Selbstbehandlung mit Schüßler-Salben
Die Selbstbehandlung mit Schüßler-Salben ist ganz einfach umzusetzen. Nehmen Sie sich jedoch zuvor ein paar Minuten Zeit, um sich mit dem Wichtigsten vertraut zu machen. Wenn Sie sich aufgrund Ihrer Beschwerden oder Hautprobleme für eine bestimmte Salbe oder auch mehrere entschieden haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten der praktischen Anwendung.
Die Salben auftragen
Bei den meisten Beschwerden hat sich das leichte Auftragen oder das etwas kräftigere Einreiben der Schüßler-Salben bewährt. Bei Muskel- oder Gelenkbeschwerden ist vor allem die etwas kräftigere Massage mit den Salben geeignet. Beachten Sie vor dem Auftragen die Dosierung der Salben – sie richtet sich danach, ob akute oder chronische Beschwerden vorliegen.
Anwendung und Dosierung bei akuten Beschwerden
Bei akuten Beschwerden – zum Beispiel einem Sonnenbrand – sollte die Salbe mehrmals täglich, das kann auch stündlich sein, aufgetragen werden. Mit der häufigeren Anwendung setzen Sie immer wieder einen Heilreiz – der Heilerfolg wird beschleunigt. Das ist bei akuten Krankheitssymptomen besonders wichtig. Handelt es sich um eine kleine Körperstelle, die Ihnen Beschwerden verursacht – zum Beispiel ein Insektenstich –, können Sie dort auch ein einfaches Salbenpflaster (siehe >) auflegen.
Salbenumschlag oder Salbenkompresse
Bei Bauchschmerzen oder Muskelkrämpfen verstärkt ein feuchtheißer Umschlag oder eine Kompresse die Wirkung der Salbe. Tragen Sie die Salbe auf die Stelle auf, die Ihnen Beschwerden macht. Darauf legen Sie ein feuchtheißes Tuch (so heiß wie verträglich) und decken es mit einer Wärmflasche ab – so bleibt der Umschlag oder die Kompresse länger warm. Haben sich die Beschwerden gebessert, entfernen Sie Wärmflasche und Tuch. Gegebenenfalls die Anwendung öfter wiederholen.
Anwendung und Dosierung bei chronischen Beschwerden
Bei chronischen Beschwerden – zum Beispiel einer degenerativen Gelenkerkrankung (Arthrose) – genügt das Auftragen der Salbe zweimal täglich. Noch besser ist jedoch ein Salbenverband (siehe unten), den Sie für mehrere Stunden auf der Haut belassen. Am besten ist es, den Salbenverband abends anzulegen – so kann die Salbe über Nacht einwirken.
Salbenverband und Salbenpflaster
Der Salbenverband hat sich bei Gelenkleiden, Nagelerkrankungen, Knochen- und Muskelbeschwerden bewährt. Tragen Sie dazu die Salbe messerrückendick auf die erkrankte Stelle auf. Darüber legen Sie ein trockenes Tuch und fixieren es mit einem Klettverschlussband.
Belassen Sie diesen Umschlag für 12 bis 24 Stunden auf der Haut. So kann die Salbe lang genug auf die betroffene Stelle einwirken.
Bei kleineren Hautstellen, die Sie behandeln möchten, genügt ein Salbenpflaster: Die Salbe auftragen, darüber ein Heftpflaster anbringen und ebenfalls 12 bis 24 Stunden auf der Haut belassen.
Individuelle Salbenmischungen
Sind für die Behandlung Ihrer Beschwerden mehrere Salben erforderlich, dann mischen Sie diese einfach miteinander. Im Kapitel »Beschwerden von A–Z« (ab >) sind entsprechende Mischungen angegeben.
Sie haben aber auch die Möglichkeit, sich nach Auswahl der für Sie infrage kommenden Salben eine individuelle Schüßler-Salbenmischung herzustellen: Nehmen Sie von jeder der von Ihnen ausgewählten Salben einen oder mehrere Salbenstränge, und mischen Sie diese in der Hand miteinander. Oder besorgen Sie sich in der Apotheke einen Salbentiegel (Kruke) und drücken etwas Salbe aus jeder Tube dort hinein. Dann verrühren Sie die Salben miteinander (mit Spatel, Löffel oder in einem Mörser mit Stößel). Achten Sie unbedingt auf einwandfrei sauberes Besteck. Verschließen Sie das Gefäß, und nehmen Sie täglich so viel Salbe heraus, wie Sie benötigen – am besten mit einem sauberen Teelöffel und nicht mit den Fingern.
Ich empfehle Ihnen, die fertige Salbenmischung im Kühlschrank aufzubewahren.
INFO
Die richtige Ausstattung: Mörser, Stößel, Tiegel
Wenn Sie sich eine Salbe selbst mischen wollen, benötigen Sie einen Porzellanmörser (eine je nach Bedarf unterschiedlich große Porzellanschale) und einen »Rührstab« dazu – den sogenannten Stößel oder Pistill.
Tiegel, die auch als Salbentiegel oder Kruke bezeichnet werden, heißen die in der Apotheke üblichen verschließbaren Gefäße für Salbenmischungen. Es gibt sie in verschiedenen Größen, zum Beispiel 50 oder 100 ml – sie sind am besten für die Aufbewahrung von Salben geeignet. Mit diesen drei Gegenständen sind Sie richtig ausgerüstet und können so problemlos Ihre eigenen Salbenmischungen herstellen.
