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Robert Franks 'Conversations in Vermont': ein Artefakt des kommunikativen oder kulturellen Gedächtnisses?

AutorAnna Jontza
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl32 Seiten
ISBN9783638535755
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Medienwissenschaft Studiengang Film- und Fernsehwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Robert Frank ist ein Fotograf und Filmemacher, dessen Privatleben im Zentrum seines künstlerischen Schaffens steht. In dem FilmConversations in Vermontaus dem Jahr 1969 thematisiert Frank seinen Besuch bei seinen Kindern, die gleichzeitig als persönliche Reise in die gemeinsame Vergangenheit und die Gegenwart dargestellt wird. Im Kontext der privaten Geschehnisse des Jahres 1969 wirkt der Film wie ein Versuch zu rekapitulieren was in der Vergangenheit geschehen ist, und eine Erklärung für die große Distanz zu seinen Kindern zu finden. Er lässt sich gerade von seiner Frau Mary scheiden und seine beiden minderjährigen Kinder Pablo und Andrea leben in einer Kommune in Vermont, da sie mit dem Leben in New York nicht zurecht gekommen sind - im Besonderen der achtzehnjährige Pablo, der einschlägige Erfahrungen mit Drogen gemacht hat. Conversations in Vermonthinterlässt auf den ersten Blick den Eindruck, dass die Kommunikation über die Vergangenheit mit seinen Kindern scheitert und keine gemeinsame Familiengeschichte, sondern ein großes Schweigen zwischen dem Vater und seinen Kindern existiert. Dem Zuschauer drängt sich die Frage auf, ob Frank schlicht gegen das Vergessen fotografiert und filmt. Im Diskurs um das kulturelle Gedächtnis ist das Genre Dokumentarfilm als Zeitdokumentation einer Gesellschaft etabliert. Gleichzeitig stellt Angela Keppler die Frage nach der Funktion von Homemovie im Kontext eines familiären Gedächtnisses. Der oberflächliche Eindruck, es handele sich bei dem FilmConversations in Vermontnur um den Versuch Franks, die eigene Vergangenheit im Sinne der bildenden Kunst auf ein Medium zu bannen, um es als Geschichte abschließen und distanzieren zu können, legt die Klassifizierung des Films als Artefakt des familiären Gedächtnisses nahe. Der Film wird dem Zuschauer als 'Familienalbum' angekündigt und scheint auch vertraute Elemente familiärer Handlungen zu enthalten. In seiner spezifischen Ästhetik changiert er aber zwischen den Genres Homemovie und Dokumentation, also einem Privat- und einem Zeitdokument. Es wird zu untersuchen sein, inwieweit der Film Strukturen eines kulturellen Gedächtnisses aufweist und damit der oberflächliche Status als Artefakt eines familiären Gedächtnisses revidiert bzw. differenziert werden muss. [...]

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