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Rechtsfragen der Verwendung von Covenants in Kreditverträgen.

AutorMartina Kästle
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2013
ReiheUntersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen. Abteilung B: Rechtswissenschaft 154
Seitenanzahl274 Seiten
ISBN9783428510870
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Bei ihrer Tätigkeit auf den globalisierten Finanzmärkten, insbesondere im Bereich der Projekt- und Akquisitionsfinanzierung, bedienen sich auch deutsche Kreditinstitute zunehmend des aus der anglo-amerikanischen Kreditvertragspraxis stammenden Regelungsinstruments der covenants zur präventiven Kreditsicherung und Verhaltenskontrolle des Kreditnehmers. Der Einsatz von covenants in Kreditverträgen nach deutschem Recht birgt allerdings gewichtige Risiken und Zweifelsfragen. Covenants müssen nicht nur der Verwendungs- und Ausübungskontrolle nach den Bestimmungen des BGB standhalten, sondern sie können darüber hinaus ein Ausfallrisiko des Kreditgebers nach Eigenkapitalersatzregeln oder sogar ein Haftungsrisiko unter konzernrechtlichen Gesichtspunkten begründen. Die Autorin erläutert zunächst den Sinn und Zweck von covenants, systematisiert die einzelnen Regelungstypen und untersucht schließlich die rechtlichen Implikationen im einzelnen. Sie kommt zu dem Ergebnis, daß covenants zwar im Grundsatz ein taugliches Instrument zur Verminderung des Ausfallrisikos des Kreditgebers darstellen, aber in jedem Einzelfall sorgfältig strukturiert und maßvoll gehandhabt werden müssen.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis14
Einleitung24
§ 1 Gegenstand und Gang der Untersuchung24
Teil 1: Verwendung von covenants in Kreditverträgen28
§ 2 Grundlagen28
I. Begriff28
II. Covenants als vertragliche Regelungen zur Verminderung des Ausfallrisikos29
1. Determinanten des Ausfallrisikos von Kreditforderungen30
a) Auswahlrisiko30
b) Insolvenzrisiko und gläubigerschädigende Strategien31
c) Risiko einer verspäteten Sanierung33
d) Kollektivhandlungsrisiko34
2. Zielsetzungen von covenants34
a) Covenants als Mittel zur präventiven Risikobeschränkung34
b) Covenants als Frühwarnsystem35
c) Covenants als Mittel zur Einflußnahme auf die Geschäftsführung36
III. Covenants und Kreditsicherheiten37
1. Begriffliche Abgrenzung37
2. Covenants als Alternative zu herkömmlichen Kreditsicherheiten38
a) Fehlen von Sachsicherheiten39
b) Fehlende Werthaltigkeit von Sachsicherheiten39
c) Vermeidung von Kosten im Zusammenhang mit Sachsicherheiten40
IV. Anwendungsbereich von covenants42
1. Unternehmensanleihen43
2. Projektfinanzierungen45
3. Akquisitionsfinanzierungen47
4. Covenants in Konsortialkreditverträgen48
§ 3 Covenants in der Vertragspraxis49
I. Covenants in anglo-amerikanischen Kreditverträgen49
II. Regelungsgegenstände und Systematisierung von covenants52
III. Ausgestaltung von covenants54
1. Positive Covenants54
a) Informationspflichten54
b) Verpflichtung zur Gesetzestreue57
2. Negative Covenants58
a) Negativklausel, Pari-passu-Klausel59
b) Owner Maintenanceship-Klausel62
3. Financial covenants63
a) Definitionen, Kontinuität der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden65
b) Jederzeitige oder stichtagsbezogene Einhaltung66
c) Inhalt typischer financial covenants67
aa) Eigenkapitalausstattung67
bb) Verschuldung68
cc) Ertrag69
dd) Liquidität69
d) Ausschüttungsbeschränkungen71
IV. Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen covenants73
