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So werden Sie reich wie Norwegen

Genial einfach ein Vermögen aufbauen

AutorClemens Bomsdorf
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl244 Seiten
ISBN9783593438245
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Die norwegische Finanzformel für Privatanleger Norwegen ist gerade zum glücklichsten Land der Erde aufgestiegen. Das liegt sicher auch daran, dass sich die Norweger keine Sorgen um Geld machen müssen. Der Grund dafür? Norwegen hat Öl. Und aus den Verkaufserlösen speist sich der größte Staatsfonds der Welt: der norwegische Ölfonds. Clemens Bomsdorf hat aus der Strategie des Fonds die norwegische Finanzformel extrahiert und sie an die Bedürfnisse von Privatanlegern angepasst. Mit den Ratschlägen aus der Schule des passiven Investierens können auch sicherheitsorientierte Anleger ein solides Vermögen aufbauen. Und da einer der Grundsätze das ethische Investieren ist, tun sie mit ihrer Geldanlage auch noch Gutes.

Clemens Bomsdorf ist Journalist und wurde an der Stockholm School of Economics sowie der Universität zu Köln zum Ökonomen ausgebildet. Über den norwegischen Ölfonds berichtet er seit gut 15 Jahren. Das brachte ihn dazu, die norwegische Finanzformel zu entwickeln, nach der er seither selbst erfolgreich investiert.

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Leseprobe
Vermögensaufbau - aber wie? Seit ein paar Jahren kann einem, was die Wirtschaft und die eigene finanzielle Zukunft angeht, angst und bange werden. Erst die Finanzkrise und der Aktiencrash, dann die Griechenlandkrise und auch noch die der Banken - und als ob das nicht schon genug wäre, rutschte die Weltwirtschaft direkt in die Nullzinsphase. Die Schlagzeilen verschiedener Medien sprechen Bände, ein paar Beispiele: 'Anlage-Notstand der Versicherer alarmiert Politik' (Wirtschaftswoche, 14. Juni 2012)1; 'Nach Zins-Schock und Versicherungs-Kahlschlag: Wo bekomme ich JETZT noch was für mein Geld?' (Bild, 15. Juni 2014)2; 'Schlechte Zeiten für Sparer' (Handelsblatt, 12. Oktober 2016)3; 'Zehn Jahre nach der Finanzkrise ist die Gefahr noch nicht gebannt.' (Handelsblatt, 4. Juli 2017)4; 'Folgen der Krise überdauern das Jahrzehnt' (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Juli 2017)5; 'Altersvorsorge: Mehr zahlen, weniger bekommen' (Die Zeit, 13. September 2017)6; 'CRASH-GEFAHR: Krisen-Barometer steigt über den Wert von 1929' (Die Welt, 9. Januar 2018)7. Anders als früher werfen weder Tages- noch Festgeld und erst recht nicht das Sparbuch eine ordentliche Rendite ab. 'Wie soll ich bei solchen Voraussetzungen die paar Euro, die ich monatlich zur Seite legen kann, lohnend investieren?', fragen sich immer mehr Menschen. Zugleich scheint es wichtiger denn je, ein kleines (oder größeres) Finanzpolster anzusparen, nicht zuletzt, weil der Sozialstaat weiter zurückgebaut wird. Am augenscheinlichsten ist das bei der gesetzlichen Rente. Die dürfte bei kaum noch einem Arbeitnehmer ausreichen. Von Freunden und Bekannten unterschiedlichen Alters höre ich laufend, dass sie frustriert sind, weil ihre Bank sie mit schlechten Angeboten abspeist, während sie gerne mehr aus ihrem Geld machen würden. Dabei handelt es sich um völlig verschiedene Menschen. Sicher können auch Sie sich in einem dieser Typen wiedererkennen: Einige verdienen nicht sonderlich