Schüßler-Salben und -Salze kombinieren
Sie können Ihre Beschwerden gleichzeitig innerlich durch Tabletten und äußerlich mit Salben behandeln, was eine äußerst erfolgreiche Therapiemethode ist. So gehen Sie von zwei Seiten her gezielt auf Ihre Beschwerden ein.
Genaue Angaben zur Dosierung finden Sie im Kapitel »Beschwerden von A–Z« (ab >).
Salbenmischung mit ätherischen Ölen
Schüßler-Salben lassen sich auch hervorragend mit ätherischen Ölen (siehe >) mischen. Auf diese Weise nutzen Sie sowohl die Wirkung der Salbe als auch die des ätherischen Öls. So ergeben sich ganz neue Möglichkeiten der Anwendung. Im Kapitel »Beschwerden von A–Z« (ab >) finden Sie Rezepturen, die sich in der Praxis bewährt haben. Beachten Sie: Manche ätherischen Öle erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut – deshalb sollten Sie nach dem Auftragen nicht gleich ein Sonnenbad nehmen.
Lotion oder Fettsalbe selbst herstellen
Möchten Sie eine fetthaltige Salbe zur Pflege Ihrer Haut oder aber eine Lotion (zum Beispiel eine After-Shave-Lotion, siehe >) herstellen, können Sie die für Sie geeignete Schüßler-Salbe mit einer fetthaltigen Creme oder einer neutralen Lotion mischen.
Für eine Fettsalbe ist Vaseline oder Sheabutter (Apotheke; Naturkostladen) geeignet. Mischen Sie Salbe und Fett im Verhältnis 1:1 miteinander.
Für eine Lotion besorgen Sie sich in der Apotheke eine neutrale Lotion als Grundlage. Mischen Sie die Schüßler-Salbe mit der Lotiongrundlage im Verhältnis 1:3. Falls angegeben, mischen Sie einige Tropfen ätherischer Öle dazu. Welche Salben oder Öle für Sie richtig sind, erfahren Sie im Kapitel »Beschwerden von A–Z« (ab >).
Salben mit ätherischen Ölen anrühren
- Eine Salben-Öl-Mischung stellen Sie am besten immer erst kurz vor der Anwendung her. Nehmen Sie jeweils einen Strang der entsprechenden Salbe, und geben Sie ein bis drei Tropfen des angegebenen Öls dazu. Vermengen Sie alles in der Hand, und tragen Sie die Mischung dann direkt auf die Haut auf. Das machen Sie ein- bis zweimal pro Tag.
- Welche Öle für Ihr Problem infrage kommen, können Sie detailliert im Kapitel »Beschwerden von A–Z« (ab >) nachlesen.
- Möchten Sie eine größere Menge, zum Beispiel ein bis zwei Tuben, mischen, gehen Sie so vor: Nehmen Sie ein sauberes Gefäß, mischen Sie die Salben zu gleichen Teilen in einem Mörser oder mit einem Rührgerät, und geben Sie einige Tropfen des Öls oder der Öle dazu (die Salbenmischung darf nicht zu flüssig werden). Bewahren Sie die Mischung verschlossen im Kühlschrank auf, und verbrauchen Sie sie bald. Auch hier gilt: Die Salbe möglichst nicht mit den Fingern, sondern mit einem sauberen Löffel oder Spatel aus dem Gefäß nehmen.
Salbenmischung mit einer pulverartigen Grundlage
In bestimmten Fällen, zum Beispiel zur Schweißhemmung, ist die Mischung einer Salbe mit einem Pulver, etwa Alaun, vorteilhaft. Verrühren Sie Salbe und Pulver/Puder in dem in der Rezeptur angegebenen Verhältnis gründlich einige Minuten miteinander. Am besten geht dies in einem Porzellanmörser mit Pistill (aus der Apotheke). Die Salbe füllen Sie in ein sauberes Gefäß.
Salbenersatz: die Breiauflage
Sollten Sie einmal unterwegs sein und keine Salbe zur Hand haben, sondern lediglich die Schüßler-Salze in Tablettenform, so können Sie sich trotzdem mühelos eine Breiauflage herstellen. Nehmen Sie je nach Größe der Hautstelle, die Sie behandeln möchten, drei bis zehn Tabletten, und lösen Sie diese mit etwas Wasser – notfalls auch mit Speichel – zu einem Brei auf. Diesen Brei streichen Sie auf die Haut und decken ihn mit einem Pflaster ab. Die Breiauflage hat sich insbesondere bei Insektenstichen bewährt. Bei Schürfwunden oder leichten Schnittverletzungen nehmen Sie bitte abgekochtes Wasser zur Herstellung der Breiauflage. Breiauflagen sind auch angebracht, wenn es keine Salben von den entsprechenden Salzen gibt, also bei den Ergänzungsmitteln. Verfahren Sie wie oben beschrieben.
Salben bei Entzündungen
Dr. Schüßler, der die Heilkraft seiner Salze exakt erforschte und ihre Wirkung am Patienten streng beobachtete, stellte fest, dass drei Salze mit den drei Stadien einer Entzündung korrespondieren, weshalb...