden 1867 Goldmünzen eingeführt. Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurde die Goldmark eingeführt. Diese einheitliche deutsche Währung führte 1876 während der Industrialisierung und des Wirtschaftswachstums zur Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Der Begriff „Buchgeld“ entstand. Trotzdem wurden Löhne und Gehälter bis in die 1950 er Jahren noch bar ausbezahlt. 1950 wurde die erste Kreditkarte eingeführt, 1995 das Online Banking und 1996 die Geldkarte.

Durch die Währungsreform wurde 1948 in Deutschland die Deutsche Mark (DM) eingeführt. Eine Deutsche Mark war in einhundert Pfennig unterteilt und wurde in Münzen und Scheinen ausgegeben. 1990 löste sie die Mark der DDR ab und blieb im wiedervereinigten Deutschland das gesetzliche Zahlungsmittel. Am 1. Januar 2002 wurde in einigen europäischen Ländern (auch in Deutschland) die Einheitswährung Euro eingeführt, die heutzutage immer noch gültig ist. Die Scheine werden in der Bundesdruckerei in Berlin gedruckt. Und die Münzen werden in der staatlichen Münzanstalt in Karlsruhe geprägt.

Das Geld kennenlernen


Wenn in der Schule das Thema Geld im Mathematikunterricht durchgenommen wird, kommt es immer drauf an, wie viel Umgang das Kind im Alltag mit Geld schon hat. Bekommt es Taschengeld? Darf es im Supermarkt mal seinen Lutscher selber bezahlen? Oder ist es mit Geld noch überhaupt nicht in Berührung gekommen?

Das Kind muss wissen, dass es acht verschiedene Münzen gibt und jede Münze einen anderen Wert hat: 1 Cent, 2 Cent, 5 Cent, 10 Cent, 20 Cent und 50 Cent, 1 Euro und 2 Euro. Genauso ist es bei den Scheinen. Es gibt sieben verschiedene Scheine und jeder Schein sieht anders aus und hat einen anderen Wert: 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro.

Wenn das Kind noch keinen Umgang mit Geld gehabt hat, müssen Sie es langsam an dieses Zahlungsmittel heranführen, ganz egal, wie weit es in der Schule schon rechnen können müsste. Führen Sie nicht alle Münzen und Scheine gleichzeitig ein, fangen Sie langsam an. Geben Sie dem Kind unterschiedliche Scheine und Münzen, um das Geld einmal genau zu untersuchen, einfach mal erforschen, was da alles zu sehen oder zu fühlen ist. An den Scheinen und Münzen kann man sehr viel entdecken.

Besonders Geldscheine wurden fälschungssicher hergestellt. Wird ein Geldschein ins Licht gehalten, ist im oberen Teil des Hologrammstreifens das Porträt der Namensgeberin der neuen Banknoten-Serien zu sehen: die mythische Gestalt Europas, sowohl im Wasserzeichen als auch im durchsichtigen Porträt-Fenster. Halte ich den Schein nicht ins Licht, erscheint im Porträt-Fenster mehrmals der Wert des Scheines.

Bei näherer Untersuchung kann man auch eine Unterschrift erkennen.

Auch Glitzer- und Metallstreifen sind eingebaut.

Und jeder Geldschein ist mit einem Ländercode, der aus einem Buchstaben (X für Deutschland) besteht, versehen. Dieser steht an der ersten Stelle der Seriennummer des Scheines. Das Zeichen zeigt, welche europäische Notenbank das Geld in Umlauf gebracht hat.

Münzen haben unterschiedliche Rillen.

20 Cent-Stück

1 €-Stück

50 Cent-Stück

Die Kopfseiten der Münzen des gleichen Wertes sind je nach Land unterschiedlich während die Zahlseiten in ganz Europa einheitlich sind. Mit allen Euromünzen kann in allen Ländern bezahlt werden, in denen der Euro Zahlungsmittel ist.

Wenn ich den Schein mit der Lupe untersuche, kann ich kleine Buchstaben und Zahlen entdecken. All dies und noch viel mehr dient zur Sicherheit, damit diese Geldscheine nicht mehr gefälscht werden können.

Ordnen und unterteilen


Wenn sich das Kind mit dem Geld vertraut gemacht hat und alle Scheine und Münzen kennengelernt hat, kann mit dem Rechnen begonnen werden. Um mit Geld rechnen zu können, muss das Kind die Grundlagen der Mathematik beherrschen, d. h. es muss mit Mengen umgehen und zählen können, die vier Rechenarten (plus, minus, mal und geteilt) sowie das Vergleichen, Runden und Ergänzen beherrschen (siehe Band I). Auch in Sachaufgaben wird oft mit Geld...

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