gut, sind aber gerade deshalb darauf angewiesen, das Beste nicht nur aus ihrer Arbeitskraft, sondern auch ihrem Ersparten zu machen. Andere haben am Monatsende meist erheblich mehr übrig, als sie gerade brauchen, und möchten dieses Geld für sich arbeiten lassen. Das brachte mich ins Grübeln - und auf eine Idee. Gut zu wissen Weise norwegische Politiker haben den Ölfonds etabliert, um für die Zukunft aller Norweger vorzusorgen. So wie Privatpersonen regelmäßig Geld zur Seite legen, macht es Norwegen mit seinen Überschüssen aus dem Geschäft mit Öl und Gas. Durch kluges Investieren an den internationalen Finanzmärkten ist daraus mittlerweile der größte Staatsfonds der Welt geworden. Pro Einwohner Norwegens sind umgerechnet über 160.000 Euro angelegt (Stand: 1. Januar 2018). Mit einer jährlichen -> Rendite von 6 % hat der Ölfonds sich seit 1998 besser entwickelt als der DAX im selben Zeitraum - und das bei erheblich geringerem Risiko! Vom norwegischen Ölfonds zur norwegischen Finanzformel Lange Jahre habe ich für Medien wie Wirtschaftswoche, Die Welt und Focus über den wohl bekanntesten und bedeutendsten Großinvestor aus dem Norden, den norwegischen Ölfonds, berichtet und dessen konsequente und zugleich wenig riskante Strategie gelobt, mit der er es zum größten Staatsfonds der Welt gebracht hat.8 Jetzt möchte ich diese auch Ihnen zur Nachahmung empfehlen. Norwegen fördert seit 1971 Öl und investiert die Gewinne aus dem Rohstoffgeschäft seit 1996 weltweit, seit 1998 auch in Aktien. Die ausgeschütteten Gewinne (-> Dividenden) der staatlichen Anteile am Ölriesen Statoil, Steuern auf das Geschäft mit dem schwarzen Gold und Zahlungen aus staatlichen Direktbeteiligungen an Ölfeldern fließen allesamt in den norwegischen Ölfonds, der offiziell 'Statens Pensjonsfonds Utland', also 'Staatlicher Pensionsfonds Ausland', heißt. So soll dafür gesorgt werden, dass die heimische Wirtschaft nicht überhitzt und auch zukünftige Generationen etwas vom norwegischen Wohlstand haben. Der norwegische Ölfonds hat sein Versprechen gehalten und das Vermögen über die Jahre und Jahrzehnte gemehrt. Seit Anfang 1998 beträgt seine durchschnittliche jährliche Rendite 6 % brutto (später erfahren Sie den Unterschied von Brutto- und Nettorendite; weil historische Renditen meist brutto angegeben werden, geschieht dies hier um der Vergleichbarkeit willen auch) - das ist mehr als beim DAX.9 Mittlerweile sind pro Norweger über 160.000 Euro an den internationalen Finanzmärkten angelegt. Ich halte den norwegischen Ölfonds aus sieben Gründen für das ideale Vorbild für Sie als Privatanleger: 1. Er ist erfolgreich. 2. Er ist transparent. 3. Er investiert in seriöse Anlageprodukte. 4. Er hat die Kosten im Griff. 5. Er legt Geld so an, dass die Strategie ohne großen Zeitaufwand nachgeahmt werden kann. 6. Er folgt ethischen Vorgaben. All das gilt trotz seiner Größe, weil - und das ist der 7. Grund - die Norweger das Geld fast ausschließlich in -> Aktien und -> Anleihen investieren, die jeder kaufen kann. Gut zu wissen Ein kleines Vermögen anzuhäufen ist für jeden möglich, auch Norwegen hat vor 20 Jahren bei null angefangen: Als am 31. Mai 1996 das erste Geld in den Ölfonds floss, entsprach das pro Norweger nur ein paar Euro. Daraus ist bis heute rund doppelt so viel wie das jährliche norwegische Bruttoinlandsprodukt geworden. Weil der Fonds erst