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Sekundäre Viktimisierung als Legitimationsformel.

AutorLena Bork
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2012
ReiheSchriften zum Strafrecht 230
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783428537792
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Spätestens seit Garlands »Culture of Control« wird die Frage gestellt, ob und wie die Kriminalpolitik »das Opfer« benutzt, um dem Strafrecht punitive Züge zu geben. Der Verdacht, dass das Opfer als Vehikel des »Penal Populism« diene, besteht auch mit Blick auf den expandierenden strafprozessualen Opferschutz in Deutschland. Ralf Kölbel und Lena Bork zeigen nach der bisher umfassendsten Sekundäranalyse auf, dass die »Gefahr sekundärer Viktimisierung« im rechtspolitischen Diskurs seit 30 Jahren als eine Legitimationsfigur fungiert, die keine wissenschaftliche Grundlage hat. Dennoch ergibt eine Rekonstruktion der wesentlichen Gesetzgebungsvorgänge nur wenig Hinweise auf eine Opferinstrumentalisierung. Die viktimologische Wende im Strafprozess erscheint eher als sozialstaatliches Projekt, das sich aber von seiner empirischen Basis verselbstständigt hat und deshalb gleichermaßen untersuchungs- und hinterfragungsbedürftig ist. Hierfür entwickeln die Autoren abschließend einen konzeptionellen Rahmen.

Prof. Dr. Ralf Kölbel ist - nach Dissertation und Habilitation in Jena sowie weiteren akademischen Stationen in Dresden, München und Münster - Professor für Kriminologie, Straf- und Strafverfahrensrecht an der Universität Bielefeld. Seine derzeitigen Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Wirtschaftskriminologie und im Strafprozessrecht. Lena Bork ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am selben Lehrstuhl und arbeitet an einer Dissertation zu sog. Ehrverbrechen.

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