1. Sanktionsmöglichkeiten im Vorfeld der Kreditkündigung73
a) Erfüllungsansprüche73
b) Schadensersatzansprüche74
c) Maßnahmen der Risikobegrenzung75
2. Event of default-Klauseln75
a) Events of default76
b) Rechtsfolgen76
c) Cross default-Klausel79
d) Compliance certificate, Notice of default81
V. Abgrenzung von covenants und representations and warranties82
Teil 2: Rechtsfragen der Verwendung von covenants84
Abschnitt 1: Statische Analyse85
§ 4 Rechtliche Beschränkungen der Verwendung von covenants85
I. Verpflichtungen des Kreditnehmers86
1. Informationspflichten87
2. Verpflichtung zur Einhaltung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen88
3. Verbote und Zustimmungsvorbehalte91
4. Negativklausel92
II. Nachbesicherungsanspruch des Kreditgebers93
III. Kündigungsrecht des Kreditgebers94
1. Deutlich gestiegenes Ausfallrisiko als Prüfungsmaßstab i.S.d. § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB94
a) Allgemeines94
b) Cross default-Klauseln97
c) Veräußerungsbeschränkungen für Grundvermögen98
2. Transparenzgebot99
3. Rechtsmißbrauch und das Verbot widersprüchlichen Verhaltens100
IV. § 138 Abs. 1 BGB101
V. § 826 BGB102
VI. Verfügungsgewalt von Vorstand und Geschäftsführung über die von covenants berührten Regelungsgegenstände103
1. Dividendenausschüttungsverbote bei der AG104
a) Vertretungsmacht des Vorstands und gesellschaftsrechtliche Kompetenz Verteilung104
b) Rechtsfolgen des Dividendenausschüttungsverbots106
2. Verstoß des Vorstands gegen Pflichten zur selbständigen Unternehmensführung107
3. Andere Rege lungs gegenstände und Rechtslage bei der GmbH109
VII. Covenants als vertragliche Wettbewerbsbeschränkungen?110
1. Verwendungsbeschränkungen und Ausschließlichkeitsbindung nach § 16 GWB110
2. Mißbrauch einer marktbeherrschenden Stellung nach §19 GWB112
VIII. Zwischenergebnis113
Abschnitt 2: Dynamische Analyse114
§ 5 Beschränkung der Ausübung des covenant-gestützten Kündigungsrechts116
I. Kündigung zur Unzeit118
II. Unzulässige Rechtsausübung119
1. Einflußnahme auf die Geschäftsführung bei wirtschaftlicher Abhängigkeit120
2. Duldung vertragswidrigen Verhaltens121
3. Enger Zusammenhang zwischen der Kreditgewährung und einem bestimmten Projekt122
III. Einschränkung des Kündigungsrechts durch Vertragsgestaltung122
IV. Verfallklauseln124
V. Rechtsfolgen einer unberechtigten Kündigung124
§ 6 Risiken aus covenant-gestützter Einflußnahme auf den Kreditnehmer125
I. Sittenwidrigkeitskontrolle126
1. Nichtigkeit nach § 138 BGB126
a) Knebelung des Kreditnehmers127
aa) Allgemeine Voraussetzungen128
bb) Übertragung von Entscheidungsbefugnissen auf Vertrauensleute des Kreditgebers129
b) Andere sittenwidrigkeitsbegründende Gesichtspunkte131
c) Androhung der Kreditkündigung als Indiz für Sittenwidrigkeit?131
d) Subjektive Voraussetzungen und Rechtsfolgen133
2. Haftung nach § 826 BGB134
a) Allgemeine Voraussetzungen der Haftung für das Handeln des Kreditgebers134
aa) Kündigung des Kredits135
bb) Bloßes Stillhalten135
cc) Maßnahmen über das bloße Stillhalten hinaus136
b) Besondere Verantwortlichkeit der Kreditinstitute?138
c) Auswirkungen der covenant-gestützten Einflußnahme auf die Haftung des Kreditgebers141
3. Kreditverträge nach ausländischem Recht143
4. Fazit144
II. Haftung für fehlerhafte Geschäftsführungsmaßnahmen145
1. Haftung der Vertrauenspersonen des Kreditgebers146
a) Haftung gegenüber den Mitgläubigern, insbesondere wegen Verletzung der Insolvenzantragspflicht durch den faktischen Geschäftsführer146