seit 1998 breit gestreut anlegt und die Jahresberichte die -> Performance und Investments ab diesem Zeitpunkt detailliert dokumentieren, sind vor allem die vergangenen 20 Jahre interessant, um die Strategie des Ölfonds nachzuahmen. Auch andere Ökonomen und Journalistenkollegen loben das norwegische Investmentvehikel regelmäßig für dessen Anlagestrategie. Für Helmut Steuer, seit vielen Jahren Nordeuropa-Korrespondent des Handelsblatts, ist er 'ein Vorbild aus dem Norden'10, eine Gruppe internationaler Wirtschaftswissenschaftler konstatiert, das norwegische Modell 'maximiert die Chance eines langfristigen Investmenterfolgs'11, und Annika Janssen lobt in der Handelszeitung aus dem Bankenland Schweiz: 'Der Fonds investiert breit, nachhaltig und erfolgreich.'12 Thomas Klemm rät in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: 'Anleger, schaut auf Norwegens Staatsfonds!'13 Trotz des vielen Lobes ist die Anlagestrategie des Ölfonds bisher nicht detailliert so analysiert und erklärt worden, dass Privatanleger sie verstehen und sich zunutze machen können. Dabei ist das gar nicht so schwer. Was liegt also näher, als zu schauen, was jeder von den Norwegern lernen kann? Genau das habe ich getan, um aus der Anlagestrategie des norwegischen Ölfonds jene Aspekte herauszukristallisieren, die Privatanlegern beim Vermögensaufbau helfen können. Wer die Vorgaben an den Fonds und dessen Zusammensetzung über die Jahre zusammenführt und analysiert, kann daraus für die eigene Anlagestrategie lernen. Schließlich suchen die Investmentmanager die Investitionsziele nicht nach dem Zufallsprinzip aus, sondern handeln den von der Politik vorgegebenen Rahmenbedingungen folgend so, dass die erwartete Rendite maximiert wird. Die Anlagestrategie des Ölfonds ist demnach kein Geheimnis. Deshalb kann sie eigentlich jeder nachahmen. Die Betonung liegt auf 'eigentlich', denn um die Essenz herauszuarbeiten, muss man sich zunächst durch die Jahresberichte und andere Dokumente des Fonds und der Politik quälen. Diese sind zwar auf der Website des Fonds sowie beim norwegischen Finanzministerium auffindbar, aber nicht nur sehr umfangreich, sondern zudem in sehr trockenem Finanzenglisch verfasst, und manches ist sogar nur auf Norwegisch zugänglich. Dank der norwegischen Transparenz konnte ich für dieses Buch die wesentlichen Punkte der Portfoliozusammensetzung und -entwicklung sowie die Entscheidungen dahinter für Sie aufbereiten und daraus Regeln zusammenstellen, die für Privatanleger gelten sollten. Um zu gewährleisten, dass Sie alle Schritte nicht nur nachvollziehen, sondern bei Bedarf oder Interesse auch nachrecherchieren können, greife ich in Bezug auf den Ölfonds nur auf Informationen zurück, die von norwegischer Seite ins Internet gestellt wurden. Hinzu kommen Daten anderer Anbieter, die bis auf ganz wenige Ausnahmen allesamt ebenfalls online zu finden sind. Wie dieses Buch aufgebaut ist Kapitel 1 zeigt, dass auch Sie eine Chance haben, mithilfe einer strategischen Geldanlage nachhaltig ein Vermögen aufzubauen, und gibt Ihnen einen Vorgeschmack darauf, was Sie erreichen können, wenn Sie 'norwegisch' investieren. Kapitel 2 wirft einen ersten Blick auf den norwegischen Ölfonds, damit Sie gleich zu Anfang wissen, was ihn ausmacht und wie er sich entwickelt hat. Es geht darin um Politik und Personen sowie die lehrreiche