Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich VWL - Wettbewerbstheorie, Wettbewerbspolitik, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen (Management of Science), Veranstaltung: Volkswirtschaftliches Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sorgte die Frage, ob die Ausrichtung des Wettbewerbsrechts nach einer per se rule oder rule of reason erfolgen soll, für erhöhten Diskussionsbedarf. Zahlreiche empirische Untersuchungen sind seit dem durchgeführt worden, die aber zu unterschiedlichen Ergebnissen und somit zu divergierenden Meinungen führt. Auch in heutiger Zeit findet dieses Thema ein großes Interesse. Die folgende Arbeit soll eine Einführung in diese Thematik geben, um so die Kontroversen beider Regeln zu verdeutlichen. Im zweiten Kapitel beschäftigen wir uns kurz mit der Entstehungsgeschichte der per se rule und rule of reason und gehen dann auf ihre unterschiedlichen Eigenschaften ein. Die Vor- und Nachteile beider Regeln werden dann in einem ökonomischen Kosten- und Nutzenkalkül in ausführlicher Form gegenübergestellt, um so eine bessere Betrachtungsweise zu ermöglichen. Im dritten Kapitel wird die per se rule und rule of reason mit ex ante und ex post Kontrolle kombiniert. Hier wird verdeutlicht, wann es zweckmäßig ist, die per se rule und rule of reason durch ex ante und ex post Kontrolle zu erweitern. Dabei ist auch die Beweislast ausschlaggebend, die sowohl bei Unternehmen als auch bei der Kartellbehörde liegen kann. Das vierte Kapitel befasst sich mit einem Ausblick auf den more economic approach, der einen ökonomischeren Ansatz darstellt und so auf eine stärkere rule of reason basiert. Im Wesentlichen wird hier geprüft, ob er tatsächlich in der Lage ist, das Wettbewerbsrecht zu reformieren. Nach Betrachtung der Eigenschaften eines more economic approach, ist die Veranschaulichung des ökonomischen Kosten- und Nutzenkalküls von besonderem Interesse. Hier ist die Entscheidungsqualität von großer Bedeutung, da ein zusätzlicher erwarteter Nutzen des ökonomischeren Ansatzes von der Erhöhung der Entscheidungsqualität abhängig ist. Die Erhöhung der Entscheidungsqualität soll durch Einsatz von industrieökonomischen Modellen realisiert werden. Daher werden spieltheoretische Aspekte miteinbezogen, die maßgeblich zur Verbesserung der industrieökonomischen Modelle beigetragen haben. Die letzten beiden Punkte im vierten Kapitel befassen sich mit der Rechtssicherheit. Die politökonomische Dimension führt die Problematik der vernachlässigten Politikneutralität vor, die durch einen Informationsvorsprung eigene Interessen oder die Interessen von Gruppen einbeziehen können.Die Einführung einer unabhängigen Wettbewerbsbehörde...
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