b) Haftung gegenüber dem Kreditnehmer149
2. Haftung des Kreditgebers150
a) Einstandspflicht aus § 280 Abs. 1 BGB150
b) Außervertragliche Haftung150
III. Haftung für Steuerschulden des Kreditnehmers151
§ 7 Covenants und Eigenkapitalersatzrecht152
I. Grundzüge des Eigenkapitalersatzrechts152
II. Normadressatenkreis des § 32a GmbHG154
III. Kriterien für eine gesellschafterähnliche Stellung externer Kreditgeber157
1. Rechtsprechung158
a) Atypisch stille Beteiligte158
b) Atypische Pfandgläubiger159
c) Ergebnis der Rechtsprechungsanalyse161
2. Literatur161
a) Vermögensrechte als Voraussetzung für eine gesellschafterähnliche Stellung163
b) Kompensation fehlender Vermögensbeteiligung durch weitreichende Mitspracherechte?165
aa) Liquidationsentscheidungsmacht167
bb) Umfang vertraglich vereinbarter Mitspracherechte Dritter168
cc) Mitgliedschaftliches Unternehmerinteresse171
c) Adressatenstellung von Risikokapitalgebern173
3. Finanzierungsfolgenverantwortung174
4. Kritische Würdigung - Argumente gegen eine Einbeziehung von Quasi-Gesellschaftern in den Adressatenkreis des § 32a Abs. 3 S. 1 GmbHG179
a) Keine Finanzierungsfolgenverantwortung bei fehlender Vermögensbeteiligung179
b) Keine Kompensation fehlender Vermögensbeteiligung durch weitreichende Mitspracherechte180
c) Keine anderen Wertungen infolge des sog. Kleinbeteiligungsprivilegs (§ 32a Abs. 3 S. 2 GmbHG)184
d) Ökonomische und praktische Erwägungen186
e) Ergebnis zu covenant-gestützten Kreditverträgen188
IV. Gesellschafterstellung von Konsortialbanken189
V. Verstrickung von Krediten in der Krise der Gesellschaft192
VI. Sanierungsprivileg (§ 32a Abs. 3 S. 3 GmbHG)195
VII. Haftungsfolgen198
§ 8 Covenants als konzernrechtlicher Beherrschungstatbestand?199
I. Einfache oder qualifiziert faktische Konzernierung?200
II. Abhängigkeitsverhältnis203
1. Gesellschaftsrechtlich vermittelte Einflußnahme203
2. Außergesellschaftsrechtlich vermittelte Einflußnahme (wirtschaftliche Abhängigkeit)205
a) Konzernrechtlicher Ausbeutungsschutz auf der Grundlage der §§ 311,317 AktG?208
b) Gläubigerschutz auf der Grundlage der Haftung im qualifizierten faktischen Konzern (§ 302 AktG analog)210
c) Wirtschaftliche Abhängigkeit als Problem des allgemeinen Zivil- und Wirtschaftsrechts212
Abschnitt 3: Zusammenfassung214
§ 9 Ergebnis der rechtlichen Analyse214
Teil 3: Folgerungen für die Kreditpraxis218
§ 10 Covenants in der bisherigen Kreditpraxis - Empirische Erkenntnisse218
§ 11 Zusammenfassende Bewertung von covenants221
I. Covenants als Alternative zu Sachsicherheiten221
II. Covenants als Frühwarnsystem222
1. Aussagekraft bilanzieller Kennzahlen223
2. Vergangenheitsbezug bilanzieller Kennzahlen224
3. Manipulationsmöglichkeiten des Kreditnehmers224
III. Handlungsmöglichkeiten nach einer covenant-Verletzung225
1. Anspruch auf Nachbesicherung225
2. Covenant-gestütztes Kündigungsrecht226
IV. Covenants als Mittel zur Einflußnahme auf die Geschäftsführung228
1. Eingriffe in die Geschäftsführung zur Insolvenzvermeidung228
2. Eingriffe in die Geschäftsführung in der Krise229
V. Externe Effekte von covenants231
VI. Ergebnis232
§ 12 Ausblick auf die künftige Kreditpraxis233
I. Harmonisierung der Rechnungslegungsvorschriften234
II. Eigenkapitaladäquanzrichtlinie (Basel II)236
Anhang240
20. Covenants240
21. Events of Default249
Literaturverzeichnis252
Entscheidungsübersicht268
Stichwortverzeichnis274

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