Geschichte des norwegischen Ölabenteuers. Dass das Land so wohlhabend geworden ist, hat auch mit einer besonderen Einstellung zum Leben zu tun. Politiker und Bevölkerung sind es gewohnt, vorausschauend statt kurzfristig zu denken - das sollten Sie auch tun, wenn Sie finanziell erfolgreich sein wollen. Sie erfahren ebenfalls, was es zu beachten gilt, um Renditen von Geldanlagen richtig zu bewerten. Außerdem lernen Sie, welche große Rolle der Zufall an der Börse spielt und wie Sie das für sich nutzen können, indem Sie sich an einer Investmentstrategie orientieren, die auch beim Ölfonds zu erkennen ist. Kapitel 3 nimmt den Ölfonds ganz genau unter die Lupe und zeigt, welche Rolle Aktien, Anleihen sowie Immobilien spielen und wie sich das über die Jahre auf die Rendite ausgewirkt hat. Dieser Überblick soll Ihnen ein Gefühl für Marktentwicklungen geben. Sie erfahren, wie die Vorgaben, die der Fonds von der Politik bekommt, sich in seinem -> Portfolio niederschlagen, und erhalten Anregungen, um daraus zu lernen. Kapitel 4 beleuchtet die Leitlinien der Anlagestrategie des norwegischen Ölfonds aus Sicht eines Privatanlegers und leitet aus allem, was Sie bisher erfahren haben, acht Schritte her, um die norwegische Finanzformel umzusetzen. In Kapitel 5 geht es um genau diese praktische Umsetzung der norwegischen Finanzformel. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren persönlichen Zukunftsfonds nach norwegischem Vorbild realisieren. Dazu gehört unter anderem die Klärung der Frage, wie Sie persönlich Ihr Investment auf Aktien und Anleihen verteilen und welche Summe Sie monatlich wie anlegen sollten. Ich präsentiere Ihnen an dieser Stelle beispielhaft auch ein paar Finanzprodukte, in die Sie investieren können, wenn Sie mögen. Kapitel 6 behandelt das Thema ethisches Investment genauer. Der norwegische Ölfonds folgt bei der Auswahl seiner Geldanlagen ethischen Kriterien. Welche Maßstäbe er anlegt und was er erreicht hat, erfahren Sie hier, und wie Sie selber ethischer investieren können. Die in Kapitel 5 vorgestellten Produkte genügen ethischen Ansprüchen ebenfalls. In Kapitel 7 dient der norwegische Ölfonds ausnahmsweise einmal als Negativbeispiel. Hier lernen Sie von einigen Punkten in dessen Strategie, die Sie als Privatanleger so nicht umsetzen sollten. Natürlich bekommen Sie an der Stelle auch Hinweise, wie Sie es besser machen können. Kapitel 8 schließlich widmet sich noch einmal der Psychologie und legt dar, warum der eigentlich so einfache wie erfolgversprechende norwegische Ansatz bisher von wenigen Privatanlegern verfolgt wird. Sie erfahren, welche allzu menschlichen Unzulänglichkeiten dem Erfolg an der Börse oft im Wege stehen, und lernen, sich in Zukunft von diesen nicht von einer langfristig guten Performance abbringen zu lassen. Um Finanzmärkte zu verstehen, müssen Sie die wichtigsten Grundbegriffe kennen. Erklärungen finden Sie über das Buch verteilt in Kästen mit dem Titel 'Was ist eigentlich...?', zusätzliche kurze Definitionen enthält das Glossar am Ende des Buches. Die darin enthaltenen Begriffe sind im Buch mit einem Pfeil gekennzeichnet: ->. Weitere Kästen, überschrieben mit 'Gut zu wissen', bringen Essenzen aus den jeweiligen Abschnitten noch einmal auf den Punkt oder liefern Ergänzungen. Im Internet lassen sich heutzutage die wichtigsten Daten von Märkten und Wertpapieren sowie viele weitere Finanzinformationen finden. Im Anhang finden Sie daher neben Literaturhinweisen auch einige interessante Links. 