Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Geschichtswissenschaften, Osteuropa), Veranstaltung: Der GULag. Die Geschichte des sowjetischen Lagersystems (1917-1956)., Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Tod von Josef Stalin am 5. März 1953 endete auch seine grausame Gewaltherrschaft. In den folgenden Jahren öffneten sich die Lagertore des Gulags , eines gigantischen Lagersystems in der Sowjetunion, für eine Vielzahl von Häftlingen. Das waren Überlebende aus einer Parallelwelt von Schreckensorten, in denen das Regime seine angeblichen und tatsächlichen Feinde gefangen hielt, erniedrigte und in einer besonderen Mangelsituation durch Repressionen und schwere Zwangsarbeit unterdrückte. Wie es Häftlingen auf verschiedene Art und Weise gelang die extremen Bedingungen dieser Lager zu überleben, wird in den folgenden Kapiteln dargestellt. Ausgehend von der modernen Verhaltensforschung, die als Psychobiologie unterschiedliche Verhaltensformen untersucht, wird in Kapitel zwei menschliches Erhaltungsverhalten unter Stress beschrieben. Anhand der Forschungsliteratur von Richard Lazarus und Klaus Immelmann wird geschildert, wie sich Stress auf den Menschen auswirkt und welche Möglichkeiten das Individuum hat, mit belastenden Situationen fertig zu werden. In Kapitel drei wird die extreme Stresssituation des Lagerlebens im Gulag gezeigt, wie die Häftlinge entrechtet und ihrer Freiheit beraubt, schwierigsten Lebensbedingungen ausgesetzt waren. Durch den erheblichen Mangel in allen Bereichen, verbunden mit schwerer körperlicher Belastung, gelangte der menschliche Organismus oft an die Grenzen seiner Belastbarkeit oder versagte, indem der Häftling starb. Unter diesen Umständen war das Überleben primäres Ziel vieler Häftlinge, mitunter um jeden Preis. Welche Möglichkeiten und Verhaltensweisen es dabei gab, wird in Kapitel vier dargestellt.Da sich die Häftlingsgesellschaft aus verschiedenen Menschentypen zusammensetzte, gab es auch unterschiedliche Bewältigungsformen und Überlebensstrategien. In den besonderen Belastungssituationen des Lagerlebens wurde das Handeln vieler Häftlinge vom vorrangigen Bedürfnis nach Selbsterhaltung bestimmt. Die Sicherung der Nahrungsgrundlage und die Schonung der körperlichen Ressourcen waren Voraussetzungen für das Überleben und rückten in den Mittelpunkt aller Bestrebungen. Es entstand eine Lagerwelt mit eigenen Regeln und Verhaltensformen, in der fast jegliches Handeln dem Gebot der Selbsterhaltung untergeordnet war, wo aber auch Formen gegenseitiger Hilfe Überleben ermöglichten.
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