1 Keine Panik, sondern Erfolg trotz Finanzkrise Aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase und einer ungewissen Zukunft sollten wir alle uns intensiver um unsere Finanzen kümmern. 'Intensiv', 'Finanzen' und 'kümmern' in einem Satz - das klingt nach einer anstrengenden und langweiligen Aufgabe. Das muss es aber nicht sein! Für So werden Sie reich wie Norwegen habe ich die norwegische Finanzformel aus der Anlagestrategie des norwegischen Ölfonds abgeleitet. Damit können Sie es mit 2 Euro täglich schaffen, in weniger als 10 Jahren 10.000 Euro extra auf dem Konto zu haben. Mit einer Sparrate von nicht einmal 10 Euro pro Tag erreichen Sie nach 20 Jahren sogar 160.000 Euro oder mehr, so wie es dem norwegischen Ölfonds gelungen ist - pro Einwohner! Investieren, nicht bloß sparen Üblicherweise wird unter 'sparen' so viel wie 'weniger ausgeben' und 'etwas zur Seite legen' verstanden. Der Begriff 'Sparstrumpf' macht es noch deutlicher: Es geht lediglich darum, Geld aufzuheben, nicht jedoch, es bewusst für sich arbeiten zu lassen. Ein großer Fehler! Denn Geld muss angelegt, muss investiert werden, um in Zukunft mehr und nicht weniger wert zu sein als heute. Klassisches Sparen ist schlichtweg nicht mehr genug. Gut zu wissen Weil alle Welt immer vom 'Sparen' spricht, damit oft aber 'Investieren' meint, verwende ich diese Begriffe ebenfalls synonym. Demnach ist damit immer gemeint, Geld nicht nur zur Seite zu legen, sondern sinnvoll anzulegen und für sich arbeiten zu lassen. Sonst ist es wie eine Ausbildung, die nicht genutzt wird. Weil es dabei darum geht, in 10, 20 oder 30 Jahren eine gute Summe Geld mehr zur Verfügung zu haben, nennen Sie Ihre nach norwegischem Vorbild strukturierte Geldanlage doch einfach 'Zukunftsfonds'. Ein Kapitalpolster aufzubauen darf nicht länger denen vorbehalten bleiben, die es eigentlich gar nicht brauchen, während viele andere mit schlechten und teuren Anlageprodukten daran gehindert werden, wenigstens ein kleines Vermögen anzuhäufen. Keine Frage, der Kapitalismus ist an manchen Stellen zu wenig reguliert, an manchen sicher auch zu viel. Einen großen Vorteil bringt er bestimmt mit sich: Nahezu jeder hat die Möglichkeit, nicht nur mit seiner klassischen Arbeitskraft Geld zu verdienen, sondern auch durch Geldanlage. In Deutschland herrscht in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf, während in anderen Industrieländern, wie etwa den USA, Großbritannien und Schweden, die Anlegerquote erheblich höher ist. 'Aktien? Würde ich nie kaufen, ich habe einfach viel zu viel Angst, Geld zu verlieren!' Dieses Argument höre ich ständig von Freunden und Bekannten und kann es verstehen - allerdings nur bedingt. Denn Verlust ist nicht gleich Verlust. Aktien haben es so an sich, dass sie im Wert schwanken. Deshalb sieht, wer in sein -> Depot schaut, dort sicher irgendwann mal ein Minus. Damit ist aber noch lange kein Teil des investierten Geldes auf Dauer weg. Klingt verwirrend und schwer nachvollziehbar? Anhand einiger Beispiele wird das Prinzip bestimmt klarer. Was ein klassischer finanzieller Verlust ist, ist ziemlich einfach: Er tritt immer ein, wenn Sie irgendwie Geld verlieren. Egal ob Sie es auf der Straße verlieren oder einen Rucksack oder eine andere Ware, die Sie nicht mehr umtauschen können, unbenutzt für den halben Preis wieder verkaufen müssen - in beiden Fällen haben Sie unter dem Strich Geld verloren. Sie haben, anders als bei einem erfolgreichen Kauf, weniger als zuvor, sind also ärmer geworden. Wenn Sie heute eine Aktie für 10 Euro kaufen und morgen für 8 Euro wieder verkaufen, haben Sie - unabhängig von den anfallenden Kosten - 2 Euro Verlust gemacht. Auch das leuchtet ein. Wenn Sie die Aktie aber behalten und nur im Depot 2 Euro weniger ausgewiesen werden, spricht man hingegen von einem Buchverlust. Buchverluste sind zunächst einmal nur halb so schlimm, denn sie könnten auch nur vorübergehend sein, weil der Preis der Aktie wieder steigen und somit die Verluste ausgleichen und sogar in Gewinne umwandeln kann. Besitzen Sie eine Wohnung oder ein Haus? Dann können Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Sie zumindest zwischenzeitlich herbe Buchverluste erlitten haben. Das gilt vor allem für die Zeit kurz nach dem Kauf. Denn die hohen Gebühren für Makler und Grundbucheintrag werden Sie vermutlich nicht wieder reinholen, wenn Sie die Immobilie wenige Monate später wieder veräußern würden. Immobilienpreise schwanken, aber weil Häuser nicht wie Aktien ständig gehandelt werden und sich fast niemand einmal im Jahr, geschweige denn täglich hinsetzt und überprüft, was seine Immobilie aktuell wert ist, merken nur wenige, dass sie mit Haus oder Wohnung von Zeit zu Zeit Buchverluste hingenommen haben. Gut zu wissen Nur realisierte finanzielle Verluste (engl. realized loss) sind wirkliche Verluste. Alles andere ist zunächst nur halb so schlimm und eher psychologisch problematisch. Wenn eine Geldanlage im Wert fällt, aber aufgrund Ihrer Strategie in Ihr Depot gehört, werden Sie den Verlust nicht realisieren, sondern hoffentlich wieder aufholen oder durch Gewinne an anderer Stelle ausgleichen. Was Sie von diesem Buch erwarten können - und was nicht So werden Sie reich wie Norwegen leitet Sie an, Schritt für Schritt die norwegische Finanzformel umzusetzen. Auf diese Weise ahmen Sie als Privatanleger die Strategie des norwegischen Ölfonds nach. Indem Sie der Anleitung und den Tipps folgen, können Sie schon in ein paar Wochen ein privates -> Portfolio besitzen, das wie jenes des milliardenschweren staatlichen norwegischen Investmentvehikels strukturiert ist und damit langfristig ähnlich erfolgreich sein sollte. So werden Sie reich wie Norwegen bietet aber nicht nur eine konkrete Anleitung zum Investieren, sondern liefert auch Hintergrundwissen zur Finanzwirtschaft. Sie lernen, wie Märkte funktionieren und warum die Strategie des norwegischen Ölfonds die richtige ist. Schließlich sollen Sie dieser nicht blind folgen, sondern sie aus Überzeugung anwenden. Das nötige Finanzvokabular bekommen Sie im Laufe der Lektüre erklärt. Gut zu wissen An den Finanzmärkten ist es wie in der internationalen Luftfahrt: Es wird meist Englisch gesprochen. Selbst wenn zwei deutschsprachige Investoren sich unterhalten, fallen die entscheidenden Begriffe häufig auf Englisch. Deshalb werden neben den deutschen Begriffen bei der Erklärung von Fachausdrücken hier sowie im Glossar auch die englischen genannt - falls sie nicht ohnehin identisch sind wie bei dem Wort -> Inflation. An den Finanzmärkten kann systematisch nur erfolgreich sein, wer auch weiß, dass allzu menschliches Fehlverhalten der dauerhaften Umsetzung mancher klugen Strategie im Wege stehen kann. Wer versteht, wieso dies so ist, dem fällt es leichter, diese Hindernisse zu überwinden und langfristig erfolgreich zu sein. Deshalb erfahren Sie ganz konkret, warum viele Menschen sich so verhalten, dass bei der Geldanlage unterm Strich wenig herumkommt, und was genau sie falsch machen. Das erläutere ich anhand der Wirtschaftspsychologie. Schon mehrfach wurden Wissenschaftler aus diesem Forschungszweig, der in Fachkreisen Behavioural Finance genannt wird, mit dem Nobelpreis geehrt - zuletzt Ende 2017 der US-Ökonom Richard Thaler. Gut zu wissen Obwohl zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass die meisten Privatanleger und nach Kosten auch -> Fonds schlechtere Anlageergebnisse erzielen als der Markt, glauben viele, dass ausgerechnet sie den -> Index doch schlagen können. Wer die psychologischen und logischen Erklärungen dieses Irrtums versteht, hat gute Chancen, erfolgreicher zu investieren als bisher - weil er Kosten senkt, Risiken mindert und auf den Markt setzt, statt diesem langfristig teuer hinterherzuhinken. Viele Finanzratgeber preisen komplizierte Methoden zur Aktienauswahl an, die enorme Gewinne versprechen, letztlich aber vor allem schwer verständlich und allenfalls mit enormem Zeitaufwand umsetzbar sind. Diese Strategien sind meiner Meinung nach von nicht professionellen Anlegern kaum zu realisieren. Dementsprechend bleiben die versprochenen Gewinne aus, wobei ohnehin fraglich ist, ob diese dauerhaft zu erwirtschaften sind. Zudem bin ich davon überzeugt, dass viele Privatleute gut gemeinten und theoretisch sehr hilfreichen Ratschlägen zur Geldanlage oft alleine deshalb nicht folgen, weil deren Umsetzung nicht nur einmalig, sondern regelmäßig viel Aufwand erfordert. Wer hat dazu schon Zeit, geschweige denn Lust? Es gibt doch so viel Wichtigeres und Spannenderes im Leben, als in der Freizeit andauernd akribisch Excel-Tabellen zu aktualisieren! Daher zeige ich Ihnen in So werden Sie reich wie Norwegen, wie Sie mit wenig Aufwand bei niedrigen Kosten einen guten Schnitt machen können. Das heißt eine überdurchschnittliche Rendite erwirtschaften - mehr als Ihnen in der Regel Ihr Sparbuch und die teuren Standardprodukte, wie etwa Aktien- oder Immobilienfonds der Banken, oder auch eine vermietete Wohnung nach Zeit und Kosten bringen. Wenn Sie für Ihre Geldanlage nur etwa einmal im Jahr ein paar Stunden aufwenden müssen, hat das einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie können entspannt(er) das Leben genießen. Schließlich ist Geld nicht alles. Das wissen auch die Norweger und spielen, weil sie auch nicht monetären Reichtum zu schätzen wissen, beim World Happiness Index der Vereinten Nationen in der obersten Liga mit. Mithilfe der norwegischen Finanzformel ist es möglich, 4 % bis 7 % jährliche Rendite statt der derzeit üblichen 0 % bis 0,7 % - also das Zehnfache oder mehr (!) - zu erreichen. Wenn Sie Ihre Geldanlage nach norwegischem Vorbild gut strukturieren und die Kosten im Blick haben, genügt es, genauso gut abzuschneiden wie der Markt, und schon stehen Sie besser da als die meisten Sparer, die ihr Geld in schlecht verzinste und/oder teure Produkte stecken. Das ist doch erheblich reizvoller als ein kompliziertes Modell, das angeblich dauerhaft 12 % und mehr pro Jahr abwirft, aber letztlich nur ein uneingelöstes Versprechen bleibt. Gut zu wissen Viele Finanzratgeber prahlen mit unrealistischen Versprechen wie 'im Handumdrehen zum Millionär'. Das tut dieses Buch explizit nicht. Stattdessen bietet es Ihnen mit der norwegischen Finanzformel eine Hilfestellung an, um auf realistische Weise erheblich bessere Ergebnisse bei der Geldanlage zu erzielen als bisher. Was Sie mit der norwegischen Finanzformel erreichen können Jeder mag seine eigenen Gründe haben, Geld anzulegen, doch eines ist allen gemein: In der Zukunft wollen wir mehr haben. Was liegt also näher, als sich als Erstes damit zu beschäftigen, was mit einem Investment mithilfe der norwegischen Finanzformel konkret in Euro und nicht nur in Prozenten möglich ist? Der norwegische Ölfonds hat binnen 20 Jahren pro Norweger ein Volumen von mehr als 160.000 Euro erreicht. Stellen Sie sich vor, Sie hätten bereits im Jahr 1998, also vor zwei Jahrzehnten, auf die norwegische Strategie gesetzt. Dann hätten Sie jetzt 160.000 Euro mehr in Ihrem 'Zukunftsfonds'! Das ist genug Geld, um in Berlin eine Mini-Wohnung zu kaufen, in Halle und anderen kleineren Städten bekommen Sie dafür gar eine große. Natürlich reicht diese Summe auch für zwei Tesla S. Ebenso gut könnten Sie damit das Studium gleich mehrerer Kinder finanzieren, ein bis zwei Jahrzehnte Ihre Rente aufbessern, bedeutender Sponsor bei Ihrem lokalen Fußballverein oder großzügiger Unterstützer von Greenpeace oder Amnesty International werden. Jetzt fragen Sie sich sicherlich, welcher Einsatz, welches Investment nötig gewesen wäre, um binnen 20 Jahren auf diese Summe zu kommen. Mit der norwegischen Finanzformel und der historischen Rendite des Ölfonds reichten dafür 300 Euro im Monat. Das ist viel Geld, gar keine Frage, aber rechnen Sie mal aus, was Lebensversicherung, Bausparvertrag und dergleichen - andere Formen der Geldanlage, die bei heutigem Vertragsabschluss kaum etwas abwerfen - so kosten. Abgesehen davon lässt sich an vielen Stellen ein wenig Geld sparen, das Sie dann in Ihren Zukunftsfonds stecken können. Gut zu wissen Die norwegische Finanzformel ist leicht zu modifizieren. Wenn Sie bereit sind, mehr Risiko einzugehen, können Sie mehr erreichen. Wer weniger risikobereit ist und sich auch mit einer geringeren Rendite zufriedengibt, ist ebenfalls gut beraten, sich an den Norwegern zu orientieren. Der Ölfonds hat das Risiko und damit die Renditeerwartungen mit der Zeit verändert, und zwar nach oben geschraubt. Eine solch lange Anlagedauer bedeutet, dass die Rendite, die Sie erwirtschaften, nur anfangs keine so große Rolle spielt, mit der Zeit aber immer bedeutender wird - bis der monatliche Vermögenszuwachs durch kluges Investieren größer ist als das, was Sie regelmäßig zur Seite legen (mehr dazu in Kapitel 5). Das gesamte Volumen des norwegischen Ölfonds besteht aktuell gut zur Hälfte aus Einzahlungen, während die andere Hälfte Gewinne aus der Geldanlage sind. Je länger Ihr Zeithorizont, desto mehr profitieren Sie vom sogenannten Zinseszinseffekt. Auf 40 Jahre statt auf 20 berechnet wären bei gleichem monatlichen Einsatz von 300 Euro nicht 320.000 Euro, also doppelt so viel, herausgekommen, sondern Sie könnten sich über satte 750.000 Euro freuen - dank Zinseszinseffekt.
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